41 Dem Professor Brinz, nunmehr in Tübingen, wurde von
»er? Juristen⸗Fakultät in Wien der dortige Lehrstuhl des römischen
sechtes angetragen. ea en
Dem im vorigen Jahre bei Königgrätz verwuündeten Trenk
oll jetzt da außer dem Verlust der Augen auch die, Nase nud
er Backenknochen, beschädigt, letzterer herausgenommen“ werden.
Trenk befindet sich noch immer in der Klinik in Schöneberg und
oll auch dort die Operation stattfindhen.
—aEmancipation. Eine Berliner ‚Dame“ ersucht die Re—
daction des „Fremdenblattes“ dahin zu wirken, däß auch Damen
iich am Schwimmfest der Pfuel'schen Schwimmanstalt betheiligen
dürfen. Sie schreibt u. A.:“ „Würde es den Herren nicht selbst
Vergnügen machen, auch Damen, von denen sich gewiß Ier viele
hetheiligen würden, unter sich zu sehen? Es ist dies ja ein großes
Vertrauen [J, von unserer Seite, wenn wir voraussetzen und
jest annehmen, daß die Herren sich im Wasfer ebenso anständig
und höflich gegen uns benehmen würden, wie wir es auf dem
Parquetboden gewöhnt sind. Also bitte, bitte!“ Für koquette und
reizende Anzüge wollen wir schon sorgen; und würde es gewiß
nanchen gar lieblichen Anblick gewähren, so eine reizende Nympfe
m Wasser ihre Evolution ausführen zu sehen. Emilie B.“
Wien.“' Ein erfreuliches Zeichen der Zeit ist's, daß auch
die öosterreichischen Volkslehrer sich regen. Auf den 5., 6. und
7. Seplember ist eine allgemeine österreichische Lehrerversammlung
nach Wien ausgeschrieben. In dem Aufruf zur Betheiligung heißt
es u. A.: „Wir laden also hiermit die Lehrer aller oͤsterreichischen
dänder ohne Unterschied der Confession und Nationalität auf den
5., 6. und 7. September d. J. nach Wien ein und erwarten um
'o sicherer, daß sie der Einladung Folge geben werden, als die
VBaermiisich t e s. Pfflicht, dies zu thun, eine patridtische Pflcht ist. Sie, ist eine
f pixrmasens, 1. Aug. Heute Vormittag kurz nach 11 Uhr datriotische Pflicht, weil unser Staat erstarken muß, er aber gewiß
hät sich hier ein beklagenswerthes Unglück ereignet. Au einem erstarken wird, wenn die Schnle sich hebt, wenn sie gesund orga⸗
Reubau hroch das Gerüht in dem Augeubluct, als die Maurer eine iisirt ijst und energisch wirkt; der Zweck dieser Versammlung aber
schwere Fensterbank der obern Etage auf die Mauer heben woll- eben ist, die Herstellung dieser Bedingung anzubahnen. Die The—
en. Saͤmmtliche Arbeiter stürzten zu Boden, der nachfallende nen, welche in den Hauptversammlungen zur Berathung kommen,
schwere Stein schlug einem 18jährigen Burschen von Fehrbach änd: 1) Ist die Volksschule- in Oesterreich, was sie sein foll, und
beide Beine entzwei und zerschmeiterte ihm die Hirnschale, so daß venn nicht, auf welche Weise kann sie entsprechend gestaltet were
er todt vom Plate getragen wurde; ein anderer Maurer, erlitt den ?. 2) Was' kann der Lehrerstand durch sich felbst. für seine
einen Armbruch uͤnd zwei weüere wurden ebenfalls erheblich ver⸗ debung und für die Förderung seiner Interessen thun? 3) Ueber
letzt. — Eine gerichtliche Untersüchung ist eingeleitet. die Bedrutung von Lehrervereinen, Außer den Hauptversammlugen
Lambrecht, 8. August. Heule Vormittag nach 10 NAhr. werden Nebenversammlungen gehalten und eine Lehrmittelausstellung
stürzte ein Neubau dahier, als eben der Dachstuhl aufgeschlagen- veranstaltee.
derden sollte, zusammen und begrub drei Arbeiter unler seiten TEin graüenhaftet Gesellschafter, Eine in
Trümmern, Der eine, Vater vond Kindern, blieb todt auf dem Graz lebende hetagte Dame behält, wie der Kelegraph“ mmeldet,
Platze, der zweite erlut zwei Armhrüche und, mehrere bedeutende das Geribpe ihres verstorbenen Gemahls, das sie sich aus dem
Tonufionen am Kopfe und, an den Schenkeln, der dritte kam mit Grabe holen ließ, Tag und Nacht bei sich im Zimmer, macht mit
einigen micht unbedeutenden Quetschungen davon. ihm Reisen und läßt den Glauben nicht nehmen, der Todten⸗
— Die Pferdezucht Baherns war in der Ausstellung auf der skopf lächelte sie manchmal recht freundlich an..
Insel Billancourt bei Paris in der-zweiten Hälfte des Juli durch 5 Während der Sullan in Wien war, haben sich eine gez
funf Pferde der Iwen brüd er -Race, weiche Hr. Staltet wisse Art Damen viel Mühe gegeben, in die Nähe des Großherrn
bom Ernstweiler Hofe dei Zweibrücken auf eigene“ Kosten hinge- zur kommen, jedoch umsonst. Ein Correspondent des „Fremden⸗
gebtacht hal, vertreien. Herr Stalter hat den 3.Preis erhalten lattes“ ist der Meinung, die Damen hätten gemeint, die franzö⸗
uͤnd drei seiner Pferde bereits vortheilhaft perkauft. e üsche Uebersetzung von Halbmond sei — demi monde.
. München, 3.August. Gestern Vormittag fiel den — Der deuische Hülfsverein zu Paris gab am 30. Juli auf
Borurtheile des Duu eIIS wiedet ein Opfer! Jin Walde zwischen »em Prè Catalan ein Fest, bei dem es sehr lustig herging. Ein
Obersendling und Großhesselohe hörte man gegen 9 Uhr mehrere Lreuße hielt eine Rede über' die Verbrüderung der deutschen
Schüsse knallen und sah bald darauf einen Verwundeten von meh— Stämme, wurde dabei aber von einem Comitemitglied uunterbro⸗
reren Herren in eine an der Straße hallende Kutsche tragen;e wie hen, und von der Polizei geschütt, so daß er ruhig fortfahren
fich nun hetausgestellt, ist der Verwundele der Caua, jur Johann onnte, Der Consum an Bier und Frankfurket Bratwürstchen
Nehl aus Asselheim in der Rheinpfalz, welcher von den Betheilige war so stark, daß den auf dem Proͤ Catalan etablirten Wirthen
ten sJogleich ins hiesige Krankenhaus transportirt wurde und sich ꝛine Consumtionssteuet von 150 Fr. dafür bezahlt werden mußte.
durch die Leber geschossen, in hoffnungslosem Zustande- befindet. Den Bahern, die am längsten ausharrten, brachten die anwesen⸗
Sein Gegner soll ein Student sein, beim betreffenden Untersuch-— den Franzosen ein Hoch aus.
uingsgerichte wurde dem Vernehmen nach von den Betheiligten jelbss4Pa rus, 1. August. Gestern um 4 Uhr 40 Minuten ist
jogleich Anzeige erstatte... der Bergnügungszug von Marseille nach Paris zwischen den Sta—
Gestern wurde Richard Wagners „Tannhäuset“ mit tionen Pont der Vaur nnd Senozan (Dep. Saone et⸗-Loir) ent
den von dem Meister vorgenommenen Abänderungen bei vollstän- gleist, weil der Machinist die Signale nicht bemerkt hatte, die
dig gefülltem Hauseaufgeführt, Die neuen Decorationen, nament- eine durch Reperätionen —DO
lich der herrliche Wartbürgsaal, erregten allgemeine Bewunderung leises, anzeigen sollten. Es sind dabeil T Personen getödtet und
Die Ausstattung und Ausführuug des Ballets war ganzend an 30 schwer verwundet worden.
Den meisten Beifall errangen FIrln. Mallinger, Hr, Betz — 30. Juli.' Gestern Abeude wäre das Theater
ee die am Schlusse der Vorstellung, de von 6 bis der Pone St. Martin beinahe der Schauplat eines Unglücks ge—
ĩ211 hr währte, zugleich mit dem Dirigenten Hrn, v. Bülow wesen.“ Eine der Löwinnen des Herrn Batty hatte. geworfen;
wiederholt stürmisch gerufen wurden. Auch der Chor leistete Vor⸗ trotzdem ließ sich der Bändiger nicht abhalten, in den Käfig zu
zügliches und erntete wiederholten Beifal... treten. Das Drama war schrecklich ünd kurz. Die Löwin stuͤrzte
GHarmouniums,).' Die erst seit 14 Jahren in Würt- auf den Bändiger dos und biß ihn in die Schulter, während ihre
emberg, namentlich durch die Firma‚J. und P. Schiedmayer Tatzen an Arm und Schenkel dessen Kleidung zerrissen. Glückli⸗
in Stuͤltgart“, eingebürgerte Fabrikalion pon Harmoniums hat cher Feß mischte sich eine andere Löwin (der Liebling Batty's)
iich bei der Pariser Ausstellung solche Anerlennung erworben, daß n den Kampf; sie warf sich auf den Insurgenten und Batty
ic würtl Fabrltate diesex Art bezüglich des Tons umd der Qua; tonnte rasch den Käfig verlafsen. —R
n Nussorih des Preisgerichts selbst den frauz. und ame: Hetr Emaniel del Palaciõinet der pikaulesteü, Schrift
akanischen Erzeugnissen vorgezogen wurd en. . tellet in Spanien, Redacteur des Witzblattes „Gil Blas,“ ist nach
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