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Rro. ——— he Dienstag, den 6. August ——— 1867.
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St. Ingbert. Einem Auszuge aus dem Jahresberichte
er Handelskammer zu Saarbrücken, entnehmen wir unter An⸗
serm folgendes, was für die hiesige Stadt und Umgegend von
Inleresse sein dürfte: Die hoffentlich noch in diesem Sommer in
gau kommende Eisenbahn nach Saargemünd dverspricht für
Ren Verkehr nach dem Elsaß und der-Schweiz von Wichtigkeit zu
herden und würde noch größere Bedeutung erhalten, wenn einmal
je Verbindung mil Jlalen durch die Gotthardbahn gesichert sein
bürde, wozu die königl. Stagtsregierung durch Gewährung einer
rheblichen Subbention wesentlich beitragen könnute.
N Durch die Fertigstelung der Saargemünder Bahn wird der
zau einer Bahn nach St., Inghera, den wir wiederholt drin⸗
send zu erbitten uns erlauben, sehr erleichtert, dä für dieselbe eine
roße Strede der letztern benuttzt werden könnte und die noch zu
auende Länge höchstens Meilen betragen würde. Es, wäre
nese Vahn, die bis kurz vor St. Ingbert auf preußischem Gebiete
uter Beruührung des Stahlwerkes Goffontaine und der Dörfer
ZScheid und Remrisch bliebe, für den Localverlehr unserer Gegend
nit den pfälzischen Städteu St. Ingbert, Blies kafstel
ind Zweibrücken und deren an Baumaterial und Landes⸗
roducten reichen Umgebung von sehr großem Nutzen und dürfte
zie gute Rentirung derselben sicher zu erwarten sein. Eine Benach—
heiligung der Strecke Saarbrücken-⸗Neunkirchen durch diese Bahn
st durchaͤus nicht zu fürchten üind würde jede Einbuße der ersteren
inmöglich gemacht, wenn auf der neuen Bahn keiñe directe Per⸗
dnen und Güterbeförderung (was wir jedoch wünschen) für den
jach Homburg und auf der Pfälzer Bahn weiter gehenden Verkehr
jesiaitet würde. Schließlich erlauben wir uns noch bei Ew. Ex⸗
ellenz den Bau einer Bahn von Merzig über Rehmich nach Luxem
urg als bedeutende Abkuͤrzung Sez die Linie über Conz und
aher von sehr vottheilhaftem Einfluß auf die Verbindung mit
zuremburg / Belgien und dessen Seehafen augelegentlichst zu befür—
vorten.. ——
Mäügchen, 1. Aug. Wie wir vernehmen, hatte der Konig
düdwig V, die Absicht. auf der Rückreise von Paris die Pfalz zu
ʒesuchen. Derselbe wurde jedoch von der Ausführung dieses Vor—
sabens durch das plötzliche Ableben des Königs Otto von Griechen⸗
and gehindert, welches traurige Ereiguiß die Abkürzung des Auf⸗
nthaus in Paris und die beschleunigle Rückreise nach München zur
Folge hatte. — Der unterm 8. v. M. abgeschlossene neue Zollvereins⸗
zerirag wird nunmehr der Genehmigung des Königs unterbreitet.
Zobald dieselbe erfolgt ist, wird die enisprechende Vorlage an die
rammern ausgearbenet werden. Die Katificationsfrist geht be—⸗
anntlich mit di. Ollober zu Ende.
Die Konigin Mutter ist nicht nach Possenhofen, sondern nach
hohenschwangau zürückgereist. —
Das Gebäude des Nationalmuseums in Münschen wurde
hurch k. Entschlieung als Staatseigenthum erklä..
Dem Fränk. Kur.“ wird geschrieben: „Ich glaube aus
icherster Quelle mittheilen zu koͤnnen, daß die Wahl vdes Herrn
VLunß zum künftigen Justizminister so gut wie gesichet ist. Mii
den Combinationen, die an diese nicht mehr überraschende Wahl
jeknüpft werden, will ich Sie vorläufig verschonen, da es immer
ioch Zeit sein dürfte, wenn Herr v. Lutz fein Portefeuille wirklich
— kutz
nusdrücken, was wir von dieser Wahl zu furchten und zu hoffen
Jaben. Enthufiaftische Freude hat diese bis jetzt nur in den eim
Jeweihten Kreisen vekannte Nachricht nirgends herborgebracht;
in Hauptinteresse knüpft sich dabei haupisächlich auch an die Frage:
Wer wird der Nachfolger des Herrn v. Luß im koniglichen Ca⸗
inet und wie wird sich Herr v. Lutz diesem selber gegenüber ver⸗
zalten?? — Die Rotiz von der Einbstufung det Kammern
zuf den 16. September wird als unbegründet bezeichnet.
Munchen, Z. August. In Bezug auf die Nachricht meh,
erer Blaiter, daß der baldige Zusammentritt einern
äddeutschen Militärconferenz von dem bayerischen
Minister des Aeußern angeregt worden sei, macht das Mittagblatt
der heutigen „Bayerischen Ztg.“die Mittheilung, daß Bayern,
Würliemberg und Baden an den Verabredungen der Stuttgartet
Fonferenz uͤber gemeinsame militärische. Einrichtungen festhalten
und Vevollmächtigte dieser Staaten zusammentreten werdtn. Das
Kroßherzogthum Hessen wird an den Konferenzen nicht Theil neh—
nen, weil dieser Slaateine besondere Militäreonvention mit Preu⸗
zen abgeschlossen hat. —Ferner erklärt die, Baher. Ztg.“, daß
zon Seiten der Staatsregierung bei den Berathungenn über
den bereits vollendeten neuen Heeresorganisationsent⸗
vurf der von einigen Mitglieder des Militärausschusses der Ab—
eordnetenkammer privatim verfaßte Entwurf nicht unbeachtet werde
gelassen werden.
München, 8. August: Hier sind gestern in Urlaub ein⸗
zetroffen die Gesandten Graf Ber a y aus Wien und Graf Ho m⸗
pesch aus Florenz. — Die im Kriegsministertum stattfindenden
Berathungen bezüglich verschiedener Aenderungen in der Unifor—
nmirung det Armee, besonders hinsichtlich der Einführung einer
zwechmäßigeren Kopfbedeckung, sollen num dem Abschlusse nahe sein
— Die „Bayer. Ztg.“ schreibt: Die Erbffnung der Rhein⸗
zrücke zwischen Ludwigshafen und Mannheim ist auf den 10. Aug.
festgesezt. Dieselbe wird ohne besondere Feierlichkeit stattsinden,
vahrscheinlich mit Rüchsicht auf den Umstand, daß es Sr. Maj.
dem Könige in Folge der unerwartet eingetretenen Familientrauer
inmöglich ist, der Erbffnung Persönlich beizuwohnen. Anläßlich
dieses für Bayern und Baden so wichtigen Ereignisses sind von
Zr. Maj. dem Könige mehrere Ordensauszeichnungen an höhere
zadische Beamte verliehen worden.
Stuttgart, 4. Aug. Gestern uüd heute versammekten
ich hier in der Liederhalle Mäitglieder der füddeutschen
Ständeversammlungen und Vertrauensmänner.
Die Versammlung, die von vornherein auf eine kleine Zahl ange⸗
egt war, setzte sich aus 18 Bayern, 20 Württembergern, 5 Hessen
und 7 Baͤdnern zusammen. Aus der Pfalz war Abg. Gutsbe—
itzer Jor dan erschienen. Die Versammlung faßte einstimmig
olgende Beschlüsse:
. „Die uimterzeichneten Mitglieder der freisinnigen, die Einigung
deutschlands erstrebenden Partei in Süddeutschland haben sich bei
hrer heutigen Versammlung zu Stuttgart über die gegenwärtige
Lage des Vaterlandes berathen und über folgende Darlegung ihrer
leberzeugung verständigt: 2218
i) Die Wiedervereinigung der süddeutschen
Staaten mit Norddeutsichland ist die unent—
hehrliche Lebensbedingung des Volkes. Erst wenn
dieser Zusammenschluß vollzogen sein wird, kann die deutsche Ration
hren Frieden wiederfinden, erst dann wird auch der Frieden Euro⸗
pas gesichert sein.
52) So wenig die deutsche Nation ein anderes Volk verhin⸗
dert, sich nach seinem Willen einzurichten, so entschieden weist sie
sede fremde Einmischung in ihre Selbstgestaltung zurüch
Jeder Versuch eines folchen Eingriffes muß und wird Deutjchland
inig finde.
,3) Die Schutze und Trutzbündnisse zwischen den süddeutschen
Ssaaten und Preußen und dem Norddeutschen Bunde sind ein
erster Schritt, um die militärischen Kräfte zu Einem
eutschen, von dem Bundesfeldherrn geführten Heereskörper zusam⸗
nenzufassen und die politische Einheit gegen Außen zu sichern.
Die damit verbundenen Austrengungen des Volkes find unerläßlich,
zur Sicherung der Unversehrtheit, Freiheit und Ehre des Vater⸗
landes.
4) dDie Zolleinigung ist die nothwendige Re—
o r'in der bisherigen höchst undollkommenen Zollvereinsgesetzgebung.
Ddas sog. Zotlparlament ist ein Mittel, dem deutschen Volke
endlich die gebührende Mitwirkumg bei der Ordnung seiner
virthschaftlichen Angelegenheiten zu sichern und die freie Bewegung
—DD
elner Staaten hemmen zu lassen.