d besindet, so lag die Vermuthung nahe, Huber⸗
a sei in der Finsterniß die Höhe herabgeftürzt
in der Saar ertrunken. Eifriges Suchen nach
n Bermißten dlieb jedoch bis jetzt ergebnißlos,
erdem ist die Saar an jener Stelle so seicht,
uß dort das Eririnken eines Erwachsenen kaum
aich in. In weiteten Ktreisen ist die Vermuth
ng aufgetaucht, daß Häberlein mißlicher Ver-
ensverhältnisse halber das Weite gesucht und
ch das Berunglückungsmanöver die Nach⸗
iscoung in falsche Spuren gelenkt habe.
(G. A.)
Aus Pforzheim wird folgender Fall zur
garnung mitgetheilt: Ein Gerede, das schon
ingere Zeit sich mit der Tochter eines hiesigen
zeschaftsmannes befabte, benutzte der 17 Jahre alte.
uf dem Komptoir des „Pforzheimer Anzeigers“
ingestellte Otio Brüchig von Pforzheim, indem er
nerm 12. September an die Expedition des
gzsorzheimer Beobachters“ ein Inserat unter ge⸗
uer Angabe der Adrefsse des Vaters des oben
cwähnten Madchens einsendete, das durch seinen
zahalt dazu angeihan war, das Mädchen sowohl
Iß auch dessen Familie in der peinlichsten Weise
oszustellen und die Ehre der ganzen Familie
ffentlich zu brandmarken. Die Redaktion des
Zeobachters“, welche Verdacht schöpfte, nahm das
ragliche Inserat nicht auf. Der Angeklagte suchte
ich vor der Strafkammer Karlsruhe, der der Fall
ur Entscheidung vorlag, damit zu eatschuldigen,
aß er einen Witz habe machen wollen, auf den
set „Beobachter“ hereinfallen sollte. Der Witz
oflete dem Ang⸗klagten 4 Monate Gefängnis.
fMäünchen, 11. Okt. Der jüngst mit der
zrlaubniß zum Tragen der Uniform und der An—
partschaft auf Anstellung im Militärverwaltungs⸗
iensie pensionirte Hauptmann und Kompagniechef
zur des 16. Jnfanterie-Regiments war am 12.
jugust d. J. wegen Soldatenmißhandlung zu 28
tagen Stubenarrest verurtheilt worden. Er hatte
Zoldaten, die beim Schießen zitterten, ein Feder⸗
aesser an die Wange gehalten, so daß sie sich das
harfe Messer in das Geficht stoßen mußten.
Musichen, 13. Olt. (MMuthige Kna—
jen.) Gestern fand im Turnsaale der Schule
giefinz die zu Beginn eines jeden Schuljahres
ibliche Verlesung der Disziplinarsatzungen für die
fortbildungsschule statt. Hiezu hatten fich unter
jührung ihrer Lehrer die neun Klassen der Schule
ersammelt. Dieser Eröffnungsakt erhielt einen
honen Abschluß durch die Ehrung zweier in die
Alasse der Schule aufgenommener Knaben:
sohann Heiler, Milchhändlerssohn, und Georg
„checkk, Taglönerssohn, welche zwei Mädchen,
inter grotzer eigener Lebensgefahr vom Tode des
zrtrinkens gereltet haben. Herr Oberlehrer Lob
röffnete den deiden Schülern die Anerkennung der
Lokalschulkommission und üherreichte ihnen die
on der k. Regierung von Oberbayern genehmigte
belohnung; für Scheck 10 Mark und fuür
deiler 5 Mark. Anschließend richtete er an
ie dersammelten Klassen herzliche Worte der
lufmunterung zu ähnlichem, muthigem, entschlossenem
ind opferfähigem Handeln, wenn die Noth des
dächsten es erfordert, und man las es in den
lugen der von dem feierlichen Akte sichtlich er⸗
tiffenen Schüler, daß die Worte nicht auf kelsigen
grund gefallen waren.
Wesel. Eine etwa 40jährige Frauens⸗
vrson hierselbst ist aus Geiz dem Hunger⸗
ode anheimgefallen. Außer drei Häusern und
inem ansehnlichen Mobiliarbestande, welche zu
htem Nachlaß gehören, fand man an verschiedenen
vtellen, in Lumpen gehüllt, noch 2400 Mk. vor.
F Das höchste der Gefühle. Leipzig.
O. Olt. Vor dem hiesigen Landgericht wurde
in Prozeß verhandelt, der das typische Bild einer
inen Pleite zeigte. Angeklagt war ein Kaufmann
ginner wegen Bankerotis und Gläubiger ⸗Begün—⸗
igung. Pinner hatte, nachdem er eine Luxus⸗
vapierfabrik wenige Monate besessen hatte, ein
)andschuh- und Trikotwaaren ⸗Geschäft eröffnet.
Iin Dezember 1888 hatte das Geschäft eine
interbilanz von 7870 Mk. Trotzdem bewohnte
hinner im Jahre 1889 ein Logis, das 1050 Mt.
Miethe kostete und verbrauchte mit seiner Frau
ind zwei kleinen Kindern 5500 Mk. Er miethete,
jachdem er innerhalb zweier Jahre 82 Mal ver-
lagt, worden war, zwei Laden für 1800 und 2400
Nark und eroffnese zwei neue Geschäfte. Ende
1889 betrug die Unterbilanz 27,000 Mk. Kurz
dor dem Konkurse zablte er an seine Verwandten
Ane Menge Darlehen zurück und sagte zu einern
einer Glaͤubiger: „Von mir ist nichts zu kriegen,
venn mein Schwiegerbater 10 bis 15 PCt. giebt,
o ist das das höchste der Gefühle.“ Nach aus-
zebrochenem Konkurfe schätzte er die Waaren nut
zu einem Drittel des Werthes ab. Das Mittel
half aber nichts, da der Lokalrichter eine anderweite
ubschätzung bvornahm. Der talentvolle Bankerot⸗
ierer wurde mit 8 Monaten Gefängnis bestrtaft.
Die Geschaftstonkurtenz treibi
zar jeltsame Blüthen. Jetzt kann man in manchen
Straßen Berlins einen fahrenden „Juwelier“ be—
nerken, welcher seine Ueberredungskuast verschwendet,
im die seinen Karren umlagernden Neugierigen
um Kauf seines „dreitheiligen Schmuckes“ zu ver⸗
inlassen. Letzterer besteht aus einer dicken goldenen
Ahrkette, einem goldenen Siegelring und einem
·densolchen Kreuz — alles „echt imitirte“ Waace
und zusammen nur für — 50 Pfennige! Ttotz
illedem findet der „dreitheilige Schmuck“ nicht viel
Abnehmer. Nicht nur die Sachsen „eind helle“.
Lissabon, 18. Ott. Nach den hier
imlaufenden, bisher noch unbestätigten Gerüchten
zätte eines der britischen für den Zambefi
hbestimmten Kanonenboote im Vorbeifahren
in den vor der Mündung des Stromes aufgestellten
portugiesischen Kanonenbooten eines der
etzteren angerannt, welches alsbald gesunken sei.
Prag, 13. Okt. Bei den Niederlegungs⸗
rbeiten an der Karlsbrücke st ürze ein Teil eines
Brückenbogens ein. Es wurden 14 Personen
erletzt, darunter 2 Genieoffiziere.
fPittsburg, 11. Okt. Die Aufnahme der
»eutschen Eisenhüttenbeute war auch von
Zeiten der hiesigen Bürgerschaft eine ausgezeichnete.
Ddas Präsidium des internationalen Meetings wurde
Jestern Thielen-Ruhrort übertragen. Auf Anregung
des Vereins deuischer Eisenhüttenleute empfahl
Raymond die Absendung eines Telegramms zum
ünfzigjährigen Jubilaum des Professors Tunner in
deoben. Der von Lowthian Bell unterstützte Vor—⸗
chlag wurde begeistert angenommen, wofür Blaß
zus Essen Namens des Deutschthums in warmen
Worten dankte. Thielen und Wedding hielten Vor⸗
räge. Thielens Vortrag über Darbys Rüdkohlungs⸗
zrozeß fand außerordentlichen Beifall und großen
Frfolg. Schließlich sprachen Professor Langley⸗Pitts⸗
»urg über Eisen‘ und Stahlanalyse, Pohlig aus
Zöln über Drahtseilbahnen. Eine Ausstellung
Mannesmann'scher Röhren erlduterte Proffessor
Bedding uad erregte mit seinem Vortrage großes
Aufsehen. Die deu sche Industrie wurde durch eine
ffentliche Aufforderung der American Society of
Western Engineers, die Mannesmann'sche Aus—
tellung dem Pittsburger Museum zu schenken sehr
zeehrt. Die Deutschen find über diese Ehre hocher⸗
reut. Die Eisenhüttenleute setzen morgen Abend
nit Schlafwagen ihre Reise fort vnd langen am
Montaa Vormittaag in Chicago an.
Volks E Landwirtschaftliches.
Nurnberg, 11. Ott. (Gopfenmarki.)
Vorgestern wurden noch Markt; und Gebirgshopfen
in größeren Partien zu 190 Mk., Auswahl bis
220 Mk. verkauft. Auer und Wolnzacher Siegel⸗
jopfen zu 240 bis 260 Mk. Gestern notirten die
zie meisten Käufe in Markthopfen 175, 1885 bis
90 Mt., in guten Gebirgshopfen bis 210 Mark;
dallertauer und Württemberger konnten in beträcht-
ichen Parthieen 210 bis 220 Mk., verschiedene
Ziegelhopfen in kleinen 280 dis 240 Mark
zufhringen.
Dienstesnachrichten.
Prot. Kultus. Die protest. Pfarrstelle zu
Mauchenheim, Dekanats Kirchheimbolanden, wurde
dem Pfarramiskandidaten J. Durs aus Weisenbeim
1. B. verliehen.
Schuldienst. Der bisherige interim. Schul—⸗
yerweser Schermer von Silz ist vom 16. ds. ab
aach Queidersheim versetzt und an dissen Stelle
als interim. Verweser Schuldienst⸗xspektant Schuck
von Neunkirchen in der Pfalz berufen.
Forst dienst. Beginnend vom 1. November
4. Is. wird auf die beim kgl. Forstamte Land⸗
ttuhll erledigte Asfistentenstelle der geprüfte Forst-
zraktikant O. Imig aus Bergzabern zum Forst⸗
misassisftenten ernunnt.
Familiennachrichten.
Gestorben: In Saarbrücken Dorothea
Rruch, geh. Mohr. in Burbach Louise Oeblert.
geb. Kiämer, 62 J. a. in Undstein Johann
Friedrich Wolf, 64 J. a., in Ludwigshafen Mar-
Jaretha Effelborn, geb. Zimmermann, 48 J. a.
Neueste tachrichten.
Karlsruhe, 18. Ott. Das Ministerium
hat gestattet, daß lebende Schweine
zus Italten über Konstanz, Singen und Freiburg in die
Schlachthauser von Konstanz, Freiburg, Karlswuhe,
und Mannheim eingeführt werden dürfen. So⸗
'ortiges Schlachten wird zur Bedingung gemacht.
Auszug
aus den Registern des Standesamts St. Ingbert
für den Monat September 1890.
a. Geburten.
Am 2. Sept. Barbara, T. v. Valentin Marx,
Schmelzarbeiter. Jaktob, S. v. Johann Weirich,
Wirih; am 4. Anton, S. v. Jakob Betz, Berg⸗
nann; am 8. Elisabetha, T. v. Andreas Wachall,
Schmelzarbeiter; am 9. Johann, S. v. Jakob
Peters, Bergmann; am 11. Heinrich, S. v.
Fohann Brauer, Schmetzurbeiter. Walthet, S. v.
rxjugen Weis, Schullehrer; am 12. Adam, S. v.
Josef Feichtner, Bergmann; am 15. Johaun, S.
d. Jakob Meyer, Bergmann; am 18. Elisadetha,
T. v. Josef Günther, Schmelzarbeiter. Barbara,
T. v. Petet Günther, Schmelzarbeiter. Peter, S.
h. Ludwig Neuheisel, Tagner; am 20. Maria
Magdalena, T. v. Georz Sehn, Schmelzarbeiter.
Flisabetha, T. v. Johann Lauer, Postbote; am
21. Anna, T. v. Peter Bosche, Bergmann. August,
S. v. August Strullmeier, Glashüttenaufseher; am
22. Peter, S. v. Jakob Giesen, Glasmacher.
Beorg, S. v. Ludwig Gunther, Glasmacher; am
28. Johanna, T. v. Friedrich Schaper, Schlosser.
Anna, T. v. Philipp Jung, Glasmacher; am 24.
Thristian, S. d. Christian Trier, Schmelzardeiter;
am 26. Frieda Helena, T. v. Magdalena Gillen,
ledig; am 27. Anton, S. v. Georg Georg, Berg⸗
mann; am 28. Maria, T. v. Johann Barudio,
Schmelzardeiter; am 29. Anna Elisabetha, T. v.
Franz Anton Herbert, Goldarbeiter.
b. Eheschließungen.
Am 4. Sept. Peter Kahn, Glasmacher, mit
Margaretha Engel. Johann Rees, Tagner, mit
Magdalena Heib; am 11. Johann Josef Stein⸗
feltz, Bergmann, mit Barbara Eich; am 18. Peter
Luck, Gerber, mit Barbara Heib. Christian Jakob
Reppert, mit Elisadetha Fecht; am 18. Georg
Michaeli, Bergmann, mit Katharina Siegwart.
Ferdinand Staurer, Schmelzarbeiter, mit Maria
Schmitt; am 20. Johann Ludwig Hößzel, Kauf⸗
mann, mit Louisa Koch; am 27. Jatos Berberich,
Tagner, mit Gertraude Nagel.
E. Sterbefälle.
Am 1. Sept. Jakob, 11 Mi. a. S. v. Geoꝛg
Wellner, Bergmann. Regina Klara, 11 Mt. a.,
T. v. Karl Gustav Eduard Müller, Wir!h; am
4. Karl Studenrauch, 19 J. a., Moschinenwärter;
am 5. Nitolaus Schiehl, 43 J. a., Schmelzarbeiter;
am 7. Emma, 3 Mi. a., T. v. Cyhristian Uabehend,
—XEVDO
Ripp, Dachdecker; am 10. Heinrich, 5 J. a. S.
b. Philipp Schneider, Steindrecher. Jalob, 1 Mit.
a., S. v. Karl Dickarm, Schmelzarbeiter; am
LI. Georg Klemmer, 75 J. a., Aufseher. Elisa⸗
detha Henriette Woll, 22 J. a., ledig; am 12.
Emilie, 14 J. a., T. v. Georg Franz Dörr, Guts⸗
besitzer. Anna, 8 Mt. a., T. v. Johann Josef
Schwarz, Bergmann; am 18. Johann. 1 J. a,
S. v. Karl Klein, Bergmann; am 17. Maria, 1
Mt. a. T. v. Adam Gehring, Schmelzarbeiter.
Robert, 8 J. a., S. v. Philipp Peter Bernhardt,
Bäcker. Philipp Hien, 35 J. a,. Bergmann; am
19. Macia, 1I1 Mt. a., T. v. Johann Grell,
Bergmann; am 20. Katharina, 2 Mt. a., T. v.
Heinrich Kreischer, Bergmann; am 21. Anna Kurz,
39 J. a., Ehefr. v. Johaun Weber, Bergmann.
Jakob, 11 J. a., S. v. Jakob Wolf, Schmelzar⸗
deiter; am 22. Nikolaus Lack, 86 J. a., Bahn⸗
värter; am 28. Ludwig Mayer, 52 J. a., Glas⸗
qürer. Margaretha, 9 Mi. a., T. v. Peter Sel⸗
Jrad, Schmelzarbeiter. Ludwig, 5 Mt. a. S. v.
Georg Appel; am 26. Margaretha, 3 Mti. q., T.
b. Johann Priester, Bergmann; am 27. Conrad
Müler, 46 J. a., Glasmacher; am 29. Nilolaus,
2 J. a., S. v. Nikolaus Wagner, Schmelzarbeiter;
am 30. Franz Kraus, 25 J. a. Schmelzarbeiter,
ledig. Maria Gebhardt, 31 J. a., Ehefrau v.
Adam Gehring, Schmelzardeiter.
An ⸗ Nepaktion verantmartlich & F Dr