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an München, 17. Jan, Auf dem gestrigen Hofballe, der
wie vorauszusehen war, sehr glänzend ausgefallen ist, waren auch
die sämmlichen k. Staatsminister anwesend.Der Konig eröffnete
denfelben mit der Gemahlin des französijchen Gesandten, tanzte
diederholt und blieb bis nah Mitternacht. — Heute wurde die
dische Hulle des verstorbenen Generals der Cavalerie Frhrn. v.
Flotow mit allen seinem hohen Range gebührenden militärischen
Ehrenbezeugungen du Grabe gebracht. Die Truppen aller Waffen⸗
zattungen unserer Garnison bildeten unter dem Befehle des Feld⸗
eugmeisters Sr. k. Hohe des [ Luitpold den Leichencondukt.
And der greise Generai der Cavalerie Generalcapitän der Leib⸗
garde der Harischiere und Generaladjutant Sr. Maj. des Konigs,
Frhr. v. Hohenhausen, ist bettlägerig; ebenfo liegt der General
majer Hanser (Commandant der 4. Infanteriebrigade zu Ingol⸗
stadt) faͤst tettungslos krank hier darnieder.
Rünchen, 19. Jan. Die Erwartung wichtiger Debatten
hatte heute alle Gallerien der Kammer gefüllt. Sämmtliche Minister
vohnten der Sißzung an. Nachdem ein Abgeordneter (als Ersatz⸗
mann) vereidet, ein anderer beurlaubt worden, nach vieschiedenen
Vorlagen und Interpellationen, erklärte der Ahgeordnete Marq.
harth! (der Vertreter der Autragsteller) — die Berathung über
den Antrag der Linken die Erlafsfung einer Adressean den König
betr. —, daß er sich zur Begründung des Antrages lediglich auf
die demselben beigegebenen Motive berufe . Staatsminister des
Aenßern, Furft v. Hohenlohe gab hierauf von der Rednertribünt
aus folgende Erklärung 4 U
Meeine Herren! Der —VVD
die erwüuschte Gelegenheit, die Stellung zu bezeichnen- welche die
Staatsregierung der deutschen Frage gegenüber einzunehmen be⸗
rbsichtigt. Ich werde versuchen, dieses int möglichster Bestimmheit
— Bundes und mit dem
usiritt Oesterreichs aus Deutschland jst die Stellung der deut⸗
schen Mittelstaaten vollkommen verändert und unläugbar gefährdet.
Ich unterlasse es. einen Rückblick auf.“ diebayerische Politit der
etien Jahre zu werfen und zu untersuchen, ob Bayern? Mittel
und Geiegenheit geboten waren, dieser gefahrvollen Wendung der
Dinge vorzubeugen. Die praktische Politik ist angewiesen auf die
Thaifachen der Gegenwart; die Vergangenheit kann sie der Beur⸗
theilung der Geschichte überlassen. Meine Herren!““ Ich habe zu
verschiedenen Zeiten die Gelegenheit gehabt, mich übet das Bünd⸗
niß Bayerns zu Deutschland auszusprechen und habe dies stets
mit größter Offenheit gethan. Ich bezeichne aͤuch heute noch als
den Zielpunkt der bayerischen Politik: „„Die Erhaltung Deutsch-
lands, Einigung der Gesammtzahl der deutschen Stämme und, so⸗
weit dies miht inoglich ist, des größeren Zahl derselben zu einem
Bunde, geschützt nach Außen durch eine kräftige Centralgewalt und
im Juneren durch eine parlamentarische Verfassung unter gleichzei⸗
riger Wahrung der Integrität des Staates undder Krone Bay⸗
An.Wenn ich nun. M. HH.! diesen Bund als den Kielpunkt der
bayerischen Politik anerkenne, so darf ich mich doch der Wahrnehmung
nicht berschließen, daß ein solches Ziel jetzt und unmittelbar nicht⸗
zu erreichen ist. Preußen war beim Äbschlusse deß Prager Frie⸗
dens veranlaßt, sich auf die Bildung eines engeren Bundesberhält⸗
nisses nördlich von der Linie des Mains zu beschränken, und hat
diese Beschränkung durch Unterzeichuung des Friedensvertrages als
für sich bindend anerkannt. Sie können diese Thatsache beklagen
Sie werden aber die Folgen nicht bestreiten konnen. welche
sich daran knüpfen. Es folgt daraus, daß Preußen jeden Ver—
such der süddeutschen Staaten, der auf den Einmtr.tt inn den
norddeutschen Bund gerichtet war, zurückweisen muß, Es folgt
daraus ferner, daß die Siaatsregierung nicht versuchen kann, über
die Vereinigung Bayerns mit dem norddeutschen Bund in Unter⸗
handlungen zu treten. Ich muß über dies eben so offen aussprechen,
daß die Entwickelung der norddeutschen Bundesverhaltnisse wie sie
fich jetzt gestaltet, eine so entschiedene Hinneigung zum Einheits⸗
staate belundet. daß ich es mit der Wuͤrde des Landes und den
Pflichten der Staatsregierung nicht vereinbar halte, den bedin⸗
zungslosen Eintritt in diesen norddeutschen Bund anzustreben. Ich
venigstens würde einem solchen bedingungslosen Eintritt meine
Stimme nicht geben und die Veranwortung desselben nicht über⸗
nehmen. Auch glaube ich nicht, daz man sich bei der Bildung des
norddeutschen Bundes durch die Rücksicht auf den Süden von
Deuschland aufhalten lassen wird. Ebenso wenig wird man im
gegenwaärtigen Augenblick zu Gunsten des Eintritts der süd⸗
deutschen Staaten Modificationen in der“ Gestaltung des nord⸗
dentschen Bundes vornehmen. Witn dürfen uns nicht täuschen,
hie Entwickelung Deutschlands auf dem Wege der Einigung schrei⸗
et nur langsam vorwäris. Wenm ich nun die Schwierigkeiten
merlenne, die der organischen Wiedervereinigung der deutschen
Stamme in den Weg kreten, so bin ich doch andererseits fest ent⸗
chlossen, mich jedem Schritt entgegenzustellen, der die Erreichung
es bon mir bezeichneten Zieles verhindern könnte. M. HH.Die
Slaatsregierung wird keinen süldwestdeutschen Bund unter dem
Protectorate einer nichtdeutschen Macht schließen. Ein solches Bünde
niß ist in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts eine
fach eine Unmoͤglichkeit. Ebenso ist Bayern nicht in der Vage, eiu.
Bercfassungsbündnißß süddeutscher, Staaten unter der Führung
Desterreichs abzuschließen. Wenn ich den Gang der Entwidelung
der inneren Zustände Oesierreichs, richtig beurtheile, so scheint mir
das deutsche Element mehr aͤn deu Hintergrund zu treten und dier
Regierung nmehr ihre Stütze in den außerdeuischen Elementen dex
Moͤnarchie zu suchen. Ein Verfaffungsbündniß mit einem so gee
halteten Oesterreich erscheint weder pünschenswerthNoch aus⸗
ührbar. 5
Wohl aber werde ich As mit Freuden begrüßen, wenn die doster⸗
reichische Monarchie aus den inneren Kämpfen, in welchen sie de⸗
griffen ist, gekräftigt und gestärkt hervorgeht, damit sie ihre rivili⸗
atorische Mission als östliche Grenzmacht erfüllen könne. Ich wer⸗
de mich bemühen, darauf hinzuwirken; daß die frenndschaftlichen
Beziehungen Bayerns zu Oesterreich erhalien und gefördert wer⸗
sen. Meine Herren! Die Staatsregierung wird auch Acht die Hand
bieten zur Bildung eines in fich abgeschlossenen südwestdeutschen Bun⸗
desftaates, weil unzweifelhaft eine Ueberein immung der Regierungen
und Bevölkerungen in dieser Beziehung nicht zu erreichen ist und
veil ein solcher Bundesstaat die Kluft zwischen dem Süden und
sorden von Deutschland noch erweilern würde. Wenn ich aber
erklärt habe, daß die Staatsregierung keinen Schritt zu thun ge⸗
denkt, der uns bom Fiele der deutschen Gesammipolitik entfernt,
so darf ich mich auf, diesen negativen Standpunkt nicht beschranken
Es wuͤrde dies die Proclamirung der Isolirungspolitik sein. Bay⸗
ern als Staat zweiten Ranges kann mcht ohne Allianz mit einer
zuropäischen Großmacht bestehen. Es bedarf einer solchen Stütze
namentlich im gegenwärtigen. Augenblick, in welchem die Versassung
des deutschen Bundes zerrissen ist und die Moͤglichkeit europäischer
Conflicte nicht bestritten werden. kann. Der Groß taat aber, an
velchen sich Bayern anzuschließen und als dessen Bundesgenosse
es im Falie eines Krieges gegen das Ausland sich offen zu erklä⸗
ren hat, ist Preußen. Diese Bundesgenossenschaft, die in der Auf⸗
zabe der bayerischen Regierung liegt, bringt es mit sich, daß Bay⸗
ern gegen bestimmte Garantie der Souveränität des Konigs im
Falle eines Krieges gegen das Ausland sich der Führung Preu⸗
hens unterstelle; fie bringt es mit sich, daß das bayerische Heer
a iner Art und Weise organnisirt wird, die eine gemeinschaft⸗
liche Kriegführung ermöglicht. Diese Bundesgenossenschaft wird
an Werth gewinnen, wenn es gelingt, nicht nur die Wehrkraft
Bayerns zu erhöhen, sondern auuch die übrigen füdwestdeutschen
Staaten zur Einrichtung einer gleichmaͤßigen und kräftigen Heeres—
organisotion zu bestimmen. Die Staatsregierung ist bestrebt, diese
Aebereinstimmung herbeizuführen und damit die Annähetung des
Sudens bon Veulschland an den Norden zu fordern, zugleich
aber auch die eigene Unab ängigkeit, so weit dies an uns liegt
dor Annexionsgefüsten von welcher Seite sie auch kommen mögen,
wahren Erlauben Sie mir nun, meine Herren! zum Schlusse
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