Versammlung einstimmig genehmigt und die Einrihtung einer, minder laute Sprache ihre Preßorgane, sowie eine minder schroff⸗
Schneider⸗Krankenkasse in Koln beschlossen.* ιιαι Stellung des preußischen Cabinets⸗Felbst wäre sehß zu olnnschen
Sealxb unr g. Die Ankunft des franzoͤsischen Kaisers ist aufg indeßz directz Ursachen zu RZwistlgkeit mit Preußen lägen gan
Zonntag den 18. ds. Abends bestimmt. Er? wird mit seier“ nichtz vor, und, man fei sichers daß Preußem —* zeigen
Bemahlin den ersten Stock der Residenz gegen⸗den Schloßmag veche, wie eo die Schwierigken dertnLage Frautreichs A ehahen
zu, bewohnen. An der Verschönerung und Instandsetzung der visse. Während aus dem Ministerium des Auswärtigen der kie,
Zimmer wird rastlos gearbeitet, denn dielleicht kommen noch meh— gerische Geist, den Herr d. Moustier ane Zeit lang in demselben
cere Guste. Diese alte, ehemals erzbischöfliche Residenz bietei hiezu erwedt hatte, verschwindet, thut auch der Kaiser alles Mogliche,
Raum genug an prächtigen Säsen und Gemächern hat sie keinen um den Frieden zu sichern. Er soll seinen Minister des Imei
Mangel, und jetzt, wo die Mauth mit ihrem ganzen Apparat ꝛingeladen haben die französische Presse zur Schonung der natio—
herausgezogen ist, kann der bewohnbare Theil noch viel weiter nalen Empfindlichkeit Deulschlands aufzuforden, und den Minister
ausgedehnt werden. Nicht weit von dem Schlosse erbaut man im des Aeußern, durch passende Erklärungen über den wirklichen Zwed
Augenblicke provisorische Baracken zur Unterbringung von 80 Pfer⸗ der Salzburger Reise zu verhindern, daß nicht neue ungegründete
den, die aus dem kaiserlichen Marstall in Wien hierher transpor Streitigkeiten aus diesem Ausfluge entständen. 25
irt werden. Auch ein Theil der kaiserlichen Hofhaltung ist nach Ueber das Befinden der Kaiserin Charlstie schreibt · Avenir
Salzburg befohlen, ebenso die kaiserliche Arcieren-Leibgarde, welche Rational“: „Die Abnahme der physischen und moralischen Kräfte
die Ehrenwache in der Residenz übernimmt. Den Kaiser von dauert fort und laͤßt einen Kraurigen Ausgang der Krantheit in
Desterreich erwartet man bereits am 17. früh. Er will noch nicht ferner Zeit besorgen.
vorher Alles persönlich in Augenschein nehmen und die letzten An⸗ Die französischen und italienischen Kriegsschiffe. welche längs
axdnungen treffen. Wahrscheinlich kommt auch die Kaiserin von der Küste des Kirchenstaates und vor Civita-Vecchia staticnirt sind,
Ischl herüber. Von einer allgemeinen Beleuchtuug der Stadt ist, haben Befehl erhalten, eventualiter gemeinsam jeden Landungsver⸗
wie versichert wird, Abstand genommen, dafür —
allen Höhen große Bergfeuer lodern, und vom Capuziner⸗Berge Paris, 12. August. Der „Avenir National?“ bestätigt
wird ein riesiges N herüberleuchten. Der große Schauplatz mit heute in der positivsten Weise, daß der Genossenschafts⸗ Congreß
seinem ehernen Brunnen und den wasserspeienden Pferden n der für Frankreich verboten ist. Er wird sich, wie J. E. Horn an⸗
Mitte soll sich in einen Park verwandeln. Hundert von Handenzeigt nunmehr in einem freien Lande versammeln. „Die Lehre,“
ind bereits in dem Kleßheimer und in dem Hellbrunner Garten sagt er, „hat ihren Werth. Die Regierung hat sie uns in eccla—⸗
zeschäftigt, ganze Bäume und Gruppen mit sammt der Erde aus— tanter, unwiderleglicher Weise ertheilen wollen; an der Demokratie
zuheben und dorthin zu versetzen, und mitten in diesem hergezau ist es, darüber zu wachen, daß sie Nutzen trage.
berten Garten, wird dann der' Brunnen-Koloß im bengalischen Die „Epoque“ kommt auf die angeblich so wichtigen Mitthei⸗
Ldichte geisterhaft strahlen. Auch ein Festtheater werden wi haben, lungen zurück, welche der „Moniteur“ den 15. Aungusft bringen
zu demselben ist das Personal des Buͤrgtheaters berufen und soll. Zuerst sei die Note von einer sehr friedfertigen Natur. Danm
Halm's„Wildfeuer“ in Aussicht genommen. Das kleine, aber sollen bis zu ihrer legislatorischen Genehmigung die neuen Preß⸗
zeschmackvolle Theater Salzburgs slim Mirabellschloß) eignet sich und Versammlungsgesetze vorläufig in Kraft gejetzt werden. End—
zu Festen ganz vortrefflich. Vor 2 Jahren, aus Anlaß der Ans lich wäre von einer Ministerveränderung durchgreifender Natur
wesenheit des Königs von Preußen, sahen seine Räume ein ähn; die Rede. Auch der dänisch preußische Sreit soll sich auf dem
liches Fest. Wie glaͤnzte und blitzte es da aus allen Logen heraus! hesten Wege der Ausgleichung befinden.
Gott gebe nur, daß es nicht wieder nachblitzt, wie damals ein Paris, 12. August. Der König von Schweden und das
Jahr darnach im verhängnißvollen 18661 — Während wir nun portugiesische Königspaar sind abgereist. Der König der Griechen
also in froher und in banger Erwartung der Dinge harren, die wird auf den Napoleonstag nach Chalons kommen und von da
da nachkommen, erfreut uns die Gegenwart mit der Anwesenheit über London nach Kopenhagen zurückkehren.
des Königs Ludwig L., der auf seinem reizenden Schlosse Leo — die Zusammenkunft zwischen dem Kaiser Napoleon und
poldskron den Rest des Sommers zubringt. Wohl wenige Fürsten dem König Wil hehm wird nun wieder als bestimmt nicht statt⸗
sind dem Volke so nahe gerückt, wie er. Zu Fuß und zu Wa— findend bezeichnet. Vielleicht wird der: Kaiser im Winter nach
jen sieht man ihn täglich die ihm aus der Jugendzeit lieb gewor⸗ Regelung der schleswig'schen Frage nach Berlin kommen. — Man
denen Orte besuchen, rüstig und unermüdlich, freundlich und herab st überzeuügt, daß die Sa 13burger Zusammenkunft zur Befesti⸗
assend gegen Jedermann. Jedes Kind kennt ihn hier, und wo zung der europäischen Ruhe dienen wird, indem die österreichischen
er sich zeigt, sieht ihm Alles theilnehmend nach, so lange ihn das Staatslenker offen auseinandersetzen werden, daß für sie eine Ver⸗
Auge erblicken kann. dindung. zu Offensivzwecken eine Unmöglichkeit ist. Nur in Einem
Falle würde Oestereich auf ein solches Bündniß eingehen, nämlich
wenn es seine Existenz durch eine Allianz zwischen Preußen
uind Rußland bedroht sähe. Nun kann ich aber aus bester
Quelle versichern, daß Preußen dem Wiener Hofe erblärt hat: es
sei an Rußland durch keine Verpflichtungen geknüpft und würde
einerseits nur dann ein Schutzs und Trutzbündniß mit dieser Macht
abschließen, wenn es sich einer franco⸗österreichischen Allianze gegen⸗
über sähe. — Die Anleihe Garibaldi's soll gänzlich ge⸗
deckt- sein. Auf, der anderen Seite will der: Papst das Comcil
des nächsten Jahres zu einer großen Gegendemonstrition gegen die
diesjährige Ausstellung umgestalten. Er will alle Souberane der
Welt zu einer Wallfahrt nach Rom bei diesert Gelegenheit einladen;
es ist nur die Frage, ob sie fich jo zahlreich wie- in Paris einfin
den werden? — Es ist die Rede davon, die Ausstellung in einen
internationalen Bazar umzuwandeln, derbestimmt wäre zum
Verkauf und zur Ausstellung der Producte der ganzen Welt. Die
Seine soll am Ufer des Marsfeldes eanalistrt und ein Ha fen auf
gleicher Höhe mit den Kellern des Ausstellungsgebäudes angelegt
werden. ——— —V00
—A86 Italien. e d re n n783
Slorenz, 12. August.Im Senat wiederholte Herr Ra⸗—
azzi in enetgischen Worten feine Betheuerung, daß an eine Herab⸗
— gedacht werde, was mit
großem Beifall aufgenommen wurde.“ Hierauf erfolgte die An⸗
niahme des Gesetzes über die Liquidation der Kirchenguͤter mit 84
gegen 29 Stimmen.
Griechenland.
Korfu—, 9. August. Nach den neuesten Berichten. aus
Athen haben die türkischen Truppen den von ihnen besezzten östli—
hen Theil von Sphakia wieder geräumt. Mehemet hat sich nach
Apokorona, Reschid Pascha nach Retimno zurückgezögen. Letzterer
vurde auf diesem Rückzuge bei Tainbuki bon den Insurgenten
angegriffen. Der griechische Dampfer „Arkadion“ hat abermals
Frankreichh.
Patxis, 10. Aug. Die Ungewißheit, der Zustand des Ab—
wartens ist es, welche die jetzige Politik Frankreichs kennzeichnen.
die gesetzgeberische Epoche hat uns in Gegenwart von Geseßzvor—
schlägen gelassen, die bestimmt sind, wichtige Veränderungen im
ffentlichen Leben hervorzubringen, von Fragen, die nicht angekün⸗
digt werden mußten, ohne unmittelbar gelöst zu werden, und die
durch ihr Aufschieben nothwendig in den Gemüthern eine unan⸗
gjenehme Ungewißheit unterhalten. Nach Außen ist Frankreich
noch für lange Zeit dazu verdammt, die Folgen der trostlosen me⸗
cicanischen Angelegenheit zu tragen. Ebenso muß es nothwendig
die Wirkungen der Herrschaft Preußens über Deutschland abwar—
en. Da der Zusammensioß der Diplomaten ein n Krieg ausbre⸗
hen lassen könnte, so müssen die Streitträfte Frankreichs vermehrt
werden; sie werden es in der That, aber das Gesetz über die
Armee ist noch nicht votirk, und eine gehörige Ausrüstung mit
Chassepotgewehren ist auch nicht die Sache weniger Monate Un—
lerdessen haben die diplomatischen Reibungen gar nichts Angeneh
nes für Frankreich. Bei dem geringsten Schritte, bei der klein
sten Vorbesprechung erheben sich die stärksten Empfindlichkeiten ge—
gen dasselbe; eine Behandlungsweise, welche das französische Volf
iich schließlich nur selbst verdankt, die aber doch seine Ungeduld
reizt. Wie trotzig war wohl die Haltung der italienischen Regie⸗
zung bei Gelegenheit der Reise eines französischen Generals nach
Rom. Und trotzdem galt Rattazzi für den Vertreter des franzö
sischen Einflusses. Bei den ersten sotto voce ausgesprochenen
Worten über Schleswig erhob sich in Berlin größter Lärm. Die⸗
ser mißliche Zustand nach Innern und Außen läßt die Ruhe nicht
in die Gemüther zurückkehren und lähmt Industrie und Handel.
— Die Sprache, die man auf unserem auswärtigen Amte führt
ist nicht wenig zufriedenstellend. Man schildert daselbst die Bezie
hungen zu Preußen als höchst freundschaftlich. Zwar' sei die
Haltung der breußischen Regierung etwas hochfahrend, und eine