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ches Organ des königl. Ansgerichts St. Insbert.
der ‚St. Zugberter e erscheint taglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Vlatt und Mittwochs und Samstagt
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Deutsces BReich.
München, 2. Okt. Gestern fand in dem
copen Saale des Münchener Kindel Kellers, eine
zialdemokratische Versammlung siatt
iter geradezu riesigem Zudrange. Als um 6 Uhr
ie Arbeit zu Ende war, zogen die Arbeiter in
coßen Massen aus allen Stadtiteilen dem Ver⸗
mmlungsorte zu und füllten den großen Saal
s in die äußersten Ecken. Es mögen ungefähr
—7000 Personen dort gewesen sein. Es kam
ne Resolution zur Annahme, daß nach dem Par⸗
Atag in Halle eine Versammlung in München
nberufen werde, in welcher die Delegirten Bericht
tatten sollten; eine weitere Resolution erwartet
on dem Parteitag in Halle volle Vertretung der
tzialistischen Interessen. Mit einem Hoch auf die
ozialdemokratie wurde die Versammlung um 12
dachts geschlossen. Die Anwesenden sangen die
irbeitermarseillaise und gingen dann in dichten
hassen ruhig der Stadt zu. Nirgends kam eine
toͤlung der Ordnung vor.
xrriedrichshafen, 2. Okt. Reichskanzler
hdabpribdi trifft heute hier zur Begrüßung des
tonigspaares ein.
Berlin, 1. Oklt. Es hat sich der „Norrdd.
uug. Ztg.“ zufolge ein Komils zur Errichtung
nes Denkmals für die verstorbene Kaiserin
ugusta gebildet.
Berlin, 2. Okt. Bei den gestrigen Wahlen
Sozialdemokraten zu dem Parteitag in
jalle unterlagen die Radicalen vollständig und
ur Anhänger Bebels wurden gewählt. Die Beteilig
ua war nur schwach.
Berlin, 2. Oll. Reichskanzler v. Caprivi
en heute nach Süddeutschland, um dem
önig von Württemberg und dem Großherzog von
daden seine Aufwartung zu machen. Der Besuch
lünchens erfolgt später, wenn der Prinzregent dort
awesend ist.
Berlin, 2. Olt. Der Bundesrat halt
jon heute seine erste Gesamtfitzung. Auf der Tages⸗
idnung siehen alle inzwischen eingebrachten Vorlagen,
Aunter der Entwurf über das Verfahren vor den
uharund des Indaliditäts und Altersverficherunge
ehtes errichteten Schiedsgerichten, ferner der Ent⸗
urf eines Gesetzes wegen Abanderung des Geseßes
her die Krankenversicherung der Arbeiter. Im
nrigen besindet fich auf der Tagesordnung ein An—
d. betreffend die Wahl von Mitgliedern der
Nzipltinarlammern fuͤr eijab iothringisde Beamien
nd Lehrer.
Schweidnitz, 2. Oll. Der Aaisser kommi
n zum Geburtstage Moltkes nach Creisau,
ndetn hat den Feldmarschali eingeladen,
einen Geburtstag in Berlin zu seiern.
Ausland.
Amsterdam⸗ 1. Okt. In Folge der
Nintn Nachrichten aus Schioß Loo
ie Regieruug bereits Maßregeln für den
d uwechsel. Der Tod des Abnigs wird
ich erwariet. Eine Erklärung des Masors
Freitag, 3. Oktober 1890.
25. Jahrg.
Tindal, welche die Regierung beschuldigt, seit
Donaten den regierungsunfähigen König zu
jsebormunden, erzeugt allgemeine Erregnng. Die
Liberalen werden in der Kammer eine Untersuchung
)er Sachlage beantragen.
Jersey, 2. Olt. General Boulanger
'oll beabsichtigen, nach Malta überzusiedeln.
Paris, 2. Okt. Dem „Matin“ zufolge
jeißt der in Nanch unter dem Verdacht der Spio⸗
nage verhaftete Mann Jean Bonnet und is
in früherer französischer Infanterie-Lieutenant, der
vegen Trunksucht verabschiedet wurde. Zwei seiner
Begleiter enktkamen vor der Verhaftung Bonnets
iber die Grenze. Das „Petit Journal“ will wissen,
Bonnet habe gestanden, daß er Nachrichten über
)as französische Vertheidigungssystem an Deutsch⸗
and geliefert habe. Er habe von der deutschen
stegierung 300 Fr. monatlich und 15 Fr. täglich
ür Reisekosten bezogen. Er habe üdrigens nicht
illein gearbeitet. General Miribel sei vielmehr auf
einer Besichtigungsreise von mehreren deutschen
Militäragenten genau beohbachtet worden.
Paris, 2. Okt. Der Sultan hat dem
Udmiral Duperre das Großkreuz des Osmanie⸗
Irdens und den beiden ihn begleitenden Kontre⸗
Admirälen das Großkreuz des Medschidie Ordens
»erliehen. — Aus Rom wird gemeldet: Der
Bapst habe heute Vormittag den preußischen
Besandten v. Schlö zer empfangen, der ihm über
nie Neubesetzung der Bischofsstühle von Straßburg
ind Posen Vortrag gehalten habe. Die Schwierig⸗
eiten sollen sich bis jetzt nicht gemindert haben.
Bern, 2. Okt. Der Nationalrat ge—⸗
jehmigte nach viertägiger Debatte mit 97 gegen
35 Stimmen die Maßnahmen des Bundes-⸗
ates im Tessin und ermächtigte zur weiteren
Maßregeln.
Graz, 2. Okt. Beide Kaiser brachen
jeute früh 4 Uhr von Muürzsteg zur Pürsche auf
ind begaben sich um 7 Uhr mit den übrigen
Fagdgästen auf die Schneealpe, von wo sie am
stachmittag zurückkehren. Die Abreise von Murzsteg
aber Bruck⸗Leoben nach Radmer erfolgt Sonntag
um 11 Uhr vormitiags.
Mürzsteg, 1. Okt. Die allerhöchsten Herr⸗
chaften und die Jagdgäste find hier eingetroffen.
die Kaiser Franz Joseph und Wilhelm
owie König Albert von Sachsen fahren um
2 Uhr nachts zur Pürsch auf Hirsche, die übrigen
zagdgäste auf die Schneealpe zur Gemsjagd. Nach-⸗
nittags ist Abstieg zur Fram, von wo die Räück
ahrt erfolgt. Das Wetter ist prachtvoll.
Wien, 2. Olt. Beide Kaiser dußerten
deim Cercle nach dem Frühstück in Schönbrunn
hre Freude über den schönen Empfang. Kaiser
Wilhelm verlieh dem Bürgermeister Dr. Prix
den Kronen⸗Orden zweiter Klasse mit dem Stern
und ebenso andere Orden an den Statthalter Gras
Zielmannsegg und den Stadt Baudirektor Berger.
Nach einem Besuch bei den Kapuzinern ließ Kaiser
Wilhelm dem Pater Guardian 800 Gulden zur
Berteilung an seine Armen überreichen. Nach der
Ankunft im Jagdschlößchen Mürzsteg versammelten
iich die 14 Jagdgenossen in einem lleinen Speise⸗
aale ebener Erde.
Petersburg, 2. Olt. Der als Spion
zerhaftete oͤsterreichische Offizier Kraznizki ist
noch österreichischer Unterthan. Der Korpsschreiber
Tuschinsly, welcher ein bestimmtes Gehalt von
WBien bezog, verschaffte ihm verschiedene wichtige
zeheime Befehle. Beide find geständig, der öster⸗
reichischen Regierung geheime Vorschriften der
Militärbehörden, Dispositionen, Pläne und Nach⸗
richten über die russfische Armee verkauft zu haben.
Die umfangreichen, bei der Haussuchung vorge—
fundenen Schriftstücke stellten auch noch andere Per—⸗
sonen als Mithelfer bloß.
Waßsshington, 1. Okt. Der Praͤsident Har⸗
ei son hat das Zollgesetz unterzeichnetä
Lokale und pfälzische Nachrichten.
2 Si. Inabert, 83. Okt. Die gestern
Abend vom hiesigen Männerturnverein
abgehalten Generalversammlung war
von den Mitgliedern stack besucht. Der 1. Vor⸗
stand Herr Heinrich Pflug eröffnete die Versamm⸗
lung und hielt eine Ansprache an die anwesenden
Mitglieder, in welcher er fie ermahnte, das bis⸗
herige Zusammenhalten und stete Wirken im Ver⸗
eine auch fernerhin beizubehalten. Aufgenommen
vurden 13 neue Mitglieder. Der Reinbestand der
Zasse erwies die Summe von 87 Mtk. 71 Pfg.
Als 1. Turnwart wurde Herr Joseph Pflug, als
2. Turnwart Herr Nikolaus Bruckmann jr. ge—
wählt; als 1. Vorstand Herr Heinrich Pflug,
Schreinermeister, 2. Vorstand Herr Karl Redel,
Bäcermeister, Schriftwart Herr Michael Schmetzer,
Kassenwart Herr Eduard Müller, Wirth, als Bei⸗—
tzende die Herren: Heinrich Heib, Georg Bleif,
Agent, Peter Schweitzer jr. und Karl Horst. Als
seneipwart wurde hierauf Herr Wilhelm Stief
wieder einstimmig gewählt. Ferner wurde be—
chlossen, in nächster Zeit wieder eine musikalisch—
heatralische Unterhaltung mit Tanzkränzchen abzu—
halten, über den Tag der Abhaltung enlsscheidet
die nächste Ausschußsitzung. Die nächste Monais—
unterhaltung findet am nächsten Montag beim
Vereinsmitgliede Herrn Georg Stief in der Blies—
tastelerstraße statt, wobei die ganze Vereinskapelle
'onzertiert. Hierauf gab der 1. Turnwarth Herr
J. Pflug bikannt, daß in nächster Zeit mit dem
Turnen wieder begonnen werden könne, da der
Turnsaal in der k. Lateinschule schon beinahe fertig
sei. Die Turnstunden wurden wie bisher auf
Dienstag und Freitag Abend festgesetzt. Die Ver⸗
sammlung schloß mit einem 3maligen „Gut Heil“
auf das fernere Gedeihen des Vereins.
*St. Ingbert, 3. Okt. Die hiesige
Lateinschule begann heute das Schuljahr
189091 mit derselben Schülerzahl wie das vor⸗
jergegangene. Dieselbe zühlt nämlich bis jetzt insge⸗
amt 73 Schuler.
— Zweibrücken, 1. Okt. Stadt«
ratssitzung. Ein äußerst komplizierter Streit
aͤber das Heimatsrecht der Wittwe des früheren
hiefigen Hypothekenbewahrers Wilhelm Ludwig v.
Traitteur und deren minderjährigen Sohn Her—⸗
nann v. T. beschäftigte heute den Stadtrat.
Bereits früher waren Ansprüche auf das Heimats-
recht vom Stadtrat abgewiesen worden. L. v. T.
war bis zum Jahr 1806 Rechnungskommissär in
Speyer, als Sohn des Oberfoͤrsters v. T. in Elm-
jstein 1829 geboren. Elmstein und Speyer ver⸗
weigern das Heimatsrecht, da v. Te im Jahr 1866
als Hypothekenbewahrer nach Zweibrücken versetzt
worden war. 1876 kam T. in gleicher Eigenschaft nach
Frankenthal, weshalb Zweibrücken die Heimat dahier
nicht anerkannt. Diesen Streit schlichtet nun das
kgl. Bezirlsamt Frankenthal, indem es die Heimat
der Wittwe v. T. nach Zweibrücken unter folgen⸗
ver sehr interessanter Begründung: v. T. sei nicht
Beamter im Sinne des Art. 2 des Heimatgesetzes, in⸗