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der St. Ingberter Anzeige r mit seinem Unterhaltungsblatte erscheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnersstag—
ind Samsta g. Abonnementspreis — DD Krzr. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder derezn
Raum berechnet.
Dienstag, den 5. Märzzzzzz 6 1867.
—VV Deutschland. 7.
Muünchen, 28. Febr. Der IV. Ausschuß faßte folgende Be⸗
chlusse? I.. den Antrag des Abgeordneten Völk und 44 Genossen
vuf Vorlage eines die Unabhängigkeit der Richter gewährleistenden
Besetzentwurfes, 2. den von Abg. Sedlmayr angeeigneten Antrag
des Privatiers L. Sachenbacher, den Art 264 des Strafprozesse?
hom 10. Rov. 1848 mit dem Zusatze zu ergänzen: „wenn solche
nene Beweise von Verurtheilten beigebracht werden, welche die
denkbarleit der Schuld ausschließen“, 8. die Bitte der Schulleh⸗
rer der Pfalz um zeitgemäße Erhöhung ihres Gehalts, angeeignet
dom Abg. Umbscheiden und 16 Genossen mit dem Artrage auf
Horlage eines Gesetzentwurfs, wodurch die Gehaltsbezüge der
—AAD Allgemeinen der Bedeutung
der Schule, und der Lage der Lehrer insbesondere entsprechend
festgesetzi werden — mit Berüchsichtigung der Eingabe fast sammt⸗
icher Lehrer der Pfalz vom Jan. 18673 die Vorstellung des
Fifenbahncomites Landshut auf die noch dieses Jahr in Angriff
zu nehmende Erbauung einer Bahn von Rosenheim über Wasser⸗
burg nach Landshut auf Staatskosten eventuell durch eine Privat
zeseüschafi; die Bitte der Appellationsgerichtsboten von Oberbay
en auf Gehaltsaufbesserung — für formell und marteriell zuläs⸗
iig zu erxachten und den betreffenden Fachausschüssen zuzuweisen.
München, 28. Febr. Der 4. Ausschuß beantragt auf
Vortrag seines Reserenten Abg. Frhr. v. Ow, den Petitionen der
Arbeitervereine in Nürnberg und Augsburg um Einführung des
Algemeinen directen Wahlrechtes mit geheimer Abstimmung eine
Folge nicht zu geben. — Reichsrath b, Niethamer als Referent
des 2. Ausschusses der Kammer der Reichsräthe über den Gesetz
entwurf: einen Credit für die außerordentlichen Militärbedürfnisse
oro 1866467 beir. schlügt vor, diesen Credit auf 2,721,909 ft
estzusetzen, während die Abgeordneten-Kammer nur 2,500,000 fl.
genehmigt hat; Referent beantragt nämlich, die von der Regie—
rung für Einuͤbung der Unmontirt-Assentirten postulirten, von
der Abgeordnetenkammer gestrichenen 201,809 fl. wieder einzu⸗
setzen, außerdem beaniragt er, 80,000 fl. für probeweise Anschaf⸗
sung von Hinterladungsgewehren zu bewilligen, von dieser Sum⸗
me aber 30,000 fl. aus den für allgemeine Kosten, Versuche
Regiebedürfnisse ec. bereits von der Abgeordnetenkammer bewillig
—
den geforderten Credit einzuflgen. Dem Antrage der Abgeordne
senkammer bezüglich der Gendarmerie schlägt Referent vor, beizu⸗
stimmen; endlich beantragt er, an den König die Bitte zu richten,
ein ⸗ Expropriationsgesetz für die Abgabe der Pferde im Falle
der: Mobilmachung der Armee gegen gesetzliche Entschädigung an
die Kammern bringen zu lassen.“
München, 28. Febr. Die Staatsregierung soll die Ab—
sicht haben, den Gesetzentwurf bezügl. der Militärverfassung zurück-
zuziehen, weil die Herstellung einer neuen Berechnung der Kosten
der Armee nach dieser Verfassung mehrere Wochen erfordert, und,
bebor diese Berechnung vorliegt, der Ausschuß der Kammer der
Abgeordneten in die Berathung des Gesetzentwurfs kaum eintre⸗
ten dürfte.“ Im Falle der Zurückziehung des Gesetzentwurfs wür—
de eine Vertagung der Kammern eintreten. J
München, 4. März.“ Durch königliches Dekret vom 8
März ist der Landtag bis zum 14. April verlängert worden.
Dienstesnachrichten.
Durch höchste Entschließung des k. Staatsministerium des
Innern, für Kirchen? und Schulangelegenheiten 9. d. 18. Febr
d. Is. wurde der bisherige Assistent am Gymnasium zu Speyer
Franz Binder auf die Lehrstelle der 83. Classe an der Latein
schule zu Kusel berufen. J
Durch Regierungsbeschluß vom 27. Febr. wurde der Schul⸗
verweser Daniel Sender von Teschenmoschel zum Verweser an
der israelitischen Elementarschule zu Niederkirchen vom 11. März
l. Is, an, ernannt.* »
Wisen. Wie die „Narodny Listy“ aus Wien berichten, finden so—
wohl in der Gegend von Prag als auch in den Festungen im Süden
Ungarns Truppenconcentrationen statt. Man ist geneigt, dies als
eine Pression gegen die feindselige Haltung der Czechenpartei einer⸗
feitz und gegen die in der südslavischen Bevölkerung um sich grei⸗
fende Erbilterung gegen Ungarn zu deuten.
Pesth, 2. März. Die Deputirtentafel hat die Vorlage be⸗
züglich der Steuereinhebung mit unwesentlichen Veränderungen,
die Vorlage bezüglich der Heeresergäͤnzung mit großer Majoritüt
angenommen.
Traest, 2. März. Die von hier nach Udine abgegangene
griechische Deputation wurde dort sofort von Geeneral Garibaldi em⸗
pfangen, der die Versicherung extheilte, das gesamm te Italien sei
zu Gunsten der Griechen gestimmt. Er, persönlich habe seinen
Sohn' Nicciotti, sowie mehrere andere Offiziere zur Unterstützung
der Griechen nach Kandia geschickt. Unter günstigen Umständen
werde er selbst dahin abgehen..
Frankreich.
Paxis, 28. Febr. Der „Abenirx nat.“ findet, daß unge⸗
achtet der friedlichen Erklärungen des Königs Wilhelm die Macht
Preußens mehr und mehr drohend wird. Die südstaatlichen Re—
ierungen vollenden in aller Eile ihre nöthigen Protokolle, um
sich in officieller Weise in der preußischen Militärunion aufgehen
zu lassen. So dringend sich aber in dieser Hinsicht die Regie—
rungen zeigen, so werden sie, sagt der Avenir, doch noch von der
Volizungeduld getrieben. In den deutschen Blättern sei nur von
der Aufertigung neuer noch mörderischer Waffen als alle bis jetzt
bekannten die Rede. Alle Welt bekümmere sich um derartige Ent⸗
deckungen: eine sonderbare Beschäftigung für ein Volk, dessen Ge—
nie im Allgemeinen friedlich sein sol..
Paris, 28. Febr. Das neue Preßgesetz wurde in der
heutigen Sitzung des Staatsraths zu Ende berathen. Die Be⸗
timmungen sind nunmehr folgende: die vorgängige Autorisation
ist aufgehoben. Die Buchdruckerei und der Buchhandel sind frei
uind können nach einer einfachen Anzeige betrieben werden. Mit
dem Stempel und der Caution bleibts beim Alten. Das Zucht-
volizeigericht allein hat über Preßvergehen zu urtheilen. Die Geld—
trafen werden eine größere Ausdehnung erhalten, dagegen die
Befängnißstrafen in ihrer Anwendung beschränkt. Nach zwei Ver—
artheilungen kann mit der dritten die Suspension auf zwei bis
sechs Monate verhängt werden. Ein Journal darf nicht von
einem Mitgliede des gesetzgebenden Koͤrpers gezeichnet sein. Auch
darf kein Journalartikel veröffentlicht werden von Personen, wel⸗
che ihrer buͤrgerlichen und politischen Rechte verlustig erklärt sind,
oder denen der Aufenthalt in Frankreich untersagt ist. Das Ur—
theil der Tribunale kann auch die Suspension von Wahlrechten
verhängen. Eine Appellation gegen die Verurtheilung zur Sus—
pension muß unverzüglich erfolgen und wird innerhalb drei Ta—
gen entschieden; jedoch kann das Urtheil unter Umständen sofort
für executorisch erklärt werden.
Belgien.
Brüssel, J. März. Morgen kommen die Ueberbleibsel
der belgisch mexicanischen Legion in Antwerpen an. Die Legio—⸗
näre werden zwei Tage lang in der Südcitadelle einquartiert,
dann aufgelöst und einzeln zu ihren Familien entlassen; die es
verlangen, können wieder in die Armee eintreten. Sehr viele
höhere Officiere sind nach Antwerpen, um ihre Kameraden zu
empfangen. — Der König und die Koöͤnigin werden der Hochzeit
des Grafen von Flandern in Berlin beiwohnen. — Im Haag
macht die plötzliche Intimität zwischest Brüssel und Berlin viel
böses Blut.
England.
London, 27. Febr. Von zuverlässiger Seite wird mir
folgende interessante Thatsache mitgetheilt. Kaiser Maximilian von
Mexico hatte bekanntlich dem Kaiser Napoleon andeuten lassen,
daß er, um sich vor Europa wegen seines transatlanlischen Unter—
nebmens zu rechtfertigen, in die Lage kommen könne, agewisse