Wien, 3. Jan. 4Die officisse „Zeidler'sche Coprespondenz“ betrunkener Lancier auf der Straße um sich, verwundete mehrere
schreibt: „Nach den uns zugehenden Nachrichten scheint die orien⸗ vpre und morbete einen Knaben von 12 Jahren ; dieß frühte
talische Frage größere Dimensisnen“ anzunehmen, womit sekbftre; dann zu kiner Zusammenrottung bes Volkes. ———
dend indeß noch nichte gesagt sein soll, daß sie schon vor ude Paris. Aus Spanien treffen täglich über Bahonne ganze
gung cher diesjaͤhrigen Welt-Ausstellimg in Paris“ dine brennende Schaaren von Deputirten hier-ein dier sich ic ihren Vaterlande
werden dürfte. Jedenfalls steht so viel fest, daß die Veründerung seit den letzten Vorgängen nicht mehr ficher fühlen. —
des griechischen Cabinets in Athen im kriegerischen Sinne erfolgi Paruͤs, 6. Jan. Nach einem Briefe des „Monde“ aus
ist, und daß die Großmächte beginnen, sich gegenseitig zu sondi Rom bom 2. Jan. kommen aus Frankreich, Belgien und Holland
ren. In letzterer Hinsicht geht uns von kundiger Seite aus Dres ortwährend Freiwillige an. Demselben Blatte zufolge ist eines
den, wo man über die Pläne des ͤsterreichischen Cabinets gut her Häupter des geheimen rbmischen Comite's Montanucei, ver⸗
unterrichtet zu sein pflegt, die Andeutung zu. daß in Wien 'an jaftet worden.Man soll viele compromittirende Briefe und Na⸗
einer Allianz zwischen Jialien und Griechenland gearbeitet werde, nenslisten bei ihm gefunden haben.
ein Bund, dem Oesterreich sodann in der Rolle einer Protektions; England
macht beizutreten gedenke. Oesterreich sehe ein/ daß es in seiner Lond * 3.0 g *4 Betracht a' über di
guswärtigen Politik sich nicht länger gegen die Folgernngen vder p n. 8. Jan. In seinen a ungen über 3.
NJationalitätentheorie sträuben dürse und daß diese Thete ihen wrientalische grage dusert der „Herald. große Besorgniß für das
Vortheile sichere, sobald es auf Grund derjfelben einerseits den Shicksal der Tuͤrken im Jahre 1867. Er wünscht und hofft, daß
Bestrebungen“d iste, andererseits eine ille europäischen Mächte (v. h. ohne Ausschluß Rußlands) sich
gen des Hellenismus Vorschub leiste, andererfeits eine bar die e Faneiet —5
Allianz der beiden rührigften mediterranischen Nationen, der Jtae iüber die Behandlung aller moglichen Fälle im Orient verf
liener und Griechen, begründe, welche es durch die Ueberlegenheit geu mögen, damit anct wieder jener Autagonismus bezpor n e
seiner Flotte an seine Interessen zu knüpfen gedenke. Jedenfallz en die Ungeschi ichkeit unserer Staatmaͤnner zum Krimkrieg
sei man in Wien entschlossen, den Trabilinen der habsburgischen anwielie 8 * —
Politik. wenn noch nicht gänzlich den Rücken zu fehren doch die e n don, 8. Jan, England hat Amerika angeboten, r
Geltung derselben anf neuen Bahnen und mit modernen hüttehe ——— Differenzfragen einem Schiedsgerichte zuzuweisen, vor⸗
durchzusetzen. Von Herrn v. Beust erzählt man sich in Dresden usgesetzt, daß eine Einigung über die Differenzpun kte zu er⸗
den Ausspruch, er wolle die Welt durch seine Dautkarkeit in Er— reichen ist. ——
staunen setzen — in sofern er nämlich dafür dankbar sein müsse, Italien.
daß der vreußische Krieg den österreichischen Slaat von überliefer. Man schreibt dem , Moniteur““ aus Florenz, 31 Dez., daß
en rinen befreit und n r Stand gesetzt habe, vielseitiger die Nachrichten aus Rom ein günstiges Ende * Unterhandlungen
in seinen Manðvern zu sein. Der Dank des Herrn v. Beust muß Herren Tonello in Aussicht stelem Die Grundlage, die, un⸗
ja auch ume größer sein als er schwerlich ohue den Krieg Mi⸗ ter den gegenwärtigen Verhältnissen wenigftens beiden Parteien
nister in Wien geworden wͤre. —8 Ita, die beste Auͤssicht fuͤr das Zustandekvmmen eincs Ausgleichs dar—⸗
Wisen, 3. Jan. Dem Vernehmen nach ist der französische ubieten scheint, ist die der gegenseiligen Unabhängigkeit der Kirche
Botschafter angewiesen, um auch die betreffende Mitwirkung Oe- und des Staates, und man erinnert fich, daß dieß das Pro⸗
terreichs zu sichern, die Grundzüge eines zwischen Frankreich und Jramm wor, welchez „Graf Caaour in seiner berühmten Formeh:
England im Wesentlichen bereits Lombimren dlctes hier vorzule⸗ ihora Chiesea in ea 8Stato“ aufgestellt hatte. Aus dem
zen, der darauf berechnet sein würde, unter heftimmten Voraus- Zriefe, den kürzlich verschiedene, größtemheils den jüdlichen Pro—
setzungen, welche sich auf die Lage der christlichen Vevölkerungen vinzen angehörige Bischöfe von stom aus an Hrn. Ricasoli ge⸗
der Türkei beziehen, der Pforte eine ausdrückliche Garantie ihres richtet haben, schließt der Correspondent, daß ein großer Theil
gesammten Besitzstandes eventuell durch die sämntlichen Großmäch hes italienischen Kledus nicht aleh bereit, sondern auch bestrebt
ne anzubieten, und gleichzeitig speciell in Athen den ganzen Ein ste zu einer Trennung zwischen Kirche und Staat, sowelt sie
Juß dieser Mächte zur Hintanhaltung jeder materiellen oder mora überhaupt durchführbar ist, zu gelangen“ Gehdiß ist, daß die ita—
iischen Agitation zu „nationalen“ Zwecken innerhalb, des vttoma lienische Regieruug bereit ist diese Trennung in geneissen Punkten,
nischen Reiches einzusetzen fich anheischig macht. — J „bo sie ihr vor kurzer Zeit noch störend bder verdächtig erschien,
Wien, 8. Jan. Ein Artikel der „Wiener Abdpost.“ sagt setzt zuzulassen. So würde sie seht, da die Geistlichen iu Folge
Die Angaben des „Memorial diplomatique“ sind falsch. Es han Einführung der Civilehe und der Civilstandsregister keine Be—
delt sich nicht um einen Vorschlag an die Unterzeichner des Pa annendienste mehr versehen, auf den von deu Klerus zu leistenden
riser Bertrags sondern um eine bertrauliche Depeshe an den Für- Eid und das ihm zu verleihende Erxequatur Verzicht, leisten nud
sten Metternich, welche beftimmt ist, einen Austauschder Ansichten dem Papst die Ernennung der Bischöfe gegenvorher erfolgte
des vosterreichischen und des französischen Cabinets auzubahnen. Milthemnng ihrer Einsetzung überlassen. Vie Verwendung der
Der Artikel schließt: Nicht eine Theilung des türkischen Reichs. geistlichen Güter ist noch ein wichtiger Gegenstand der Erorierung
sondern die Erhaltung des Statusquo durch Befriedignng der ge⸗ und Erledigung. Die Räumung der Kloster, die den Gesetze
rechten Forderungen der christlichen Bevölkerung liegt in der Abd zufolge bereits amm 81. Dez. 1866 vollzogen sein sollte, geht
icht der kaiserlichen Regierung. hrem Ende entgegen, bei aller Schonungmi der sie vorgenonis
esttz, 6. Jan. Man erwartet hier den Kaiser gegen den nen Wwird Allein die Vertheilung des auf diese Weise verfüg⸗
15. Jan. Alexander Tesetie“ hate dir Ermachtigung erhalten, nach bat gewordenen Vermögens wird in mehr oder wemiger strenger
Angarn zurückzukehren. az are A din an 4 Beise stattfinden müfssen. Immerhin hofft man noch, daß die
Fraukreich. . eeee ha* Agierns in 83 wie ze —r eun
varis, 8. Jan, Der Andrang von Restaurants. gu der r Zelihen Juteressen geeignetste Verfahren Inhalsten wird. Im
Ausstellung ist so groß daß man die Zag —V darf man annehmen, daß die versöhnlichen Ideen mit
raglich dort gespeist werdeahhn auf Ido dos bereget Ni edem Tage reifer werden nnd daß man nunmehr voraussetzen
nur alle europeischen Nüchen sondern auch die eulinarischon Kimsie ann, es werde die Pission des Herrn Tonello die Grundlagen
der Aeghpler, der Lunesch un des himmlischen Reiches werben einer vorbereitenden Combination abgeben, aus der man fernerhin
bertreten sein Vor b Pavillon der Raisetine mi laͤglich an zu den Grundlagen eines definitiven Abkommens gelangen wird.
Militärconcert stattfinden. Es ist auch dabon die Rede, daß ESypanien.
die Musikbanden verschiedener fremder Armeen im Gesolge ihrer 38 6Voan“ Vie sßeilae Rn
Souverüne nach Puris kommen und sich auf dem Marsfeide pro— 9 5 De eer e Auehien en
J 5 2 2 9
ouciren sollen. — entwirft man in diesem Augenblick auch s Dezember die mexicanische Grenge überschriten, fich mit
die Pläne zu einem in den Park zu exrichtenden Saale für Vor⸗ n Truppen von Cortina und Cangles vereinigt und, nachdem
lesungen, kechnische Demonstrationen und Erberimente. Die hohen er die Juaristen geschiugen, Malcnera; genommen halte.
Pfeiler an der Außenseile des Palais werden von Masten gekroͤnt — —
jein, welche in Oriflamme die Farben des Landes zeigen werden, Türkei.
dessen Producte darunter zausgestellt sind. Die Außenseite des Konstantinopel, 5. Jan. In dem bei Phonia stattge⸗
Palais soll in Isabellenfarbe augestrichen werden, Vo der Span⸗ jabten Gefechte sind 800 Aufstandige gefallen. Ein rufsisches
nung eines riesigen Segeltuches über den Garten hat man aus riegsschiff hat 4300 nach der Meeresküste hingedrangte Insurgen⸗
Svarsamkeitsrücksichten, die sich überall geltend machen abgesehen. len, voruutet viele Frauen und Kinder, nach dem Phräus ge⸗
Paris. Mehrere hhiesige Zeitungen dringen auf die Roth⸗ ührt. — Ein kaiserlicher Commissär wurde zu Selinos vom grie⸗
vendigkeit, den Soldaten das Waffentragen / außer Dienst zu der⸗ hischen Klerus und der Bevolkerung freudig enpfangen. — Die
hieten. Die Excesse mehren sich wieder in neuester Zeit. Im Bou— Nachrichten der ausländischen Zeitungen über den Aufstand in
logner Wäldchen überfielen zwei betrunkene Husoren mehrere Frauen Thessalien sind sehr überirieben.
und mordeten eine derselben; sie sind nun vom Kriegsgericht zum Kon stantinopel, 7. Jan.: Die Bulgarien überreichten
Tod verurtheilt worden. Zu Nanies bieb am Neuiahrstag ein dem Sultan eine Vertrauensadresse, dqrin die Emancipirung vom