Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Der „Stt. Inggbeerien Amg eritge xe. mit jeinem ¶Untexhaltungsblatte erscheint wͤchemlich drcimal: Die nstag, Domnersag 
S ams ag. Abounementsͤpreis vierteliührig As Krzr. Anzeigen erden mit ß. Kzr die dreispaltige DZoile Blattichrist: oder deren 
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Nro.“ 81. ne sn etz e tele ar A Diens tag⸗ den P. Juli —D——— 1867 
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München', 8. Imti, Die von der Kriegslasten⸗Ausglei⸗ 
hungs⸗Commission bis Ende Juni d. J. zur Auszahlung ange⸗ 
viesenen Entschädigungssummen für Leistungen aller Art an ver⸗ 
undete und feinduͤche Truppen. wie für die durch Kriegsoperatio— 
nen herbeigeführten Beschaädigungen an beweglichem und unbeweg 
lichem Eigenthume entziffern im Ganzen den Betrag von 83,3545/638 fl. 
verldeilen sich auf die, einzelnen Kreise des Königreiches, wie 
solgt? Oberbayern 17 fl. Niederbayern 17 fl Pfalz 5341 fl. 
Oberpfalz 17,787 fl., Oberfranken 483,470 fl., Mittelfranken 
19,870 fich Unterfranlken 2,990,030 fl.,Schwaben 80984 fl. 
Die Prüfung und Festsetzung der Ansprüche an die Kriegslasten⸗ 
Ausgieichungskasse für den Kreis Oberfranken wurde am 1. Juli 
. J. zu Ende veführt, und ift deßhalb die Kriegslasten⸗Ausglei⸗ 
hungs⸗ Commission am 2. d. M. nach Muürnberg übergesiedell 
München. 8. Juli. Prinz Ludwig von Orleans, Herzog 
hon Remours, zweiter Sohnwes verstorbenen Königs“ Lonis 
Philipp von Frankreich weitt augenblidlich in unserer? Stadt 
Feifelbe war gestern vom Prinzen Adalbert, gegenwärtig in Nym⸗ 
phenburg, zur Tafel gezogen. 
München, 5.“ Jult. NKoönig Ludwig R.rist gestern! über 
Anterpeissenberg nach Hohenschwangau gereist. um daselbst Behufs 
eines Besuches der Königin Mutter und der Begrüßung der gleich⸗ 
falls dort eintreffenden Verwandten aus Hessen (deß Prinzen Karl 
ind der Prinzessin Ehsabeth, Schwester der — ——— 
3 bis 4 Tage zu verweilen. Alsbald nach der Rückkehr des 
dönigs wird inMünchen der neue Gesandte der Schweiz!in 
Audienz empfangen werden. Der Koͤnig hat den Prinzen“ Otto 
zeauftragt fich nach Salzburg zu begeben und dem Kaiser von 
Desterreich unter Ueberreichung eines eigenhändigenSchreibens 
Sr. Majestät aus Anlaß des Todes des Kaifers Maximilian zu 
ondoliren. — cDder Staatsminifter des Innern für Kirchen und 
—A Hr.'v. Gresser, ist von Paris hierher zu— 
ückgekehrt und hat die Leitung des Kultusministeriums wieder 
sbernommen · —Der Generallieutenant und Vorstand der Mili ⸗ 
är⸗ Rechnungskammer arnd Fonds⸗Commission, Hr.“ v. Hagens, 
st in einem Alter von 65 VJahren gestern gestorben. g8u·: Wien 
hait am 32 d. M.“ der Austausch der Ratificalionen des bayerisch⸗ 
sterreichischen Staatsvettrags über den Bauder Neumarkt⸗ Brau— 
nauer Eifenbahn stattgefunden. ———— F 
Manchen, 653. Juli. Nach der Augsb.“Abdz. hat ber 
Zocialausschuß eine: Besprecheng gehalten. Weil weder der Re⸗ 
serent noch ein Vertreter der Staatsregierung anwesend war, so 
onnie die Schlußabstimmung über den Gesetzesentwurf nicht statt— 
inden. Auch die Discussion über die Differenzen zwischen dem 
kveleschen und⸗ dem Fischer'schen Referat ·be üglich Gemeindebürger 
ind Heimathrecht und Gemeindeangehörigkeit führte nicht zu einem 
Beschlusse. Nächsten Montag beginnt nun die Berathung der 
Besetzesentwürfe über Ansässigmachung und Verehelichung, Hei⸗ 
malh und Aufenthalt auf Grund des Fischer'schen Referates. — 
Heuie hatin Salzburg eine Conferenz vonbaherischen und öster⸗ 
reichischen Eisenbahnbeamten zum Zwecke der! Herstellung eines 
geregelien Tranzportes füt den unzweifelhaft mach der Exrnte 
wieder eintretenden Fall eines⸗ groͤßen und nachtheikligen Getreide⸗ 
verkehrs von Ungarn nach Westeuropa stattgefunden. Nächsten 
Mittwoch wird das Infanterie⸗Leibregiment eine Gedenkfeier des 
Jahrestagsder Wlutigen Gefechte bei. Kissingen und. Nüdlingen 
oeranstalten. 
Spieyer, 5. Juli. (Drittæe Sitzung des Land- 
at heiß der Pfialz, Nachmittags 8 Ahr.)“ Der“Präsident 
iegte eine durchk. Regiernng übermiktelte Bitte des Pensions- 
dereins für die Relicten der Einnehmer der Pfalz um ·eine jähr⸗ 
iche Unterstütziumg qus Kreisfonds vor, welche dem F.Ausschusse 
ur Prüfung überwiesen wurde. Hierauf verlas Herr Ney den 
Fntwurf dew an Se.k. Majestät zu richtenden Adresse bezüg 
lich Allerhöchftderen Verlobung, welche lautet: Allerdurchlauchtig 
ster, Großmächtigsiler König, Allergnädigster König und Herr 
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Bon Ew. b. Majestät allergnüdigst /berufen, sind wir, die allex⸗ 
interthünigst unterzeichneten Mitglieder des pfalzischen Landrathes, 
n diesen Tagen zu den ams gesetzlich abtiegenden ⸗ Verhandlungen 
usammeungetreten.Indezm wir beim Beginne unsererx. Axheiten 
uif die bedeutsamsten Gvreignisse des vergangenen Jahres zurück⸗ 
ücken, ritl uns ein Ereiguiß ontgegen. das für das künftige 
debensglück nnseres geliebten: Pfalzgrafen vou der höchsten ; Bedeur 
ung ist, nämkich die Veriobuug Ew. k. Majestüt mit J. H. der 
— D — Bayern. Von der inni⸗ 
jen Ueberzeugung durchdrungen. daß nach Gottes weiser Ordnung 
zas schönsie und dauerndste Glück wie für alle Menschen so auch 
ür die gekrönten Hüupter am besten in einem durch Gottesfurcht 
diebe und Treue Heheilegten Familienleben gedeiht,n, und daß ein 
vlches Familienleben auch die gesegneiste Pflanzschule zur Foͤrde⸗ 
euung der allgemeinen: Wohlfahrt uist, bPringen wir⸗Ew.'k. Maj. 
u Kllerhöchst ihrer Verlobung unsere ebenso:innigen als ehrerbie⸗ 
igen Glückwünsche dar, und bitten den, ewigen Lenfer aller mensch⸗ 
ichen Schichsale, daß er, die Verlobung Ew. k. Majestät zu einer 
jeichen Queliedes Segens für Ewnt. Maj. für, Allerhoͤchstdero 
önigl. Haus uund für unser ganzes Vaterland wexden lasse. Mit 
ziesen aufrichtigen / Segenswünschen verbinden wir die erneuerte 
Bersicherung unserer Trene und, Ehrerbietung und perharren Ew. 
t. Maj. ⁊c.“ Diese Adresse wurde vom Landrathe genebmigt 
und deren Absendung beschlossen. 
*Franmkemthale8. Juli 1867. Da die bisherigen Berathun⸗ 
des Sozialgesetzgebungsausschusses die Be⸗ 
urchtung roddtfertigen daß die freiheitlichen, Institutionen der Pfalz, 
usbesondere die — Dder Gewerbe,“ Verehelichung, Ansässig- 
nachung und des Aufenthaltes ernstlich- gefährdet sind, und es 
sohe Zeit ist zur Kundgebung der in der Pfalz herrschenden 
Wünsche, so fand⸗ letzten Samstag eine zahlreich besuchte Volks⸗ 
jersammlung hier ftatt, welche einftimmig nachstehende Resolutionen 
mnahmen, und einigen Männer aus ihrer Mitte beauftragte, die⸗ 
elben unverweilt dem Landrathe der Pfalz vorzulegen. Dieselben 
lauten — 6 7 
oheere Qieem der a uhh deruVPfal zu 
Die Institutionen der Pfalz, deren Vorzüge Hauptsächlich in 
jer ziemlich unbeschränkten Freiheit des Aufenthalts, oder Ansässig⸗ 
nachung, der Verehelichung und der Gewerbsausübung hervortteten, 
zildeten von jeher den Glanzpunkt ihrer Gesetze, den Stolz ihrer 
hewohner. Um den hohen Preis langjähriger Fremdherrschaft 
rtauft, sind sie ihr seitdem zur Quelle ihres Wohlstandes, ihrer 
Bildung und Gesittung geworden. Zufrieden im Genusse ihrer 
Institutionen sehnte sich die Pfalz niemals nach einer Aenderung 
‚erselben, wiewohl diese, wie alles Menschliche, der Verbesserung 
ahig waͤren; auf · eine Verschlimmerung war sie aber weit weniger 
orcereitet Darum bemäãchtigten sich der pfälzischen Gemüther ein 
— Provinz mit dem Bekanntwerden der 
zon der!kal: Staats-Regierung dem Landtage. vorgelegten Socialge⸗ 
etzentwürfe die Einladung trat, sich mit Gesetzentwürfen zu befreun⸗ 
zen, welche nicht nur auf den vorhandenen best en Einrichtungen 
des Landes nicht weiter bauen; sondern nur verkümmerte Anfänge 
der·obenerwähnten Vorzüge der pfäülzischen Institutionen reprodu 
diren. Die “Pfalzwar einstimmigin ihrem Urtheile, daßdie 
euen Entwürse, auch bein uns mit Gesetzeskraft bekleidet, die 
fülzischen Interessen anf das Tiefste beschädigen würden, sie ver⸗ 
traute aber,daß bei den gefetzgebenden Factoren noch die Ueber⸗ 
jeugung Eingang finden werde, es sei entweder von einer 
lebertragung der Gesetze auf die Pfalz überhaupt Umgang zu 
iehmen, oder aber die Gesetze den hier herrschenden Prinzipien un⸗ 
upassen. Diese Hoffnung ist-bis jetzt nur unvollkommen in Er⸗ 
ullung gegangen. Denn schon hat der auch auf die Pfalz aus⸗ 
edehnte Gewerbegesetzentwurf die erste Lesung des Ausschusses passirt 
ind außer andern Unzuttäglichkeiten einen neu eingeschobenen Ar⸗ 
ikel geschaffen, der, indem er der, Polizei unter gewissen Voraus⸗ 
etzungen das Recht einräumt, die Ausübung der Gewerbsbefugnisse 
janz oder zeitweise zu entziehen mit dem Princip der Gewerbe⸗