Full text: St. Ingberter Anzeiger

zu weit führen, wollten wir hier die Stück⸗ seines 
keichhaltigen Programms im Einzelnen aufführen; 
es sei daher nur festgestellt, daß die einzelnen 
Nummern, namentlich die verschiedenartier, mit 
Dumor gewürzten antispiritistischen Erkläcrider, eine 
recht beisällige Aufnahme fanden“. 
Herr Meunier erhielt für seine Veißellung vor 
J. Hi. der deutschen Kaiserin bon derselben ein 
Ehrengeschenk. Dieses ist zu Ansicht ausgestellt in 
der Buͤchhandlung Demetz hier, wo auch der Billet⸗ 
verkauf stattfindet. 
—A Morgen Sonntag 
nachmittags 34 Uhr findet im Saale des Herrn 
Adjunkten Bohnerth eine Versammlung behufs 
Grundungeines Obstbauvereins für 
die hiesige Gemeinde statt. Hirzu ergeht an aue 
Freunde der Obstdaumzucht von hier und Umgegend 
freundlichst Einladung. Insbesondere werden die 
berehrl. Mitglieder der Oostdauvereine St. Ingbert 
und Rohrbach freundlichst gebeten, durch zahlreiches 
Erscheinen ihr Interesse an der Sache zu bekunden. 
— Zweibrücken. Dem Koufmann Emil 
Mehyer zu Neuwied wurde unter dem Namen 
„Vulkan“ das Bergwerkseigenthum in dem Gru⸗ 
denfeld gelegen in den Gemeinden Frutzweiler, Hersch⸗ 
— — Krotteldach, Langenbach, Nieder⸗ 
ohmbach, Oberohmbach, Osterbrücken und Selchen⸗ 
hach. kal. Bezirksamts Kufel, dann in der Gemein⸗ 
de Steindach Bez.⸗ Amts Homburg, welches einen 
Flächeninhalt von 793 Hektaren umfaßt, dann unter 
dem Grubennamen „Graf Moltke“ das Bergwerks 
eigenthum in dem in den Gemeinden Motzendach, 
Fockenderg⸗Limbach und Reichenbach, lönigl. Be— 
zitisamts Homburg, dann in den Gemeinden Eisen- 
hach, Eischberg und Rehweiler, kgl. Bezirksamts 
Kusel, gelegenen Grubenfeld, das einen Flächenin⸗ 
halt von 790 Hektaren umfaßt, zur Gewinnug 
Aller in diesen Grubenfeldern vortommenden Stein⸗ 
kohlen verliehen. 
dDie beiden neuen Telephonstationen Schönau 
und Rumbach sollen der „Pf. Pr.“ zufolge in 
etwa vier Wochen in Betrieb gesetzt werden. Vom 
I. Nov. l. J. an wird die Gemeinde Nothweiler 
auf deren Ansuchen von der Postexpedition Dahn 
losgetrennt und der Expedition Rumdach zugetheilt. 
Auch ist soeben ein Bitgesuch der betheiligten Ge— 
meinden des untern Lauterthales und des Sauer⸗ 
baches in Zirkulation, welches den Kurs eines 
Postomnibus von Schönau über Rumbach, Bunden⸗ 
chal und Bobenthal nach Weißenburg zum An— 
schluß an die dasebst Morgens um 8 Uor abgehenden 
Eisenbahnzüge anstrebt. 
— Germersheim. Der Vorfall mit den 
am Bahnhofe zu Landau ver wech selten beiden 
Koffern hat sich nunmebr richtig gestellt. Der 
unrichtige Empfänger hat sich inzwischen gemeldet, 
seinen eigenen Koffer rꝛklamirt und den ihm irtig 
ausgehändigten zurückgesandt. 
— Eine gebührende Strafe wurde von dem 
Edenkobener Schöffengericht einem Bürger 
don Edesheim zuteil, welcher sein Pferd derart mit 
einem Kroppen mißhandelt hatte, duß es tot zu— 
sammenstürztr. Er wurde, wie der „Land. Anz.“ 
mitteilt, dieserhalb zu 4 Wochen Gefaagnis verur˖ 
teilt. 
— Speyer. Die heuriqge Versteigerung der 
Marktplätze für die zur Messe kommenden Ver⸗ 
kaufsbuden ergad 1597 Mk., so daß die 
Sltadt aus Schau⸗ und Verkaufsbuden insgesammt 
2120 Mt. zu erheben hat. Der Mehreclös 
gegen das Vorjahr ist unbedeutend. 
— Wie bereits erwähnt, wird die Kollekte 
zur Unterstützzung von Kandidaten der The— 
plogie durch Tischstipendien am Reformationsfest 
wieder erhoben. Dieselbe hat im vergangenen Jahre 
2202 13 Mek. ertragen oder 218. 88 Mk. mhr als 
im Jahre 1888. Den böchsten Beitrag lieferte 
das Delanat Neustadt, den niedrigsten das Dielanat 
Winnweiler, ganz wie vor zwei Jahren. 28 Stu 
dierende wurden bedacht, 1mit 100 Mk, 27 mit 
je 80 Mtk. 
— Ludwigshafen. Die Pfälzische 
Preßhefen- und Sprit⸗Fabrik hat ein 
solches Resultat ihres Betriebes wahrend der 9 ver⸗ 
flossenen Monate dieses Jahres zu verzeichnen, daß 
troh Echöhung des Kapitals und trotz eines großen 
Braͤndes, welcher eine dreimonatliche Betriebsstörung 
verursachte, mindestens auf eine gleiche Dividende 
wie im vorigen Jahre (15 PCi.) gerechnet werden 
kann. 
Vermischtes. 
F Die Dudweiler Kirmes wird dieses 
Jahr am Sonntag den 16. und Montag den 17. 
—X 
St. Johann. Die ebenso lastige als boͤse 
Influenza ist hier und in Saarbrücken wieder 
ingekehtt und liegen viele Personen, von derselben 
zefallen, krank dornieder. Auch einige Todesfälle 
nfolge Influenza sind leider vorgekommen. 
FVom Taunus. Ein recht strenger 
derr muß der Bürgermeister in Cronberg 
ein, welcher auf Grund einer von ihm erlassenen 
Ditspolizeiverorduung einen Lohnkurscher in 5 
Fallen mit je 3 Mtk. bestrafte, weil er Personen 
inter der Taxe des bestehenden Tarifs nach König⸗ 
tein und Falkenstein gefahren hatte. Der bestraft e 
dutscher midete Einwand gegen die bürgerm'eister- 
iche Strafverfügung an und beantragte gerichllicht 
xẽnischeidung der Sache. Man ist sehr gespannt, 
zb das Amisgericht Königstein die fiagliche Poli— 
zeiberocdnung als zu Racht bestehend anerkennt 
ind die Strafberfügung des Bürgermeisters bestätigt. 
Die Molike-Feier in Berhin ver— 
pricht eine wahrhaft großartige Kundgebung für 
ven um Deutschtands Größe so hochverdienten Feld- 
jerrn zu werden. Daß bereits üder 10,000 Theil⸗ 
jehmerkarten zu dem Fackelzug gelöst sind, heben 
vir schon mitgetheilt; man erwartet aber mit Zu⸗ 
»erfichi eine Betheiligung von 20,000 Persouen. 
Die Ordnung dis Zuges wird folgende sein: 1. 
Fanfarenbläser und Paukenschläger. 2. Der F st 
lusschuß in einer Anzahl Wagen. Die Hoch— 
chulen, die Schützengilde, die Bürgerschaft nach 
»en sechs Wahlkreisen geordnet. Die Sanitäis- 
dolonne Berlin, die Känstlergruppen, die Innungen. 
Besonders glänzend soll sich die Haupigruppe des 
Zuges gestalten, welche seitens der Studirenden der 
tademte der bildenden Kunste ausgestattet und 
bon dem Bildhauer Hans Dannemann geleitet 
pird. Vorauf ziehen drei berittene Herolde. Ihnen 
rolgt ein Vergespann mit dem Siegeswagen, auf 
velchem die Vittoria einherzieht. H.rolde bilden 
Asdann den Uebergang zu dem Huidigungswagen, 
det von sechs Rossen gezogen wird. Vorn auf 
diesem Wagen wird zunächst eine von den Bild⸗ 
Jauern Friß Ktimsch und Ocd Stichling modellirte 
Bruppe, die „Kriegewissenschaft“ ihren Piatz er— 
Jalten, eine uüberlebensgroße weibliche Figur, die 
fuf einem Loöwen sitzt. Dann folgen drei all gorisch⸗ 
Bestalten: In der Mitte die „Kunst“, von einer 
Dame verlörpert, zu beiden Seiten „Handel“ und 
Jaduftrie,“ von zwei Herren darg'stellt. Die 
Zauptfigur des Wagens bildet jedoch die G.stalt 
er „Germania,“ die von der „Kraft“ uud der 
Gercchtigkeit“ umgeben wird. Rengs um diesen 
Huldigungswagen gruppireu sich die kostümirten 
Ikad miker zu Fuß und zu Pierde. Insgesammt 
verden an dem Kostümzuge 125 Kurnstler theil— 
nehmen. Außer den beiden Wagengruppen wird 
der Zug in zwölf Abtheilungen zerfallen ugd eine 
zistorische Ectwickelung des deutschen Vaterlandes 
jur Darstellung bringen. — Ungemein groß wird 
die Zahl der Kommerse sein, welche zu Ehren des 
roßen Schlachtenlenkers von der Berliner Studenten⸗ 
chaft, von Kriegervereinen u. s. w. abgehalten 
vwerden wird. Unter anderen Deputatiornen begeben 
ich auch der Landrath und die Kreis Deputirten 
Jes Kreises Schweidnitz anläßlich der Geburtstags 
feier des Generalfeldmarschalls zur Gratulation 
jach Berlin. Am 22. Okiober überreichte dem 
Judilar die Risterschaft der Kreise Waldenburg und 
-cchweidniß durch eine Dputation ein Album mit 
en Ansichten ihrer Herrensitze. 
F Creisau. Das erste Geburtstags⸗— 
zeschenk für den Grafen Moltke ist bereits 
ingetroffen. Es ist dies ein von Edison gesandter 
Phonograph, der eine Reihe von Musikstücken 
hne Anwendung der sonst üblichen Gehörschläuche 
vorzutragen, und ebenso auf den 90. G'burtstag 
des Feldmarschalls bezügliche Gedichte zu deklamieren 
dermag. Als Einleitung derselben braͤchte der Apparat 
»em greisen Geburtstagskinde folgende Verse zu 
Behör: „Von allen Herzen im deutschen Land 
Wierd heui' im Gebet Graf Moltke genannt. O, 
möze Gott es gnädig waltez. Und ihn noch lange 
nem Reich erhalten!“ 
Volks E Landwirtschaftliches. 
Mannheim, 28. Olt. Pro dukten börse. Weizen 
pfälzer 20.25 bis 21. - norddeutscher 20.50 bis 20.75, 
Roggen pfälzer 18— bis 18,25 russischer 18,— bis 18,25 
hafer, badischer 14,50 bis 14,75, neuet —— bis —.-, 
Ji,“ gieefamen deutsch. 1. 00.— bis 000,— Kleesamen 
eutsch I. — — bis — T, Luzerne 000 bis 000, Pro- 
encer 000 bis 000, Esparsette — — bis — — Weizenmehl 
ie dd , dr. 838 - Ar. BLS6, pr α, 
——— 
28,80. — Marktbericht. Kartoffeln pro Zir. dö 
bis 8,20 Mk., pro Pfd. 8 bis 4 Pfg. Eier pro Hundert 
1,60 bis 6,70 Mk, pro Stud 5 bis 11 Pfg., Buiter pro 
vfd., O,95 bis 1,20 Mk., Wiesenheu pro Zetr. 2,40 vis 
60 Mik., Kleeheu 2,00 bis 2,70 Mtk., Kornstroh 210 
is 2,830 Mk.. Gerstenstroh 2.— bis 2,10 Bik 
tenstes nachrichten. 
Just iz. Auf Aqosuchen wurden versetzt: die 
Amtsanwälte Theodor Raquet von Kirchheimbo—⸗ 
landen rach Kaiserslautern, und Berthold Adler 
yvon Edenkoben nach Landau. Zu Amtsanwälten 
vurden ernannt: die geprüften Rechtspraktikanten 
Fugen Keßler von Bergzadern nach Kirchheimbo— 
anden, Ernst Erbelding von Zweibrücken nach Pir⸗ 
masens. Ludwig Voegeli von Zweibrücken nach 
Edenkoben. 
Famtliennachrichten. 
Gestorben: In Dürkgeim Margaretha Lind 
Jeb. Klotz, 59 J. a. 
—XZ 
Selegraͤphischer Schiffs bericht 
der „Red Star Linie“ Autwerpen. 
Der Postdampfer „Switze rhand“ der „Red 
Star Linie,“ in Antwerpein, ist laut Telegramm, 
im 22. Okt. wohlbehalten in Bhiladelphi«o 
ingkommen. 
Deir Postdampfer „Rhynland“ der „Red 
Star Linie,“ in Antwerpen. ist laut Telegramm 
im 23. Oklober wohlbehalten in New⸗York 
ingekommen. 
Aernne sie Ra⸗ rihten. 
Wendelstein, 25. Okt. Bürgermeister und 
randtagsabgeordneter Jegel ist gestorben. Der 
Dahingeschiedene, welcher der liberalen Fraktion 
ingehöcte, vertiat neben Seitz und Leidig den Wahl— 
reis Ansbach im Landtage. (3w. 3.) 
Prag, 24. Okt. Aus Dux meldet die 
„Reich no. Zig.““ Am Tagbau des Vertrau 
rwuf Gott⸗Schachtes, der mit der Aussig- 
Tplitzr Bahn verdunden ist, wütet ein großer 
Brand, welcher bereits den halben Taabau ergriff. 
Fur die Redaltion verantwortlich: F. X. Demeß. 
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Vornhenudenhen aus startem pergamentähnlichen Papier 
gefertigt und mit leinenähnlichem Webestoff überzogen, 
ehen ganz wie Leinenwäsche aus. 
Vrey's Stoffkragen überireffen die Leinenkragen 
»adurch, daß sie niemals kratzen oder reiben, wie es schiecht 
ebügeite Leinenkragen stets thun. 
NMey's Stoffwaͤsche steht in Bezug auf Schnitt 
und bequemes Passen trotz außeroxd entlichet 
8irligtert unerreicht da. Sie kostet kaum mehr als 
zas Waschlohn leinener Wäsche und beseitigt doch sowohl 
ille Difserenzen mit der Wäscherin, als auch den Aerger 
der Hausfrau über die beim Waschen oder Plätten ver⸗ 
dorbene Leinenwäsche. J 
Mey's Stoffkragen sind ganz besonders praltijch 
für Knaben jeden Alters. 
Auf ANeifen ist Mey's Stoffwäsche die bequemste, 
veil bei ihr das Mitführen der, benutzten Wäsche fortfällt. 
Mey's Stoffwäajche wird fast in jeder Stadt von 
zurch Platate kenntlichen Geschäften verkauft, welche audh 
hon Zeit zu Zeit durch Annoncen in dieser Zeitung nam⸗ 
jaft gemacht werden. Sollten dem Leser diese Verkaufs⸗ 
lellen unbekannt sein, so wolle er sich an das Versand⸗ 
ae Prene & Edlich in Veipzig⸗Plagwit 
venden, welches auf Verlangen auch das —— 
iber Mey's Stoffwäsche unberechnet und portofre 
dersendet. 
Sehom einm Hüchtiger Finblick in u 
nit einer Menge zierlicher Abbildungen ausgestattete 
Spezial⸗Cataloge, über Uhren, Schmucksachen 
n. f' w. des Bersand⸗Geschäfts Mey S Edlich, 
Leipzig⸗Plagwitz, wird von der umfassenden Auswah 
der gefuͤhrten, ausnahmslos geschmackvollen Gegenslände 
aͤberzeugen. Und diese prächtigen Sachen bewahren sd 
trotz aller Billigleit vorzüglich, wie das von Waaren d 
veltberühmten Firma ja auch nicht anders erwartet werdn 
nn Wer wirllich solde Schmuͤcksachen irgend wen 
Art, Taschen- und Wand⸗Uhren, ARegulatoren 
Ntusikwerke zu kaufen begabsichtigt, der möge 
-Zpezial⸗Cataloge über Uhren und Zchmug 
Jeßgenstäude verlangen. Dieselben erhält man unbere 
get und vortofrei 
F — 
Dieser Nummer unheres Biaties hegt da— 
Dlustt. Sonnaeln Gute Geisier“ Ne. 180 ber