gegebenen Falls bei der Krone selbst einen mächtigen Rückhalt finden den Parlamentarismus in Preußen und die Verfassung für immer
werden. — Prof. Semper von Zurich ist mit dem Modell ** Frieden zu begraben, wörtlich abdrucken lassen und als Agi-
dem neilen Theater bereits nugekommen und es soll mit dem Bau' tationsmitiel benugen Die Verhandlungen mit dem Herzog von
von Theater und Straße schon im nächsten Frühsjahr begonnen Raffau über seine persöulichen und Vermögensverhältnisse gehen
werden, wenn nicht in München, so doch in Nürnberg, vorausge- einem raschen Abschlusse enigegen. Dem Herzog verbleibt zwar
setzt nämlich, daß dez Stand der koͤnigl. Cabinetskasse die Aus- der größere Theil des früheren Domanialgutes als Privatbesitz,
führung so kostspieliger Unternehmungen gestattet. (Pf. Ztg.) doch ist bei den getroffenen Abmachungen dus Staatsinteresse und
Muünmchen. In der Periode vomn 1. Oktober 1866 bis 31. das Interesse der nassauischen Vevölkerung an der vollstandigen
Dec. 1867 soll die Abänderung von 100,000 Stück Gewehren Beseitigung der früheren persönlichen und volkswirthschaflichen
in Hinterlader mit einem Aufwande bon 8 fl. pr. Stück und die Hemnisse vor allem maßgebend gewesen. — Der Konig hat das
Anfertigung von 10,000 Stüuͤck neuer Hinterladungsgewehren mit Patent wegen Einverleibung Schleswig⸗Holsteins nunmehrvollzo⸗
einem Aufwande von 30 fl. per Stüg erfolgen, und es werden jen und wird dasselbe sofort verkündet werden. Bis die Abstim-
hierzu, wie zur Umänderung von 22 Millionen Gewehrpatronen a 6 mung in Nordschleswig erfolgt ist, haben die Bewohner von ganz
A. per 1000 Stück, im Ganzen 1,600,000 Gulben von dven Kan— Schleswig 'alle Rechte nnd Pflichten der Preußen, mithin“ auch
mern verlangt. —Mit der erwähnten Umänderung der Gewehre das Recht der Theilnahme an den Wahlen zum norddeutschen
ist bereits begonnen und wird dieselbe so rasch betrieben, daß bis Reichtstage. — Es sollen Provinzialsynoden in Wirksamkeit treten
zum Sommer dergrößte Theil der Infanterie mit den Hinter⸗ und die bezüglichen Vorbereitungen so getroffen werden, daß die
ladungsgewehren bewaffnet sein wird. Gleichzeitig wird die Um Vorlagen womöglich noch auf den diessährigen Kreissynoden zur
ünderung der noch vorhandenen glatten Kanonen in gezogene Ge verfassungsmäßigen Berathung gelangen können.
schütze, wozu 1,056, 000 fl. erforderlich sind, zur Ausführung ge Berlim 15. Jan, Das Abgeordnetenhaus hatin seiner
langen, und wird dunn die baherische Armee mit228 solcher heutigen Sitzung den Gesetzentwurf über Diätengewährung an die
Feldgeschütze, d. i. 24, Batterien ä8 und 6 Batterien * Ge- Mitglieder des Parlamenis mit 178 gegen 106 Stimmen ange-
ichütze als erste augrückende. Zahl versehen sein 5 nommen.Die Regierung lehnte zuvor den Eutwurf ab, weil er
7DDienstes⸗Nachrichten. — vor den Reichstag gehöre. Gr. 3tg.)d.
Se. Maj. der Konig haben Sich allergnädigft bewogen ge Wien, 1308an. In einer Reihe von Blattern ist zule⸗
fünden, untermi 12. Jan. den Revierfoͤrster Withelm Weber vu, sen, daß Rußland von den Mächten die Abberufung. ihrer polie
Stahlberg, se iner Bitte entsprechend auf Grund des g28 lischen Genercleonfuln aus Warfschau und deren eventuelle Ersetzung
H. der IX. Beilage zut Verfasfungs Urkunde in den dleibenven durch blose Handelsconsuln verlangt habe. Man muß allerdings
Fuhestand zu verfetzen und das hierdurch in Erledigung kommende einen solchen Schritt erwarten, deun er liegt einfach in der Con⸗
Revier Stahlberg. Forstamts Lauterecken, dem Revierforster Franz Cquenz der Ulase, welche für das Königreich Polen eine neue
Gaul in Iggelbach, gleichfalls auf sein Ansuchen, in gleicher Dien- Stellung geschaffen, und man erwartet ihn deshalb auch. Bis
steseigenschaft zu uͤbertragen. jetzt aber ist, wenigstens nach Wien, eine desfallsige amtliche Noti⸗
Durch Negierungsbeschluß vom 14. Januar wurde der Schul fication noch nicht ergangen. — Die Meldungen, welche den Kron ⸗
verweser Franz Lieb von Kindsbach zum Verweser an der lath. prinzen Humbert von Jiolien schon für die ersten Tage des Fet
Vorbhereitungsschule in Landstuhl vom I. Februar I. Is. an, ec bruar in Wien erwerta sein lassen, werden mir als unrichtig be⸗
nannt. u zeichnet. Es ist vielmehr hier ausdrücklich angezeigt, daß der Prinz
Aus Baden, 15. Jan. In den nächsten Tagen wird die serst Ende Februar Florenz verlassen werde. h
Verlegung eines großen Theils der badischen Truppen ausgespro⸗ Wien 14. Jan.“ Die heute hier stattgefundene Conferenz
chen werden. Die Veranlaffung hierzu liegt in den Zufiänden deutsch⸗österreichischer Abgeordneien, gelangte einstimmig zu dem
der Festung Rastatt. Nachdem die Gewißheit darüber erlangt ist Beschlusse: „es sei mit aͤllen gesetzlichen Mitteln dahin zu wirken;
daß die preußische Regierung einen Theil der Besatzung nicht abe daß die Landtage erstens die Wahl für die mit Patent vom2.
geben wird, verlangt nicht allein die strategische Bedeutung dee Januar 1867 einberufene außerordentliche Reichsrathsversammlung
Platzes, sondern auch der Zustand der Gewerbeverhältnisse Feble ablehnen; hingegen zweitens auf Grund und nach Vorschrift des
terisch, daß eine verstärkte Besatzung hinein verlegt wird. Demge Reichsraths- Statuts und der Landesordnungen vom 26. Febr.
mäß werden die beiden Regimenter von Freiburg nach Constanz 1861 die Wahlen in das Abgeordnetenhans des legalen Reichs
don dort abberufen nnd in' jene Städten nur die Bataillone don raths und! jene der Landesausschüsse vornehmen.u
Füssiliren und Jäger derlegt, auch die Garnison von Dürlach Pesth, 15. Jan Die Deputirtenfafel hat einstimmig die
wird abziehen. Dadirch werden sich die Nahrungsverhältniss⸗ Deak'sche Adresfe gegen die Verordnung übet die Heeresergänzung
von Rastatt voraussichtlich wieder besser gestalten! 3* angenommen.Die Adrefse wird der Magnateniafel zugesendei
Karlsruhe, 13. Jan.“ Zur“ einmaligen Ausbesferung werden.. 7 i
des Diensteinklommens der geringer besoldeten Volksschullehrer ist Hambürg, 18. Jan. Unter den Kauflenten hat sich ein
dem Ministerium des Innern ein Administratid⸗-Eredit von 80.000 Verein gebildet, um für den Anschluß an den Zollverein zu wir⸗
l. eroffnet worden. len. Morgen wird ein Aufruf zum Beitritt erscheinen.
Frankfurt, 16. Jan. Die Bundesliquidations-Commis Frankreich.
sion hat in ihrer ersten Sitzung h. J. bezüglich der Ansprache, 9— 25 4
welche die Einwohner von Mamz— — ——— Gonfenheim ir. Paris, 15. Jan. Der „Patrie“ gehen über ———
und Bretzenheim für die auf Befehl des damaligen k. bayerischen Privatnachrichten aus Merxico zu, welche melden daß die Truppen
Festungsgouverneurs, Grafen v. Rechberg. wahrend der vorjähri⸗ des Generals Mesia, von drei Jagerbataillons verstärlt. die Of-
gen KHriegszeit gefällten Obstbäume ꝛc. erhoben eine Entjchadigung ensive vor San Luis Potosi ergriffenn haben. Die Disfidenten
von 906353 Gulden beantragt. Ueber die Rechtsfrage, vas heißf, vurden unfern Banos geschlagen und verloren ihre Artillerie und
die Verpflichtung zur Vergütung des Schadens der utsprungutt hr Kriegsmater ial. — General Miramon hatte das Commando
auf 146,000 Gulden abgeschäbt war, hetrschte in der Commifsion ines kaiserl. Truppencorps übernommen mit dem er im Staate
nicht der geringste Zweifel; nur über die Summe waren nahere Dajaea operiren sollte. — Der von Merxico bommende · General
Erhebungen angeordnet worden, in Folge deren die Anspruche Jon Douay war in Puebla angelommen wo sich ein Theil des frane
—A— Obigen dosischen Expeditionscorps sammeln sollte. Er sollte diese Stadt
Beirag von 90,685 sP. so densenigen Regierungen in Änrechnmg bis Ende Januar besetzt halten. — Die Festungswerke von Ori⸗
gebracht werden, welche ihn nach den von der Tommission ange⸗ —A unter Leitung des französischen Genies vollendet
nommenen allgemeinen Grundsähen bezüglich der durch die Kriegs 3. WM
operationen entstandenen Ausgaben und Focderungen —*—— Patzs 16. Jan. Der Etendard“ will erfahren haben,
mäßig zu tragen haben. — In derselben Sitzung wurde Seutens daß in Folge des Aufenthalts des Prinzen von Wales in St.
Oesterreichs und Badens die Zustimmung zu den Anträgen wegen Petersburg eine Annäherung in der orientalischen Frage zwischen
der Pensionsverhältnisse der Bundesbeamten erklärt. dem englischen und dem russischen Cabinet statt gefunden habe. J
Oldenburg. 12. Jan. In der Diütenfrage hat die Re— Italien.
gierung die Initiative ergriffen und den Landtag ersucht, sich da— Florenz, 16. Jan. Der der Abgeordnetenkammer vorge⸗
mit einverstanden zu erklären, daß dem Abgeordneten zum Par⸗ legte Zusatz zum Büdget für 1867 constatirt eine Verminderung
lamente die verausgabten Transporttosten ersetzt und Tagegelder e Ausgaben um 27 Millionen gegen die im Dezember gemachte
uun dem „für den Äufenthalt in Berlin maßigen Soahe ben Vorlage. Die Einnahmen sind zu 865 Millionen die Ausgaben
Tbalern bewilligt werden. zu 1024 Millionen veranschlagt. Das Desicit wird demnach 139
Berlin, 16. Jan. Die liberalen Wahlcomites werden Millionen betragen. Die Abgeordnetenkammer hat mit 147 ge⸗
den im amtlichen Hirschberger „Kreisblatt“, welches unter der gen 79 Stimmen die modificrte Vorlage über die parlamentarie
Leitung des Landraths v. Grävenizz erscheint, veröffentlichten Auf chen Incompatibilitäten angenommen.5 —
ruf, worin gesagt, das norddeutsche Parlament habe den Zweck Florenz, 17..Jan. Wie die „Opinione“ meldet, sind die