ur mit einem jungen Mann charmierte. Ich stelte
spuͤter darübet zur Rede, und was entgegnet
uit die freche Person: En Bräutigam muße
rathsfähig Meedche doch hawwe. Nuffkomme
apt nit, also muß ich zu zu 'm runner komme.
Doer hawwe Sie Ihr'n Alte vielleicht in de Kom⸗
nodschublad gefunne7
'Frankfurt, 29. Sept. Die Karawane
zuffalo Bill's ist heute Morgen gegen 8 Uhr per
fritazug in Bocenheim angekommen; seitdem ist
ian fortgesetzt mil dem Ueberführen des verschie⸗
enen Materials nach dem Palmengarten beschäftigt.
gig zur Fertigstellung der Pferdeställe sind die
z0 Pferde aller Art in der ca. 6,000 Quadrat⸗
Peter haltenden Arena unlergebracht, ebenso die
zuffel, fünfundzwanzig an der Zahl, in ihrem
ingefriedigten Raum am Platze. Die Arena be⸗
indet sich westlich vom Neugarten. In der sog.
zugend-Eisbahn ist die Kuche und der große
zprisesaal. Auf der weiten Fläche innerhalb der
roßen Rennbahn werden das Zelt Buffalo Bill's,
e Wohnungen der Cowboys und das Zeltdorf
zer Indianer aufgeschlagen, die den großen Platz
anz bedecken. Es herrscht dort ein buntes fremd⸗
irtiges Treiben, das durch die zum Theil maler⸗
chen Trachten der Cowboys und die „wirklichen“,
noden schreiendsten Farben gekleideten Indianer
nit ihren bronzefarbenen Gesichtern und langen
qdwarzen Haaren schon jetzt des Interessanten ge⸗
ug bietet. Die Abendvorstellungen sollen, außer
nutch eine Menge Erdpechfackeln, durch einen
mächtigen Reflektor, den die Firma Staudt und
hoigt liefert, heleuchtet werden. Fur die Bedürf—⸗
iisse der etwa 200 Personen zählenden Karawane
ind täglich etwa 7000 Mark erforderlich; sämmt-
che Personen haben Wohnung und Kost in der
karawane. Das Essen ist, den amerikanischen
herhültnisfsen angemessen, sehr opulent, wir hatten,
hreibt man der „Frkf. Ztg.“, heute Morgen
zelegenheit, uns davon bei dem aufgetragenen
rühstück zu überzeugen, das in seinem Haupttheil
q Eiern, Schinken, Dürrfleisch, roh, gekocht und
ebacken, in vollauf genügender Menge bestand.
)er frühere Oberst, jetzt General F. W. Cody
lias Buffalo Bill wird erst am Nachmittag hier
intreffen, inzwischen leitet ein spezieller General-
irektor das ganze Arrangement. Der Aufenthalt
er Karawane hier wird bis zum 12. Oktober
auern. Auch die berühmte Postkutsche, welche
zerschiedene Ueberfälle durch Indianer mitqemacht
aat, ist bereits am Platze.
Die Karte von Europa. Man schreibt
er Frkf. Zig.“ In ein kleines Dorf des Schwaben⸗
andes kam jüngst der Schulinspektor, um die
zchule zu visitiren. Er fand die Schule in ganz
utem Zustande, nur an der Wand schien er eiwas
a vermissen, weshalb er sich an den befrackten
chullehrer wandte: Ich sehe hier Karten des
beramts, von Württemberg und auch von Deutsch⸗
ind, aber dennoch vermisse ich eine: Die Karte
n Europa. Bei diesen Worten hatte sich der
hultheiß des Ortes, ein biederes Bäuerlein, mit
tsorgter Miene dem Schulinspektor genahert und
egann alsbald mit flehentlicher Stimme: „Herr
Schulinspektor, die Karten kosten ein Heidengeld
md unsere Gemeinde ist so arm. Erlassen Sie uns
iso doch die Karte von Europa, denn wer weiß,
beje einmal Jemand · don unferer armen Gemeinde
rthin kommt.“
Meiningen. Ueber einen vor 14 Jahren
n Kreise Sonneberg verübten Mor d ist jetzt das
Muntel gelichtet worden. Auf seinem Steib⸗beite
at ein an der schrecklichen That Betheiligter sein
wissen durch ein Geständniß erleichtert, durch das
lber auch ein noch lebender Spielwaaren · Ardeiter
belastet wird, daß seme Verhaftung erfolgie.
)er Betreffende war schon gleich nach der That
n Untersuchungshaft; wie damals, so leugnet er
uuch heute.
Es wird aus dem Dorfe Stramkow bei
Kemen von einem schlafenden Mädchen
erichtet, welches bereits seit vier Jahren schiaft.
Won einmal, vor eiwa fünf Jahren, überlam
uüsselbe ein schlafähnlicher Zustand, von welchem
erst nach einem Jahr, im Fruühjahr 1886, wieder
padte, nachdem es von einer Steille, welche es in
en angenommen, hatte zurückgekehrt war.
hrend des ersten Schlafjahres hatte die Schwester
en Madchens geheiratet, und die soeben
achte hatte nichts Eiligeres zu thun, als an die
Iw·ster eine Gratulation zu schreiben und ihr
as Erwachen mißusbeilen Nach irei Tagen derfiel
das Mädchen wieder in Schlaf und es schläft seit⸗1
zem bis auf den heutigen Tag, ohne eine einzige
S„tunde Unterbrechuug. Sie liegt im Bett mit
‚ollem, runden Gesicht, leicht roth angehauchten
Wangen, kirschrothen Lippen und hat ein vollkommen
jesundes und normales Aussehen. Ihre Nahrung
rhält die Schlafende zu ganz bestimmten Zeiten,
seschieht das nicht, so gähn sie. Erhält sie eine
Speise, die ihr nicht behagt, so beißt sie die Zühne
usammen und es kostet der Mutter viele Muhe,
ie Nahrung einzuführen. Gegen Licht und Sonnen⸗
chein ist die Kranke sehr empfindlich; treffen sie
hr Gesicht, so sucht sie durch Hin⸗ und Herwerfen
zie Sonnenstrahlen von sich abzuwenden und man
vill bemerkt haben, daß fich die Augäpfel unter
»en geschlossenen Lidern bewegen. Wie lange dieser
Zustand dauern wird, ist gar nicht abzusehen.
—Seltenes astronom. Ereigniß. Am
2. Oktober — so schreibt man der ‚Tal. Rosch.“
findet ein sehr seltenes, vielleicht durchschnittlich
ede 20 Jahre ein Mal eintretendes astronomisches
kFreigniß statt. Der Planet Nepiun wird nämlich
vom Monde bedeckt. Der Eintritt des Planeten in
die hell erleuchtete Scheibe des Mondes erfolgt nach
10 Uhr, das Wiedererscheinen des Planeten am
»unklen Mondrande eine Stunde später. Da der
Mond sehr hoch am Himmel steht, — er hat zur
Zeit der Bedeckung 18 Grad nördl. Abweichung
— und um halb 8 Uhr Abends aufgeht, so sind
zie Umstände, unter welchen die Bedeckung statt⸗
ändet, vorzügliche zu nennen, doch ist dieselbe wegen
der Lichtschwäche des Neptun nur am Fernrohr zu
—X
F Stettin, 30. Sept. In Gegenwart des
Fürstbischffs von Breslau und mehrerer höheren
Beistlichen fand die feierliche Einweihung der ersten
katholischen Kirche hierselbst statt.
fFLondon, 29. Sept. Während am Sonn⸗
sjag Vormittag einige Tausend Andächtiger in der
St. Pauls Kathedrale der Predigt des Rektors
Ayton lauschten, ertönten plötzlich zwei Revolver-
chüsse und ein wohlgekleideter Mann sank leblos
zon seinem Sitze auf den Boden. Er hatte sich
wei Schüsse ins Herz gejagt und war sofort tot.
der Selbstmörder in der Kirche wurde
nach der Polizeiwache geschafft und untersucht,
vährend der Gottesdienst seinen Fortgang nahm.
der Unglückliche war ein 38jähriger Kaufmann
nramens Edward Easton. Angeblich hatte er durch
zroße Geschäftsverluste seinen Verstand verloren.
— In Irland ist die Influenza wieder
um Vorschein genmen In Belfast sind zahl⸗
eiche Personen daran erkrankt, aber die Krankheit
ritt nicht bösartig auf.
FOas fehlte uns noch! Wie die „Preuß.
Schulztg.“ mittheilt hat das Londoner Schulamt
ieser Tage seinen Beschluß vom vorigen April,
dlavierspiel unter die Elementarunterrichts⸗
jegenstände einzuführen, bestätigt und so werden
enn demnächst 150 Pianinos angeschafft werden.
— Glücklich der Mann, der die Bestellung erhält.
F Die schwarzen Menschenfresser von
stord Queensland haben eine außerordentliche
Lborliebe für Chinesen. Der Grund soll sein, daß
das Fleisch derselben besonders zart und schmackhaft
st, weil sie sich fast nur von Reis naähren. In
dord⸗Australien gibt es jetzt eine große chinesische
Zebdölkerung und eine ganze Anzahl Chinesen, welche
ich über die Grenzen der Kultur hinauswagten, sind
von den Wilden gefangen genommen und verspeist
vorden. Das ist dort so Landessitte. Einer der
Bermesser in Nord-Queensland berichtete an die
segierung vor Kurzem: „Die Schwarzen haben
nir alle Vorräthe gestohlen und zwei meiner
Chinesen ‚Probirt“.
FEinFurchtsamer. Nachwächter: „Hört,
Ihr Leute und laßt Euch sagen: die Glocke, die
hat zweie g'schlagen!“ — (Stimme aus dem
Wirthshaäuse): „Ferdinand! Wenn De durch die
krautgasse gehst, rufst De hübsch „elfe,“ sonst trau'
mir nich nach Hause!“
DBienstesnachrichten.
Bauamt. Der Bauamtmann des Straßen⸗
ind Flußbauamtes Aschaffenburg Gg. Lotter wurde
um Regierungs⸗ und Kreisbauassessor für das
Ingenieurfach bei der Regierung Kammer des
Inneren von Unterfranken ernannt; der Regierungs⸗
ind Kreisbauassessor bei genannter Regierung E.
Fleischmann wurde auf die erledigte Bauamtmann⸗
telle in Aschaffenhurg berufen.
Familiennachrichten.
Gestorben: In Neunkirchen Philipp Klein,
36 J. a.; in Kaiserslautern Elise Freund geb.
Hollinger, 22 J. a.; ebendaselbst Fr. Charlotte
Asal, 56 J. a.; in Dirmstein Johannes Herting,
38 J. a.
Neueste Nachrichten.
Berlin, 1. Oki. Die Sozialistenver⸗
sammlungen gestern Abend in verschiedenen
dokalen zur Feier der Aufhörung des Sozialisten-
zesetzes derliefen überall ohne Störung unter zahl⸗
ceicher Beteiligung auch von Frauen und Kindern.
Die Vorsitzenden konnten allenthalben mühelos die
Irdnung aufrecht erhalten. Die Polizei verhielt sich
uwartend. E. 3.)
Berlin, 30. Sept. Das Interbiew eines
Vertreters des „Figaro“ mit dem itali—⸗
nischen Ministerpräsidenten Crispi ist nach dem
ömischen Korrespondenten der „Nat.Zeitung“
zurchaus erfunden. [Als Gewährsmann des „Figaro“
zeichnet der sattsam bekannte Jacques St. Coͤre,
ractius Armand Rosenthal.)
Fur die Redaltion verantwortlich: F. X. Demetz.
Leidenstoffe (schwarze, weiße u. farbige) v.
95 Pige. bis 18.606 p. Met. — glatt,
gestreift un gemustert (ca. 380 versch. Qual. u.
2500 versch. Farben) — vers. roben⸗ u. stück⸗
veise porto⸗ u. zollfrei das Fabrik- Déoͤpot G.
denneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muster
imgehend. Doppeltes Briefhorto nach der Schweiz
Hebel's heinländischer Hausfreund 1891
Preis 830 Pf. Verlag von;J. Lang in Tauberbischofs-
eim) liegt uns vor. Auch dieser Jahrgang des ächten
nebelkalenders rechtfertigt den alten Ruf des vor 87
zahren durch den alemanischen Dichter J. P. Hebel be—
ründeten ächten Volksbuches. Der Inhalt ist ein überaus
eicher (24 Erzählungen und Gedichte), die Ausstattung
ine prächtige. Rosegger eröffnet den unterhaltenden Teil
nit einer anmutigen Erzählung aus dem Volklsleben, und
n einer weiteren Arbeit widmet er seinem verstorbenen
Freunde Anzengruber einen ergreifenden Nachruf. Geres
ringt eine reizend geschriebene Erzählung aus dem Schwarz⸗
vald, Barack glänzt in einer witzsprühenden pfälzer Hu—
noreske, „Eine Schweizer Rees'“, sowie einer schönge⸗
chriebenen Erzählung. Diesen folgt eine volksthümlich ge⸗
chriebene Darstellung der französischen Revolution 1789
-92 in ihrer ersten Hälfte. In einer neu aufgefundenen
Zebeliana wird die Erinnerung an den beliebten alemani—
chen Dichter aufgefrischt. Den Schluß bildet eine reich
Uustrierte Weltschau.
Allen Freunden einer gesunden Volksliteratur sei dieser
chöne Kalender auf's Wärmste empfohlen.
Mey's Storkragen, Hanschetten und
Vorheiadehen aus starkem pergamentähnlichen Papier
gefertigt und mit leinenähnlichem Webestoff überzogen,
ehen ganz wie Leinenwäsche aus.
Mey's Stoffkragen überireffen die Leinenkragen
»adurch, daß sie niemals kratzen oder reiben, wie es schlecht
ebügeite Leinenkragen stets thun.
Mey's Stoffwäsche steht in Bezug auf Schnitt
und bequemes Passen troz außerordentlicher
8illigkeit unerreicht da. Sie kostet kaum mehr als
»as Waschlohn leinener Wäsche und beseitigt doch sowohl
ille Differenzen mit der Wäscherin, als auch den Aerger
»er Hausfrau über die beim Waschen oder Plätten ver⸗
orbene Leinenwäsche.
Mey's Stoffkragen sind ganz besonders vraktisch
ür Knaben jeden Alters.
Auf Neisen ist Mey's Stoffwäsche die bequemste,
veil bei ihr das Mitführen der benutzten Wäsche fortfällt.
Mey's Stoffwähsche wird fast in jeder Stadt von
durch Plakate kenntlichen Geschäften verkauft, welche auch
von Zeit zu Zeit durch Annoncen in dieser Zeitung nam⸗
Jaft gemacht werden. Sollten dem Leser diese Verkaufs⸗
tellen unbekannt sein, so wolle er sich an das Versand⸗
Seschäft Mey & Edlich in Leipzig-Plagwitz
wenden, welches auf Verlangen auch das Preisverzeichniß
über Mey's Stoffwäsche unberechnet und vortofrei
nersendet.
— — — — —
Nachstehende
Kalender pro 1891
ind in der unterzeichneten Buchhandlung vorräthiq:
Regensburger Marienkalender —.50 8
Einsiedlerkalender — 40 8
Bayrischer Familienkalender —.50 8
Deutscher Reichsbote —.40 3
rahrer Hinkende Bote 2.40 8
daiserkalender 2.250
Bismarckkalender I. - MA
Sulzbacher Kalender I. - M
Neustadter Kalender — 12
— Wiederverkaãufer sind gegen guten
Lohn gesucht.
827
Friedrich Demeßtz.
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