der erwähnten Ueberzeůgung ihrer restctiven Cabinetie Aus—
druck zuꝝꝛ geben, jedoch michtz ahnd ausdrücklich eaeee vah
dadurch keine wie jmmer geariekt Pression auf die Entschließungen
—VDD———
ter diesen Umständem wohl noch Jange auf ihren Anschluß an Grie⸗
chenland warten koͤnnen.
Wien, 25. März. Von authentischer Seite wird versicher!
ein Parijer Telegramm der „Presse welches meldete: Oesterreich
hette auf die Einladung Frankreichs zu Anschluß an einen Pto—
lest gegen preußische Allianzverträge mid den süddeutfchen Staaten
ablehnend geantwortet, sei von Anfang bis Ende erfunden
Frankreich. — ——
BPa ri 8 23.Märʒ. Endwig Koffuth · hat · an einen · hiefie
gen Freund ein Telegramm gerichtet, worin er den in der Wie⸗
ner Corresbondenz ihm zugeschriebenen Brief, welchem er zufolge
der Verständigung zwischen Oesterreich und Ungarn beistimmt, als
ünächt erklärt. Koffuth hat keinen soichen Brief gefchrieben, und
die in dem von der Wiener Correspondeng anheführten Briefe
ausgesprochene Meinung ist seinen Anfichten zuwider.“ Er glaubt,
daß Ungarn durch feine Verständigung mit Oesterreich einen Selbft
mord als Staat und Nation an sich verübt habe.
Par is, 25. März. Der Temp hemierkt, daß der: Moii
eur uͤber die Lurxemburgische Angelegenheit noch immer. ein voll
ommenes Stillschweigen beobachtet und, constatirt zugleich, daß
die Gerüchte darüber mehr und mehr Boden gewinnen; Ex will
daraus freilich deinen positiven Schluß ziehen, meint aber doch—
daß die France mit ihrem Ableugnen zu weit gehe.
Paris, 253. März. Der Monde? faßt heule seine Be—
orgnisse und Gehässigteiten gegen die Neugestaltung der, Dinge
jenseits des Rheines in folgenden Schmerzensschrei zusammen:
Die Einigung Deutschlands unter dem, Oberbefehl des Koönigs
bon Preußen ist eine offiziele Thatsache. Mag fie nun ein Glück
oder ein Unglück für die europäische Gesellschaft sein, aufgehalten
ann sie nicht mehr, werden. War es auch vorher leicht dem
zu widersetzen, — jetzt ist Alles vorbei. Der König vou Hreu—
zen wartet nur noch auf einen großzen Erfolg, dex das Werk krönt
und dann nimmt er den Titel aͤnes Kaisers von Deuischland au.
Dieses Ereigniß (welches? sagt der Monde nicht) verbreitet, ob—
gleich vorhergesehen, einige Besorgniß in Euroha. Offenbar hat
keine Macht die Absicht, die Reoxganisation Deusschlands zu' be⸗
kämpfen. Man kann selbst sagem daß diese rasche Revolution
durch Frankreich, England und Rußland, aufgemuntert worden ist
Desterreich allein trat in den Kampf ein, eiumal weil es.direct
an der Sache betheiligt und daun, weil es angegriffen war. Preu⸗
den hatte also alle Aussichten für sich. Die Frage ist nun erle⸗
digt. Die politischen“ Illusionen fallen, der Rorobund, der Sud—
bund und Preußen, die in den diplomatischen Protokollen ausein⸗
der gehalten wurden, nehmen ihre eigentliche Physiognomie an
und gehen in demselben Regiment auf. Preußen siegt durchdie
Geschicklichkeit, die es eutfaliet hal. Es muß unstreitig seinen gan⸗
zen Ehrgeiz entfalten, um die Luxemburger Frage in Angriff zu
nehmen. Es hat die stärkste Position inne, es ist im Besitz und
wird nur vor der Gewalt zurückweichen. Weder England“ noch
Rußland werdeu sich ihm entgegenstellen. Nur Frankreich und
Desterreich, deren Einigung ein bedeutendes Gewicht in die Wag⸗
schale werfen würde, bleiben urig Nichts ist aber unwahrschein⸗
licher, als eine austro⸗frauzösische Allianz. Preußeu. und Rußland
haben jedenfalls Oesterreich mehr Compensationen zu bieten, als
wir ihm geben können, wenn wir in unserer seitherigen Politif
auch noch fernerhin beharrenc 75
— Die Aufregung über Luxemburg ist im pariser Publicum
im Steigen. Der Fieber-Paroxismus wies gestern hereits auf 100
Millionen, um welche der Qranier das Herzogthum an Frankreich
verschachert haben sollte. Die Festung Vuxemburg sollte geschleift
und dadurch die Zustimmung Preußens erkauft werden. Wir haben
diese Gerüchte gar nicht erwähnt, sinden sie aber heute, obwohl
mit Unglauben, so doch mit einem ernsten Gesichte in belgischen
Blättern besprochen. Die Independance Belge benuht, die Gele—
zenheit um gegen die Preußen zu uisew „die sich bei den Lu⸗
emburgern — haben, doch nichk im Stande waren, sich be⸗
liebt zu machen.“ Das belgische Blatt gibt zu verstehen, daß die
Zuxemburger doch lieber Preußen oder auch Belgier würden, als
Franzosen. Die France meldet über diese Gerüchte: „Gestern
hieß es, der Moniteur werde die Abtretung Luxemburgs an Frank.
reich bringen. Der Moniteur schweigt jedoch, und wir glauben,
daß er keine Ursache hat sein Schweigen zu brechen. Wir haben
bereits gesagt, daß über Luxemburg keine Verhandlung im Gange
sei, und sind in der Ansicht daß sich die Lage seitdem nicht ber
ändert hat.“
Paris, 25. März. Die Deutschen in Paris rüsten sich auq
zu einem Feldzuge, aber ganz friedlicher Art, gegen die mitlel- umd
llednstaatliche Dphhmatie. Man Gibei den bedzeffenden, Regie—
rungen tidioniten daß nun nach der Einigung -des großen Va—
—— berschledenen Legatisiten für jedes Va⸗
terlaͤndchen Aufge hobeit und die Geschtihte einerygroße einheitlichen
Besandfchaft übergeben werden. Hoffentlich wird man dem Wunsche
der Petenten nachkommen, da dieselben, als die zunächst Betheilig⸗
tigten, jedenfalls den richtigsten Maßstab für die Abschätzung des
Werthes oder Unwerthes der bisherigen Einrichtungen haben werden.
Ppattis 26. März. Man liest in der France? —, Man
wirft uns unsere Ungläubigkeit bezüglich angeblicher Unterhand⸗
lungen vor, die über die Abtretung von Luxemburg an Frankreich
angeknüpft worden wären. Wir haben nicht auf das · was . wir
jesagt haben, Furückzukommen. Aber wenn es waͤhrist,“ daß wie
jewisse Blättet beharren zu behaupten, Unterhandinmgen bezugkich
dieser Angelegenheit existiren, so wird man uns erlauben, zu glau—⸗
ben, daß ein Gefühl von“ Patriotisunis und Schicklichkeit über
diesen Punkt Conjekturen und Discussionen untersagen follte, wel—
che naur die Schrilte, an welche sich so große nativnale Interessen
knüpfen, compromittiren könnten.“
, Die Ptefse wiederholt mit nef vatriotischer Entrüstung das
gestern int gesetzgebendent Körper verbreitete Gerücht, daß man in
Kehl die preußische Flagge neben der badischen habe flattern sehen,
obgleich Herr Rouher in der letzten Session Heurn e een
habe, niemals werde Fratikreich gestatten, daß Preußen inBaden
sesten Fuß faffe. Wahrscheinlich minß sich wie die Presse hoffen
vill, der betreffende Deputirte, der es mit eigenen Nugen gefehen
haben will geirrt haben. Denn, daß die preußische Flugge in
Mainz und Luxemburg weht, ist beklagenswerth, daß sie aberin
hehl.wehen joll, unmoͤglich. —V
J Engaland e
Loudon, 22, Marz. Wenn der Herald. äüf die Persön—
tichkeit des Gräfen Bißnat zu sprechen komnmt, so lodern die hel⸗
en Flammen der Begeisterung empor. Es genügt/ aus seiner
etzten Lobrede auf den Helden der That und des Wories folgen⸗
e Stelle hervorzuheben; „Wenn es wahr ist,“ — so sagt er —
„daß, der Graf kränkelt, so können wir nur sagen, daß er jn sei—
nem leidenden Zustande mehr Lebenskraft entwickelt. als andere
deute in den Tagen blühendster Gesundheit. Er ist in dem
Strauße, der im Reichstage ausgefochten wird, allgegenwärtig und
zimmt alle Hiebe gegen den Verfafsungsentwurf guf, sein eigenes
Haupt. Wie muß der arme Rouhex in beneiden! Der franzöosi⸗
sche Minister himmt. den Kampf. an, weil er muß, und hilft sich
nur durch ein offenes Geständniß der Niedetlage mit Anstand aus
der Schlacht. Der tapfere Graf inzwischen schlügt nach rechts
und liuks, ohne nur ein einziges Mal zu fehlen, und giebt ganz
llar zu 3 daß er eben nur die Koͤpfe treffen wollte, auf
welche die Schläge gefallen sind.“ Bald sind die Polen, bald die
Hannoverganer der Amboß für den Schnüedehammer seiner Bexed—
amkeit. Holland schiebt er mit flacher Klinge geschickt bei Seite;
Schleswig-⸗Holstein hält er sich, indem er ihm frech die Degen
pitze zeigt, auf Armeslänge vom Leibe. Und einen stärkeren Feind
ils alle anderen schreckt er fort mit dem ferntöienden Rufe: „He⸗
»en wir Deutschland in den Sattel; xeiten wird es schon können
domer allein könnte. dem preußischen Premier gerecht werden.
Zeine Sprechweise wie seine Haltung ist rein epuͤch, Er redet
zerade so gut wie er handelt. Er ist Ajar, Ulyfses, Nestor. Aga⸗
memnon, Alles im Einem.“ (Un *
Belgien.
Brüssel, 24. März. Von allen Seiten befürchtet man
peltbewegende Ereignisse. Vom Hofe aus wird möglichst auf
Presse und Kammer eingewirkt, das man allseitig erkennen und
aut und affen erklären möge, daß das Heil des Vaterlandes
nehr als je von der Bildung einer starken, möglichst wohl bewaffneten
Armee abhängig sei. Es darf mithin kein Wunder nehmen, daß
das Kriegsbüdget im Senat fast einstimmig votirt wurde und daß
onstige systematische Gegner der militärischen Ausgaben mit pa—
riotischer Wärme erklärten, unter den gegebenen Verhältnissen
müßten alle Creditforderungen für Vertheidigung des Landes fast
mit geschlossenen Augen bewilligt werden. — Der Lütticher Se na—
or Hr. Forgeur sprach unter dem Beifall des Senates die Zu—
versicht aus, daß, sollte der Krieg ausbrechen und selbst die klei⸗
neren Staaten zum Aufgeben ihrer Neutralität zwingen, Holland
uind Belgien innig vereint gegen den gemeinschaftlichen Feind, et
omme vom Süden oder vom Norden — würden. Unglück⸗
icher Weise ist der so unklug vom Minister des Auswärtigen,
herrn Karl Rogier, heraufbeschworene Scheldecouflict eben eine
chlechte Anbahnung einer Conferenz. — Viel bemerkt werden in
iplomatischen Cirkeln die häufigen Audienzen, welche Hr. Baudin,
ranzosischer Gesandter in Gravenhage, in der letzten Zeit bei dem
Zönig bat.