—Baet wste s8. 388,
NMhen zobbrine z. Sept. Gesteri nd ebat bie
Ehefrau des Schustets“ Joh! Gadell dahier 8 Mädchen, welche sich
bis jetzt noch ganz frisch und gesund befinden. ..5
Mü'n Hen, 6. September. Die diesjährige wnedicinifche
Staatsprüfung begiunt am I. October und wird sich bis 29.
October xrstrecken. Es sind zu derselben 94 Candidaten zugelas⸗
sen, eine Anzahl, wie solche früher kaum vorgekommen ist n bo⸗
rigen Jahre waren es nur 35.). Es ist überhaupt erfreulich, eine
Zuͤnahme im Siudium der Medicin constatiren zu können, indem
hiedurch den Klagen über Mangeh an Aerzten, besonders in är⸗
neren Gegenden, abgeholfen werden wird. Im Uebrigen erklär⸗
sich die hohe Anzahl der diesjährigen Candidaten auch dadurch
daß viele derselben im vorigen Jahre als Militärärzte eingereiht
waren und den Staatsconcurs jetzt nachträglich machen. —
eunf Kuriosium. In einer Nummer der „Wormser Zeitung!
üest nan im amtlichen Inseratentheil: folgende Bekauntiachung,
Donnerstag den 31. Januar' 1867,1 Vormittags“ 10 “ Uhr duf
dem öffentlichen Marktplatze zu Worms, werde ich zur Aufrecht⸗
hultung eines handelsgerichtlichen Contumatialurtheils ein baum—
wöellenes Tasschentüch zwangsweise gegen Baarzahlung ver⸗
teigern. Pfeddesheim, 15. Jan. 18679 ꝛc.
4. Im 228.Wahlbezirke des 6. Berliner Wahlkreises⸗fand
man, wie der *, Soc.«Dom.“ mittheilt, einen Wahlzettel mit folgen
dem“ Inhalte z·.. u
Dirr Schutze⸗Delitzsch offen spricht n8
. Egfesselt nur die Bestie nicht!“ —
u gert Reuhalis ist ein Mann ganz eti, tn —
Doch macht den Kohlner auch nicht fett. F
nn Dem Arbeitsmann imit Ichwiglger Fauftt rac st
VDem' hilft kein Schulze, kein Reuhaus eengaz
Ein Garibaldi fehlt uns jetzt, n de
Der alle die zum Teufel hetzt, A
die den Arbeiter aussaigen und durch glatte Worte taͤuschen
Drum wähle ich Giuseppé-Garibaldi auf der Insel Co⸗
prera im Konigreiche Italien, den tapfern Kämpfer für Freiheit
und Recht.
pElberfeld, L. Sept. Das: Musikcorps der Kaisergarde
zu Paris wird binnen Kurzem hier auf dem Johannisberg concer⸗
riren. Es ist nümlich ein Telegramm hier eingegangen, nach wal⸗
chem die Herren Abr. Krüpper und Jul. Langenbach in einer Au⸗
dienz beim Kaiser⸗ Napoleon; die Erlaubniß erhielten, daß jene
qusgezeichnete Künstlerschaar nach Elberfeld feise. Dem kaiserlichen
Kriegsministerium ist bereits Auftrag ertheilt; die Pässe für die Mu—
sikex auszustellen. 5Aα
.4 In der Reimlingerflut bei Nordlingen wurden 5 Schnitter
bom Blitz getroffen und von diesen 3 getödtet. Einer der tödlich
—ED Blitzstrahles formlich in den
Erdboden hineingeschlagen, ein anderer ganz nackt (mit vom Leib
gerifsenen Kleidern) aufgefunden. Die anderen beiden.verletzter
Maänner erhielten bereits ärzliche Hülfe, deren Erfolg noch abzu
warten ist.
— Wie traurige Folgen die Nichtbefolgung sanitätspolizeilicher
Anordnungen in Zeiten einer Epidemie nach sich ziehen kann, hat
meldet die Schles. Ztg. unter dem 27. August aus Breslau
— ein in der vergangenen Woche eingetretener eclatanter Fall
zur Genüge bewiesen. Der Besitzer des Hauses Nr, 45 auf der
Tauentzienstraße hatte eine vor 6 Wochen an ihn ergangene Auf⸗
forderuͤng, die überfüllten Senkgruben seines Grundstückes schleu—
nigst rärmen zu kassen, dadurch zum— umgehen gesucht, daß er auj
dein benachbarlen Bauhofe eine Grube anlegen, den Inhalt der
Cloake in dieselbe hineinschaffen und, um dder polizeilichen Be—
strafung zu entgehen, ieicht mit Erde bedecken ließ. Erst als au
dem genannten Grundstücke in der vorigen Woche eine große An—
zahl' don Cholera⸗Todesfällen mit rapidem Verlaufe eintrat, wurde
die Behörde aufmerksam, und das gewissenlose Verfahren des Haus⸗
besitzers kam an's Tageslicht. In unmittelbarer Nähe“ der neu
geschaffenen Grube befindet sich nämlich ein Brunnen, gus dem
die Bewohner jenes Hauses ihr Trinkwasser schöpfen, und eine ge⸗
naue Untersuchung hat, leider zu spät, ergeben, daß die verwesen⸗
den Bestandtheile der Cloake sich dem Wasser mitgetheilt hatten
und dadurch der Seuche in der verderblichsten Weise Vorschub ge⸗
leistet worden war.“ Manch spricht von sechzehn Todesfällen in
jenem Hause. —
uPrag, 313 August.“, Ein erschütternder Vorfall wird aus
Schloß Stechdwitz gemeidet: .Dieses Schloß gehört den Erben
des vor dem Kurzem verstorbenen kaiserlichen Hofraths Taschek
Seit kurzer Zeit war daselbst zu Besuch bei der Familie die Nichte
des Verstorbenen, zugleich Braut des ältesten Sohnes, die acht—
ijahtige Tochter, det verstorbenen Dr. Weller aus Prag. An
u Huz um' halb feben Uhr Abends, ging dieselbe mit d
hremn Bräutigam spazieren und unterhielt sich mit igm —
des Hahtiches wolt fung
Zchulter nehmen; durch xinen i i e ging der Schuß
los umd das Madchen fank kautlos zu Boden. Der Schuß war
ihelvon racdärig durch 'dene opflin das Gehirn gegangen. Das
e er eee fürchterüͤch. In vier
Wochen sollte die Fraulgg seinzn
n e — eht dem Feuertode gefal⸗
len? Das Unglück ereignete gich im Hause des Dr. med. Meiner
in Pretirchen Mährenß am⸗ vergangenen Samstag Abends. Mah
feierte die Verlobung der jüngeren Schwester der jungen liebens⸗
vürdigen Wattin und hatie aus diesem Anlasse“ zahlreiche Gäste
geladen. Nach dem Souper wurde nach Punsch gerufen, und die
Zausfrau ließ es sich nicht nehmen, denselben eigenhändig zu be⸗
reiten, Um die nöthigen Zuthaten zu holen, begab fie sich in die
über dem Hausgang gelegeng Speisckammer eine brennende Pe⸗n
ee eee hastend Weinigtẽ Minuten noch ihrer
Entfernung hoötten et furchterlichem Schret⸗
inve ais Alle auf 'den Gangeeilten bag die junge! Dame? wereita
in hellen Flammen auf dem Boden, nicht mehr sim Stande, sich
zu hewegen oder⸗ zu gjprechen. Troß der ichnell angewendeten ärzt⸗
lichen Hülfe war die Anglůckliche nuͤch einer halben Stunde bereits
ne Leiche. Mach allen Anzeichen zu schließen, war der Armen die
Petroleumlampe · aus der Hand gefallen uͤnd die brennende Flüssigẽ
it hatte die langen Kleider in Flammen gesetzt. Das Haus der
zreude verwandelts sich in ein Trauerhaus.“ Die Schwester der
Verunglückten, die junge Braut, werfiel bon Schreden im neine le⸗
Fensgefährliche · Krankheit; der Gatte- ist vor Schmerz außer sich.
Die Verunglückte hinterlaäßt zwei Knaben im Alter von zwei und
drei Juhren .·.. s 376
31107 An der Pariser Börse wetteten: verflossenen Samstag zwei
reiche Spekubanten gegen einander um die Summe von 500,000
Franken, daß ehe 5 Jahre verflossen, General Grant. Kgiser der
Bereinigten; Staaten von Nordamerika seine wurdeuh ui
7 In London kommt demnächst ein Individuum, Namens
Friedr. Vacker, vor die Assisen, angellagt, ein 8jähriges Mädchen
Jetödtet zu haben. Die Umstände des Mordes find so abscheuli⸗
her Art, daß man es nicht für moöglich halten sollte, wie ein Mensch
eine solche Scheußlichkeit begehen könne. Der Mörder hat den
dopf, die Beine und einen Arm vom Koͤrper getrennt, den au—
——— die Augen aus⸗
zestochen und den Körper in Stücke geschnitten. Als man Backer
arretirte, fand man in seinem Portefeuille folgende Notiz: „Am
24. ein junges Mädchen getödtek *sie, war schön und rosig.“
7 Schauderhafte En tdeck unu g. zIn. dex zu dem rus⸗
ischen Gule Rauhdonnen gehörigen Forst wurde Line fsehr starte
Fichte gefällt.“ In der Höhlung dieses Baumes wurde einrdeklei⸗
detes menschliches Gerippe entdeckt, das. nach den?Papieren, die
nan bei dem Leichnam vorgefunden hat, aus dem letzten polnischen
Insurrectsonskriege — dor pier Jahren herrührte.VDek Derchs
nam füllte den hohlen Stamm aͤus und stand mit erhobenen Ar⸗
men darin:“ In seinen Kleidern ist eine beträchtliche Summe (man
spricht von 25, 000 Rubeln) vorgefuuden worden. Vermuthlich hat
der Unglückliche, welcher einen so entsetzlichen Tod erlitten, sich
vor Verfolgern in diese Höhle versteckt. die. ihm eitt so furchtbares
Ende bereiten sollte.
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Landwirthschaftliches..
Die Kalisalze inrihrem Einflusse maufeaden
Zeschmack eingemachter Gurken, Karl Wilhelm, Acker⸗
virfhj zu Hanweiler, schreiht ann dielaudwirthschaftliche Lehr—
anstalt zu Worms: Durch Ihre vorjährigen Mittheilungen
uͤber den günstigen Erxfolg, den die Dungung mit Kalisalzen
auf die Qualität der Gemüse geübt hat wurde ich bestimmt,
in diesem' Frühjahre eine ganze NReihe von vergleichenden
Düngungsversuchen in meinem Garten vorzunehmen, so auch“ mit
dem Gurkenbau. Die — E—— Straß⸗
urter Kalisalz gedüngten Gurken oͤehielten länger, ihre üppig grüue
Farbe, als diejenigen, welche dieser Dünger crmangellen die Frucht
Zurde weniger dia, blieb aͤber ebenfalls länger grün. — Anfangs
August wurden in vollkommen gleicher Weise, Essig⸗ Gurken ringe⸗
macht, von den mit und den ohne Kalisalz gedungten Stochen
Ich überzeugte mich bald, daß sich die mit Hülfe von Kalisalz ge⸗
ogenen Gurken sehr vortheilhaft vor den. anderen auszeichneten
ind auch Andere, wiewohl doch die Geschmacksrichtungen gemein⸗
Jin sehr verschieden sind, kamen zu demselben Urtheile. So habe
ich auch zu Heiligenstädter Kartoffeln in pergleichender. Weise mit
Kalisalzen gedüngt und, die Ueberzeuguͤng' gewonnen, daß ider Er⸗
folg gut war.“ Zwar hatten die mit Kalisalz gedüngten Stöcke
weniger angesetzt, allein die Hunollen waren dicker und mehlreicher
als diejenigeñ der anderen Stocke. J