den 20. Juni, den Tag des Besuches des
3. ein Stipendium stiften zu wollen,
— pelchem Söhne von Meistern und Arbeitern,
fich durch Fleiß und Fähigkeiten während
Gchulbesuchs ausgezeichnet habden, die Mittel
* Besuch einer technischen Hochschule beziehen
en. Zur Uaterhaltung die ser Stiftung sollen
wem Jahre am 20. Juni 12 000 MI. gezahlt
ann grefeld, 12. Aug. Die saämmt⸗
ichen Verschütteten bei dem Hausein⸗
n sind ge borgen. Nach der „Crefelder
nung blieben 26 Todte, davon find 8 Man⸗
r6 Frauen und 17 Kinder. Zehn Personen
Aden gerettet, davon ist eine Frau leicht und
———— 12 Bewohner des Hauses
ren während der Katastrophe abwesend.
Berlin, 11. Aug. (Der G'wissens⸗
utm.) Vor etwa zehn Jahren wurden in dem
uuterhagener Walde in kurzen Zwischenräumen vier
prsonen ermordet und beraubt aufgefunden, ohne
z es gelang, den Thäter zu ermitteln. Ein jetzt
nzerlin wohnender Mann, welcher zu jener Zeit
der Lauterhagener Gegend als Knecht gedient
atle, hat nun, wie das „Kl. J.“ berichtet, dieser
age seiner Frau gestanden, daß er die Mordthaten
uüͤht hatte. Die Frau machte der hiesigen Kri⸗
inalpolizei davon Mitteilung und diese setzte die
uatzanwaltschaft in Bartenstein in Kenntnis.
die Untersuchung ist im Gange.
fLübeck, 10. August. In dem Koupee
nch starkbesetzten Waggons im Lübeck- Hamburger
zofzug spielte sich gestern Abend kurz vor der
zanion Wandsbeck ein schäecklb icher Vor⸗
eng ab. Einer der Mitfahrenden, ein Rufse,
zach plötzlich einem anderen Passagier ein Messer
mdie Brust und verletzte denselben tödtlich; so⸗
ann stach er einen Kinde ein Auge aus und ver⸗
tte funf andere Passagiere schwer durch Messer⸗
she. Der wahrscheinlich von plötzlichem Irrsinn
fallene Unhold wurde auf dem Bahnhof Wands⸗
ed nach heftigem Kampf von den Bahnbeawten
ingfest gemnacht. Die Mitreisenden schilderten den
pgang wie folgt. Der Morder war in Lübeck
ugestiegen und hatie während der ganzen Reise
il bor sich hinbrütend in einer Ecke gesessen und
nbderständliche Worte gemurmelt. Dicht doc der
dandsbecker Station beim Wandsbecker Gehölz
che der Unbekannte plötzlich ein langes Messer
zogen, sei auf den in der anderen Ecke sitzenden
ldann losgesprungen und habe ihm einen Stich
mdie Gegend des Herzens versetzt. Während der
zesochene zusammendrach, stach der Unmensch das
dind ins Auge, ein anderes Kind und eine Frau
mden Kopf und mehrere Mitreisende, die dem
Norder das Messer entreißen wollsen, erhielten
henfalls bedeutende Verletzungen. Man kann sfich
enten, daß während der Scene ein panischer
»hrecken herrschte. Mehrere Frauen fielen in
humacht, andere versuchten aus dem Fenster zu
ingen. Inzwischen war die Polizei erschienen,
e den Morder fesselte und nach dem Polizei⸗
an brachte. Der Arrestant, der sehr gut ge⸗
leidet und etwa 80 Jahre alt ist, sagt folgendes
Er heiße Bafil Petrow, sei aus Lentjew in
ußland gebürtig und von Beruf Taucher.
enow wi am Freitag in Hamburg gewesen und
ne Stelle angenommen haben, die er gesern an-
ren wollte. Als Grund zu seiner Blutthat gibt
man, daß er am Freitag, als er abreisen wollte,
n einem Arbeiter am Bahnhof angerempelt
anden sei, weil ihn dieser für einen Streikdrecher
— Vor dem Wandsbecer Gehölz will er diesen
in dem Gestochenen wieder erkannt haben
nd derartig in Wucth gerathen sein, daß er blind⸗
zugestochen habe. Obgleich das Auftreten
8 Russen bei seiner Vernehmung sehr ruhig und
n Anworten klar und bestimmt waren, sollte
n doch glauben, es mit einem Geistesgestoͤrten
u thun zu haden.
* hens, i2. Aug. In Wiheries ist gegen
* ohnung eines Provinzialrates ein Dynamt⸗
—* verübt worden. Die Hausthür wurde
ig die Schlagentzundung aus den Aungeln ge—
i sonst aber kein Schaden angerichtet. Es ist
8 zweite Anschlag, den ein bis jetzt unbe
9 Feind gegen denselben Mann gerich⸗
— 12. Aug. Der internationale
— — Kongreß wurde soeben vom
* präfidenten Ruchonnet erdffnei, welcher auf
einen Wunsch die Leitung der Verhandlungen
oernahm. Profefsor Liszt von Halle erssattet Be⸗
icht üUber die Thätigkeit der Vereinigung; 80 Mit-
slieder sind anwesend.
Genf, 11. Aug. Die Stadt Genf hat
aut „Fr. Z.“ Lardy, den Gesandten der Schweiz
in Paris, beauftragt, sofort Anordnungen zu
reffen, damit das Uriheil des Pariser Gerichts
etreffend die Rückgabe der Erbschaft des
derzogs von Braunschweig an einen
imehelichen Sohn desselden, einen Herrn von
Fibry, der soeben vor den Pariser Gerichten ein
bsiegendes Urtheil gegen die Genfer Regierung
rftritten hat, nicht in Kraft trete. Es handelt fich
sierbei bekavntlich um 18 Millionen Francs.
FAus Italien. Königin Margherita
egibt sich dieser Tage nach Sabohen, um von
ort aus über den kleinen St. Bernhard eine Be⸗
jeigung des Mont⸗Blanc zu unternehmen.
die Koͤnigin ist eine fleißige und gewandte
Touristin, welche alljährlich eine größere Alpentour
internimmi.
4F Aus Griechenland. Wie aus Athen
jsemeldet wird, ist der größte Teil der Waldungen
iuf dem Berge Athos, auf dem sich 20 Klöster
ind 190 Einsiedeleien befinden, ein Raub der
*lammen geworden; der so angerichtete Schaden
oll vier Millionen Mark betragen. Es sollen auch
O Monche, die sich nicht mehr retten konnten, ihren
ad in den Flammen gefunden haben.
ltks· ce Landwir? chaftliches.
Aus dem Bezirk Homburg. Am
Sonntag, den 17. August nächsthin, findet in
danzweiler wieder die jährliche Ausstellung
ind Prömmiirung von Glan⸗Thieren der
Ztammzuchtgenossenschaft Dietschweiler, Nanzweiler
ind Umgegend statt. Die seit einigen Jahren be⸗
tehende Genossenschaft gibt sich außerordentliche
Nühe zur Hebung der Glanrasse und es dürfte
nuch für weiter entfernt wohnende Viehzüchter von
Interesse sein, sich die fragliche Ausstellung anzu⸗
ehen und sich davon zu überzeugen, daß gerade
m dortiger Gegend die beste Gelegenheit geboten
st zum Ankauf von schönem, reinraffigem Glan⸗
zieh
Gemeinnuͤtzies.
Bessere Salatbereitung. Die Art der Zube—
ꝛeitung des Salats in Frankreich wird sich sehr gerühmt.
Die Franzosen nehmen zu einer Portion fuüͤr einige
tzersonen 3 Loͤffel voll feines Baumöl (Provbencer—
Del). Dies mische man mit dem kurz vorher
sewaschenen Salat so gut als möglich, nehme
ann 2 Loöͤffel voll guten Weinessig, dem man
as nötige Salz und Pfeffer nach Belieben zuge—
nischt hat, und giebt dieses Gemeng dem geölten
Salat zu, sodaß man keinen Tropfen Flüssigkeit
uuf demJ Boden der Salaischüssel findet. Durch
as Befeuchten des Salates mit Oel vor dem
zssig wird derselbe viel zarter und fetter, und
leibt dem Salate der ganze Geschmack, was bei
ener Bereitung, wo man oft mit Muhe die Blätter
us der Essigbrühe herausfischen muß, nicht der
Fall ist.
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Gurken-
alat. Wird derselbe einige Zeit gesalzen, dann
usgepreßt und nun erst mit Essig und Oel be—
andelt, so giebt derselbe für die meisten Konsu⸗
nenten Anlaß zu Verdauungsbeschwerden, Auf—⸗
toßen, Magendrücken und dergleichen. Behandelt
nan aber die geschnittene Gurke in der Art, daß
nan sie zuvor oͤlt und dann erst mit Salz, Pfesser
ind Efsfig versetzt, so wird man nicht leicht Magen⸗
eschwerden erhalten; und die sämtlichen kühlenden
zestandteile der Gurke bleiben in ihren natürlichen
Zerhälmissen, was fich beim vorherigen Salzen
ind Ausdrücken in keiner Weise behaupten laßt.
Dienstesnachrichten.
Landgerichtsrat Pfister ir Kaiserslautern
vurde krankheitshalber auf Ansuchen auf ein Jahr
densionirt.
Lehramit. Zu Lehrern an der Realschule in
dudwigshafen wurden ernannt: Assistent Schneider
yon Würzburg, Reallehrer Thyret von Ober⸗
tein und Präparandenlehrer Meißner von Haß⸗
urt. Assistent Brey an der Studienanstalt Dillingen
XXDEO
RNeueste Rachrichten.
Stuttgart, 12. Aug. Der Landtags . Abge⸗
rdnete und Rechtsanwalt Bech er, der derühmte
Vertheidiger und 1880 Mitglied des Rumpfparla—
nents, ist gestern gestorben.
Munchen, 12. Aua. Se. igl. Hoheit der
Prinz⸗Regent hat d. d. Vorderritz den 3.
August an den Reichsrathspräsidenten folgendes
Schreiben gerichtet: „Mein lieber Graf Törring-
Jettenbach! Mit freudiger Bewegung habe Ichldas
Schreiben entgegengenommen, in welchem Sie Mir
ils Präsident der ersten Kammer des Königsreich
mläßlich Meiner Errettung aus ernster Gefahr
Ihre und der Herren Reichsräte Glückwünsche zum
Ausdrucke gebracht haben. Ich begrüße Ihre warm
mpiundenen Worte als einen neuen werthvollen
Zeweis jener Gesinnung aufrichtiger Treue und
Ergebenheit, von welcher Ich Sie, wie alle Mit⸗
zlieder der Reichsscathäkammer steis beseelt weiß.
Ich sage Ihnen für die Meinem Herzen wohl⸗
huende Kundgebung Meinen wärmsten Tank und
jerbinde hiemit die Verficherung Meiner huldvollsten
Zesinnungen, mit denen Ich verbleibe Ihr sehr
neigter (gez.) Luipold. Prinz von Bayern.“
Berlin, 12. Aug. Nach dem „Fr. Journ.“
vird in den nächsten Tagen ein im Auftrag der
nationalliberalen Partei ausgearbeiteter
Bericht über die jüngste preußische Landtagssession
uusgegeben werden.
Paris, 12. Aug. Depeschen aus Kairo
nelden, daß gestern in Djedda 106 Prsonen,
n Mekka 105 Personen aa der Cholera ge—
lorben sind.
—— Nodaktinu veranimarttich · X Dometz.
Die Herausgabe eines Adreß buches der Handels⸗,
zewerblichen und landwirthschaftlichen Vereine,
ie die Verlagsbuchhandlung Paul Wiesenthal,
Berlin S. W. 19, beschästigt, wird im Laufe des Win—
ers erfolgen.
Das Werk wird in ähnlicher Weise bearbeitet sein, wie
ie bereits im Wiesenthal'schen Verlage erschienenen Ver⸗
insadreßbücher der Radfahrer⸗, Ruder⸗, Geflügel⸗,
Fischerei⸗, Schützen-Touristen⸗, Sammler⸗, Kegel⸗ ꝛc.
ereine, die außer dem Namen der Vereine auch diejenigen
oer Vorstände, Näheres über Organisation und Mitglieder⸗
jzahl aufführen und zugleich ein sehr bedeutendes Adreß-
material bieten. — Wir machen also alle Handels⸗, ge⸗
werblichen- und landwirthschaftlichen Vereine, denen in
urze diesbezügliche Zirkulare zugehen werden, darauf auf⸗
nerisam, daß es in ihrem eigenen Interesse wünschenswerth
st, die verlangten Daten recht genau der Verlagshandlung,
inzusenden. Das Handels⸗ u. s. w. Adreßbnch wird in 4
Bruppen zerfallen:
J. Allgemein kaufmännische, wirthschaftliche und ver⸗
wandte Vereine (Vereinigte Kaufmannschaften, In⸗
dustrie⸗/ Gewerbe⸗Vereine, Verein junger Kauf⸗
leute ec.);
II. Fach- (Branchen⸗) Vereine (Apotheker⸗ Beamten⸗,
Maschinenfabrikanten⸗,, Papier⸗, Droguisten⸗ c. Ver⸗
eine);
Zereine zu gegenseitiger Unterstützung (Verficherungs⸗,
Spar⸗, Hilfs⸗, Begraͤbniß⸗, Loos⸗ ꝛc. Vereine);
Landwirthschaftliche und Grundbesitzer⸗Vereine (Mol⸗
kerei⸗, Bienenzüchter⸗ ꝛc. Vereine)
ind erregt allgemeines Interesse.
Gewerbliche Vereine, die sich schon jetzt bei der Verlags⸗
jandlung anmelden, find jedensalis sicher keinesfallb über⸗
zangen zu werden.
II.
IV.
Nr. 410 des praktischen Wochenblattes füc alle
dausfrauen „Fürs Haus““, begründet von
Dr. Arthur von Studnitz, enthält:
Wochenspruch:
Teutsche fruowe minniglich,
Tugendsam und wunniglich;
Priggas guot und liebin kind,
Wip und muoter streng und lind:
Diner tugend schöenste blüete
Blibt din rechto herzensgüete.
Die Nummer, beginnend min dem G'dichte
„Gebet“, bringt einen höchst beachtenswerthen Auf⸗
jatz über das Schwimmen der Damen. Im zwei⸗
ten Aufsatz „Schweizer Zölle“? wird der Schweizer
Zolltarif für diejenigen Schweizer Hausfrauen,
velche ihren Bedarf an Lebensmitteln aus Deutsch⸗
and und O⸗sterreich beziehen, näher beleuchtet und
zerschiedene nützliche Winke zur Ersparung an
Transporikosten gegeben. Hieran schließt sich eine
Belehrung über das „Benehmen beim Eintritt in
eine fremde Gesellschaft“. Einer interessanten
Schilderung der Edelkastanie und ihrer Verwen ·
zung im Haushalt folgt der Schluß der fesselnden
fẽrzaäͤhlung „Fritzi“. Auch die folgenden Rubriken
Fuür den Erwerb“, „Hausgarten“, „Spiele im
Freien?, „Chemie für Jedermann“, „Hausrat“,
Kleidung“, „Am Schreibtisch“, „Haarpflege“,
„Gardinen“, „Fur die Küche“ bringen eine große
Menge vorzüglicher Rathschlage und machen dieses
Blatt geradezu unentbehrlich für die Hausftauen.
Auch die Abschnitte „Fernsprecher“', „Antworten“,
Echo“ und die beigefügte illustrirte Handarbeits-
eilage“ zeugen von der Reichhaltigkeit dieses mit
kecht allseitig beliedten Blattes