in Zweibrücken zu veranstalten, ist am
Sonntag in einer stattgehabten Vorbesprechung in
der Restauration Kallenbach in Zweibrücken zum
Beschluß erhoben worden. Auf eine angeregte
Finladung hin hatten sich ca. 40 Kameraden
oon Zweibrücken, Homburg, Kaiserslautern, Pir-
masens, Saargemünd und anderen Orten, so auch
ein Kamerad von Furth im Wald in der Oder—
pfalz eingefunden. Um 3 Uhr eröoͤffnete Herr Joh.
Bachmann die Versammlang und hieß die erschie⸗
nenen Kameraden herzlich willkommen. Auf einen
Vorschlag des Kameraden Müller von Homburg
wurde zum Vorsitzenden Herr Bachmann einstim⸗
mig bestimmt, welcher die Wahl annahm und den
Zweck der Versammlung darlegte, indem er da⸗
rauf hinwies, daß es ein Wunsch vieler Kameraden
sei, sich einmal wieder nach einem Zeitraum von
20 Jahren nach dem großen Kriege zu sehen und
zlaubte als Zeitpunkt für diese Zusammenkunft
den für das Bataiklon denkwürdigen Tag von
Bagneux den 12. und 13. Oktober in Vorschlag
zu bringen, was die Versammlung auch einstimmig
yeschloß. Eingeladen mittelst Zirkulare werden
alle Kameraden, welche während des Feldzuges
1870 71 bei dem Bataillon gedient haben. Die
spuüter oder früher gedienten Kameraden werden
durch PNufruf oder durch die Presse eingeladen
werden können. Ein Komitee wurde gebildet und
find Anmeldungen und Beiträge zur Deckung der
sKosten an den Vorfitzenden, Herrn Johann Bach-
mann in Zweibrücken zu richten. Aufrufe und
pezielle Einladungen erfolgen in den nächsten
Tagen.
— Contwig, 18. Aug. Heute Morgen um
/210 Uhr ertönte in unserem Dorfe Feuerlärm;
die Scheune des protestantischen Schulhauses stand
in Flammen. Mit Mühe gelang es, die angrenzende
Scheune des katholischen Schulhauses vor dem ver⸗
heerenden Elemente zu schützen. Herr Lehrer Bender
hat versichert, doch wie die „Zw. 8.“ vernimmt,
nicht in entsprechender Höhe. Bis 22. August find
8 7 Jahre, daß beide Scheunen ein Raub der
Flammen wurden.
— Zu den Kohlen-Mutungen in der
Pfalz schreibt die „S. u. Bl. Ztg.“: „Wie uns
unter Bezugnahme auf eine Nachricht in unserer
Zeitung von kundiger Seite mitgeteilt wird, spukt
der Kohlenreichthum im „Westrich“ bis jetzt nur
in den Koͤpfen von Gründungslustigen. Nach den
zisherigen Aufschlüssen find die flötzreichen Schichten
n der betreffenden Gegend erst in einer solchen
Tiefe zu erwarten, daß vernünftigerweise von einer
Erschließung eines gewaltigen Grubenkompleres vor⸗
äufig keine Rede sein kann. Alfso Hand auf den
Beutel!“
— Die Schützengesellschaft Hom⸗
burg hält in den Tagen vom 24. bis 26. Aug.
ein Preisschießen ab.
— Rutsweiler, 18. Aug. Um Mitternacht
jog ein furchtbares Hagelwetter über unsere
Bemarkung; um 10 Uhr stieg ein Gewitter auf
bvon Südwesten nach Nordosten, um 11 Uhr entlud
fich das Wetter und schloßte es 10 bis 12 Minuten.
Die Schlossen waren so dick wie Nüsse; die Erde
war eine halbe Stunde danach noch so weiß, als
wie bei einem Schneewetter. Die noch draußen
stehende Ernte ist vernichtet. Die Leute zogen um
Mitternacht noch mit den Laternen auf das Feld
um den angerichteten Schaden zu beaugenscheinigen.
Gf. A)
— Kaiserslautern, 17. August. Eine
ganze Kiste Eiser, beildufig 1400 Stück, stürzte
Jjestern Nachmittag einem Frachtführer in der
Kiesenstraßze vom Wagen. Der Schaden war ein
mmenser, wohl die Mehrzahl der Eier wurde zer⸗
nummert und eine gelbe Brühe stand pfützenweise
auf der Straße.
— Wie dem „Pf. i. A.“ zu entnehmen, ist
in Brooklyn (N.Y.), Nordamerika, Eduard
F. Brion, der Leiter des Preßraumes der
New⸗PYorker Staatszeitung“, gestorben. Der Ver⸗
blichene stammte aus Hochstein bei Kaiserslautern,
vo er am 9. —A 1826 das Licht der
Welt erblickte und nach Absolvierung der Schule
dem Maschinenfach sich zuwandte. Er nahm im
Jahre 1848 an der damaligen Bewegung in der
pPfalz Theil und fiedelte nach deren Niederwerfung
nach Amerika über. Da er in seinem Fach tüchtig
ausgebildet war, so wurde es ihm nicht schwer,
Anstellung zu finden und wurde, nachdem er erst
in der großen Hoe'schen Maschinenfabtik und
ater hei dem «New⸗Nork Herald“ thätig ge—⸗
vesen, im Jahre 1856 Leiler der Druckerei des
eitenden deutschen Blattes der Metropole. In
zieser Stellung verblieb er bis zu seinem nunmehr
rfolgten Tode, den ein krebsartiges Magenleiden
jerheiführte. Der Verstorbene war durch beruf—
iche Tüchtigkeit, regstes Pflichtgefühl und persoͤn⸗
iche Liebenswürdigkeit in hohem Grade ausgezeich—
ret. Zahlreiche Leidtragende folgten am letzten
SZonntag seinem Sarg.
— Pirmasens, 18. Aug. Geuere
Zgirnen.) Dem Garten des Baders Herrn Hein⸗
eich Däufer in der Schäfergasse wurde vergangene
stacht ein Besuch abgestattet und dortsebst eine ge⸗
ringere Anzahl Birnen entwendet. Als der Eigen—
umer heute Morgen dies sah, gewahrte er an dem
Birnbaum eine Uhr, die der nächtliche Besucher
m Eifer an dem Baum hängen gelassen hatte. Es
st dies eine Ankeruhr im Werte von 30 Mk., und
jat fich der Etgenthümer damit über den Birnen—
derlust einstweilen getröstet, da dies jedenfalls kein
ichlechtes Geschäft sein dürfte. Ob sich der Eigen⸗
ümer der Uhr melden wird? (P. 3.)
— Landau, 18 Aug. Das 1. und 3. Ba—
dailhbon des hier garnisonirenden 18. Inf.⸗
Rgts. verließen gestern Abend unsere Stadt. um
ich mittels Extrazuges zu den bei Aub in Unter⸗
ranken stattfindenden Mandvern zu begeben. Die
Fahrt geht über Germersheim, Heidelberg, Neckar⸗
semünd u. s. w. Eine ungeheure Menschenmenge
jsab den Scheidenden das Geleite zum Bahnhof,
bo unsere 18er Kopelle noch einige Musikstücke
pielte. Kurz nach 9 Uhr setzte sich der Zug unter
egeisterten Hochrufen bon Seiten der zurückbleiben⸗
zen Einwohner in Bewegung. Die herzliche Ver—
ibschiedung der Zivilbevölkerung vom Militär be⸗
veist wohl am besten, in welch' gutem Einver⸗
nehmen beide Teile sich befinden, und das auch mit
secht. — Das in Zweibrücken garnisonirende 2.
Bataillon der 1er passirte gestern Abend 11 Uhr
zen hiesigen Bahnhof und wird sich dem 1. und
3. Bataillon im Manöver anschließen.
— Aus der Pfalz. Aus Anlaß der am
Donnerstag den 25. September Vormittags 10
Uhr in der Aula des Gymnasiums zu Landau
jattfindenden Generalversammlung des Pfälzischen
dehrer⸗Sterbekassevereins finden in
diesen Tagen allenthalben Kantonalversammlungen
latt. Wie man hört, soll der wiederholte Versuch
jemacht werden, dieses in mancher Hinficht ver—⸗
Atete Unternehmen zeitgemäß umzugestalten. Viel⸗
eicht ist es nicht überflüssig, bei dieser Gelegen-
seit auf eine höchst sonderbare Bestimmung, die
ringend der Abanderung bedarf, aufmerksam zu
nachen. Austretende Mitglieder erhalten nämlich,
vie man dem „Pf. K.“ schreibt, nach den bis⸗
zerigen Statuten auch nicht einen Pfennig ihres
ingezahlten Geldes zurück. Ein solcher Paragraph
st geradezu rigoros und müßte, wie bei den
debensversicherungen, dahin abgeändert werden,
saß in einem solchen Falle die Mitglieder entweder
zie garze Summe ohne Zinsen oder wenigstens
inen hohen Prozentsatz (etwa 95 bis 98 pCt. der
ingezahlten Summe) zurück erhalten.
— Germersheim, 18. August. Das 17.
Fnfanterie-Regimentverläßt am näch-
ten Mitiwoch Abend die hiesige Garnison, um fich
n's Manöver zu begeben.
— Speyer, 17. Aug. Gestern war die
sachricht gegeben, der zur Inspektion des 2.
Zionier ⸗Balaillons hier weilende General der In⸗
anterie Ritter v. Fries feiere heute sein 50-
ahriges Dienstjubiläum. Die Nachricht ist jedoch
alsch. Es find heute erst 49 Jahre, daß Se.
zx3. in das 2. Feld⸗Artillerie Regiment eintrat.
)err v. Fries war über diese Nachricht (dieselbe
vurde zuerst von der „Augsb. A.“ gebracht und
nahm bis jetzt ihren Weg fast durch die gesammte
Zresse Bayerns) sehr erstaunt. — Gestern Mittag
vurde der Bau einer Brücke beweirkstelligt, die
ach Fertigstellung in die vuft gesprengt wurde.
die Wirkung war eine gewaltige. Nach dieser
lebung befichtigte Se. Exzellenz das Schwimmen.
2 Pioniere schwammen von einem Ufer des
theines zum anderen; 8 Nachen begleiteten die
Schwimmer; in einem der Nachen hatte Se.
Exzellenz Platz genommen. Am Abend fand zu
xhhren des Höchstinspizirenden Reunion des
Affizierkeyrps im „Wittelsbacher Hof“ statt. Die
dapelle des 2. Pionier⸗Bataillons brachte ein aus⸗
jewähltes Programm zum Vortrag. — Gleich—
eitia mit Sr. Erzellenz in auch der Seklionsche
m Ingenieurkorps Herr Generalmajor XX
ingetroffen. V. er
— Spehyer, .Aug. Herr Heixri
Berthold, Kontroleur der hiefigen vdcus
laufte von Herrn Baumeister Fr. Graf eing
der von diesem in der Eisenbahnstraße neu *
bauten Wohnhäuser um die Summe von 20.000
Mark.
— In Haßloch brannten in den Anwesen
bvon Ph. Jakob Kaufmann und Ph. Jakob —
die Scheunen mit Inhalt zusammen. Das Anwesen
von Letzterem ist vermietet an den Oekonomen
Peter Becker und diesen trifft ein bedeutender Schaden
da er, wie die „Pf. Zig.“ hört, nichts derfien
hat. Vor einigen Jahren hat Becker auch Brau—
schaden erlitten.
— In Mecknheim hätte am Samfiaq
NRachmittag leicht ein großes Unglück über dig
Familien hereindrechen können. Es brannten
nämlich die gesammten, nicht unbedeutenden Fruchi-
oorröthe, sowie der größte Theil des Hausmöbels
des Herrn Ph. Ferkel J. vollständig nieder. Der
Schaden ist um so größer, als Herr Ferkel nichts
versichert hat und dadurch zuuu armen Mann ge⸗
worden ist. Nach einstündigem, harten Ringen
gelang es der rührigen, guitgeschulten Fruer⸗
wehr des entfefselten Elementes Herr zu werden.
Drei angrenzende Wohnungen wurden dadurch
gerettet.
— Maikammer. Eine bedeutende An—
ftalt hat fich hier im Lanfe der Jahre aus dem
früheren Emaillierwerk der Herrn Gebrüder Ullrich
entwickelt; dasselbe ist im vorigen Jahre zu einer
Aktiengesellschaft unter der Firma: „Emaillier⸗ und
Stanzwerke vorm. Gebr. Ullrich“ mit einem Kapital
von 1700 000 Mt. umgewondelt worden, und be⸗
schäftigt jetzt über 800 Arbeiter. Das Werk hat sich
seit dem Jahre 1851 aus kleinen Anfäüngen zu
doher Bedeutung entfaltet.
— Neustadi. In der letzten Stadirals
fitzung ward die Wahl einer Kommissiorn
zur Hebung und Förderung des Frem—
denverkehrs vorgenommen. Es wurden auf
Vorschlag des Herrn Germaun gewählt die Herren
Dochnahl, Wilde und Helffenstein. Auf Antrag
des Verschönerungsbereins wird demselben von der
Stadt am Artwurf ein Platz hergerichtet werden,
damit den hiesigen Vereinen ein Platz geschaffen
vird, an welchem dieselben ihre Festlichkeiten ab⸗
halten koöͤnnen. Weiter theilte Herr Germann
mit, daß die Firma Gottschick-Witter dem Verein
künstlerisch gearbeitete Clichés, Ansichten von der
Umgebung Neustadts, zu weiterer Verwendund
aberlafsen habe.
— Därkheim. Der hiesige Stadtrat ver⸗
längerte gelegentlich einer Beratung des Orts-
polizeibeschlusses die Polize i stun de von 11 auf
12 Uhr nachts.
— Fraͤnkenthal, 16. Aug. In heuliger
Stadtratssitzung wurden zur würdigen Begehung
der 20. Wiederkehr des Tages von Sedan 700
Mk. — bewilligt. Ein sich zu bildendes Komitee
oll die weiteren Schritte zur Veranstaltung.dersFeier
hun. — Der pfalzische Dampfkessel Rebifionsverein
beabsichtigt in diesem Winter einen Kursu?!
für Heizer xc. mit wöchentlich zwei Unter
richtsstunden hier abzuhalten. Der Staditat ge⸗
iehmigt hierfür die UÜeberlassung eines passender
dolales.
DAus Obrigbeim berichtet die „Gr
Zig.“, daß dort der Hausherr Chriftian Mullen
feidem Miiether Zimmermann Konrad Bad—
mann gelegentlich eines Streites mit einer Hen⸗
Jabel drei nese Wunden am Kopf beibrachte, se
daß am Auflommen des Verletzten gezweifelt wird
Bachmann, ein Mann in den bierziger Jahren
tehend, ist Vater von sechs unerzogenen Kindern.
Außer den Angehörigen des Bachmann ist insbe—
sondere Müller, ein sonst völlig unbescholtene⸗
Mann Anfangs der Sechsziger, als Opfer momen
aner Aufregung zu bebauern, in welcher er sic
n der unseligen That hinreiken ließ.
——
Vermischtes.
F Dudweiler, 18. Aug. Auf die co
mehrfach aufgeworfene Frage, ob wahrend ein⸗
Bewitters der Blitz auch durch den S bade
in die Grube eindringen koöͤnne, dürfte folgen
der Fall als genügende Antwort dienen. Vor
mehreren Jahren im Monat August fuhr det Bun
n Linen in hiesigen RKebiere elegenen Schacht und
wan aun den darn hea blichen ußeisernen Vum—