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Freilassung von 600 in Puebla gefangenen Ausländern. Uebri—
jens verwendet sich die Regierung der Vereinigten Staaten nach—
prücklich für die Freilassung des Kaisers und dafür daß für den
persönlichen Schutz Sr. Majestät bis zur Einschiffung gesorgt
verde. (Nach anderweitigen Nachrichten hätte Juarez jedoch er—
ärt, daß die Freilassung des Kaisers eine Unmöglichkeit sei.)
Vermischtes.
München. Es ist die Rede davon, daß die Herzog-Max⸗
Burg von der k. Civilliste sür das Militärärar erworben werden
olle, um daselbst die einer wesentlichen Umgestaltung entgegense—
Jende Kriegsschule zu etabliren.
fLandau, 2. Juni. Bei dem am verflossenen Freitag
in Burrweiler stattgehabten Brande ist ein in der Wiege
zjelegenes etwa über ein Jahr altes Kind mitverbrannt; das
Feuer war dadurch entstanden, daß ein 4jähriger Knabe mit Zünd—
hölzchen einige Hobelspäne anzündete; als endlich die Flammen
aus dem Hause schlugen und die Nachbarn herbeieilten. hatte sich
der kleine Uebelthäter unter das Bett verkrochen; die Eltern waren
im Felde und hatten die Kinder allein zu * uee
f Landau, 4. Juni. Heute wurde das Contumacial-⸗Urtheil
vom 31. Mai abhin gegen Jakob Reinbold von Ilbesheim dahier
in offigis vollzogen. Das Verfahren dabei war folgendes: Es
wurde ein s. g. Schandpfahl auf dem „kleinen Platze“ errichtet,
an welchem der Scharfrichter Heinrich Graul von Irheim
einen Auszug des Urtheils gegen den flüchtigen Verbrecher wäh—
cend einer Stunde, von 8—59 Uhrr Vormittaͤgs anschlug; während
dieser Zeit nahm der k. Bezirksgerichtschreiber Domicil bei dem
gegenüber wohnenden Mohren-Onkel und errichtete ein Protokoll
äber das Geschehene. (A. W)
tSaarbrückcen, 4. Juni. Nach einer Bekanntmachung
Nönigl. Regierung zu Trier vom 27. Mai, c. ist die Polizeiver—
ordnung vom 14. Mai, betreffend das Verbot der Ein- und
Durchfuhr von Rindvieh ꝛc. über die bayerische Grenze wieder
aufgehoben und dafür verordnet worden, daß nur die Ein— und
ge österreichischem Vieh über die baherische Grenze unter—
jagt ist.
f Köhn; 1. Juni. Man gibt sich der Hoffnung hin, daß
die schon seit Decennien projektirie Eisenbahn zwischen Köln und
Trier bald zu Ausführung gelangen werde, denn gerade in den
etzten Monaten hat es sich gezeigt, eine wie wichtige Rolle eine
solche Bahn beim Ausbruche eines Krieges, der immer noch nicht
den Unmöglichkeiten beizuzählen ist, zu spielen berufen sein dürfte.
Dazu kommt noch, daß es endlich an der Zeit ist, den lange
schon berechtigten Juteressen und Wünschen der Eifelbewohner
Rechnung zu tragen durch den Aufschluß jenes Gebirges. — Der
Vergnügungszug, welcher während der Pariser Ausstellung an!
edem Freitage von hier weiter nach Paris fährt, hatte gestern
Abend schon hier nahe an 500 Perfonen nebst 415 Stüd Ba—
gage. Der Fremdenverkehr hat fich überhaupt schon sehr gehoben.
Berlin, 81. Mai. Vorgestern wurde im hiesigen Thier—
garten ein junger Mann entseelt vorgefunden; derfelbe hat sich
mit einem Terzerol eine Kugel durch das Herz geschossen. Aus
der Matrikel, welche man bei ihm fand, ergab sich, daß der Ver—
storbene ein Student war; ein Brief den er vor seinem Tode
zeschrieben, gab zugleich über das Motib Aufschluß, welches ihm
»as Terzerol zum Selbstmord in die Hand gedrückt hatte: Der
unge Mann erklaͤrt darin, daß er vor 4 Wochen einen Ehren—
chein über 18 Thaler ausgestellt habe, woftr er don dem Geld—
geber 15 Thaler erhalten. Diesen habe er gebeten, den Schein,
der jetzt fällig gewesen, zu prolongiren, wozu er denselben nicht
habe bewegen koͤnnen. Der Gläubiger sei nicht zu erweichen ge⸗
wesen; da ihm aber keine Möglichken sich gezeigt habe, die Sache
zu ordnen, er aber den Tod einem ehelosen Leben vorziehe, so
habe er beschlossen, sich das Leben zu nehmen. „Schließlich“, so
heißt es in jenem Briefe, „empfehle ich jenen ehrenwerthen Gläu—
biger, der nur 150 pCt. nimmt, allen denjenigen die sich ruin i—
cen wollen.
- In Paris wird auch der alte afrikanische Wüstenlöwe
Abdel-Kader erwartet. Der Kaiser von Marocco hat abge⸗
chriebhann.
—Der zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigte Fenier!
Zurke ist sofort nach dem Montgoy⸗Gefängniß abgefürrt und in
die vorgeschriebene Sträflingsjace gesteckt worden. Seine Begna-
digung hatté er mit stutirter Gleichgültigkeit aufgenommen, doch
var er seitdem sichtbar ruhiger und bei besserem Appetit als in
en letzten Tagen. Für den ebenfalls zum Tode verurtheilten
Me'Afferty ist die Begnadigung noch nicht ausgefertigt doch wird
ie nicht lange mehr auf sich warten lassen.
-Branmd. Ueber einen kürzlich in Brody stattgehabten
urchtbaren Brand wird der wiener „Presse“ von dort unter
dem 25. Mai geschrieben: „Nach einem Intervall von 8 Jahren
der letzte Brand war am 5. Mai 1859) wurden wir vorgestern
neuerdings von einer furchtbaren Feuersbrunst betroffen. Um
5 Uhr Nachmittags des 23. d. brach das Feuer, dessen Ursprung
noch unermittelt ist, in einer engen, aus hölzernen Häusern be—
tehende Gasse aus, griff bei dem Vorhandensein leicht brennba—
rer Stoffe, und angefacht durch einen scharfgehenden Wind so
rasch um sich, daß man kaum wußte, wohin zuerst die Spritzen
ind Mannschaft zu dirigiren, und bald stand das ganze erste
Stadtviertel in hellen Flammen. Das Feuer begnügte sich nicht
nit den niedrigen hölzernen Wohnhäusern der Armen, die es rasch
vegfegte, es griff die beiden Synagogen an, von denen die eine
nicht unerheblich gelitten. Von da zog sich das Feuer, Alles auf
einem Wege vernichtend, zum großen israelitischen Spital, aus
»em die Kranken winselnd krochen, um sich in nahen Gärten zwi—
chen schützendem Gebüsch zu verbergen. Das Spital wurde voͤllig
niedergebrannt, ebenso die herrschaftliche Bierbrauerei nebst den
sdebengebäuden. Der Brand griff dann ein großes, der Herrschaft
ehöriges Holzlager an, verbreitete sich über die Bauernhütten des
zorwerkes Folwarki, wendete sich mit dem Winde gegen das
istliche und südliche Stadtgebiet, griff die Lembergergasse, die
Zfarrgasse und einen Theil des Ringes an und legte so inner—⸗
jalb 14 bis 15 Stunden 700 Häuser in Asche, machte 4000
Menschen obdachlos und- tödtete zehn Menschen, von denen Eini—
ze erstickten, Andere verbrannten, denn das Feuer griff so vehe—
ment um sich, daß man sich — eine Minute früher ziemlich sicher
— nur mit Lebensgefahr durch Flammen und Rauch, welche
aus allen Gassen schlugen, flüchten konnte. Der Wirbelwind
schleuderte überdies die glühenden Kohlen von den prasselnden
und krachenden Dächern, daß es buchstäblich Feuer hagelte! Es
var ein entsetzliches Schauspiel, das Herz und Nerven erschüt—
erte!“
7 Die „Newhorker Handels-Ztg.“ schreibt unter der Ueber—
ichrift: „Eine wohlgemeinte Warnung:“ „Unter günstigen Zeit—
erhältnissen finden hier einwandernde Handwerker in der Regel
ehr bald gut bezahlte Arbeit und, wenn sie sich mit geringem
Lohn begnügen, oder in der Beschäftigung selbst nicht wählerisch
ind, auch wohl in stiller Zeit, wie die gegenwärtige, soviel Ver—
ienst, um gegen Noth geschützt zu sein. An Feldarbeitern ist sel—
ten Ueberfluß und kräftige Männer, die ins Land gehen, ohne erst
in dem theuern New-York Geld und Zeit zu verlieren, kommen
um den Erwerb des täglichen Brodes nicht in Verlegenheit. Nicht
'o Handlungsdiener, von welcher Classe, selbst während der leb—
jaftesten Geschäftsperioden, in der Regel sehr viele mitunter äu—
zerst fähige junge Leute, die vergebens Stellen suchen, und die
»esten Empfehlungen bieten keine Garantie für ein Unterkommen.
In diesem Augenblicke ist die Zahl der unbeschäftigten Commis
so groß, daß hier in New-York allein vielleicht Tausende derselben
brodlos sind, oder nur durch Bereitwilligkeit zu jeder, auch der
niedrigsten, Arbeit ihr Leben fristen. Dabei sind die Aussichten
ür die nächste Zunkunft nicht der Art, daß auch nur dem grö—
zeren Theile der jetzt stellenlosen Commis Hoffnung auf baldiges
Placement gemacht werden könnte. Wir halien es demnach für
insere Pflicht, solche Commis, die nicht hinreichende Mittel be—
itzen, um auf mindestens sechs Monate hinaus ihre Erxistenz zu
ichern, vor der Auswanderung nach den Vereinigten Staaten zu
varnen, denn wie hier, geht auch auf den übrigen Handelsplätzen
»er Union das Geschäft sehr still.“
Theater in St. Ingbert.
So eben wurden wir durch die erfreuliche Nachricht überrascht,
daß schon im Laufe dieser Woche die Schauspieler⸗Gesellschaft des
ür die Pfalz conzessionirten Directors A. Schroth aus Mann—
jeim, bei uns eintreffen wird, um eine Reihe theatralischer Vor—
tellungen hier zu geben.
Sicheren Erhebungen zu Folge, erfahren wir hierüber, daß
ziese Gesellschaft, befühigte und talentvolle Kräfte aufzuweisen hat,
ie durch die Aufführung ihrer Schauspiele, Operetten Sing- und
Lustspiele in den bedeutendsten Städten der Pfalz, sich uungetheil—
ien Beifall erworben.
Wir fühlen uns veranlaßt, besonders hervorzuheben, daß
Ditector, so wie die Milglieder der Gesellschafi, (wie uns Augen
n. Ohrenzeugen versichern) durch tadellosen Wandel durch solides
zhrenhaftes Betragen, sich die Achtung und Zuneigung der Ein—
vohner ihres jeweiligen Aufenthaltes errangen, Wir hielten es
ür Pflicht, unsere Mitbürger hierauf aufmerksom zu machen und
jlauben unter solch günstigen Hinweisungen erwarten zu dürfen,
aß die strebsamen Bemühungen einer so gut empfohlenen Gesell—
chaft, durch fleißig zahlreicher Betheiligungen des Theaterbesuches
rmuntert und belohnt werden möchten.
Mehrer—Theaterfreun