Full text: St. Ingberter Anzeiger

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»mtliches Organ des königl. Apttsgerichts St. Ingbert. 
Der „Ste Znnberter Knzeiger“ erjcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- and Felertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs-Vlatt und Mittwochs und Samstags 
in nßkrirten Seilagen. Das Blatt kostet dierteljahrlich 1. 60 eeinschließlich Tragerlohs; vurch die Poll bezogen 1 M 78 , einschließlich 40 — Zuslellungsgebuhr. 
die Suuruckungsgebühr sur die 4cespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträagt bei Inseraten aus der Pfalz 10 4, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die 
Erpeditior Kugtunft ertheill. I5 . Neklamen 80 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
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25. 
Deutsches Reich. 
München, 18. Okt. (Die Straßen⸗ und 
zrückenbauten für die 21. Finanzperiode.) 
Das kal. Staatsministerium des Innern hat fol— 
sende Versügung erlassen: Damit die kgl. Straßen⸗ 
ind Flußbauümter nicht mit Projekten von Bau⸗ 
ohjckten belastet werden, für deren Aufnahme in 
daß Budget der 21. Finanzperiode keinerlei Aussicht 
hesteht, erhalten die kgl. Regierungen den Auftrag, 
ais zum 15. Januar 1891 Verzeichnisse derjenigen 
Straßen- und Brückenbauten, welche als nächstes 
Beduürfnis erkannt werden, nach ihrer Dringlichkeit 
geordnet, unter Beifügung der nötigen Etläuter— 
ingen, insbesondere hinfichtlich der Baupflichts⸗ 
vderhältnifse nebst alienfalls schon vorhandenen Plänen 
und Kostenvoranschlägen in Vorlage zu bringen. 
Stuttgart, 20. Okt. Dem „Schwäb. Mer⸗ 
ur“ zufolge begibt sich der Kriegsminister v. 
5tfeinheil morgen nach Berlin. 
Frankfurt a. M. 20. Okt. Der Redalteur 
es sozialdemokratischen Blattes „Die 
Volksstimme“, Hoch, ist wegen Veröffentlichung 
von Artikeln, welche Moj⸗stätsbeleidigungen ent 
jalten und auf Verächtlichmachung staatlicher Ein⸗ 
ichtungen hinausgehen, verhaftet worden. 
Berlin, 20. Okt. Der Unterstaatssekretär 
m Ministerium für Elsaß Loihringen v. Schraut 
s zur Teilnahme andenhandelspolitischen 
deratungen aus Straßburg hier angekommen. — 
die „Berliner politischen Nachrichten“ erklären die 
Meldung der Blätter, nach welcher die Grundlagen 
iür die Verhandlungen über das zollpolitische 
Ubkommen mit Oesterreich Ungarn 
„creits festgestellt seien, für unzutreffend. Am 
zamstag hätten unter dem Vorsitze des Staats⸗ 
ekretärs v. Böͤtticher behufs Gewinnung der grund— 
egenden Punkte die Verhandlungen begonnen, an 
jenen Sachverständige aus den Bundesstaaten, 
zarunter aus dem Reichslande der Unterstaatssekretär 
Schraut, teilnehmen. Die Verhandlungen werden 
xute fortgesetzt. 
Auslanud. 
Charleroi, 20. Olt. Der Ausstand 
zat sich heute weiter ausgedehnt. Die 
Arbeiter-Delegierten erkllärten den Direktoren, daß, 
ialls bis zum Ende der Woche nicht 15 Prozent 
ohnerhohung zugestanden worden seien, ein allge⸗ 
neiner Ausstand proklamiert werde. Die Regierung 
ieht die Lage für sehr ernst an. Sie hat für die 
Mannschaften, Jäger und Milizen, welche bis zum 
31. Okiober nicht ausgedient haben, angeordnet, 
naß dieselben nicht entlassen werden sollen. Ein 
nationaler Kongreß des Bergarbeiterbundes, welcher 
iber einen allgemeinen europäischen Bergarbeiter⸗ 
lugfiand berothen soll, irin im Dezember in 
Calouviere zusammen. 
Haag, 20. Olt. Moꝛgen treten in feierlicher 
Sitzung die beiden Kammern zusammen, um 
iber die sofortige Einsetzung einer Regentschaft 
uu berathen. 
Paris, 20. Olt. In den Wandelgangen der 
deputirrentammer herrschte heute am Er⸗ 
Afnungstage eine lebhofte Stmmung. 
Man spragd biel' von den boulangistischen Ange⸗ 
egenheiten. 
Nachdem Prafident Floquet die Tagung für 
noffnet erklärt hatle, legle Finanzminister Rouvier 
en Entwurf einer Steuer auf pharmazeutische 
Spczialitdten“ dvor. Kriegsminister de dFiehcinen 
rachte Entwürfe über die ünterstüßung bedürfliger 
Dienstag, 21. Oktober 1890. 
25. Jahrg. 
Familien im Mobilmachungsfalle und über Spionage Lokale und pfälzische Nachrichten. 
hor. — Von der Rechten wurde Alype mit Bei⸗ * St. Ingbert, 21. Okt. Als Schöffen 
'all begrüßt, der seine Interpellation Uber die Ko— des kal. Amtsgerichts St. Ingbert für 
lonialderwaltung und Dahomeh einbrachte. Die das Jahr 1891 wurden nachgenannte Herren be— 
dammer beschloß, sofort in die Verhandlung ein- stimmt: 1. Jean Peters, Kaufmann, 2. Heinrich 
zutreten. Alype begründete darauf in breiter Form Laur, Weinhändler, 3. Heinrich Martin, Fabrikant, 
eine Interpellation, indem er die aller Welt be⸗ 4. David Kahn, Fabrikant, 5. Albrecht Zorn, 
annten Mißbrauche in den Kolonieen darlegte. Er Apotheker, 6. Karl Uhl, Kaufmann, 7. Johann 
unterzog vor allem den Friedensvertrag mit Da⸗ Friedrich, Privatmann, (diese alle von hier), 8. 
Jomeh einer abfälligen Kritik und beaniragte, nach Adam Buser, Kaufmann, in Schnaphpach; 9. Karl 
dem der Unterstaaissekreiär der Kolonieen, Etienne, Adam Schn eider, Gutsbesitzer gauf Rittershof; 10. 
hmeentgegengetreten, eine begründete Tagesordnung. Peter Ansel, Ackerer in Hedendalheim; 11. Nico⸗ 
Die Kammer beschloß jedoch, zur einfachen Tages- laus Kunkel, Schuhmacher in Oberwürzbach; 12. 
ordnung überzugehen. — Boulangist Gousset Georg Hary, S. v. Joh., Ackzrer in Ommersheim; 
fragt, welche Maßregeln die Regierung gegenüber 13. Franz Werndorff, Schreiner in Ensheim; 
den sogenannten boulangistischenUmtrieben 14. Philipp Gladel, Ackerer in Eschringen, 15. 
zu ergreifen gedenke. Minister Copstans erwiderte, Johann Badar, Bäcker in Rohrbach, 
8s handle sich um Dinge, die zuerst durch den höchsten * St. Ingbert, 21. Okt. Nach einem Rund⸗ 
Gerichtshof der Republik, dann fast einstimmig schreiben des kgl. Bezirksamts an die Bürger⸗ 
durch die öffentliche Meinung Frankreichs verurteilt meisterämter des Amtsbezirkes wurden durch Ver— 
worden seien. Es genüge nicht, daß einer der Be- ügung der kgl. bayer. Brandverficherungskammer 
fiegten seine Verfolgung beantragt, um die Re- 3om 30. Septemberel. Is. für den Amäisbezirk 
zierung zum Einschreiten zu veranlassen. Ueberdies Zweibrücken als Bauvberständige zur Schätz- 
habe Gousset, der dis vor kurzem im Ministerium ung der Gebäude und der gewöhnlichen Zuge— 
angestellt g ewesen, nicht die Befugnis, die Ver⸗ dörungen 8 1. Wilhelm Kennerknecht, 
folgung zu beantragen. Baumeister in Zweibrücken; 2. Josef Uhl, Zimmer⸗ 
Einige Bemerkungen Déroulddes werden meister in St. In goert und 3 Heinrich Boisch, 
durch einen Zwischenruf Reinochs unterbrochen, Raurermeister in Hornbach. — Mit der am 1. 
dem' Dérouldde erwidert, er destalte diesem Dienst. Nov, in's Leben tretenden Posterpedition in Rohr⸗ 
hoten aller Regierungen“ nicht, ihm ins Wort zu bach hei St. Inghert wird, nach der Zw. Zig. 
allen. Auf Veranlassung des Präfidenten verhängte die 200. Post stehle in der Pfalz gegründet. 
bie Kammer über Déroulode die Tenfur. Déroulsde Im ganzen Konigreiche befinden sich zur Zeit 1463 
erklärt, nach der Erklärung des Ministers zerreiße —W8 
r die Verkündigung von der Niederlegung seines Sit. Ingbert, 21. Okt. Das Streich⸗ 
Mandates, die er soeben dem Präsidenten habe kbonzert, welches Herr Musikdireltot Hampe mit 
sberreichen wollen Auch über diefe Interpellasion kinen Schülern vorgestern Nachmittag im Cafs 
geht die Kammer schließlich zur einfachen Tages- Becker zum Besten des Neubaues der katholischen 
—XR Kirche gegeben, hatte unter der Ungunst äußerer 
Verhältnisse zu leiden, sodaß der Besuch nicht so 
—A ⏑—— Hause stark war, als schon um des guten Zweckes willen 
seinen Antrag, die Senatoren durch allge— 
wünschenswert gewesen. Immerhin wurde eine hübsche 
meines Stimmrecht zu wählen und bean- 2 
ragt die Dringuͤchteit Summe vereinnahmt. Ueber das Konzert selbst ist 
nur Lobendes zu sagen. Das zielbewußte Vor⸗ 
Rom, 20. Olt. Wie mehrere Zeitungen ghen des Herrn Hampe und der stete Fieiß der 
vissen wollen, hätte König Hum'bert gestern Fqhler offenbarte sich bei jeder Nummer und wurde 
den Erlaß über Auflösung der Deputir—⸗ Iñse —8— 
das Publikum zu reichem Beifall veranlaßt. Wie 
tenkammer unterzeichnet. Die Wahlen wären pvir hören becbsichtigt 
hören, gt Herr Hampe später zu 
nuf den 16. November, die Stichwahlen auf den ß 
Nobemb 3 89 gleichem Zweck ein weiteres Konzert zu veranslalten, 
November anberaumt. König Humbert ist delchem Nwir einen besseren inangiellen Erfolg 
gestern Nachmittag in Mailand eingetroffen und —8 
jat mit dem Ministerpräsidenten Crispi be— 8i. Ingbert, 21. Ott. Ueber der mufi 
athen, —A geladen wor⸗ Nach lalisch⸗theatralischen Abendunterhaltung, welche vor- 
Beendigung der Berathung begab sich der König 
ung gestern der hiefige Kriegerverein zur Feier 
nit Crispi zu dem gestern dort stattgehabten 5 
seines 16. Stiftungsfestes veranstaltete, 
Rennen. Nach Schluß derselben begleitete der 546 
en 8 schwebte wieder ein günstiger Stern. Wie stets bei 
tonig seinen Minister noch dessen Abstetgequartier dichen Gelegenheilen war die Zahl der Teilnehmer 
8 — ge 83 ist bereits geftern ine ungemein grotze. Nach esnem forschen Marsch 
B y — — KRiforma d e dg Vornag tin Diane ee wig 
⸗48. ⸗ die nen Stunden einleiteten, nahm der erste 
hält ihre Mittheilungen über eine gegen die Ver- Vorstand, Herr Fischer das Wort zur Begrüßung 
iängerung des Dreibundes gerichtete Geheime imd hob in zündenden Worten die Bedeutung des 
8 — veen B Festes herbor. Sodann traten die weiteren ; 
ohlha an den Runtiu alimberti pechselnden Unterhaltungsstücke in ihr Recht. Da 
in Wien und dessen darauf gegebene Antwort trotz in urkomisches 3— 38 auf. 
des geharnischten Dementis des vatikanischen Mit angemessener Schnelligkeit wurde die „Mobil— 
— —— ——— 
a ar, — mira reemantle allgemeiner Gesang prie n nuny verlebten „Rau— 
st mit dem englischen Generalkonsul Smith über denhelm“. Dazwischen vernahm man „Amors 
zamu nach Witu abgegangen, um die Mörder Bruß“, eine Familie Schlappmaul erschien auf der 
duenzels und Genossen zur Rechenschaft zu Bühne; manches prächtige Klavier- und auch Vio— 
iehen. inspiel erfreute die Zuhdrer. So konnte es nicht