Full text: St. Ingberter Anzeiger

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I ru shen.“ durs Pamnt Tatis hat sich it der Schan 
spielerin Kreutzer vom Aktientheater in die Schweiz hegeben und 
um die Entlassung aus dem baherischen Heeresvetbãnd irachgesucht 
Speher; 28. Jan. Heute fruͤh ist mit dem Aufstellen 
der hiesigen; Schiffbrücke, so wier mit jener? vet!fliegenden Fahre 
in Rheinhausen begonnen worden⸗ so daß bis Nachmittag * 
oder 2.Uhr beide Pafsagen dem Verkehr, wieder übergeben; wer⸗ 
den foͤnnen. 2 4* 4 ** * J * — —* 
ii Der Frankfurter Pferdemarkt wird, neulichem Beschluffz des 
betr. Ausschusses im Einvernehmen mit den preuůßischen Behorden 
zufolge, auqh fernerhin in der seitherigen Weise abgehalten.Die 
tadtijchen Stallungen werden von der darin bis jetzt befindlichen 
Fecabron Dragoner am J. April geräumt und dem Ausschusse 
sur Verfügung gestellt. Der Markt ist auf den 8., 9. und 10. 
sipri festgeseht, mit demselben, wird Leine, Preisevertheilung und 
eine Lolterie verbunden, wozu 40, 000 Loose ausgegeben werden, 
FWiurtembergisches und bdaherisches Papiergeld. Nach einem 
zwischen der bayerischen und württembergischen Regierung getrof⸗ 
fenen Uebereinkommen werden von nun an die wuͤrttembergischen 
Zehnguldenscheine von den dem größeren Verkeht dienenden Kas 
sen der k. Verkehrsanstalten und der Zollverwallüng; sowit von 
den, bayerischen Staats-Finanzämtern an det würitembergischen 
Grenze; überhäupt als Zahlungsmittel angenommen werden; eben⸗ 
so die bayerischen Kassenanweisungen in gleicher-Weise bei den 
Kassen der. württembergischen Verkehrsanstalten: uudegGollverwab 
tung und den sonstigen k. württembergischen Kassen an der baye. 
rischen Grenze. ä 
Dem Colner, Dom verbleiben aus der letzten Lotterie 175, 200 
Thlr. Die Regierung wird um Genehmigung einer ferneren Lot— 
terie ersucht werden. ⸗ 
p'Beerin? Ver Ksönig hät den Bau einer Festen Rhein⸗ 
brücke bet Düsseidorfe genehmigtz Die Brücke soll bei dem Dorfe 
Hamm über den Nhein führen. ι, 
Fleusburg.“ Die „Flensb. Nordd.⸗Ztg.“ berichtet von 
hier unterm 18. Januarte „Nachdem gestern wegen des Schnee— 
fturms mit Ausnahme des ersten Zuges von Hadersleben und 
eines Theild des von Wamdrup abgegangenen Frühzuges weder 
Züge hier angekommen noch von hier abgelassen worden, sahen 
wir heute: Mitlage gegen· AAlhr dis⸗ heute fruh von hier abgegan⸗ 
genen 4 Lokomotiven mitmdemn großen Schneepflug zurück 
lehren, über und über mit Schnee bedeckt und augenscheinlich nach 
uͤberstandener Harter Arheit, die denn auch nicht vergeblich ge⸗ 
wesen ist, da'es gelungen, dle Bahn bis Rendsburg frei— gu man⸗ 
chen und die ort seit gestetn Vormittag in ihrer Reise vou Haim— 
burg naufgehaltenen Reisendon- hierher zu bringen. Wie wir hö—⸗ 
ren. hat der neue groffe Schneepfittg an's Wunderbare grenzende 
Dienste geleistet, —stellenweise klag der Schnee 2Fuß hoch, 
dennoch durchschnitt der: won 30Maschinen getriebene Schneepflug 
diese Massen ohne besondere Schwierigkeit mit einer“ Geschwindig⸗ 
keit von 4 Meilen pet Stunde; durch die Wucht der mit voller 
raft arbeitenden Maschinen und die Geschwindigkeit des Anpralltẽ 
wurde der Schnee auf beiden Seiten bis zu einet Höhe von 28 
Fuß emporgeschleudert, ijja selbst über die Telegraphenpfähle hin— 
weg, was dei dem sonnigen Wetter einem imposanten“ Anblift 
darbot. 
7 Um sterd a m. Ccpilaͤn Hanfen vom Dainpfschiff Am⸗ 
sterdam“, am 10. d. MewinsHamburg hier ungekommen, brrich— 
het, daß er am Sonntage z den 6B, Di, auf der Elbe, zwüschen 
Freiburg und der Oste, bei Sturm aus Südost, Menscheu, auf 
einer Eisscholle zu erkennen glaubte. Er steuerte sofort datauf 
zu und fand wirklich zwei Mann, gänzlich steif und erschöpft, auf 
der Scholle stehen. Nach vieler Mühe glückte es, die Unglückli— 
chen an Bord und nach einer ununterbrochenen Anstrengung von 
xeichlich zwei Stunden durch starke Einreibung einigermaßen, zum 
Leben zurückzubringen. Nach sie mit dem Nothigen versehen 
worden waren, hat Capt. Hansen sie in Cuxhafen an's Land 
setzen lassen und seine Reise fortgesetzt. Die dem Tode entrisse⸗ 
nen waren der Steuerman Wendt aus Altona und der Matrose Johan 
Ulrich aus Putsfleet in Hannover; beide zju der vom Eise durch 
schnittenen und gesunkenen hannoverschen Galliot „Pegasus“ ge— 
hörig, deren Capitän nebst einem Mann und einem Jnngen der 
Bemannung ertrunken ist. 
fParis. Die „Presse“ klagt über die Untüchtigkeit der Pari— 
ser Polizei, die nicht zu verhindern wisse, daß die nächtlichen Raub⸗ 
anfälle sich mehren und Leute spurlos verschwinden. Bereits wur— 
den acht Personen vermißt, die an einsame Orte uunter allerlei 
Vorspiegelungen gelockt und wahrscheinlich umgehracht wurden. 
Unter andern ist eine jnnge reiche Amerikanerin, die mit ihren 
Kindern in den Champs-Elisdes wohnte, spurlos verschwunden 
Die Presse räth dem Publikum dringend, sich des Nachts nicht 
leichtsinnig auf die Straßen zu wagen. — Die Beschäftigungen 
der französischen Regierung in Cores und Merico scheinen ihr 
v Mlassen, sich um. die. Straßen von Paris zu kümmern 
I ereis. Die Frauen der höchften Slande, —— aNn 
der Spitze, haben in der Mode wieder xinige, bedentende Verän⸗ 
derungen eingeführt. Die Kleider haben wenig Ausschnitt mehr 
agegen sind die Schleppen sehr lanig, die Taille und der Rod 
inschließend, die Trindlinen außer Gebrauch, so daß sowohl Tuille 
vie Roch die Fotmen ertonnen lassen, Die Mode ahnelt stark der, 
welche unter dem ersten Kaiserreiche herrschte. 1241.5 
'Baris, A28. Jan., Das große Fackelschlittschuhrennen sand 
ackh laggen Vorbereitungen und Verzögerungen endlich. gestern 
AbendHleichsamin der letzten Stunde, statt, denn jp der Nachij 
'elbst grat Regen und entschiedenes Thauwetter ein. Das“ Feft 
rahm einen prachtvollen Verlauf und es hatte nur ein streng aus. 
gewähltes, den höchsten und elegantesten Krejsen augehbriges Pub⸗ 
itum, Zutritt zu der privilegirten Eisbahn. Natiünlich war Alles 
taghell erleuchtet und mit Blumen und Laubwerk 
vergiert. Ein Dichestet spielte seine schönsten Weisen, die Büffets 
waren ausgezeichnet, die Pavillons geheizt und mit dem äußer— 
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erschienen, und eine ungeheure Menge von Zuschauern wogte um 
das Allerheiligste herum. Wie der „Figaro“ meldet, fand, als 
nicht offizielles Nachspiel, in den Sälen der Prois frères Proven- 
zaux ein lukullisches statt, zu welchem sich ganze und 
salbe Welt in traulichem Kranze versammelt. hatten. 
Ann f Ein in Bilbao eischeinendes Blaͤtt berichtet, man habe 
auf einer nahen Eijenbahnstation gus einem nicht mit Fenst ern 
versehenen isenbahnwagen 8. Classe sechs von Frost erstarrte 
Reisende geiragen, wopon nur einer wieder ins Leben gerufen 
werden konnte Ein Beweis von der in Spanien herrschenden 
strengen Kälte. 3 ven ken * 
Aus New⸗Yort vom 22. Dez. wirde der“ „Voss. Ztg.“ 
Rahexes uͤber einen großen Diebstahl berichtet Vor einigen · Ta⸗ 
gen krschlenen auf dem Büreau der Rohal⸗Feuerversicherungsge⸗ 
ellschnft zwei elegant dagze junge Leute, anscheinend dem hö— 
heren Kaufmannstande n von detten der ine sicht het dem 
Viceprasidenten nach dem WBedinguͤngen der Versicherüngenerkun⸗ 
digte. Da der Freinde angeblich Line sehr. bedeutende ¶ Summe 
dersichern wollte, widmele im der Vicepräsident seine ganze Auf—⸗ 
— —— 
er die Prämien für verschirdene Feiträume ausrechneke Der Be⸗ 
gleiter des Fremden ging nzwischen auf! demi Büretrn' Des. Vier⸗ 
Fräfidenten, welches sich in den hinteren Räumen degLocals be⸗ 
findet, auf und ab. In demselben Zimmer befindet!“sich ein! in 
die Wand gemauerter eiserner Schrank, in welchemnein kleines 
Vlechtastchen mit Werthpapieren umd Coupons aufbewahrt · wurde. 
Der Schrank war nicht verschlossen, und der Begleiter des Frem⸗ 
dem spazierte auf der Seitt, wo der Schraut sich befand. während 
der Vicehrasident rechnetenn Plötzlich sagte der Begleiter des Frem⸗ 
den dem Leßleren, daß etnduf einige Augenblicke fortgehen müsse, 
indessen! et! sehr bald mwiederkommen würde.13 Das that⸗ et auch 
und erschien nach etttigen Minnten: wirder.aBalde darauf,n nach— 
dem die beiden Fremden sich empfohlen hatten, bemerkte der Viee⸗ 
hrafident, daß das e ee 213000. Doll. enthielt, ver⸗ 
schwunden ser ⸗Etbliesß Aein Iweifel, daß die beiden-Fremden 
bier Diehe waren, “trud sofort geschah Alles, um dieselben zu fan⸗ 
Jei, indessen ohne Erfolg““ Wien bei allen spolchen-Diebflählen, 
scheint es auch in diesem Falle gewesen zu sein, je frecher die 
That, desta leichtet delaug sie. Die Diebe wurden in Candia 
mideckt und mit ihnen über die Rückgabe der Papiere, gegen 
ẽEntschädigung unkerhandelt. — 
In einem Brief aus Philadelphia an ein Londoner Blatt 
heißleg u. A.“ „Nichts ist haltbar und die Geschäfte sind voll- 
jändig der Gnade von Spekulanten anheim gefallen. Jeder ist 
gegenwärtig niedergeschlagen und die Hauptsorge des Geschäfts⸗ 
mannes ist, sich vor weiteren Verlusten zu wahren. Gewaltige 
Vorräthe von unverkäuflichen Waaren, todes Kapital, stillstehende 
Fabriken, Schiffe die keine Ladung finden; hunderttausende von 
Arbeitern und Handwerkern beschästigungs— und brodlos, das sind 
die Nachrichten, die uns von allen Seiten zuströmen. Zum ersten 
Male nach dem Kriege und seit den nöthig gewordenen schweren 
Auflagen wird das Verlangen nach Abschaffung der Reduktionen 
)erfelben vornehmlich und die Proiestationen besonders gegen die 
xinkommensteuer und die Zölle auf Fabrikwaaren werden von 
Tag zu Tage dringender. Der Kongreß wird der Stimme des 
Voikes Gehör geben und manche Steuern abschaffen und erleich— 
tern müssen, was auf der andern Seite wieder zu einer Verrin⸗ 
zerung der Einkünfte führt.“ 
Chicago. Die Großloge der Freimaurer des Slaͤates 
Illinois hat die Paragraäphe ihrer SGlatuten, welche die Neger 
'on ihrer brüderlichen Gemeinschaft ausschließen, für aufgehoben 
erklärt. Es können also von jetzt an auch „Farbige“ aufgenom— 
— — Die Anregung bierzu ging von einer dentschen 
ane aus *