Full text: St. Ingberter Anzeiger

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der 3Stiugugbertew Anzeiger“mit Jeinem Unterhaltungsblatte erscheint wöchentlich dreimal: Dien stag, Donnersstag 
Gd Seaa 'nist a g Abonnementsbreis vierteljährig 45. Krzr. Anzeigen werden mit IKrzr. die dreispaltige Zeile Blattschrift, oder deren 
713 Maum berechnet. 3 
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Rro? 56. l ιι Donnerstag, den 9. Mai , 1867 
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e4 Deutschland . 6 
Mänch en, 2. Mai. Ein Kriegsministerialrescript vom 27. 
M. verfügt die Auflösung des 3. Cuirassiers und 3. Uhlanen⸗ 
hegiments zind deren Zutheilungeu den andern Cavallerie⸗ Regi⸗ 
edlern, welche nun sämmtlich 5Schwadronen (4 Felde und eine 
depot⸗ Schwadron) haben werden, in einem Friedensstand von 
nGéd Mann und 125 Pfetden: V. 4. die Escadron 169 Mann 
und 125 Pferde. Diers.und 4. Escadron des 3. 3Cuirassier⸗ 
degiments werden aufgelzst; vom Zihnr Uhlauen⸗Regiment kommt 
ie erste Escadron zum⸗nIi.dies D. zum 42. Uhlanen⸗ Regiment 
ien8.Jumn' 3. und dier. zume GB. Chevaurlegers⸗Neegiment. Die 
Eskadrolt, Mittmeister⸗v. Stromer, koinmt also als: Depots Es⸗ 
adrom nach“ Speyer,“ welches bünftig 310Eskadronen haben wird. 
Die neue Formation und der Abmarsch der betreffenden Abtheis 
nngen in ihre neuen Garnifonen haben am“11. Mat ain Wollzug 
u treten? —— 
Maümcheen, 4. Mai. Am IulMai hat der Untetricht der 
inberufenen Offiziere und Unteroffiziere (von jedem Bataillon der 
Urmec Leinn Hauptmann und zwei Unteroffiziere) in derHaudha⸗ 
uing der Hinterladungsgewehre, und zwar mit einer theoretischen 
gorkesung,“woran sich dann die praktischen Uebungen“ reihen,“ bes 
Jonnenit. Die Offiziere: des J. und Z. Generalcommandos werden 
on dem Beneralmojor v. Steinle änstruirt, die des 3.. und 4. 
— DienJäger 
velche vom Donnerstag auf heute: die Hauptwache bezogenz waren 
ereits mit Hinterladern verseheubtuu 
Mün hen. 5. Mai⸗?u Moch weiß man nicht, wer Justizmi⸗ 
tister wird. Die Unterhandlungen mit Steyter haben zu keinem 
Resultat geführt und sind abgebrochen. Jetzt werden die: Appel⸗ 
ationspraͤsidenten v. Neumayr, d. Vogt und v. Petersen als die 
jenannt, unter welchen die Wahl zu treffen wäre. Früher wurde 
iuch Ministerialrath Weis genannt;“ ob mit ihm unterhandelt 
purde, weiß ich nicht. Zu! wünschen wäre, daß das Interim 
nicht lange dauert; denn dasselbe hat begreiflicherweise mancherlei 
zögerungen iind Hemmungen im Gefolge; so würden, um nur 
Fines zu erwähnen, die Berathungen des Gesetzgebungsausschusses 
dohl bald eine Unterbrechung erleiden, da Gegenstände an die 
keihe kommen, in dit man nicht gut eintreten kann, ohne? zu 
vissen, wie der neue Justizminister betreffs— derselben denkt. — 
In ünsern imilitärischen Laboratorien -wird fortwährend mit gro⸗ 
Jem Eifer an der Anfertigung von Munition gearbeitet. Auf den 
etzten Schrannen hat die Militärverwaltung bedeutende Einkäufe 
emacht. — Der Schießcomnüssion ist von einem bayerischen Büch⸗ 
enmacher das Modell eines Infanteriegewehres vorgelegt worden, 
)as in zwei Reserveläufen 25 Patrouen faßt, welche durch einen 
ehr einfache Vorrichtung Stück um Stück in woder wielmehr vor 
)en Schußlauf geführt werden, so daß mit ganz unbedeutenden 
Zwischenraͤumen rasch nacheinander 25, Schüsse können abgefeuert 
verden. Außerdem ist das Gewehr auf Hinterladung eingerichtet 
ind konnen nach Verbrauch der ersten25 dann immer noch 
5—6 Schüsse in der Minute gegeben werden 
Muünchen, 5. Mai. Se. Majt der König wird am 11. 
Mai nach Schloß Berg am Starnuberger See übersiedeln. Der 
Plau, den der König früher gehabt hatte, die im Spätherbste 
vorigen Jahres begonnene Rundreise durch Bayern in diesem 
Somnmer fortzusetzen und gquch andere Landestheile zu besuchen, 
hat durch die inzwischen eingetretene Verlobung und bevorstehende 
Vermählung Sr. Maj. natürlich eine Aenderung erlitten. Die 
Rundreise wird wahrscheinlich erst im nächsten Jahre, und dann 
nit der künftigen Königin zusammen gemacht werden.. 
Münschen, 6. Mai. Wenn auch der Tag an welchem 
die Vermählung Sr. Maj. des. Königs stattfinden wird, noch 
nicht unabänderlich feststeht, so ist doch, wie ich heute aus sicherer 
Zuelle erfahren habe, der 12. October de J. gaunz bestimmt dafür 
n Aussicht genommmen. An diesen Tag knuͤpfen sich nämlich 
ohe Familien⸗Erinnerungen des koͤniglichen Hauses: denn am 12. 
Mbber I810 hat auch die Vermählung Sr. Maj., des Königs 
Ludwig J., und am 12. October 1842 jene des höchstseligen Vas 
ters Sreu Maj-a Königs Maximilian II., stattgefunden. Wenn 
—ED wird. 
ruch die Vermählung Sr. Maj. des regierenden Königs am 412. 
Dclober d. J. vollzogen werden::. —Den energischen Maßregeln. 
er“Staatsregierung ist es gelungen, die Weiterverbreitung der. 
Rinderpest von Untersteinach in Oberfranken aus, bis jetzt zu! 
herhindern. Anu keinem einzigen Orte in Oberfranken, und auch 
n keiner weiteren Stallung als in den bekannten 13 zu Unter— 
teinach ist eine Erkrankung vorgekommen. 
Munchen: : Es wurde ängeördnet, daß 1) das Administra⸗ 
ions⸗Personal der Militär⸗Rechnungskammer Nunter. Wegfall' der 
isherigen Respicienten künftig zu bestehen habe aus L.Director⸗ 
Oberkriegscommissär: 19 Kle aus 7 Rechnungscommissären, näni⸗ 
ich: 1Dberkriegscommissär 2. Kl., 8 Kriegscommissaren, 3 Re⸗ 
imentsquartiermeistern 1 Kliyans 14 Rechnungsrevisoren, nänit 
ich? 7 Bataillonsquartiermeistern“ und 7. Unterquarliernseistern 
daß jedem Generalcommando, ferner dem Artislerie⸗ Corpssscom⸗ 
nande an Stelle des bisherigen Unterquartiermeisters oder Regi· 
nentsactuars ein Regimentsquartiermeister, dem Genie⸗-Corpscom⸗ 
mando au Stelle des bisherigen Regimentsquartiermejsters ein 
Friegscommissätr und. ein Bataillonsquartiermeister beigegeben 
werde. — 3 — 
—D Dienstes⸗Nachrichten . 
Unterm 2. Mai wurde der practische Arzt Dr. Max Dosenæ 
seimer in Otterberg zum Bezirksarzte II. Etz in Hornbach er⸗ 
jannt, welche Stelle er seit, ihrer Vacatur als Verweser verg 
ehen hat. E 
Darmstadtt, 3. Mai.Dieser Tage wurden Hofrath 
zecker und ein Accessist von hier bei Straßburg, wohin sie einen 
Ferienausflug unternommen, verhaftet und 48 Stunden lang in 
Hefangenschaft gehalten. Die beiden harmlosen Reisenden waren 
zämlich, der Hümnel weiß wodurch, in den Verdacht gerathen, sit 
eien preußische Spione und hätten 2Offißziere umgebracht. Becker 
atte in den Augen jener Spionenfänger auch noch das furchtbare 
Zerbrechen begangen, ein Bruder des „Bismarck zu sein.“ Der 
Umstand, daß man bei ihm einige Reisekarten fand, machte jeden 
Zzweifel verschwinden, daß man es hier mit äußerst gefährlichen 
hßersonen zu thun habe und verwirrte selbst die Köpfe der Sicher— 
eitsbeamten dergestalt, daß die Gefangenen nur mit vieler Mühe 
hre goldene Freiheit wieder erlangen konnten. 
Leipzig, 6. Mai.“ Die jungen promovirten Medieinet 
verden durch Anschlag am' schwarzen Brett der Universität aufge— 
ordert, als Militärärzte in die Armee zu treten. Man bedarf 
deren wegen der neuen Heeresorganisation. 
Berlin, 7. Mait Major Burg, der preußische Bevoll⸗ 
nächtigle zu Paris, ist gestern in einer wichtigen Mission nach 
zondon aoͤgereist, woselost er wahrscheinlich den preußischen Bot⸗ 
chafter bei der Conferenz assistiren wird * 
Berlin, 8. Mai. Der, Graf v. Bismarck sagte' zu einet 
Deputation, welche ihm gestern aus Anlaß des Jahrestages des 
Fohen'schen Attentates ihre Glückwünsche darbrachte, die Sitnation 
ei ernster als je, IJ 
Berlin, 8. Mai. Die hiesige „Boͤrsenzeitung“ hört, das 
nglische Cabinet dürfte wegen Uebernahme der Garantie für die 
Neutralisirung Luxemburg ernstliche Schwierigkeiten erheben. 
Berlin, 8. Mai. Die „Provinz.Corr.“ constatirt die fort⸗ 
dauernden Rüstungen Frankreichs und fügt hinzu: nur eine schleiif 
aige friedliche Entscheidung der Conferenz könne die Regierung 
der Nothwendigkeit uͤberheben, Vorsichtmaßregeln für Preußens und 
deutschlands Sicherheit zu ergreifen. V — 
Was Abgeordnetenhaus hat die Bundesverfafsung mit 226 
jegen 91 Stimmen angenommen. . 7 
. Wien, 3. Mai. Die Befestigung Wiens scheint eine That⸗ 
ache zu werden. Die Baudirection ist beauftragt, die Expros 
ialioa der für die diesjährigen Festungsbauten erforderlichen