heit. - Die Hauptaufgabe des Genfer Congresses ˖ soll sein, diei Aus Hamburg waren 62 Gewerbtreibende auf Staats-
Hrundzüge dieser Association zu entwerfen und den ersten Grund kosten zum Besuch der Ausstellung in Paris. Der Senat hatte
zu derselben zu legen. hiezu 4000 Thlr. bewilligt. J
„Bern, 2. Sept. Der schweizerische Gesandte in Florenz Madame Murat, eine Großnichte Washington's und Wittwe
ßioda ist zum ersten, Max Wirth zum zweiten Abgeordneten bei des im Jahre 1847 auf seiner Plantage in Florida verstorbenen
Fem in Florenz zusammentretenden statistischen Congreß ernaunt. Prinzen Napoleon Achille Murat, ist ihrem Gemahl in das Jen—
Bern, 3. Sept. Morgen trifft eine japanesische Gesandt- eits gefolgt. Sie genoß bis zu ihrem Tode eine vom Kaiser'
chaft, aus 24 Personen bestehend, hier ein; heute wurden die- Napoleon ihr ausgeworfens Pension von 20,000 Fres.
selben in Basel von der Regierung Namens des Bundesraths F Im Lager von Chalons ist am 29. August ein gro—
egrüßt. zes Unglück geschehen. Die Pulberkammer der ersten Division
Genf, 3. Sept. Ein Adjutant Garibaldi's ist hier einge- sprang in die Luft, und es verloren durch diese Explosion acht Men⸗
roffen, Garibaldi wird am Freitag zum Friedenscongreß erwartet. schen, ein Hauptmann und 7 Sappeurs, das Leben.
Türkei. (Zwei Collegen.) Alexander Dumas hat folgendes Schreiben
23* * — 53 an den Kaiser gerichtet: „Hochbexühmter Collegel Als Sie es
Ko nstantinope 8. en Es derlautet, die Pforte unternahmen, die Geschichte des Besigers der Gallier zu schreiben,
habe die letzte Note der Großmächte bezüglich Kretas (osrin die Zreilten sich alle Bibubtheten, die Vocumente, welche sie vesigen.
Niedersetzung einer 55 Untersuchungscommision verlangt u Ihrer Verfügung zu siellen. Es ist dadurch ein Wert entstan⸗
wird) abschlägig beantwortet! . . den, das über den anderen steht, in so fern es die größte Anzahl
Die Aufregung in Serbien nimmt immer mehr zu uund wenn Feschichtlichet Documente in sich schließt. Damit beschäftigteim
die türlische Regieruug wirklich mit Creta. fertig sein sollte, so Augenblid die Geschichte eines anberen Cafaren, Ramens Raboe
wird sie dafür bald an ihren arden Grenzen zu schaffen finden ah Vongpacte, zu schreiben, bedarf ich der Documeme, die guf
Sollten die Reibereien mit den u sich bis zu nemn wirt ein Erscheinen auf der Weltbühne Bezug haben. Kurz, ich wünsche
ichen uriege steigern, so wird Griechenland n Serb vnr sofort alle Brochüren zu erhalten, welche der 13. Vendemaire hervorrief.
einen thätigen Alliirten finden, dem wiederum Rußland wenigstens Ich habe sie von der Bibliothek verlangt; sie wurden mir aber
noralische Unterstütung geben würde. Die russischen Agenten derweigert. Es bleibt mir also kein anderes Mittel übrig, als
ahren fort, die slawischen Bevölkerungen aufzuregen, obgleich der mich an Sie, hochberühmter College, demm man Nichts berweigert.
Beneral Ignatieff in Konstantinopel die friedlichsten Versicherungen Penden, um Sie zu bitten, in Ihrem NRamen diese Broͤchu⸗
zegeben hat. Aus Belgrad wird der Rüdtritt des serbischen Mie en don der Vibũͤothet zu vrriangen und sie zu meiner Verfuͤgung
nisters Garaschanin gemeldet. an dessen Stelle der fruͤsre erbische zu stellen, wenn Sie diefelben erhalten haben. Wenn Sie miein
Heschaftsträger in Konstantinopel, Ristich, welcher den Russen ganz Ferlangen gut aufnehmen so werden Sie mir einen Dienft geleittet
ergeben ist, Minlitervräfident wird. haben, den literarisch genommen ich nie vergessen werde. Ich habe
die Ehre, hochberühmter Verfasser des Lebens Casars, mit Achtung
zu sein Ihr sehr gehorsamer und dankbarer College Alexander
Dumas.“ Am nächsten Tage erhielt der Genaunte von Herrn
Unterrichtsmeister Duruy zwölf Brochüren, welche er verlangt hatte.
* Paris, 29. August. Theodor Lavalléͤe, Professor an der
Militärschule von St. Cyr, dessen Schrift über die natürlichen
Grenzen zur Zeit so großes Aufsehen erregte, ist im Alter von
63 Jahren gestorbn.
Der fran z. Apellhof von Meßg hat in dem Prozesse ge⸗
gen den Ueberwachungsrath des „Comptoir commeéreial du Haut-
Khin“ ein Urtheil gefällt, das in der Finanz⸗ und Handelswelt
große Sensation erregen wird. Die Aktionäre dieser völlig ruinir—
ten Gesellschaft hatten den Ueberwachungsrath für die durch seine
Fahrlässigkeit und sträfliche Nachsicht gegen den seitdem durchge—
gangenen treulosen Geranten entstandenen Verluste verantwortlich
zemacht. Das Handelsgericht in Colmar hatte die Klage als un—
begründet ——— das Obergericht von Metz verurtheilte
den Präsidenten des Ueberwachungsrath's, Kiener, zu 500,000,
den Vicepräsidenten Hirn zu 200,000, und die übrigen 6 Mir—
zlieder je zu 50, 000, mithin die Cörporation zusammen zu einer
Million Fr. Entschädigung an die Actionäre und sonstigen Gläu—
biger.
Ein Herr Hellier aus Grahamstown hat in der Nähe
dieser Stadt eine natürliche Seide entdeckt. Es ist nach seiner
Angabe das Erzeugniß von einem Wurme, welcher sich von dem
Mimosadorn daselbst ernährt und der dort ganz gewöhnlich und
allgemein überall da ist, wo diese Mimosa vorlommt. Die Cocons
ind ungefähr dreimal so groß und schwer, wie die des gewöhn—
lichen Seidenwurmes. Zwar hat der Faden daraus nicht jenen
hesonderen Glanz des letzteren, dagegen ist er ganz eben jo stark
und fein, wie der von der Maulbeerseide.
FLondon, 29. August, Nachrichten aus Newyork zufolge
betrug die Zufuhr von Baumwolle in den Unionshafen in leyter
Woche 6000 Ballen, wovon 2000 Ballen nach Großbritanien
exportirt wurden.
7 Cod eines Stierlkampfers). Die, Epoca“ vom' 22. August
meldet, daß der berühmte Stierkämpfer Lagartijo am 20. auf
dem Stierplatz von Puenta⸗Genil seinen Tod gefunden hat. Der
hergang wird folgendermaßen erzählt: Nachdem der Kämpfer
den Stier mit aller ihm eigenen Gewandtiheit angefallen und ve—
rirt hatte, versetzte er demselben einen prächtigen Degeustoß und
lüeß ihn, im Glauben, ihm den Todesstoß gegeben zu haben, be—
—X
um die Beifall jauchzenden Zuschauer zu begrüßen, erhob sich der
Stier noch einmal und rannte seinem Gegner ein Horn durch die
Zchulter. so daß er sofort todt liegen blieb. —
x Konig Victor Emanuel will nach der „Unita⸗Italiana“ in
London eine Anleihe von 5 Millionen für seine dringendsten
Privatbedürfnisse aufnehmen. Er bietet 10 Prozent und sonstige
zute Sicherheit, allein die Londoner Banliers sollen bis jetzt sich
mertraͤglich zugeknöpft verhalten.
Bermissch tiess
Am 2. September Nachmittags ging eine Compagnie des
in Zweibrücken in Garnison liegenden 13. Infanterie-Regiments
nach Pirmasens ab, um allda einen Cordon zu bilden, indem in
‚ortiger Gegend die Rinderpest ausgebrochen ist.
Aus Würzburg ist die betrübende Nachricht eingelaufen
daß am 30. August in der unterfränkischen Kreisirrenanstalt zu
Werned der Setundärarzt Dr. Rabus und der Assistenzarzt Dr.
Hopp, bei dem Versuch, einen in einer Grube durch Kloakengas
Herunglückten Arbeitsgehilfen zu retten— selbst verunglückt und so
die Opfer ihrer Hingebung geworden sind. Man zählt 5 Todte,
den Oberwärter hoffle man noch retten zu können.
München, 2. Sept. Ju der letzten Nacht ist hier der
Oberapellrath und Generalp ocurator am Cassationshof der Pfalz,
Hr. Gustav Hilgard, nach längerem Leiden in einem Alter von 59
Jahren gestorben. Er war ein ausgezeichneter Jurist, ein klarer
dopf und praktischen Verstandes. In der Pfalz geboren, war er
zuch ein langjähriges Mitglied des Parquets und der Magistratur
unserer Provinz. Der oberste Gerichtshof verliert in ihm eines
jeiner bedeutensten und tüchtigsten Mitglieder.
Die Katlsr. Ztg. bringt die Nachricht, daß die badische
Regierung bei M, A. v. Rothschild Söhne in Frankfurt, der
Diecontogesellschaft in Berlin und W. H. Ladenburg u. Söhne
n Mannheim eine Aprocentige Prämien⸗Anleihe im Betrage vor
2 Millisnen Thaler (21 Millionen Gulden) gemacht hat.
p Aus dem Bienwalde 2. September Vor einigen
Tagen wurde durch den k. Forstwart Rattinger zu Neuburg a. Rh.
—D Jahren.
Bei den Reichstagswahlen in Dresden, fuͤr welche, wie fast
aͤberall, sich nur geringe Theilnahme zeigte, hat auch Napoleon III
eine Stimme erhalten.
F In Preußen und dem Norddeutschen Bundesgebiet bestehen
jetzt 2840 Poststationen.
— Der alte Sonderling von der Zeil in Frankfurt, Dr. med.
Senftleben, ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Warum
»er Heimgegangene 30 bis 40 Jahre lang von der Welt abge⸗
schlossen gelebt hat, darüber bestehen verschiedene Vermuthungen.
die Einen behaupten, er habe der Praxis und dem Verkehr mit
Menschen entsagt, weil ihm sein erster Patient, den er zu behan⸗
deln und den er liebgewonnen hatte, unter seiner pflegenden
hand gestorben sei; die Andern meinen, weil beim Studentenauf⸗
tande im J. 1833 mehrere Opfer vor seinem Hause und vor
leinen Augen gefallen seien, und daß daher seine Misanthropie
rühre. Der Schmutz, woran man von außen sein Haus, der Con⸗
tablerwache gegenüber, erkannte, herrschte auch im Innern, und so
erbrachte der für Jeden unsichtbare und räthselhafte Kautz im
eberfluß irdischer Güter ein ärmliches Dasein. Mehr als 30,000
Bulden baares Geld wurden in zwei Kisten, im Klavier und in
underen Verstecken gefunden. Sein Vermögen beläuft sich auf
nindestens 100,000 Gulden.