Zürich, der Kaiser Franz Joseph nach Ischl. — Von französischer Aragonien abgegangen. Es geht das Gerücht, der General Prim
Seite wird versichert, das österreichische Kaiserpaar habe seinen fe in Catalonien angekommen. (Also ist der Aufstand im Wach—
Besuch in Paris auf Anfang des Monats October zugesagt, um sen begriffen.) ⁊ 2
welche Zeit auch die Königin von England dort eintreffen *8 General Prim hat eine Proclamativn an das
Pesth, 20. August. „Naplo“ meldet: Klapka ist vom spanische Volk und ein dergleichen an die spanische Armee gerichtet
Wahlbezirke Illava in Neograd zum Deputirten kandidirt, und und in denselben zur Revolution aufgefordert. „Es gibt, sagt er,
hat die Annahme der Wahl zugesagt. nichts Gefährlicheres und Schädlicheres, als die Emeute. Es gibt
Fraukreich aber nichts Größeres, Gerechteres, als die Revolutionen, wenn sie
— durch das Elend des Volkes und die Leiden der Armee bedingt
Nach einem in New-NYork erscheinenden französischen Blatte ind, wenn die Unlerdrückung die letzten Grenzen der Tyranuei
wären es keine diplomatischen Gründe, welche bis jetzt die Abreise erreicht hat und die Unordnung zum System erhoben worben ist
des Herrn Dano aus Merico verzögert hätten. „Es soll sich Der pariser Correspondent der „Koöln. Ztg.“ schreibt Die
— schreibt dieses Blatt — Fanz einfach um die Rüchforderung letzten Berichte aus Spanen, welche man hier erhalten hat, meiden
von 1200,000 Piaster (6 Mill. Frs.) handeln, die als Ausbeute daß die Insurrection Fortschrute macht. An der Spitze derselben
der Silberminen von Real del Monte von dem französischen Ge⸗— sehen jehe sünf Generale,namlich Pierrad, der Chef der n
sandten vor einiger Zeit nach Europa geschickt worden sind, unge- Juni-Reholulion in Madrid, Milan, v. Bose, La Torre und Eon
achtet des mexicanischen Gesetzes, welches die Ausfuhr edelen Me era. Tehlerer befinder sich an der Spihe der Carabiniers, v
talles durch Ausländer verbietet. Diese Summe bildete die Mit— in der Grenge zu ihm übergegangen find, eine Masfe —
gift der jungen Mericanerin— welche Herr Dano nach dem Bei⸗ jat sich ihm augeschlossen, ererhält fortwährend neuen Zuzug.
spiele des Marschalls Bazaine, des Herrn Dubois de Saligny Im Thal Aran sollen sich 31 Ortschaften für die Insurrection er.
u. A. geheirathei hatte. Es wäre nun Herru Danot die Wahl ffaärt haben. Barcelona war noch rugig, Doch halten die Arbeiter
gelassen, sich entweder als Mericaner naturalisiren zu lassen, oder hre Arbeilen micht wieder aufgenommen, und man erwariet dor
durch Rückerstattung der sechs Millionen fernerhin der Vertreter den Augenblick den Ausbruch eines Aufstandes Die Anhäner
Frankreichs zu bleiben· — Der Etendard“ zeigt an, daß der der iberischen Ünion, die bekanntlich den König von Portugal auß
Bruder des jungen Konigs von Bayern, der Prinz Otto, heute den spanifchen Thron erheben wollten, rühten uch auch Die Chef—
—A wird. (Der Prinz reist incognito als Graf gielten in Radrid eine Versammlung und scheinensich an de
von Wittelsbach. , J Bewegung betheiligen zu wollen. Die von der hiesigen spanischen
De sgnl Bazainefühtt sihr start ommvro mitirt durch den tetendenprttuent die eze —
die neuerdings in Amerika publicirten und dem Congresse der Ver⸗ nCalalonien noch immer in Abrede. Sie dehauptet, die vn
einigten Staaten vorgelegten Actenstücke seiner Verhandlungen mit schwörung habe in Folge von Uneinigkeiten —8 Chefs in
Porfirio Diaz u. s. w., die durchaus den an dieser Stelle gemach⸗ rüssel Fiasco gemacht
ten Angaben über das Verhältniß des Marschalls zum Kaiser Ma—⸗ Ein anderer Correspondent derselben Zeitung sagt: „In
rimilian entsprechen. Ithh hore nun, daß in aller Stille von Seie Spanien sieht es emschieden schlecht und man befürchtet den“ an
len Bazaine's eine Denhschrift verbreitet wird, die zu seiner pere die hiesige Regierung eingegangenen Berichten zu Folge, allen
sönlichen Entlastung unter Mittheilung des betreffenden Documents Ernstes, daß die Armee zu den Revolutidnären übergehen lönn
die kaiserliche Regierung für alles verantwortlich machen soll, was * J
man dem Marschall jetzt hüben und drüben nachsagt. Aus der Schweiz.
Natur dieser Actenstücke aber dürfte sich dann wieder ergeben, daß Der internationale Arbeitercongreß wird am
die Regierung des Kaisers Napoleon ihre Frontveränderung Mas 2. Septbr. im großen —AVD—
rimilian gegenüber erst hat eintreten lassen, nachdem sie über des- und dauert bis zum 7. Auf diesem Kongreß werden zum ersten
sen intime Verbindung mit den Prinzen des Hauses Orleans kei Mal Deputationen der amerikanischen Arbeiter erscheinen. Der
nen Zweifel mehr besaß. internationale Arbeiterbund soll gegen 500,000 Mitglieder zählen.
Paris, 22. August. Wie die „France“ meldet, werden Es ist augenscheinlich eine heranwachsende Macht, die nicht zu un—
der Kaiser und die Kaiserin Salzburg am Freitag Morgen den terschätzen ist.
23. August verlassen und Samstag Abend in Paris eintreffen.
Man glaubt, die Majestäten werden in Chalons Halt machen und
den kaiserlichen Prinzen vom Lager mitbringen.
England.
London, 21. Aug. Die Thronrede, mit welcher heute die Par⸗
lamentssession geschlossen wurde, schildert die Beziehungen Großbritan—
niens zum Auslande als fortwährend sehr freundliche; sie erwähnt der
Kriegsgefahr im Anfang des Jahres, welche Dank den Rathschlä⸗—
gen Englands und anderer Neutralen und der Mäßigung Preußens
und Frankreichs abgewendet werden konnte und spricht die Hoff-
nung der Königin aus, daß gegenwärtig kein Grund zur Störung
des Friedens vorliege. In der Reihe der verschiedenen erledigten!
Gesetzesentwürfe erwähnt die Thronrede ganz besonders der Re⸗
formbill.
Türkei.
Aus Konstantinopel, 17. August, wird telegraphisch
gemeldet, daß der Sultan dem Kaiser Napoleon 18 und den
staiser von Oesterreich 11 arabische Pferde als Geschenk zugesand'
habe. — Die ottomanische Bank zeigt an, daß sie 403,000 Pfd.
St. bereit habe zur Zahlung der nächstfälligen Zinsen der konso—
lidirten Anleihen. — Auf Kreta war zwischen dem nordameri—
kanischen Consul und der türkischen Behörden ein Zerwürfniß ent—
standen. Jetzt hat die Unionsregierung in dieser Sache eine
strenge Rate an die Pforte ergehen lassen.
Griechenland. 3—
Briefe aus Athen, die über Italien gekommen sind, meldet
daß die französischen, russischen und italienischen Kriegsschiffe fort
fahren, in Griechenland hunderte von Kandioten Familien ans
Land zu setzen. Die Bevölkerung nimmt diese Unglücklicher
mit Wohlwollen auf, aber die Hilfsquellen des Landes erschö
pfen sich.
Italien.
Florenz, 21. August. Das „Diritto“ kündigt an, daß
das italienische Gouvernement eine Note nach Paris richte, welche
bedauert, daß der Brief von Marschall Niel an Argy, den Com—
mandanten der Legion von Antibes, veröffentlicht worden sei.
Die Note bittet das Gouvernement des Kaisers, die inneren
Schwierigkeiten Italiens nicht zu vermehren, indem es neue Compli—
cationen in der römischen Frage heraufbeschwöre und das nationale
Selbstbewußtsein Italiens verletze.
Florenz, 21. August. Gestern ist die permanente Flotte
des Mittelmeers aufgelöst worden. — Der Corriere Italiano de—
mentirt die Nachricht von einer Heirath des Kron-Prinzen Hum—
bert mit einer russischen Prinzessin.
In Calabrien dauern die Gräuel, welche das rohe Volk ge—
gen die angeblichen Choleraverbreiter begeht, immer noch fort.
Wie die Italie erzählt, hat eine Rotte im Dorfe Porcita eine aus
fünf Personen bestehende Familie, als die Giftmischerei verdächtig,
mit Flintenschüssen, Dolchen und Beilen zusammengemetzelt. Un—
verweilt wurden Carabinieri und Soldaten zur Wiederherstellung
der Ruhe abgeschickt und über 40 der Hauptschuldigen verhaftet.
Amerika.
Newyork, 20. August. Johnson setzte General Sheridan
ab und ernannte an dessen Stelle den General Thomas.
Da, wie aus Vera⸗Cruz, 24. Juli, gemeldet wird, die öster—
ceichische Fregatte Elisabeth nach New-Orleans zurückgekehrt ist,
weil die mexicanischen Behörden die Auslieferung der sterblichen
Ueberreste des Kaisers Maximilian verweigern, so wird die Stim
mung der Herrscher von Oesterreich und Frankreich, wenn sie in
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erregt sein. Doch läßt sich kaum denken, daß selbst jene Inhu—
manität Oesterreich bewegen wird, im Ernste etwas gegen Mexice
zu unternehmen.
Schwurgerichtsfitzungen.
III. Quartal 1867.
Zweibrücen, 20. August. Friedrich Lipps, 23 Jahre
alt, Dienstknecht auf dem Truppacherhof wohnhaft, angeklagt we—
gen vorsätzlicher Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode.
Der Angeklagte diente bei dem Oekonomen Krieg auf dem
FTruppacherhofe, bei welchem auch Friedrich Münch als Dienst—
Spanien.
Bayonne, 22. August. Madrid ist in Belagerungs—
zustand erklärt. Fünf Regimenter sind nach Cataälonien und