Full text: St. Ingberter Anzeiger

elang, einen höchst mevolutionrr ur *87 er Birrgerych 
—* zu verbreiten, worin det Kegiexung ca Nomgen ole Ahr⸗ 
Zunden und Verbrechen an der Ration Ichongngslos dorgerechnel 
werden. J— — 
—VRVWERIIIiI 
New-York, 9. Jan. Das, Haus Fr Repräsentanten 
hat die Anklage des Präfidentett angenammen. * Diß Anklage be⸗ 
schuldigt den Präsidenten des Mißbrauchs der Vetogewalt, der 
Zeamtenanfiellang⸗ des Gnadenrechts und — der gewissenoen Ver⸗ 
fügung uber Staatsethenthum dint dere Enimischungin die Wah 
Dder Senat und das Haus der Repräfentanlen haben die 
Bill angenommen, welche den Negern in dem Districte Colum— 
bie das Stimmrecht ertheilt, trotz. der Vetoeinlegung de⸗ 
Präsidenten. 13124323 u — * 11 e 
Nem-⸗Yorke 19. Jan. Bazaine ermächtigie alle Franzo⸗ 
jen, die es wünschen, in Maximilians Dienste einzu fxeten. 1 
— 
J Vermischtes. J 2 
adnume neu hesie, Ashgan.Es besteht die Abschte Vie vKopß 
bedeckung der Gendarmerie umzuändern und zwar sollen statt der 
Tschakos und der Helme Käppis, die im Interimsdienst.mit 
Wochstuch überzogen sind, eingeführt werden. Die/ bezüglichen 
Vorschläge sind bereits ann dasn r. Kriegsniinisterium versendet 
vorden. 
München, 28. Jan. Der Generllieutenant Stephan hat 
aus Anlaß des Conflicts min den Nürnbergern seine Entlafsung 
ingereicht.httc ια J 
Wie die Bayer. Ztg. meldet will Preußen dem Fürsten von 
Thurn unde. Taxis für die Ablösung des Postrechts statt der früher 
gebotenen 14 Millionen Thaler jetzt nur 10 Millionen geben. 
Speyder, 20. Jan.: Die hlesige Stadt hat den an die 
Domanlage grenzenden Ehrntaͤnn'schen Garten um 6,800 fl. an⸗ 
gekauft. Die Domanlage, wird dadurch zu einem der schönsten 
Spaziergüngs, erwelert und hoffentlich mit der Zeit bis an den 
hein usgedehme werden. Ferner wird durch den erwühnten 
Ankauf ein sumpfiger Graben zu einer Wiese umgeschaffen! werden, 
wodurcht zugieich die Salubritkät der Stadt, für welche in den Bei⸗ 
den. letzte Indee tun soꝛ viel und Mit so günstigem Erfolgge⸗ 
schehen —86 73 v 
fLudwi hafein, 22. Jan. Die Probebelastungen 
auf der Rheibrücke dahier mir bewegten Lacomotiven und Zügen, 
welche nach dem Programm erst morgen stattfinden solken/ wurden 
heute Mittag chon vorgenommen: and haben ein gleich“ beftiedi 
gendes Resultat exgehen, wie gestern. 295 —— — u 
FKaisershautern, 21. Jan. Zu der hier zuerrich 
tenden Anillin-Fabrik, zu welcher die Aktien bereits vergriffen sind, 
purden amigeden nachverzeichnete Herren als Comite-Mit—- 
glieder gewählt, nämlich: Negenatats Pen Direktor Schön, 
Rentner“ Rönier, Maschinenfabrikant Dingler gis Zweihrücken und 
Cigarrenfabrikant Cl. Aug. Reichard. — Ersatzmanner sind: von 
Bienanth und Buhl.n — 
77Worms, 150 Jan. Gestern Vormittag · hauden anf der 
Alzeher Bahn in dem Einschnitt zwischen Monsheim und Nieder⸗ 
Floͤrsheim bedeutende Erdrutschungen statt. Es war dies gerade 
an der noch einzigen gefährlichen Stelle, und hatte wahrscheinlich 
dieser Platz den Verwaltungsrath der hessischen Ludwigsbahn ver⸗ 
anlaßt, die Strecke Monsheim⸗Alzey nicht früher dem Personen 
verkeht zu übergeben. Die Güterzüge, welche seither ohne irgend 
welchen Anstand gefahren wurden, sind seit gestern eingestellt 
Hierdurch ist die Eröffnung für den Personenverkehr abermals 
FRinausgeschoben und wird solche voraussichtlich in den ersten sechs 
Wochen nicht stattfinden können. 
7 Tübingen, 15. Jan. Die Burschenschaft. „Germania“ 
feiert in diesen Tagen das 50jährige Bestehen der deutschen Bur⸗ 
schenschaften. Zu dieser Feier haben sich zahlreiche Gäste von an— 
deren Universitäͤten, namentlich aus Heidelberg, Erlangen und 
Zena, hier eingefunden. — 
Ginkerlader) Herr L. Burkhardt in Greußen (Thü— 
ringen) hat ein neues Hinterladungsgewehr erfunden, welches allen 
bis jetzt vorhandenen, weit überlegen ist. Dasselbe schießt in der 
Minute 20 bis 25 Schüsse ohne Anstrengung, diese Anzahl Schüs— 
se sind in Zeit von 6 bis 8 Secunden zum Weiterschießen sofort 
wieder ersetzt und werden hierzu keine Patronen, sondern nur Pul⸗ 
oer und Kugel gebraucht, dasselbe schießt auf dieselben Entfernun⸗ 
gen, als jedes andere Zündnadelgewehr und ist von besonderer 
Leichtigkeit. J 
F—Berlin. Vor kurzem ist die Familie des Kanzleiraths M. 
von einem recht betrübenden Unglückssall heimgesucht worden. Die 
alteste etwa neunzehn Jahre alte Tochter hatte sich Anfangs v. J 
mit einem jungen Juristen verlobt. Bei Ausbruch des Krieges wurd⸗ 
enen 
— 
derselbe eingezogen, und starb alg Landwehroffizier den Heldentod 
netieaeDie hinterlassem · Vraut ndhnwidet Erwarten 
till und ruhig die Nachricht von! dem Tode des Geliebten auf. 
Doch änderte sie von dieser Stunde an ihre ganze Lebensweise. 
Zie zog sich: hon Allen, sogar von ihren Familienmitgliedern zu⸗ 
d um verfier in eine Arte von Tiefsinn, so daß die Eltern des 
ungen Mädchens ärzliche Hilfe in Anspruch nehmen mußten. Vor 
inigen Tagen fiel den Eltern der jungen Dame ihre mehrstündige 
Abwesenheit auf, so daß sie sich besorgt nach dem Zimmer dersel⸗ 
—— Hier fanden sie einen Brief bporin welchem die 
juͤnge Dame erklärte, nach Böhmen abreisen zu wollen, um dort 
as Grab ihres verstorbenen Bräutigams aufzusuchen. Der Vater 
uille sofort nach dem Niederschlesisch -Märlischen Bahnhof. Sein 
Zind war jedoch bereits vor etwã einer Stunde nach Breslau abgereist. 
Er benutzie den mächsten Jug und war auch so glücklich, die Toch⸗ 
ter in Breslau anzutreffen. Nur. mit vieler Mühe gelang es ihm, 
das arme Mädchen, welches die ausgeprägtesten —* des Wahn⸗ 
inus trug/ nach Berlin zurückzubringent: hns 2 
Sennin gen, (Großherzogthunm Luxemburgh, 43. Jan. 
Gestern hat der Oberförster Jacubh⸗dahier⸗ nuf einer: hierselbst 
fatigehabten Jagd in einem Doubiett zivei alte ¶ Mutterwolfe todt 
ind uf demselben Stande einen drittenn, Wols tödtlich angeschossen. 
menn Militärische Erxdeffet Münster. Ame 13.d. NeꝛetAbends 
entwickelte sich vor dem H. schen Wirthshaus vor Aegidii⸗Thor 
ein blutiges Drama, worüber Augenzeugen, wie folgt referiren: 
Gegen Abend befanden sich in dem gedachten Wirthshause außer 
mehreren Gasten auch zwei Soldaten des 73. Regiments, welche 
mit zwei Bauernknechten aus Amelsbüren gemeinschaftlich/ zechten. 
Beim Fortgehen erllärten die beiden Soldaten dem, Wirthe, sie 
lten kein Geld, man möge ihre Zeche nur anschreiben, sie kä— 
nen ———— ihre ·Aügeblichen Ramen abgaben. Der 
Wirth bedeutete ihnen, sie möchten für diesmal nur gehen das 
Wiederlvinmen nber unterlasse wöraigf er RAch a bie heiden 
nechte wandie mit der Aufforderung, das ihtige! a vezahlen. 
Als, huͤch diese erklärten,'sie könnten nicht —— 
60 machte er mit ihnen kurzen Proceß und brachte ste in Ge 
meinschaft miteden übrigen durch den Vorfall indignirten Gästen 
zur Hauskhür hinaus. Die beiden Soldaten? welche fich bereits 
dor dem Hauft befanden“ dieg Fortweisen ihrer Zechgenossen ge⸗ 
wahrend, indochten · kurz kehrt und stürtzten sich ohne weiteres mit 
gezückten Faschinemefsern auf die Gruppe. Den ersten Schlaget⸗ 
hielt ein 60jähriger Tagelöhner,: welcher“ zum Frdeden atahnend in 
die Hausthuüre getreken war, indem ihm von der Seite der Schä⸗ 
del dis ginn Hirn gespalten wurdeg. ja, als der zunnVode Ge⸗ 
troffent zurjammengebrochen und zudend am, Bodenmhag,?traf uhn 
ein JweilernSchlag desselben Soldaten mit gleicher Wucht noch 
an die andere Seite des Kopfes. Ebenso wurde blindlings auf 
die übrigen Personen losgehauen. wodurch dem Wirthe selbst uünd 
oetschiedenen seinet Gäste mehr oder minder erhebliche Verletzungen 
zʒeigebragt wurden.n 9J 
— 
7 In der europäischen Türlellehen nach amtlichen, Quellen 
13 Millionen Frpipent sich zur griechischen. Kirche bekennen 
(I Mill. Griechen? 4.1 00 Rumnen, 17 Mill. Serben, 4 
Millionen Bulgaren, i oh doh Sosmer und Herzegowiner, 800,900 
albanesen, Armenier, un sw.J, umd 6.Mill. Türken. , 
Schlrttschlihparks. In Chicago (Nordamerika), wo 
der Wimterfrosteins vielseltengre Erscheinung ist. als bei uns, 
hat man sogen:] „Rinks“ oder Schlitischuhparks eingerichtet, be⸗ 
deckte große Räume won, 20, 000 Quadrat-Fuß und darüber in 
denen *bends die Bahn frisch übergossen und mit großer Sorg⸗ 
falt nen hergestellt wird. Diese Parks sind von Balcons, gewärm- 
len Vorhällen, Musikpavillon, Restaurationen uud anderen Be⸗ 
quemlichteiten und Annehmlichkeiten umgeben. Die Schlittschuh⸗ 
laufer: 438 treiben einen bei uns noch nicht ge— 
kannten Luxus: an Hren Füßen glänzen Schlittschuhe aus kost⸗ 
barem Holz, mit eingelegtem Silben ꝛc. das Paar zu 50 Dol⸗ 
lars und mehr. 
ꝓ Wie, man irrthümlich verheirathet werden kann, davon 
qzringt ein kanadisches Blatt eis warnendes Beispiel. Ein Braut⸗ 
daar ding mit dem gewöhnlichen Gefolge zur Kirche und der die 
Traung vollziehende Geistliche, der Braut und Brautführerin eben⸗ 
jalls für — ansah, ersuchte die Herren, ihren respek⸗ 
iven Damen die Hand zu reichen. Das geschan ohne Zögerunug 
und in sehr kurzer Zeit und ehe man sich dessen versah, war nicht 
nur Brauu und Bräutigam, sondern auch Brautführerin und 
Brautführer ehelich verbunden. Als letzteren klar wurde, was mit 
hnen vorgegangen, entschlossen sie sich, daz Unvermeidliche mit 
Würde zu tragen und sich in das zu schicken, was sie füglich nicht 
indern ionnden, verließen die Kirche und begaben sich zu ihrem 
dotel und schienen bald. mit dem Irrthum des Predigers nicht 
uͤbel zufrieden zu sein.