ee 14 find die Leiden noch Folgen des letzten
Adzuges. Neu aufgenommen wurden drei Vereine.
Vermischtes.
—Forbach. In der Nacht zum 18. d.
vutde im Stieriger Werk ein Einbruchsdieb
Jahl verübt. Die Diebe brachen die Traillen
n einem Fenster des neuen Bureaus aus, stiegen
unn durch das mittelst Eindrüdens von Scheiben
poͤffnete Fenster ein und holten einen kleinen
zassenschrank, welcher die Tageskasse mit eiwa 400
su. enthielt, heraus. Der Kassenschrank wurde
pater, etwa 150 Metr entfernt, eingedrückt vorge-
nden. Mit dem baaren Gelde sind auch für etwa
z0 Mtk. Briefmarken entwendet worden, welche
zit dem Stempel der Firma de Wendel durch⸗
ocht sind.
p'Aus dem oberen Saarthale, 14.
ti. Unsere Saarthalbewohner sind ruhige, ge⸗
nuthliche Leute. Es gibt aber auch Hitzköpfe unter
hnen. Ein feuriger Liebhaber drohte, seine Aus⸗
torene todtzuschießen, wenn sie einen Anderen
reitalhen würde. Eine feurige Liebhaberin drohte,
dren Auserkorenen am Trauungsaltare todtzustechen,
penn er — der Auserkorene nämlich — eine
Andere heitathen würde. Der Andere und die Andere
ind aber hieb⸗ und kugelfest in den heiligen Ehe—⸗
jand hineingerathen. (Aller guten Dinge sind drei.
wie wäre es, meint die „S. Zig.“, wenn der
eurige Liebhaber und die feurige Liebhaberin —
leich und gleich — ein drittes glückliches Purchen
ilden würden ꝰ)
fKarlsruhe, 15. Okt. Das Hotel
„Germania“ dahier wurde von der seitherigen
zsitzer Herrn Leers an Herrn Fittz ler aus
sunschen um den Preis von 940,000 Mt.
ierkauft.
-Ein kluger Bürgermeister in
theinhesssen erließ vor einigen Tagen eine
zekanntmachung, die geeignet sein dürfte, in land ⸗
virthschaftlichen Kreisen Sensation zu erregen. Der
mortsüblicher Weise gegebene Ukas lautet wort⸗
ich: „Hiermit wird, zur allgemeinen Kenutniß ge⸗
racht, daß das Vieh nicht mehr mit brennenden
Figaren und offenen Lichtern, sondern nur mit
zalernen gefüttert werden darf.“ Ob dieses neue
gutter sich bewährt hat, darüber verlautet noch
aichts; jedenfalls ist es zu bezweifeln, ob es sich
e Eingang in landwirthschaftlichen Kreisen ver—
haffen wird.
fHomburg v. d. H. Fürst Bismarck
nt unserer „Schützen⸗Gesellschaft“ zum Andenken
mm sein jüngstes Erscheinen auf dem hiesigen
Schützenfest ein silbernes Trinkhorn mit dem
zismarck'schen Wappen übersandt.
fFrankfurt, 15. Okt. Die Handels—
ammer versendet an hiesige Interessenten Frage⸗
ogen, welche das Projekt eines von der Stadt im
dafen zu erbauenden weiteren Lager—⸗
Jauses mit allgemeiner Zollniederlage und Zoll-
veinkellern unter gleichzeitiger Erweiterung der im
uiten Zollhofe bestehenden Theilungslager betreffen.
f Unter den Kurgästen des Pfarrers Kneipp
m Woörishofen besindet sich z. Z. auch der
Viener Rothschild. Dr. Sigl's „Bayher.
baterl.“ schreibt über dessen Kur: „Rothschild
vohnt in seinem eigenen Bahnsalonwagen in
unlheim. speist und läßt sich darin von seinen
nitgebrachten 2 Köchen kochen und pflegt zum fäg
ichen Kurgebrauch beim Herrn Pfarrer größtentheils
ieben seiner Equipage barfuß im Grase herzu⸗
zufen. Die Kneippkur appliziert ihm der Herr
Ffacter selbst. Rothschild hau's im Barfußlaufen
hon ziemlich weit gebracht, die Bauernbüblein in
Voͤrishofen loönnens aber doch noch besser.“
»Kaiser Wilhelm Denkmal auf dem
dyffhauser. Der Bau des Denkmalsthurmes
st auf 260,000 Mt. veranschlagt, die Barbarossa⸗
Figur auf 14,000 Mk., das Kaiserstandbild auf
6GO000 Mt. Die Wege- und Fundamentirungs
icbeiten lassen sich mit Sicherheit noch nicht be—
echnen, doch hofft man das ganze Werk mit 5⸗
is 600,000 Mk. herzustellen. MRit Herrn Schmiztz⸗
berlin wurde ein Baukontrakt vereinbart, nach
velchem unter seiner Oderleitung die einzelnen Ar⸗
eiten vom Ausschuß an Unternehmer vergeben
derder. Ob die Ärbeiten schon im Winter wesent⸗
ich gefordert werden, hängt bom Wetter ab, jden⸗
alls soll der Terrassenbaua im- nächsten Sommer
ertig werden. Der gesammte Bau wird mindestens
ner Jahre beanspruchen.
Professor Robert Koch in Ber—
hin hat, wie verlautet, die Versuche, die er mit
dem von ihm gefundenen, aber noch nicht mitge⸗
heilten Heilmittel gegen die Schwunde
ucht an Krauken in der Charité vor Kurzem
internommen hat, wieder eingestellt. Welche Er⸗
jebnisse diese Versuche zu der mit allgemeiner
SZpannung erwarteten Lösung der Schwindsuchts⸗
rage gehabt haben, darüber ist bei dem strengen
veheimniß, mit welchem dieses Forschungsstadium
imgeben ist, Zuvberlassiges nicht zu erfahren. Es
jeißt, daß die Versuchsreihe noch nicht abgeschlossen
st und daß Professor Koch die Absicht hab⸗, sie
sehufs Gewinnung eines vielseitigen Materials an
einer anderen Krankenanstalt fortzusetzen. Die end⸗
ziltige Eatscheidung der Frage, ob die Lungen-
xwindsucht beim Menschen heilbar sei, scheint sonach
noch nicht so nahe bevorzustehen, wie vielfach schon
zehofft und gewunscht wurde.
FBremen, 15. Olt. Die Gewerbe—⸗
ind Industrie⸗Ausstellung wurde heute
Abends durch den Vorsitzenden, Herrn Papendieck,
nit einer Ansprache und einem von Bürgermeister
Buff auf den Kaiser ausgebrachten Hoch feierlich
geschlossen.
F Neabel, 16. Okt. Durch einen Einbruch
des Steinbruchs am Monte Cristallini sind
techs Arbeiter verschüttet worden.
F Die „N.Y. H⸗Z.“ schreibt: „Das Vater⸗
and ist gerettet“, seufzt wohl so mancher biedere
üddeutsche Landsmann bei Durchsicht des neuen
imerikanischen Zolltarifs erleichtert auf:
wei seiner Leibgerichte stehen auf der Freiliste, und
war hat der neckische Zufall es gewollt, daß die⸗
elben dicht unter einander verzeichnet sind, obwohl
ie bei der alphabetischen Aufzählung in deutscher
Zprache weit auseinander zu stehen kommen würden.
Die beiden Artikel sfindd Sauerkraut und die
zur Herstellung der dazu gehoöͤrigen beliebten
„Frankfurfter“ oder „Wiener Würfsil“
o unentbehrlichen Wursthäute (sausage skins) —
zaragraph 697 uad 698 des Zolltarifs. Augen⸗
heinllch hat Herr Me Kinley an die vielen
„timmengeber deutscher Abstammung in seinem
Wahlbezirk gedacht, als er ihnen den Genuß ihrer
deibgerichte nicht durch hohe Zollraten vergällte. So
pielfach auch Herr Me Kinlehy wegen des neuen
zolltarifs angegriffen werden mag, in Betreff von
„auerktaut und Wurst hat er seine Sache gut
remacht.
Volks E Landwirtschaftliches.
Zweibrücken, 16. Okt. (Fruchtmittelpreis und Vik—
ualienmarkt.) Weizen M— O Pf. Korn — M — Pf.,
Gerste zweireihige O M. — P, vierreihige O M. — Pf.
— Spelz M. — Pf, Spelzklern — M.— Pf., Dinkel
— M. — Pjf, Mischfrucht O M. — Pf., Hafer 0 M.
— Pf. Erbsen M — Pf, Wicken 0 M— pf,
deu 2M80 Ppf, Stroh J. Qual. 2 M. 80 Pf., II. Qual.
2M. 50 Pf., Kartoffeln 2 M. 00 Pf., Weißbrod 1/ Kilo
56 Pf., Kornbrod 8 Kilo 70 Pf., Gemischtbrod 3 Kilo
34 Pf., paar Weck 100 Gr. 6 Ppf. Rindfleisch J. Qual.
36 Pf. II Qual. 60 Pf., Kalbfleisch 60 Pf. Hammel⸗
leisch 60 Pf., Schweinefleisch 60 Pf., Wein 1 Liter 80 Pf,
Bier 1 Liter 24 Pf., Butter ?/3 Kilogr. 1 Mt. 00 pf.
Homburg, 15. Okt. Marktbericht. Weizen pro
Zettr. Mk. — — Korn Mt. 7,95, Hafer Mk. 7,10, Kar⸗
offeln Mk. 2,00, Butter pro Pfund Mk. 1,058, Ge—
nischtbrod 6 Pfd. 82 Pfg., do. 4 Pfd. 54 Pfg., do. 2
gfd 27 Pfg., Kornbrod 6 Pfd. 72 Pfg., Rindfleisch J.
ual. 00 Pfg., II. Qual. 66 Pfg., Kalbfleisch 66 Pfg,
dammelfleisch 00. Saehweinefleisch 66 Pfg.
Gemeinnutziges.
Durch die kuhlere Witterung der letzten Tage
st man bereits gezwungen worden, wärmere
kleidung hervorzusuchen und da auch mit der
hdeizung hat wieder begonnen werden müssen, isf
8 wohl jitzt an der Zeit, die Frage zu eroͤctern:
Wiewarmmutßund darf esimZimmer
sein, damit der Zweck des Heizens, unsere Ge-
undheit zu erhalten, gefördert werde?“ Die Er—
ahrung lehrt, daß gesunde Menschen im Allge«
neinen sich am wohlsten fühlen in einem Zimmer,
essen Luft auf 15 Grad erwärmt ist. Wenn Je—
nanden dann noch friert, so ist er entweder krank,
der es fehlt ihm an der nöthigen Bewegung. Im
thzteren Falle mache er sich ein wenig zu schaffen
ind er wird sich ganz wohl fühlen. Darum achte
nan darauf, daß ein Zimmer, in welchem sich ge⸗
unde und kräftige Personen befinden, nicht zu sehr
twärmt wird, denn sonst fördert man nur die
Trägheit und Schläfrigkeit. Besonders gilt dies von
dinderzimmern; die Kinder würden an ihrem
kdörper und Geist Schaden nehmen, wenn sie in
iderheizten Zimmern sein und leben müßten.
leberhaupt muß man Rüchksicht auf das Alter
nehmen. Junge Leute find lebhaft und bei ihnen
ist der Stoffwechsel ein reger. Die Wärme des
Blutes ist also eine hohe, weshalb sie auch mehr
Wärme an ihre Umgebung abgeben können, als
Greise, die still im Lehnstuhl sitzen. In mittleren
Lebensjahren hängt der Wärmegrad ab von. der
Art der Beschäftigung. Wer eine sitzende Lebens⸗
weise zu führen gezwungen ist, der muß ein
warmes Zimmer haben, da er sich keine Bewegung
machen kann. Und auch dann wird ihm oft der
sKopf brennen, während an den Füßen ihn frieren
wird. Wer fich dagegen umgekehrt bei der Arbeit
rüstig bewegt, kann ein bed⸗utend kälteres Zimmer
vertragen, ja in einem solchen wird er sich viel
wohler fühlen und immerhin 12 Grad Warme ge⸗
nügen für ihn gemeinhin. Umgekehrt erwärme man
das Zimmer in keinem Falle über 18 Grad, sonsi
wird die Luft zu trocken. Es ist daher zu em—⸗
pfehlen, lieder ein warmes Kleidungsstück extra
überzuziehen und die Füße in eine warme Hülle
»inzuwick in, als das Zimmer zu überheizen.
Dienstesnachrichten.
Erledigt fir Militäranwärter je eine
Postbotenstelle in Rheingoöͤnnheim und Rohrbach bei
St. Ingbert mit den dekannten Bezügen.
Lehramt. Der Gymnasialprofessor für
Mathematik und Physik am alten Gymnasium zu
Wurzburg J. Schweighofer wurde wegen koͤrper⸗
ichen Leidens in den zeitlichen Ruhestand auf die
Dauer eines Jahres versetzt; sodann der Studien⸗
ehrer für Arithmetik und Mathematik am Lud⸗
vigsgymnasium in München Jos. Lengauer zum
Bymnaßalprofessor für Mathematik und Physik am
alten Gymnasium zu Würzburg befoördert, und der
Reallehrer für Mathematik und Puöysik an der
kreisrealschule zu Nürnberg Dr. Frz. Rinnecker zum
Studienlehrer fuür Arithmetik und Mathematik am
dudwigsgymnafsium in München ernannt; der
Studienlehrer an der Studienanstalt St. Stephan
n Augsburg Dr. R. Spiegel in gleicher Dienstes⸗
eigenschaft nach Speyer versetzt, und der dermalige
Assistent am neuer Gymnasium zu Regensburg
Dr. E. Klein zum Studienlehrer an der Studien—
anstalt Aschaffenburg; zum Assistenten am chemisch⸗
echnischen Laboratorium der techn. Hochschule in
München der Chemiker Dr. A. Munkert in München
»ꝛrnannt. Assistent Gabler an der Realschule Neu—
tadt a. H. wurde auf Ansuchen an die Realschule
Furth versetzt.
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Familiennachrichten.
Gestorben: In Neunkirchen Ww. Katharina
Groel, 66 J. a., in Neustadt Christine Sauer,
Jeb. Pfaff. 25 J. a., in Haardt Peter Abel, 57
J. a. in Frankenthal Abraham Weil, Privatmann,
9 J. a. und Frau Syvilla Süß, 86 J. a.
Telegraphischer Schiffsbericht
der „Red Star Linie“ Antwerpen.
Der Postdampfer „ No ordland“ der ‚Red
Star Linie“ in OAntwerpen, ist laut Telegramm
am 15. Ottober woh behalten in New⸗York
ungekommen.
Protestantischer Gottesdienst.
20. — nach Trin,, 19. Oktober 1890.
Vormittags 10 Uhr Hgupt gottesdienst. Lied:
112. Text: Ephes. 63,15-21.
Nachmittags 2 Uhr Christenlehre. Lied 886.
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß.
Reklamen.
Eingesandt.
Wer sich modern, dauerhaft
billig kleiden will, lasse sie
Mufier don der Tuchausstes
Augsburg zur Ansicht tommen
Vorsicht hat noch nie geschadet, dies sollte sich
Jeder, auch der gesundeste Mensch sagen und bei der
fleinssen Verdauungsstbrung: Saures Aufstoßen, belegte
Zunge, Magendruck, Appetitlosigkeit c. sofort ein geeignetes
Heittel, wie es die allein äch ten Apotheker Richard
Zrandt's Schweizerpillen sind, anwenden, Idann hat man
ich nie Vorwuürfe zu machen, nachlässig gewesen zn sein.
Man achte genau darauf, das ächte Präparat, mit dem
weißen Kreuz in rothem Felde welches à Schachtel 1 Mk. in
den Apotheken erhälilich, und keine werthlose Nachahmung
zu hekommen