chmachvollen Zeit gibt es in Deutschland keinen Mann mehr.“ —
Sie irren!“ versetzte Kleist, „ich werde Ihren Wunsch erfüllen.“
Beide fuhren nach einem oͤffentlichen Vergnügungsort bei Potsdam,
vo Kleist erst der Dame eine Kugel so sicher durchs Herz schoß
daß kein Blutskropfen geflossen war, dann schoß er sich selber durch
den Kopf. Schrecklich ist es wohl, daß die Section der Dame
das Resultat lieferte, ihr Körper befünde sich in durchaus innor⸗
nalem Zustand, so wie, daß am selben Tage die Nachricht eintraf,
leist würde eine Anstellung erhalten, die ihn von allen Nahrungs-⸗
'orgen befreie. (Er starb bettelarn)J..
Die deutische Ausstellungszeitung in Paris meldet: Sieben⸗
jundert Aussteller haben bis jetzt gegen die Entscheidungen der
Jury“ in der Preisvertheilung reclamirt, 200 Reklamationen
ind beim Staatsminister von Frankreich eingegangen, ebensoviel
veim Handelsminister und über 300 schon beim General⸗Kommis⸗
ar der Ausflellung. Alles klagt über, ungerechte Beurtheilung
Jänzliche Uebergehung u. s.w. 5 J
fFRiesenweinstock. „Pecsi Lapok“ berichten über einen
siesenweinstock, welcher in Fünfkirchen in der Mönchgasse, im Hofe
ines gewissen Franz Hartl steht, eine große vieredige Laube bil—
det und heuer 1000 Stück Trauben trägt.. 47
7 In Fulwood (England) fuhr ein Eisenbahnzug in einen
tehenden Vergnügungszug zerschmetterie 5 Wagen und verletzte
10- 50 Personen. —V ⏑—⏑⏑— ran
FDas Erdbeben, welches am 10 Juli Java verwüstete, hat
300 Menschen. darunter 100 Europäern, das Leben gekosiet.
Dajocja wurde ganz zerstöortt
FNewyork. Waͤhrend die Streitigkeiten zwischen Präsi—
dent und Volksvertretung zu einem Punlte gereift sind, wo John⸗
'on seine letzten Trümpfe ausspielen muß, oder die Partie verlo⸗
en hat, gehen die socialen Eroberungen nach dem Westen und
iamentlich mit Hülfe der deutschen Bevölkerung vor sich.
In Californien wird binnen 10 Jahren die Weinproduction den
zrößeren Theil des Landesreichthum ausmachen, und den europäischen
Weinen, insbesondere dem Rheinweine, eine gefährliche Concurrenz
n der ganzen Union entgegenstellen; denn der Preis des ealifor—
nischen Champagners, den nur die einzige Gesellschaft Buena
Vista“ bereitet, wird schon in diesem Jahre auf 12- 16 Dollars
»as Dutzend Flaschen sinken, während der Preis des importirten
Schaumweines von 16-25 Doll. steigt. Bei größerer Ausbrei⸗
ung und Veredlung der Weinberge kann dieses Verhältniß ein
noch viel ungünstigeres für europäische Weine werden. In den
Zwischenterritorien, so in Colorado, sind auch die Deuischen
sbesonders am untern Arkansas) stark vertreten, werden aber jetzt
durch den bevorstehenden Vertilgungskrieg gegen die Indianer in
große Bewequng gesetzt. Shermann, der sich selbft die Dinge
msehen wollte, ist mit Mühe den ihn zwoͤlf Tage lang verfsolgen⸗
den Indianern entkommen.Statt mit großen militärischen Erpe—
gitionen vorzugehen, vertheilt man jetzt die gegen die Indianer
tehende Reiterei in verschiedene Stationen und bildet nebenher
ꝛine wohlbewaffnete Bürgerwehr, damit die Ansiedelung des Landes
rasch fortschreite. Die reichen Minen und überaus lohnende Vieh—
ucht laden dazus ein. Bald werden Coloxado und NReu⸗ Mexico
zie östlichen Märkte vielleicht auch einen Theil Europa's, mit
Fleisch versorgen, wann nämlich die jogenannte Pacific-Eisenbahn
erit fertig ist. ————
Landwirt hichaftliches ————
Gemüßeban Der Gemüsebau' hate wenigstens was seine
insdehnung anlangt, nicht gleichen Schritt gehalten mit den Fort⸗
hritten der zwei letzten Jahrzehnig, Kin wenigsten mit den Fort—
hritten im Verkehrswesen; denn wie früher der Handelsgemüse—
zau ansschließlich nur in der numittelbären, Umgebung der größe—
ten Städte gepflegt wurde. so heute noch, Im so erfreulicher ist
s, wenn vereinzelte Beispiele den Beweis liesern, daß nicht mehr
der Städterayon das Privileg für, den Handelsgemüsebun zu be⸗
itzen braucht, sondern daß er sich nun überall entlang der Vahnen,
ofern es nicht an geeignetem und genügendem Boden und au Wasser
ehlt, betrieben werden kann. Allerdings haben die Bewohner in der
Naͤlle großer Städte seither den hochschühbaren Vortheil gehabt, daß sie
en besten Gemüsebaudung fast unentgeltlich aus den Städten bes
iehzen konnten, allein auch dies Verhältniß ist in der Aenderung
zegriffen, indem die compostirten Lakrinen nunmehr auch per Bahn
im villigen Preis zu beziehen sind. Ein Kleingrundbesitzer erzählte:
Ich besaß ein Güsichen von 67 Morgen zu“ Tanringen im Oden—
valde, welches mich mit meiner zahlreichen Familie wohl ernährte,
nich aber nicht in die Lage setzte, für dle Meinigen etwas zu er⸗
ibrigen, daher verkaufte ich es für 11, 000 fl. und erwarb mir
n der Nähe der badischen Bahn 14 Morgen nasses Wiesenland
ür 3000 fl. das ich mit einem Kostenaujwunde vont 650 fl. sos
ort drainiren ließ und zwar im der Art, daß auf den Morgen in
jeeigneten Abständen zwei Wasserbehältet kamen. Nun wurde der
janze Complex in Grabland umgewanden und befieht als solches
etzt 12 Jahre. während welcher Zeit er mir 81,000 fl. baaren
leberjchuß gegehen haß. Meine Hauptcultnr bestand und besteht
noch in Spargel-, Blumenohl-⸗, Bohnen⸗ Gurken⸗ und“ Zwiebel⸗
zau. Ich habe meine ständigen Abnehmer in den großen Städten,
nsbesondere sind es die großen Gasthofbesitzer in München, Wien,
ind Berlin, welche ihre vegelmäßigen Sendungen erhalten; ebenso
Jabe ich in kleineren und mittleren Städten Agenten, melche den
Verkauf meiner Gemüse besorgen. Ich habe Jahre gehabt, in de—⸗
ien mir der Morgen Spargel rem bis 500 fl. und der Morgen
Blumenkohl sogar bis 700 fl. erbracht hat.
Mobilienversteigerung.
Samstag, den 31. August 1867, Nach⸗
nittags 2 Uhr zu St. Ingbert in seiner
Kohnung, läßt Herr Aloys Hol zner,
Schneidermeister dahier, folgendes Mobiliar
if Credit versteigert..
3 vollständige Betten mit Betiladen mnd
Matratzen, J Kleiderschrank, Küchenschrank,
runder Tisch, Stühle, Getüch, Küchen⸗
geräthe, Spiegel, Bilder, 1. Uhr und
sonstiges Mobiliar.
Westyphäliuger.
ngekommen: 1
Petroloum.
wasserhelles, geruchloses; J
—AJ — 24
Strickwollo,
jekannte gute Qualität in großer
Auswahl:
— — ——
Mehrere Pfund schöne Bettfedern
ãnd zu verkaufen. Wo? sagt die Exped.
dieses Blattes. 5 —
yrus den 16. August.
Wir notiren heute: Weizen 14fl. 45 fr.
ais 15 fl. 15 tr. Roggen 11 fl. 20 kr.
bis 11 fl. 30 kr. Gerste 9 fl. 40 kr.
»is Oefl 45 fr. per 100 Kilo., Hafer
ofl. 830 kr. bis — fl. — tkr. per 60 Kilo.
Mehl ber Partie 18 fl. 15 kr. bis — fil.
*raRoggenmehl·fl. —kr. bis — fl.
— kr. Roggenvorschuß 12 fl. — kr. bis
I2fl. 20 kr. Weizenvorschuß 17 fl. — dr.
ꝛis — fl. kr. Blumenmehl. — fl. — kr
zis — fil. — re per 70 Kilo. Reps
15 fl. 20 kx. vᷣis — fl. — Ar. per 85
ilo. Rüböl ohne Faß 22 fl. — kr. bis
— fl. — kr. Leinöbl ohne Faß 25 fl.
— kr. bis f. — Ikr. Mohnolh ohne
Faß 40 fl. — kr. bis 42 fl.: —kr. Pper
50 Kilo. Repskuchen 68. il. — kr. Pbis
77 fla — t Brauntwein 34 fl. 30 kr.
vis — f. — kre ——
Mainz, 16. Angust.
(Fruchtpereise.) Weißmehl das Mal⸗
tet à 140 Pfund — fl. — kit. — Nog—
geumehl ditto — fl. — kr. — Weizen (200
Pfd.) 14 fl.:abnbr 14 1. 3312414.
Qorn (ISd Pfo) I2 ιö.
10 kr. — Gerste (160 Pfd) IO fl. 10 kr
fl. “r. — Hafer (120 Pip.
6 fHö tr. — ff. — r
Wattir-Wolle,
Guter Pfälzer Wein,
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groschen wird verzapft bei
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Ein golde⸗
verloren ner Ning,
in welchem die
Buchstaben: „J. M. den
Juni 1865.* eingravirt
oHh Der redliche Finder er⸗
igegen Rückgabe desselben
oaction d. Bl., eine angemessene
ge'nhnung.
— — — ——— — —
uuf * F— Redaktion, Druct und Verlag bon F, F. Demetz in Ste Ingbett. — 2 ν.—
r vo — —V — e e yetie 3ut
2.41 22 .,7 ** 2*