Full text: St. Ingberter Anzeiger

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t. In berler Amzeiqger. 
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der Si Jugberter Anzeig er“ mit seinem Unterhaltungsblatte erscheint wöchentlich dreimal: Diens tage D onnexrstag 
od Samatag. Abonnementspreis, vierteljührig 435 Krzr. Anzeigen werden mit 8 Krzr. die dreispaltige Zeile Blattschrift odet deren 
—2* J Raum berechnet. — 1 . 
Nro. 103. Donuerstag, den 29. August 1867. 
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Deutschland. sccwach genug gewesen sein Land unter seine vier Söhne zu vertheilen. 
—Muünchen, 23. August.Am heutigen Tage ist unser re— Dadurch war die Macht Hessens definitin gelahmt, und es hat 
gierender an 22, und 3 sein dunne e ehi Lud⸗ ie mehr einen großen Einfluns auf die Entwidelpus der deutjchen 
wig J. 81 Jahre alt geworden: Das Fest ist nicht nur mit den Verhältnisse ausgeübt. Offenbar wurde dadurch guch das Empor 
gewohnten officiellen Feierlichkeiten, sondern anch durch die Grund— treben Branden hurgs zum führenden Staat des “ protestantischen 
steinlegung zu dem neuen Rathhaus begangen worden, das die Deutschlands mesentlich exlejchtert. Neber dem Fest schwebte inso⸗ 
Slade nch cinem großartigen Plan sich erbauen wird. — Do sers ein Unstern. als der eigentliche Jahrestag auf den 14. Juli 
8i 44 B—— —44 363 dieses Jahres fiel. Da jedoch an gleichem Tage sich das unglück⸗ 
die Rinderpest in Riederösterreich neuerdings ausgebrochen ist, hate M ou — 2 
das Mimhterium pie gewoͤhnlichen Absperrungs⸗ Maßregeln dort liche Gefecht bei und in Äschaffenburg jährte. so erhoh nich ein all· 
— Ns owhenienen gemeiner Widerspruch dagegen. an diesem Trauertag ein Jubil aum 
In Koffenhofen wird die Erzherzogin Sophie zu Be⸗ u begehen. und es wurden deshalb die schon getroffenen Fest 
juch erwartet; auch die Kaiserin von Defterreich wird nach ihrer —A So bewegt sich auch das heutige Fes 
Ruͤcktehr von Zütich einige Zeit dort verweilen. — Die Verhand in sehr bescheidenen Dimensinnen und. beschräukt sich ini Wescut- 
ungen mit Herrn Generalstaatßzanwalt Stey ret wegen Ueber en auf uilitarische Schaustellungen und ein Feuerwerk. Der 
nuhne des Ju stizmiinister iums sollen beendigt, und dessen Er— edherpo, dessen Namensfest gleichfalls heute ist, das auffallender 
nennung soll — zu erwarten sein. — Fürst Ho hen— Weise bei einem Vroesten in Hessen gefeiert wird, wellt noch 
Udhre ist heute Morgen nach Aussee zurückgekehrt, um den Ress in ver Begend von Salzburg bei dessen jüngsten Festen er zur ge⸗ 
seines Urlaubs dort zuzubringen. — Zum Juristentag haben sich ingen Erbauung des Landes als einziger deutscher Fürst anwe— 
bis heule Morgen 135 Gäste eingefunden. — — u Die Sakzbur 4r46. 
Mü uchten 27. August. Der Großherzog von Hessen hat isch F 44 2* ua Ie ** zb urget Beschlüsse 
auf der Rüdkehr von Salzburg, wo er- täglicher Gast an der Ta— welcher tt e nh gewesen n moͤgen sind verurtheilt. noch 
fel' der beiden Kaiser war, nach. Darmstadt hier übernachtet. Der Fe sie genau bekannt geworden, und Hriv. Beust kann üch r 
regierende Könitg wird den größeren Feldmanövern auf dem Mühe eines Citentars an die diploniatijchen Agenten Oesterreichs 
Lechfelde beiwohnenu Der Höchsicommandirende ist der Feldzeug im Auslande (also leider von jetzt ad auch in Preußen) ersparen. 
meister Pring Venit puo 1dzdas Personalseiner Hoͤfhaltuun denn es wird in lein Meusch glauben. daß er FZrieden halten 
sehl bereits Morgen auf das Lechfeld ab,⸗ won der Pring tägtiet 74 gF ve iwte Sdiedsrihteramt anmaßt. 
nee e ehtshenhewnde auch der proußishe Hl ader Satzburg.it mchts. mme hr. zu sagen — Die 1d hhbem 
nen beumachtle, Gencral p. Dartim anmn, den Mandvern bei haben, sind Revolutionäre., denn sie drovociren die Revolution und 
wohnen. — Gestern Abend fand die Begrüßung der Mitglieder Innen nre Mãchte.aufdie Sthleußen der Revolution hin⸗ 
des deutschen Inristentages im geschmackvoll ie weisen. Wenn der Marquis de Monstier diese· letzten beiden 
en Ralhbaussaale statrt. Man war bis zum Morgen — bei vor Zeilen zu Gesicht bekäme. so würde er. vetstehen, was damit ge⸗ 
uguchen Stoff von Gabriel Sedlmeyer — recht gemüthlich bei— meint ist Schwerer begreiflich ist. mie Herr p. Beust. ein Sachse. 
sammen. Die Mitgliederzahl betrug um Mitternacht 616. Von eine Stellung in Oesterreich annehmen /konnte. welche ihn dahin 
Ministern waren anwesend die Herren von Pfretschner und w. zebracht hat, wiit dem Feinde Deutschlands, also vnch Sachsens. 
Gresser, dann Staatsrath —D nu e Foeen die Sachsen sich nicht wyn dem thrgeizigen 
ebenjalls als Mitglied hatte einzeichnen lassen; von Auswärtigen doe —8* geaehen Ueberfubrt, wãre es um ihre haatliche 
machten sich bemerklich die Herren Gneist und Goldammer aus Bisltuge 3 
Berlin; Froͤbel (der künftige Redacteur des Regierungsorgaus) hat M. schreibt· ¶ Kein jüddeuntjcher Minister 
Rechbauer, Brinz aus Wien..Sachsen ist besonders stark —— Salzburg mit Beust. dem alten Betannten aus der würz 
hrefessor Wachter aus Leipzig wurde jn heutiger erster Ver burget Conferenzzeit her, interhandelt Nach wie vor bestehen die 
samanlung zum Präsidenten ausgerufen.. * süddeutschen Schutzt, und Trutzbündnisse mit. Preußen, bestehen die 
⏑8* Verträge über die Zolleinigung Süd- und Norddeutschlands, steht 
rIr Dienstes- Nachrichten. — , das gemeinschaftliche Joll-Parlament vor der Thüre, und bereiten 
Seine Majesiät der König hahen, sich allergnüdigst bewogen sich die süddeutschen Truphen vor, in Organisation, Bewaffnung 
gefunden, unterm 22. August 1. Is. den Obereinfahrer Vnton ind Reglement der Heeresmacht des Norddentschen Bundes wie 
Bockhardt in Mittelberbach zum Bergmeister in St. Ingbett. Glieder Ein⸗s Korpers ähnlich zu werden. Eine Reise des Kai— 
—X entsprechend, zu befördern; sers Napoleon nach Salzburg hat an diesen Thatsachen, den Fol⸗ 
dann den Markscheider Emil Guaͤnther in Si. Ingbert zumgen riner geschichtlichen Umwälzung, des Krieges von 1866, des 
Obereinfahrer und. Vorstand der Grubenverwaltung in Mittelbex⸗ sen Opfer den süddeittschen Bevolkerungen wahrscheinlich nicht 
dach, seiner allerunterthänigsten Bitte willfahrend, zu ernennen. leicht geworden sind, Nichts ändern können. Deutsche Politik än⸗ 
Darmstadt, 25. August. Unsere Stadt feiert heute ihr dert fich nicht im Handumdrehen in Rheinbundspolitik.“ 
dreihundertj ähriges Jubiläum als Hauptftadt des Hes⸗Als zukünftiger Militärgouverneur von Nassau und Hannover 
sen⸗Darmstädter Landes und ist deshalb mit Fahnen nud Laub— ist — nach der „Vost, — Prinz Friedrich Karl ausersehen. 
dert reich geschmüͤckt. Interessant wird für viele imseret Leser die Berlin; 27. ÄAngust. Die treuzzeitung“ bemerkt: Wenn 
Nottz sein. daß eine: Jeit lang eine Studt der jetzigen Pfalz in Oesterreich mit, Frankreich die Lösung aller europäischen Fragen 
dieser Beziehung ihr den Rang abgelaufen hatte. Es ist dies vereinbaren wolle, so würden anch Rußland, England und Preußen 
irmasen s. ein damals unbedentender Ort der an Hessen- hrerseits nicht müßig bleiben. Die Salzburger Zusammenkunft 
Darmstadt ehemals angefallenen Grafschaft Hanau⸗Lichtenberg, rage die Schuld, wenn das Mißtrauen wiederum wachse und zur 
wohin Ludwig II. von 17414 bis zu seinem Tode 1790 seine Re⸗ Bermehrung der Rüstungen nöthige. —Dem Vernehmen nach 
sidenz verlegt hatte und jeiner Liebhaberei, dem Einerxerciren von wird dem Reichstag auch ein Gesetzentwurf über Kriegsdienst⸗ 
Soldaten, lebte. Bei der Rückverlegung der Residenz hierher zogen ver pflichtung im norddeutschen Bunde vorgelegt. —Der amerika⸗ 
auch viele Pirmasenser Familien über, so daß gegen diese Stadt nische Gesandte dahier, Dr. Ban raft, hat morgen seine An—⸗ 
hier noch eine große Pietät herricht. Die Erhebung: Darmstadts trittsaudienz und begibl fich am Freitag nach Dresden, um auch 
zur Residenz eines Landgrafen im Jahr 1567 war für die Be— dort seine Creditive zu überreichen 
dentung Hessens in Deutschland kein — nkfurt, 23. August. Das gesammte bewegliche Bun⸗ 
der Groͤßmuihige, der eine so eingreifende Rolle in der Reformations⸗ deseigenthum, mit dessen Auseinandersetzung die Ende Juli anfgr 
geschichte gespielt halte und iün dem genannten Jahre sturb, war töste Liauidations-Commission beschäftigt gewesen, mag sich auf