hon dem Verhältnisse bei den k. preuß. Generalen
in Loihringen abgesehen.
D gandau, 11. Sept. Als Stab s8⸗
trompeter zum hiefigen 5. Feldartillerie ·Regi⸗
nent wurde, wie mitgeiheilt wird, der Hautboist
Sergeant Schneider vom 4. Feldartillerie
Regiment bestimmt.
dDeides heim, 10. Sept. Geslern Nach⸗
mitiag gerieten in unserer Stadt auf offener Haupt ˖
draße zwwei Trupps Zigeuner in Streit,
vobei Messer, Schußwaffen, Aexte u. s. w. eine
Houptrolle spielten. Da fich diese Geschichte gerade
Zer der Wohnung des Bürgertneisters abspielte urd
ie Banden dessen Mahnung, ruhig abzuziehen,
nicht nur nicht Folge leisteten, sondern noch drohende
daitung annahmen, ließ der Bürgermeister mit der
Feuerglocke Alarm läuten und baldigst waren die
Feuerwehr und die ganze Gemeinde herbeigeeilt.
vworaufhin die Zigeuner gegen Mußbach zu, verfolgt
hon der Polizei- u. Feuerwehrmannschaft, abzogen.
Vor der Stadt draußen wurde der Streit fortge⸗
jetzt, die Wagen gegenseitig zerstört und einige der
Renossen mit Messern stark zugerichtet. Auf die
cacht wurde eine Abteilung Feuerwehrmanns Laft
zur Verstärkung der Wache zugezogen. Andere
wurden zur Beobachtung ausgesandt, da die ganze
Gesellschaft, an 100 Personen stark, im Freien zu
bernachten versuchte. Einem Teil derselben ecging
es in Mußbach nicht besser als hier und es mußte
hon dort aus die Gendarmerie von Neustadt ange⸗
rufen werden. Letztere verhafteten denn auch den
männlichen Teil der Zigeuner und brachten sie
anter Beihilfe von Feldschützen und anderen Per⸗
jonen heute in der Frühe gegen 5 Uhr hierher in
die Wachistube, woselbst sie festgehalten wurden,
dis die hiervon in Kenntnis gesetzte Gendarmerie
aus Dürkheim zur Uebernahme derselben und
Weiterbeförderung in das Gefängnis nach Dürkheim
angekommen war. Einer der Zigeuner wurde durch
einen Schuß in die Brust nicht unerheblich verletzt.
GPf. Pr.)
— Mutterstadt, 11. Sept. Gestern Mittag
aach 4 Uhr brach bei der Wittwe Magin dahier
Feuer aus, welches in kurzer Zeit die Scheuer
der Witiwe und diejenigen der Angrenzer Schu⸗
peter unv Gab vollffändig zerstörte. Leider find
nuch ein Pferd, 2 Kühe, 1 Rind, 1 Schwein ver⸗
hraunt. Der Sohn der Wittwe Magia erlitt beim
Rettungsversuch im Stalle schwere Brandwunden.
Jetzt bildet das Ganze einen hohen rauchenden
Trümmerhaufen. Eine Dreschmaschine ist auch ver⸗
brannt und scheint das Feuer durch dieselbe ent⸗
sttanden zu sein.
— Ludwigshafen, 11. Sept. Die vom
Pfalz. Jagdschutzverein heute hier im Garten des
Hesellschafishauses veranstaltete Ausstellung
don zur Jagd verwendeten; Hunden zählt in
12 Klassen 88 Nummern, die einzelnen Thiere
alles schdne Exemplare. Die Zahl der gestifteten
Ehrengaben beträgt 16, welche im Musikpavillon
ausgestellt sind. Der Besuch seitens der Sportswelt
war schon in den ersten Stunden der Ausstellung
ein zahlreiche.
— Ludwigshafen. Auf der Stra—
zenbahnstrecke Ludwigshafen-⸗Frankenthal
berkehren jetzt täglich Materialzüge, welche das hier
lagernde Material und Schienen und dergl. zum
Straßenbahnbau an die Baustelle befördern. Auch
auf der Strecke Ludwigshafen⸗Dannstadtet Höhe
herrscht jetzt wieder etwas mehr Leben.
— Frankenthal, 10. Sept. Unser
Landsmann Professor Vierling wurde an seinem
70. Geburtstage ungemein geehrt. Aus ganz
Deutschland traf am Jubeltage eine große Anzahl
Blumen, Kränze, prosaische und poetische Kund⸗
gebungen ein. Vom Verein „Beethoven Haus“ in
Bonn erhielt er laut „Frkth. Tabl.“ das Ehren⸗
diplom.
— Frankenthal, 10. Sept. Die katho⸗
lische Gemeinde Gersweiler bei Saarbrücken
erhielt aus der Werkstätte des Meisters Andreas
hdamm 3 Glockeen nebst schmiedeisernem
Slockenstuhl. Die Glocken, welche dis-ais-c stimmen,
wiegen 445, 313 und 220,5 Kilo; der Gloden⸗
duhl 1245 Kilo. Das Gelaute, am Dienstag ge⸗
prüft, wurde als wohlgelungen bezeichnet. Dieselbe
Kommission unterzog auch das eben in der Gieß-
hütte aufgestellte Geläute für die katholische Ge⸗
meinde Ober Erlenbach (Oberhessen) einer Prüfung,
und wurde auch dieses Geldute f g. h. im Gewicht
don 714, 5060 und 357 mit schmiedeeisernem
Hlockenstuhl als vorzüglich erklärt. In Arbeit find
ioch Geläute für die evangelische Gemeinde Elbders⸗
jerg bei Saarbrücken im Gewicht von 848, 506,
253 Kilo und der Stimmung 6. g. h. und für
ʒie katholische Gemeinde Schiffweiler bei Saar ⸗
zrücken von 848, 506, 356 Kilo und dem Drei⸗
sang e. g. a. Zu beiden Gelduten kommen
hmiedeiserne Glockenstühle.
Der Kreisverein der Pfälzer Bienen⸗
uch der hält seine diesjahrige Hauptversammlung
im Donnerstag den 25. d. M. zu Großeniedes⸗
eim ab. Die Verwaltungsräte und Vorstände der
zweigbereine beraten abends vorher über Vereins·
ingelegenheiten.
tirchheimbolanden, 11. Sepli.
hestern Abend nach 7 Uhr brach im Hintergebaude
»es Feldschützen Lang in der Breitestraße Feuer
uus, das durch unter dem Dache lagerndes kleinge⸗
nachtes Wellenholz reichliche Nahrung fand. Die
zlamme loderte mächtig empor und ergriff auch
as Dach des einstöcdigen Wohnhauses. Die Feuer⸗
vehr griff, soweit es der überaus enge Raum des
hofes gestattete, tü htig ein, so daß die Nachbarge⸗
ude geschützt wurden. Nur das Haus des Herrn
zuhrmann Eg. Adermann ist in gröoͤßere Mit⸗
ridenschaft gezogen worden. Der Brandgeschädigte
ind dessen Frau waren abwesend. Ein im Hause
vohnender Ärbeiter stellte in der Hast ein Kinder-
enchen mit dem schiafenden Kinde auf die Straße.
Zum Glück wurden weitere Gegenstände nicht auf
as Belichen geworfen, so daß das Kind unversehrt
lieb, bis es später fich den Umstehenden bemerlbar
nachte, nachdein die Mutter schon sorglich nach
bm gesucht. (Ndpf. B.)
Pfaãlzisches Schwurgericht.
LI. Quartal.
Zweibrücken, 11. Sept. Dem Vernehmen
der IZw. Z.“ nach kommen folzende Straffälle
ur Verhandlung: 1. Montag den 15. Sept.,
ormitttags 82/, Uhr: Katharina Weinerth,
jeb. 1832, Ehefrau von Jakob Mechtersheimer
jon Haßloch, wegen Brandstiftun g. Vertreter
zer kol. Staatsbehörde Herr kgl. II. Staatsan-
valt Oehlert. Vertheidiger Herr Rechtspraktikant
Dr. Braun. 2. Dienstag den 16. Sept., vor⸗
nittags 812/, Uhr: 1) Joh. Schwab, geb. 1871,
Tagner, und 2) Jakob Heberle, geb. 1871,
rabrikarbeiter, beide von Albersweiler, wegen
5ittlichkeitsverbrechens. Vertreter der
gl. Staaisbehörde Herr kgl. III. Staatsanwalt
Zehlert. Vertheidiger ad 1) Herr Rchtaprakti⸗
ant J. Erbelding, ad 2) Herr Rechispraknkant
Roth. 383. Diensiag den 16. Sept. nachmittags
3 Uhr: Xaver Herrmann, geb. 1861, Schnei⸗
zer von Haztzendühl, wegen Sittlichkeits
berbrechens. Vertreter der kgl. Staatsbehöcde
Jerr kgl. I. Staatsanwalt Oehlert. Vertheidiger
err Rechtsanwalt Schuler. 4. Mittwoch den
7. Sept., vormittags 81/2 Uhr: 1) Philippine
dronenberger, geb. 1870, von Enkendach,
2) Katharina Fuchs, geb. 1848, Ehefrau von
Fhrihßian Winier, 8) Magdalena Kronen⸗
»erger, geb. 1863, Wirtin, diese beide in
steusiadt, wegen Verbrechenswidert das
Zdeben. Vertreter der kgl. Staatsbehörde Herr
gl. V. Staatsanwalt Wildt. Vertheidiger ad 1)
Herr Rechstanwalt Trier, ad 2) Herr Recht⸗ an⸗
valt Dr. Stern, ad 8) Hecr Rechtsanwalt Schu-
er. 5. Donnerstag den 18. Sept., vormittaas
zusa Uhr: h) Heinrich Foltz, geb. 1869
Schlosser, 2) Peter Folz. geb. 1878, Tagner,
eide von Kaiserslaulern, wegen Körperle tz⸗
ingemit nachgefolgtem Tode. Ver⸗
eier der kgl. Staatsbehörde Herr kgl. III.
Sziaatsanwalt Oehlert. Vertheidiger ad 1) Hert
sechtspratlikant Fittigg, ad 2) Herr Rechts⸗
xaktikant Mellarßz. 6. Freitag den 19. Sept.
vorm. 8/0 Uhr: Christian Gautsche geb.
1869, Schufter von Pirmasens, wegen Mor d⸗
erfuchs. Vertreter der kgl. Staatsbehörde
herr kgl. I. Staatsanwalu Wildt. Veitheidiger
Zerr Rechtsprattikant J. Erbelding. 7. Sams—
ag den 20. Sipt. vormittags 813 Uhr: August
h'oeser, geb. 1881, Bäcker und Halzhändler
n Eussersthal, wegen Sittlichkeitsvde r⸗
rechens. Vertreter der kgl. Staatsbehörde
Herr igl. III. Staatsanwalt Oehlert. Vertheidiger
herr Rechtganwalt Loew. 8. Montag den 23.
Zept., vorm. 811, Uhr: Johann Burkhardt,
jeb. 1863, Bäcker von Heltersberg, wegen
dorperverletzung mit, nachgefols⸗
?em Tode. KZertreier der kgl. Staaisbehörde
err tgl. U. Staatsanwalt Wildt. Veer
—* Rechtsanwalt Giessen. 9. Dienstag V
Sept., 812 Ubr; Jakob Karg, —2
siehet von Rockenhausen, wegen U uter) **
ung im Ame. Vertreter der kal. —R
hörde Herr kgl. II. Staatsanwalt Wildt. va.
heidiger Herr Rechtsanwalt Trier.
Sermischtes.
f Saarbrücken, 11. Sept. Auz
zehuge Sr. Majstat des aisan, du
Sa'ar Redier duͤrfte dieses Jaht sahent
»twas werden. Die „Saart- und —* it
venigstens meldet folgendes: „Der Koöm g
Dberhofmarschall hat dem Freiherrn von n
1. d. Gravenstein, 7. S piember, die —
Jemacht, „daß es Seiner Majestät dem —*
zorausfichtlich kaum moͤglich sein dürfte, den All er
hoͤchst beabsichtigten Besuch in Halberg
in diesem Herbst zur Ausführung zu bringen:
Sollte sich in dieser Beziehung noch etwas andem
o werde Herr von Stumm jedenfalls rechtzeitin
enachrichtigt werden.“ ⸗
fSaargemund. In einem hiesigen Laußf—
aden wurden zwei falsche Thalerstade vereinnahni
hnd daß man ausfindig machen konnte, von wen
xins der Geldstücke trägt das Bildniß König Ka
on Württemberg und das andere das Bildniß bon
dönig Friedrich August von Sachsen. Beide sind
erarlig plump hergestellt, daß es sehr zu verwun⸗
dern ifi, wie der Verkehr mit derartigen Fälschungen
aberhaupt möglich ist.
Worms. Die Sammlungen fur die Turn⸗
Iclue der hiesigen Turngemeinde haben bis jeßz
ta. 36,000 Mt. ergeben; doch werden immer noch
—2000 Mt. zusammenkommen. Die groͤßten Be⸗
räge sind: 1 von 2000, 5 von je 1000, dann
nehrere von je 500, 400, 200 Mk. bis herab zu
30 Pf. des gewöhnlichen Arbeiters. Die Siadt hat
einen Platz von 840 Quadtatmeter unentgeltlich
ur Verfugung gesiellt, der einen Werth von ca.
16,000 Mk. hat. Die Halle mit Vordvau kostet
ungefähr 52,000 Mk. Es wicd, sobald die
Pläue ausgearbeitet sind, mit dem Bau begonnen
verden.
München. Generasekretär Otto Mah sprich
ich über die Ernte des heurigen Jahres
ind deren Folgen dahin aus, daß er einen all⸗
nählichen Ruckgang der Getreidepreise für seht
vahrscheinlich hält, da Ungarn einen sehr bedeuten
en Ueberschuß unterbringen muß. Vorerst sind die
Hetreidebörsen noch von den geringen Vorrathen und
der Unficherheit üner das wirkliche Ernteergebniß in
den maßgebenden Ländern beeinflußt; Fruhjahrs⸗
ermine werden jedoch bedeutend niedriger nonth.
Ib alsdann auqh mit einem Rücknang der Getreide⸗
Freise die Brod-Preise gleichen Schritt halten, wie
etz bei stelgenden Getreide⸗Preisen stets sofort der
Fall ist, bleibt abzuwarten.
pKolonialgeld. Dieser Tage sind einige
geldstücke angekommen, welche für die deutschen
rolonieen in Ostafrika bestimmt find. Dieselden
ind aus Kupfer geschlagen und haben einen Wert
jon 5.und 10 Pfennig. Die eine Seite zeigt den
aiserlichen Adler mit der Umschrift DeuischOfr
ifrikanische Gesellschaft 1890“. Die andere Seile
uͤhrt in arabischer Schrift innerhalb eines Lorbeer ⸗
ranzes die Bezeichnung „Scharfukat Alemnia
anat 18079 du“ deussch Deutsche Handels
Besellschaft 1807. Jahr“ (mohamedanische Zeimedh⸗
ung). Die Pragung ist recht gut ausgefallen—
FFrantfürisa. M. 11. Sept. Da⸗
Frankf. Journal“ theilt mit, daß Herr Julius
stifterghaus heute aus der Redaktion und
eglichem Verhältnisse zu genanntem Blatte e nel⸗
ajsen worden sei.
din Anfaugs nächsten Monats beginn—
ie Ausgabe der Loose zur ersten der drei neuer⸗
ings genehmigten (24.) Pramien⸗Kollekte det
abn a Bon han⸗ Lorterie; am 28. Febt
801 findet die Ziehung Noit. Für diese die
ruen Kolletten fallen die Kunstwerke, wie sie im
VDerihe von 60,000 Mk. bisher ausgeloost wurden.
janz fort; dafür ist die Zahl der kleineren Gewinne
at bermehrn worden, Daß ietzt 1000 Gewinnt
e idod Vit. und 1öod hu jer80 Mt. zur Zus—
hosung helangen Damm ist die Zahl der Gewinne
iberhaupt von 1464 auf 2172 gestiegen. 48
—o
ihr fand in Sehlb redes Droguenhandu-
ine Explosion statt. Das Haus ist brennen
usammengeftürzt und hat unter den Trummern