Full text: St. Ingberter Anzeiger

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AImtliches Organ 
Der „St, Zugberter —— erscheint tääglich mit Auznahme der Sonn- und Feiertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochs und Samstags 
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Expeditior Uuskunft ertheilt, 15, Neklamen 80 —4. Bei Amaliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. 
212. 
Deutsches Reich. 
München, 10. Sept. Mit dem 80. Sept. 
zuft bekanntlich das Sozialist engesetz 
b. Der Minister des Innern in Preußen hat 
ium den Verwaltungsbehörden durch einen Erlaß 
sr zukünftiges Verhalten gegen die Sozialdemokratie 
eine einheitliche Bahn gelenkt. In Bayern 
q, wie die „N.“ aus bester Quelle hören, eine 
rartige Verfügung nicht erlassen worden und 
urfte allem Anscheine nach auch nicht mehr er⸗ 
olgen. Die Behörden werden, wie vor 1878, sich 
diglich auf das bestehende bayerische Vereinsgesetz 
von 1850) und die Strafgesetze stützen. 
Müuünchen, 11. Sept. Se— kgl. Hoheit der 
zrinmnz⸗Regent wird dem Schlußmanoöder des 
weiten Armeekorps bei Hartershofen anwohnen 
ind zu diesem Behufe Anfangs der nächsten Woche 
ach München zurückkehren. Am 17. September 
jrüh 5 Uhr wird der Regent mittels Sonderzuges 
ach Hartershofen sich begeben und daselbst 9 Uhr 
0 Minuten Vormittags eintreffen. Die Ruckfahrt 
on dort wird an demselben Tage Rachmittags 2 
ihr 20 Minuten erfolgen. Se. kgl. Hoheit wird 
lbends 6 Uhr 55 Minuten in München anlangen 
ind am nächsten Tage Mittags zur Fortsetzung 
xer Hochgebirgsjagden von hier nach Hinterstein 
dieder abreisen. 
München, 11. Sept. Eine Versetzung des 
äpstlichen Nuntius in München, Erzdischof Agli⸗ 
zrdi, nach Paris, von der mehrere Blätter mit 
wr Bestimmtheit berichteten, ist nicht beab⸗ 
ichtigt. 
Charlottenburg, 11. Sept. Kaiser 
Bilhelm mit Graf Moltke und Gefolge ist 
estern Abend um 7/, Uhr hier eingetroffen. Um 
Uhr 35 Min. traf auch die Kaiserir hier⸗ 
bbst ein. Beide Majestäten, Prinz und Prin⸗ 
isin Leopold, der Herzog und die Herzogin von 
jonnaught, Graf Moltke und das Gefolge reisten 
In 8 Uhr 10 Min. nach Breslau weiter. 
Kiel, 10. Sept. Der Kaiser ist um 819 
iht an Bord der „Hohenzollern“, gefolgt von der 
Itene“, welche den Hafen prachtvoll elektrisch be- 
zuchtete, und unter dem Salut des Torpedo⸗ 
»qulschiffes „Blücher“ hier eingetroffen. Er fuhr 
ait einer Dampfbarkasse von der „Hohenzollern“ 
ach der Jensenbrücke und begab sich dann zu 
juß nach dem Bahnhof, von wo er sammt 
e um 11 Uhr im Sonderzuge nach Berlin 
idreifte. 
Riel, 11 Sept. Prinz Heinrich ist zum 
dommandeur der 1. Matrofen-Division ernannt 
borden. — Das öͤst erreichissche Geschwader ist 
im 1 Uhr im hiesigen Hafe eingelaufen. 
Breslau, 11. Sept. Das Kaiserbaar 
moier eingetroffen und von der Bevdlkerung mit 
ürmischem Jubel empfangen worden. Die Maje⸗ 
äten sind im Schlosfe abgestiegen. 
— 
n8laud. 
Paris, 11. Sept. Es verlautet, daß die Re⸗ 
erung sich mit der Frage beschaäftigt, die in den 
uͤngsten ddutangistischen SCnihatlungen 
vitbeschuldigten Personen vor das Polizeigericht 
hder die Assisen zu bringen. Man behauptei, daß 
eeinem Ministerrat am nächsten Dienstag, dem 
le Minister beiwohnen werden, diese Angelegenheit 
ar Erbrterung kommen soll. 
Paris, I1. Sept. Der „Paris“ fährt fort 
»er Veroöͤffentlichung von Schriftstücken über 
Treiben des Boulangisssmus. Dieselben 
Freitag, 12. September 18990. 
W. Jahrg 
werfen ein scharfes Licht auf das enge Zusammen⸗ 
virten der Boulangisten und ihres Häuptlings mit 
Baron Mackau und anderen Vertretern und Agen⸗ 
en der royalistischen Kreise. — Heute Vormittag 
eierte die hiefige russsische Kolonie das Namens- 
est des Kaisers Alexander. Die Großfürsten 
Michael und Georg Michailowitsch, Botschafter 
garon Mohrenheim mit dem ganzen Stabe der 
gotschaft, der hier anwesende russische Botschafter 
n Wien und Prinz Louis Bonaparte in der Uni⸗ 
orm eines Oberstlieutenants in dem Dragoner⸗ 
stegiment Nischni ⸗Nowgorod, wohnten der Feier 
bei. — Dem „Echo de Paris“ zufolge find sümt⸗ 
liche Mitglieder des höheren Kriegsrats in diesem 
Jahre beauftragt worden, den Manbdvern der ein⸗ 
elnen Truppenteile beizuwohnen, welche fie im 
ẽrnstfalle befehligen sollen. Die Divisionsgeneräle 
SZaussier und de Miribel folgen den Manöbern 
des Vl. und VII. Korps. Der erstere besichtigt die 
Maaslinie und die Thäler im Oberlaufe der Mosel 
und Miribel die verschiedenen Operationsgebiete in 
den Vogesen. 
Bern, 11. Sept. Telegramme aus Bellin⸗ 
zona melden: vs ist ein Aufst and der Libe— 
dalen ausgebrochen. Drei konservative Staats⸗ 
Ate wurden verhaftet und das Zeughaus sowie das 
Regierungebäude von Liberalen besetzt. Die Er—⸗ 
nennung einer provisorischen Regierung steht be⸗ 
dor. Eine sofortige Truppenentsendung nach Tessin 
st wahrscheinlich. 
Wien, 11. Sept. Die „Politische Korre⸗ 
pondenz“ berichtet aus Rom, die Unterhandlungen 
über die Neubesetzung des Bistums Straß⸗ 
burg und Posen dürften erst nach der Rudkehr 
des preußischen Gesandten von Schlözer gegen Mitte 
September in raschen Fluß kommen. 
Sofia, 11. Sept. Der aus den Prozessen 
Panow, Usuow, Popow und Panitza als öffentlicher 
Antläger bekannte Militärprokurator Marko w 
wurde gestern aus dem Dienste entlassen; der Grund 
st Vorwurfen dienstlicher und privater Natur zu 
vchen. 
unter den Komitee⸗Mitgliedern: Biehl, Bildhauer, 
München, Dr. Bürklin, Gutsbesitzer, Wachenheih 
und Frhr. von und zu Frankenstein, Schloß 
Ullstadt. 
— Mit dem 16. d. M. nimmt die Thätigkeit 
der Ferienstrafkammern der Landgerichte 
ein Ende und beginnen die Sitzungen der ordent⸗ 
ichen Strafkammern wieder. Auch die Civilgerichte 
tehmen an diesem Tag ihre Sitzungen wieder in 
dollem Umfang auf. 
— Landstuhl, 11. Sept. (Germächtnis.) 
Nach einer gestern hierher gelangten, dem protest. 
Pfarramte Landstuhl zugestellten Mitteilung des 
derrn Pfiarrers Kremer in Marnheim, hat dessen 
mlaͤngst zu Kirchheimbolanden verstorbene Schwester, 
Frau Dekan Ruckdeschel, auch der protest. 
rirche zu Landstuhl in ihrem Testamente freundlich 
zedacht und dieser Kirche ein Vermächtnis von 
500 Mk. bestimmt, was vom Presbyterium dank⸗ 
barst entgegengenommen wurde. (3Ztg.) 
— Kaiserslautern, 10. Sept. Gestern 
Abend gegen 8 Uhr brachte fich der Sohn des 
Schreinermeisters L. in den benachbarten Städichen 
Diterberg in selbstmörderischer Absicht zwei 
Rebolverschüsse bei. Er erreichte jedoch seinen 
Zweck nicht, da der Revolber nur mit Schrot ge⸗ 
aden war. Die Schüsse gingen in die linke Brust- 
jeite. Als Ursache dieser unseligen That glaubt man 
allgemein folgendes annehmen zu dürfen: Am 
Sonntag und Montag wurde in Otterberg die 
Kirchweihe gefeiert, und wie es bei solchen Ge—⸗ 
legenheiten ofters vorlommt, geriethen junge Leute 
in der Wirthschaft „ßFZum Löwen“ in Streit, wel⸗ 
her schließlich in Thatlichkeiten ausartete. Der er⸗ 
wähnte L. soll hierbei einen jungen Mann Namens 
Rindt derart zugerichtet haben, daß dessen Leben 
in Gefahr steht. An dem Aufkommen des L. wird 
gezweifelt; die allgemein geachtete Familie L. wird 
sebhaft bedauert. — Auch in Mehlbach, woselbsl 
am Sonntag ebenfalls Kirchweihe abgehalten wurde, 
ereignete sich nach dem „Pf. K.“ ein trauriger 
Fall. Von Katzweiler aus besuchte ein Mann die 
Kerwe“ und im Begriff, in eine Wirthschaft ein⸗ 
zutreten, fiel er von einem Schlagflusse getroffen 
nieder und war sofort todt. 
— Pirmasens, 11. Sept. Bei der gestern 
Abend stattgehabien Ausschußfitzung des kathol. 
stirchenbauvereins wurde in Anbetracht 
der so mißlichen kirchlichen Zustände beschlossen, 
eine Deputation zu wählen, welche beim kgl. 
Ministerium in München dahin wirken solle, daß 
die sür Pirmasens in 18. Stelle vorgemerkte 
Lotterie schon jetzt genehmigt werden möge, um 
dadurch dem dringenden Bedürfniß einer neuen 
Rirche abzuhelfen. Zur Deputation wurden, der 
„P. Ztg.“ zufolge, bestimmt die Herren Pfarrer 
Damm, kgl. Oberamtsrichter Hannwadcer, lgl. 
Bezirksihierarzt Seibert und Jakob Mansman 
won hier. 
— Landau, 11. Sept. Mit dem 1. Okt. 
treiten wie bekannt, die in Elsaß-Lothringen 
zarnisonierenden baherischen Truppenteile 
aus dem Verbande des lothringischen Armeelorps. 
Die Truppen zahlen ausschließlich nach Landau, 
bezw. Wurzburg, und stehen z. B. in Mezß ledig⸗ 
lich nur mehr mit dem dortigen Gouvernement in 
dienstlicher Verbindung. Die Bildung der 5. Di— 
bision wird im Bereiche des 2. Armeekorps eine 
Beschäftsvereinfachung bedeuten. So machten bis⸗ 
jer dienstliche Meldungen aus Saargemüund den 
Weg nach Bamberg und von da nach Wurzburg 
Lokale und pfaäͤlzische Nachrichten. 
* St. In abert, 12. Sept. Dem uns vor⸗ 
iegenden Geichaftsbericht des hiesfigen 
Boörschußvereins über das 1. Halhjahr 
1890 entnehmen wir folgende Angaben: Der Um— 
jatz in dieser Zeit beläuft fich auf 896 2028 Mtk. 
2 Pf. Das eigene Vermöͤgen des Vorschuß-Vereins 
zeziffert in Siammantheilen 328 727 Mt. 76 Pf., 
m Reservefond 66 744 Mt. 18 Pf., im Delkredere⸗ 
donto 83153 Mt. 72 Pfg. Demnach Gesamtbe⸗ 
riebsmittel 403 787 Mk. 61 Pf. An Zinsen und 
Provisionen wurden vereinnahmt 36620 Mtk. 88 
pfg., dagegen an Zinsen und Geschäfiskosten ver⸗ 
usgabt 28785 Mti. 90 Pf., sodaß ein Reingewinn 
jon 12834 Mt. 98 Pf. verbleibt. Die Mitgliederzahl 
)es Vereins hat um 73 zugenommen und betrug 
im 30. Juni dss. J. 1004. 
*— Zu dem am 26. Oktober statifindenden 
)0. Geburistage des Feldmarschalls Graf 
Molke hat sfich jetzt ein Komitee gebildet, wel⸗ 
hes einen Aufruf zu Sammlungen freiwilliger Bei⸗ 
räge zu dem doppelten Zweck erläßt, das Geburts⸗ 
Jaus Molike's in der Stadt Parchim anzukaufen 
ind für eine würdige Erhaltung Sorge zu tragen, 
zann auch ein großeres Kapital zusammen zu 
ringen and solches dem gefeierten Feldherrn für 
voblthätige Zwede nach seiner Bestimmung zur 
Berfügung zu stellen. Aus Bayern befinden fich