Full text: St. Ingberter Anzeiger

geirag von 36 Mark zur Bezahlung eines 
fen Schweines. Auf dem Wege traf der 
— inen Kameraden, mit welchem er spielte; 
Jung e das in der Hand getragene Geldi auf 
x anehant, fand es aber, als er es wieder 
an de wollte, nicht mehr vor; das Geld war 
nn den. Ueber den Verbleib desselben konnte 
tschwun G 
nichts ermittelt werden. J A.) 
„Metz. Als Kaufpreis filt das 56 
uar große Schloßguth Urville bei Metz, das 
Naaiser erworben, wurden 160,000 Mt. gezahlt. 
die Verhandlungen datte der Bezirkspräfident von 
— 0 
uden daß der Verkauf Allen eine Ueberraschung 
auele, sogar dem Verkäufer Seadret, der nicht 
venig uber sich selbst staunte, daß er den Preis 
sein Gut dem bis dahin unbeklannten Käufen 
Hilig gelassen habt. Gleichzeitig mit Schloß 
wille wurden bekanntlich die angrenzenden gegen 
d dellar grohen Landguter le Menits und Pont 
Choussh von drei verschiedenen Besitzern aufge—⸗ 
uuft und mit rund 300,000 Mk. bezahlt. Auch 
ise Güter sind in gutem Zustande und lassen sich 
i dem Schloffe zum einheitlichen Wirthschaftsbe- 
aiebe bereinigen. 
„Die Wormser Luther-Denkmal 
iftung vergibt in diesem Jahre an 7 Kan⸗ 
daten der evangelischen Theologie deutscher Na⸗ 
nalität, welche ihr Examen bereits mit Auszeich⸗ 
ung bestanden haben, Stipendien für ein Jahr 
mje 860 Mk., damit sfie ihre theologischen Stu⸗ 
jen noch ein weiteres Jahr auf einer deuitschen 
qduibersiiit zur Erlangung eines höheren 
siades wissenschaftlicht Ausbildung fort⸗ 
chen können. Bewerbungen nebst den amtlich 
laubigten Abschriften der Zeugnissen find späte- 
rnh bis zum 1. September d. J. an die Ver—⸗ 
zcliungekommission der Luther⸗ Denkmal ˖ Stiftung 
Worms einzureichen. 
Der Buchhalter einer Frankfurter 
ederhandlung hat bei 20,000 Mk., so weit 
Ietzt festgestellt werden konnte, unterschlagen. 
Yr Prinzipal gerieth in der letzten Zeit in eine 
vahre Verzweiflung, weil weder Briefe noch Gelder 
ingingen; auch keine Bestellungen kamen, kurz das 
heschaͤt gerieth in vollen Rückgang; ein Mann, der 
uusselbe kaufen wollte, gab desbalb seine Absicht 
rieder auf. Der Prinzipal wurde gegen den 
mmer zuerst auf dem Platze anwesenden Buchhalter 
ugwoͤhnisch, forschte nach und ermittelte, daß er die 
angehenden Briefe abfing und unterschlug. Es 
dutde nun rasch eine Untersuchung veranstaltet und 
fanden sich im Pulte des Buchhalters 1500 
l. Baargeld, sur 1800 Mk. Schloßfreiheitsloose, 
Awa 800 Briefe und Postkarten, kerner wurden 
ei einem Zigarrenhändler etwa 200 Briefe, die 
wabgefangen und dort in einem Pachniedergeleg! 
jat — fie waren zum Theil noch unerdffnet — 
rmitteltn 
Stuttgatt, 19. Juli. Gustav Pfizer. 
at letzte der Dichtergenossen Ludwig Uhlands, ist 
eute nach kurzer Krankheit gestorben. 
Fürst Albert von Thurn und 
Tetis hat aus Anlaß seiner Vermählung mit der 
aiiherzogin Margareihe den Regepsburger Stift⸗ 
maen 120,000 Mk. überwiesen. 
leber ein furchtbares Hagelwetter 
den Bergen schreibt ein Abonnent in Schliersee 
m Munch. N. N.“, daß die Schlossen in der 
doͤe don Semmein fielen. Einige hatten einen 
duchmesser von 9 Centimeter. Als Unikum iheilt 
t Gewaͤhrsmann mit, daß Abends einige Munche⸗ 
ur Selt tranken, welcher in Nachmittags gesammel⸗ 
u Schlossen gekühlt wurde! (Ra, nah) 
ꝑ Winsen a. d. Luhe EKreis Harburg) 
—3 Juli. In Patensen wurden drei Personen, 
inn, Frau und Kind, vom Blitz erschlagen. 
zu Zerlin, 19. Juli. Auf dem Kumersdorfer 
—7 ereignete sich gestern nach 6 Uhr ein 
—* Unglücd. Bei dem Losfeuern eines 
d zes explodirte eine Granate. Ein Kanonier 
—* todt, 7 Mann und drei Lieutenants 
—* schwer verwundet. Dem Lieutenant Grafen 
n wurde det rechte Fuß so zerschmettert, daß 
mputation erforderlich war. 
nenhe don 19. Juli. Die ungarische Re⸗ 
hat soeben den Vollbluthengst „Charibert“ 
Indg Preis von 160,000 Mi. zu Zuchtzwecken 
* en. Der Hengst welcher 1876 von dem ver⸗ 
nen Lord Falmouth gezogen wurde demnach im 
14. Jahre steht, stammt von Thormandy aus der 
Bertrude von Saunterer und seine Nachzucht in 
kingland hat sich gut bewährt. Wahrscheinlich 
vird „Charibert“ im Staatsgestült Kisber aufgestelll 
verden. 
FParis, 20. Juli. Der „Matin“ veröffent⸗ 
icht einen Brief des Preqf. Lefort, worin der— 
elbe erklärt, die französischen Aerzte dürften sich 
jon dem internationalen medizinischen Kon— 
rreiß in Berlin schon aus Dagkbarkeit für die im 
Feldzuge von 1870 71 den französischen Verwundeten 
oon deutscher Seite zuteil gewordene sorgfältige 
Pflege nicht ausschließen. (Bravo!) 
Der größte Schreibkünstler der 
Jetztzeitt dürfte der in Athen lebende Herr Pa— 
pulias sein. Derselbe stammt aus Mittelasien und 
erst in Griechenland wurde sein eigenartiges Genie 
mehr beachtet, nuchdem er dem Könige einige Er— 
zeugnisse seiner wunderbaren Kunstfertigkeit hatt 
überreichen dürfen. Herr Papulias will das Wun— 
derbare, das er bisher geleistet, noch übertreffen, 
indem er das ganze neue Testament auf die Schale 
eines Eies schreiben wird, um dasselbe auf die 
Thicagoer Weltausstellung zu senden. Das wird 
aber nicht das einzige Werk des Schreibkünstlers 
daselbst sein. Vielmehr hat Papulias 500 solcher 
ihnlich taunenerregenden Arbeiten bereits vollendet, 
ind will er bis zum Jahre 1892 diese Zahl auf 
20,000 bringen, die sämmilich auf der Ausstellung 
u finden sein werden Unter den schon vollende⸗ 
en Kunsischriften erregt besonders Erstaunen ein 
chmaler Papierstteifen, nur so lang und um- 
angreich, um das Innere einer Nutzschaale zu 
üllen, der aber dennoch die ganze Iliäs Homers 
unthält. — Und wer's nicht glauben will, der — 
Volks˖ KeLandwirtschaftliches. 
Wannist der Samen der Stief—- 
mütterchenreif? Der Garienliebhaber, welcher 
äch von den besten Pflanzen seiner Stiefmütterchen 
Ponsées) Samen sammeln möchte, ist recht oft in 
Zerlegenheit. Nur brauner oder doch angebräunter 
Zamen iß keimfähig und giebt gute kräftige Pflanzen, 
ioch weiß gefärbter Samen dagegen geht sehr 
elten auf und giebt regelmäßig minderwerthe 
Pflanzen. May muß demnach das Bräunen der 
Zamen in den Kapseln abwarten, ehe man erntei. 
der entwickelte Samen braucht nur sehr kurze Zeit 
um Reifen, und recht oft sind die Kapseln mit 
zeifen Samen, will man sie sammeln, schon aufge⸗ 
prungen und haben den Samen nach allen Richt- 
ingen der Windrose zerstreut. Die „Gartenb.⸗Ztg.“ 
jiedt nun ein sicheres Kennzeichen, um reifen 
Samen in den Kapfeln zu erkennen: Die Kapsel 
nit unreifen Samen ist nach der Erde gerichtet, 
bei zunehmender Reife richtet sie sich mehr und 
mehr nach oben und zeigt kurz vor dem Aufspringen 
der Kapseln die gerade Richtung in der Ver—⸗ 
längerung des Blumenstieles nach oben, und dann 
muß sie gepflückt werden. 
Dienstesnachrichten. 
Schuldienst. Ernannt: Lehrer Josef 
Weil in Edesheim zum Lehrer in Edenkoben. Der 
nterim. Verw. August List in Rodenbach zum 
Schulverw. daselbst. Der interim. Verw. Richard 
Mung in Schmalenberg zum Schulverw. daselbst. 
A 
Z„chulverw. in Edenkoben. Schulveirw. Jakob 
dauenstein in Niederlustadt zum Schulberw. in 
Hodramftein. Der interim. Verw. Vincenz Wild⸗ 
noser in Hohenecken zum Schulverw. daselbst. 
Schulderw. Peter Maurer in Schiollbach zum 
dehrer daselbst. Ter interim. Verw. Julius 
Rudolph in Ernstweiler zum Schulderw. in Schnap⸗ 
»ach. Lehrer Philipp Ludwig in Mittelbrunn zum 
dehrer in Otterberg. Schulberw. Theobald Kühner 
n Hochspeyer zum Schulverw. in Kaiserslautern. 
AVVV 
dehrer daselbst. Schulberw. August Treber in 
diebsthal zum Schulverw. in Freisbach. Der 
interim. Verw. Jakob Walter in Sitters zum 
Schulverw. daselbst. Der interim. Verw. Heinrich 
Rahm in Baalborn zum Schulverw. daselbst, 
Friedrich Hermann in Luthersbrunn zuw 
Lehrer daselbst. Schulverw. Johannes Diehl ir 
Neustadt a. H. zum Lehrer dase!bst. Schulverw 
Joh. Georg Rödel in Kandel zum Schulbverw. ir 
Neustadt a. H. Der interim. Verw. Gottfr 
ekẽ7ndresßs in Insheim zum Schulberw. daselbs 
Familiennachrichten. 
Verlobte: Elise Wagner, Otterberg, mit 
Karl Wasem, Lehrer, Kaiserslautern. Emma Gehm, 
Olsbrücken, mit Julius Frank, Neumühle. 
Gestorben: In Kaiserslautern Ludwig Flach, 
27 J. a.; ebendaselbst Philippine Weber geb. 
Boͤrtzler. 
Neueste Nachrichten z 
Metßz, 21. Juli. Auf Schloß Ur ville wird 
bereits am 29. Juli sammtliches Mobiliar verstei— 
gert. Es soll schnellstens geräumt und für den Kaiser 
hergerichtet werden. 
München, 21. Juli. Se. kgl. Hoheit der 
Prinz⸗Regent kam in Begleitung der beiden 
Flügeladjutanten Obersten Grafen v. Lerchenfeld 
und Frhr. v. Branca gestern Abend 8 Uhr 20 
Minuten mittels Sonderzuges von dem mehrtägigen 
Ausflug nach Schloß Wildenwarth zurück. 
Berlin, 21. Juli. Zum Unterstaats⸗ 
sekretär im Auswätigen Amt ist jetzt (wie bis⸗ 
her nur gerüchiweise verlautete) der bisherige Ge- 
sandte in Buenos⸗Ayres, Freiherr v.Rothenhan 
(ein Bayer) ernannt. J 
Belgrad, 21. Juli. Dem ‚„Videlo“ zu 
Folge erklärte die Synode den Spruch, wonach 
Rönig Milan von der Königin Natalie ge— 
schieden, für legal. 
Fuür die Redalktion verantwortlich: F. X. Demeß. 
Man sorge stets für guten Appetit. St. 
Ingbert B.A. Zweibrücken. Allen denen, die an Hart⸗ 
eibigkeit und Appetitlofigkeit leiden, empfehle ich die Apo— 
rheker Richard Brandt's Schweizerpillen (4 Schachtel 1 
Mk. in den Apotheken); der tägliche Gebrauch derselben, 
des Morgens und Abends hat sich ibei mir bewährt. G. 
Ch. Kayser, Kommissionär (Unterschrift beglaubigt.) — 
Man sei stets vorfichtig, auch die ächten Apotheker 
Richard Brandt's Schweizerpillen mit dem weißen 
reuz in rothem Felde und keine Nachahmung zu 
empfangen. 
Verfälschte schwarze Seide. 
Man verbrenne ein Musterchen des Stoffes, von dem 
man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort 
zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuselt sofort 
nsammen, verldöscht bald und hinterläßt wenig Asche 
von ganz hellbräunlicher Farbe. — Verfälschte Seide 
die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort, 
amentlich glimmen die, Schußfäden“ weiter (wenn sehr mit 
farbstoff erschwert), und hinterläßt eine dunkelbraune 
sche, die fich im Gegensatz jur ächten Seide nicht 
räuselt sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche 
der ächten Seide, so zerstäubt fie, die der verfälschten 
nicht. Das Seidenfabrik-Depot von G. Henueberg 
K. u. K. Hoflief.) Zürich versendet gern Muster von 
seinen ächten Seidenstoffen an Jedermann, und liefert 
einzelne Roben und ganze Stuücke porto⸗ und zollfrei 
ins Haus. 
Wer mit Bernufagenehiüsften uberhtust eleb 
surt und chueli von dem Gange der Walt 
begebenheiten unterrichten will — 2 
Wer weder Zeit noeh Xeizung hat taäglieb 
eine grosse politische Zeitung zu lesen — 
Wer ahaelta ausf dem Inde wohnt vnd 
neben cinem sseinen Lokalblatte einer ergäuzenden 
Zeitungslektüre bedarf — 
Woeor fern der Heimiat und in überseeischen Lan 
dern Fünung mit dem alten Vaterlande sacht — 
Der halte unsre seft acht Jahren erscheinende 
Wochensenritt·Das IXXX . 
Ohne Rucolesteht auf irgendwelchen Partelstand- 
punkt bringt Das Teho““ allwochentlich aus 
Blattern aller Partolen uhd der ganzen Welt dat 
Wissonswerteste an Nachrichten und das Bemerken- 
werteste an Urteilen. * 
Den Prauen bietet, Das Reho“ diejenige Lektüre 
-Fesiche sie ũber die grossen Angelegenheiten der 
Politix und des öffentlichen Lebens fasslich unter- 
richtet, und dabei gleichzeitig durch gewühlte Lleine 
Erzahlungen und Lesefrüchte dem tterarisched 
Bedũrtnisse sorgfaltig Rechnung trãgt. 
Unte rhaltanm plaudert „ DDas Reho“ aueh die 
seinen Vorkommnisse aus, die sich auf allen Gebieten 
lnnerhalb und ausserhaib der Gesellschaft abspielen 
ASinoe enige Zeitung iet so⏑ bug, die all 
wochentlich so reichen, hochintereasanten Lesestoff 
bringt, wie Dau Beho““. — Abonnoments 8 Mark 
vsertoljahrlich bei Bestellung dureh Post oder Ruch- 
Aandel. Probenummer umsonst und frei durch den 
vzrlan des toho (d. H. Schorer) Berlin d. W, 
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