Full text: St. Ingberter Anzeiger

Venetianischen, an der Ehenbahn, die — — Triest mifdden Gebietes“ z1 
sihrt) ·* be arte yefret 
Fraͤnkrec Dun 
Bari 5728 Seht. Es Jinds alle Anstalten getroffen, um Lestattetvwirn 
sofort die Divisioi Gamon, die sich in Marseille befindet, und Plane zu verzichten etklart. — —F 
1000 Mann, welche in Tonlon liegen, nach Civiia⸗Vecchia einn Florenz, 25. Sept. Gestern Abend fanden einige Zu— 
chiffen zu können. In Florenz hat man genaue Kenniniß von sammenrottungen statt, um eine Demonstration gegen die Verhaf— 
»en Absichten der französischen Regierung, und dies scheint Rattazzi lung Garibaldi's zu machen. Man hat einige Ünordnungen zu 
jauptfächlich bestimmt zu haben, gegen Garibaldi und seine Leute bedauern. Die Stadt wurde von zahlreichen Patrouillen durch 
cnergissh einzuschreiten Alle Voestellungen. die man demfelben zogen. Es finß Verhaftungen vorgenommen worden Es geht 
nachte, blieben jedoch fruchtlos und er in nach der Grenze abge⸗ das Gerücht, drei Polizei-Ofsicianten seien verwundet worden. 
gangen, um seine letzten Vorbereitungen zu treffen. (Wie schon Der „Movimento“ spricht fich äußerst unverholen gegen die 
nach dem kleinen BRoniteur gemeldet, ist Garibaldi auf Befehl Erklärung der:pfficiellen Zeulung aus, welche sie in Resume 
der italienischen Regierung an— der römischen Grenze berhaftet bon hohlen und nichtssagenden Declamationen nennt. Es ist 
worden.) — Gegenwärtig finden eifrige Unterhandlungen zwischen übrigens, heißt es weiter, leicht zu sehen, die Masken fangen an 
Defterreich, Frankreich und Preußen statt, um eine · Herabseßzung zu fallen: der dem Lande. verderblicher⸗ Mann, der Vorläufer der 
der Eingangssteuer auf die französischen Weine in das Gebiel Riederlage von Nooara, det Friedens von Villafranca, der Mann 
des Zollvereins zu erhalten.. der Füsilladen non Aspromonde läßt sich von Neuem blicken, wie 
Der Kaiser Napoleon soll' in Blarrihz sehr heiter sein“ und er ist und wie die Natur-ihn goschaffen hat uud erklärt den Krieg 
sich mit großer Ruhe und Zuverficht auf die Erhaltung des Frie- den heiligsten Rechten der; Nation, den gerechtesten Bestrebungen 
dens, aussprechen. Venedetti arbeitet für die Erhaltung des Frie- ür die Vervollständigung des natienalen Programmes. Dieser 
dens, feitdem er sich von der Stärke der deutschen Bewegung über⸗ Mann ist Rattazzi, der getadelte, der verwünschte Rattazzi.“ 
jeugt hag — Ein Manifest des Maireg ruft die Nationalgarde zur 
.Paris, 24. Sent. »Die, Epoque“ setzt ihr Kriegsgeschrei Erhaltumg der Ordnung auf aus Vorsicht sind einige Wachtposten 
fort. Heute: kummt indeß der eigentliche Zweck desselben zu Tage verstärkt worden. Bis jetzt ist die Stadt ruhig. Die Anzahl der 
Sie fordert eine Ministerveränderung, damit ihre Freunde vom in voriger Nacht verhafteten Personen beträgt 70. In dem Rest 
Tiers⸗Parti an das Stautsrudet kämen.: Aber auch der weniger der Halbinsel herrscht Kuhe, Wenn Garibaldi sich weigert,auß 
chrgeizige „Avenir National“ fordert num endlich einmal eine des die Erpedition nach Rom zit verzichten, s wird die Regierung 
timmte Politik von der Regierung; der jetzige Zustand des Han⸗ die Kammern einberufen.. 
gens und Bangens — und hierin hat das Blatt nur allzusehr Barcçelona, 12. Sept. Heute ist unsers so betriebsame 
recht — sei für die Gemüther und besonders für Handel und und-xege Stadt Barcelona, die mit Recht das spanische Manchester 
Gewerbe geradezu unerträglich. Sebst das Senatorenblatt, France“, Jenannt wird, Zeuge eines jammervollen und zugleichn emporen⸗ 
das bisher mit der Regierung durch Dick und Dünn gegangen »en Schauspieles gewesen. Diesen Nachmitiag wurden dam' hell⸗ 
ist, sagt, das Vertrouen des Landes auf die kaiserliche Verwal. ichten Tage — man weiß nicht, ob es um des Prangers vder 
tung sei verloren, wenn die Regierung sich nicht bald entschließe. iin des Hohnes willen geschah — gegen zweihundert Unglückliche 
Kurz, es ist offenbar, daß das Gouverment schleumigst. eine der Edes Alters und Standes durch die Haudtstraßen und von- vielem 
timmte Richtung einzuschlagen gezwungen sein wird. Indeß al- Militär bewacht, nach einem seit Kurzem zu diesem Zwecke hier 
lem Auscheine nach wird diese sich nach derx, deutschen Seite hin liegenden Ponton geführt. Diese neuen Opfer werden jetzt ihre 
friedlich erklären, um gegen Rußlaud und Italien die Hand frei reisinnigen Ideen und politischen Meinungen auf irgend einer 
zu häben. In Bezug hierauf bemerkt die „France“ mit gesperr- jener spanischen Inseln wie Fernando Po oder in dem Innern 
tet Schrift: „Trotz des Dementis, welches die Mittheilung der der Philippinen-Inseln als Verbrecher büßen, wo schon so viele 
„M. Freien Presse“ über das Gespräch in Livndiaerhälken hat, ꝛergleichen Verbrecher hingegangen sind, von deren Rücktehr kaum 
Jlauben wir doch zu wiffen, daß der Czar im Laufe der Unter. mehr gesprochen wird. Jammervoll war der Abschied der Mütter, 
redung Fuads Pascha das Angebot eines Bündnisses außerhalb Battinen, Kinder, Geschwister, Freunde u. s. w.5 feingetkleidete 
des Pariser Vertrages gethan hat.“ Es ist bekannt, duß die Damen umarmten unter Thränen sehr anftändig gekleidete Herren. 
„Zrance“ ihre Mittheilungen aus dem Ministerium desg Aeußern Ich sah, wie allem Anscheine nach ein Handwerker, seine Kinder 
schöpft. — Das Hauptaugenmert ist heute quf Itaälien gerich/ küßte und von seiner weinenden Frau mit Fassung und Mannes- 
tet, wo die Dinge sich immer Mmehr verwickeln und eine Katasirophe nuth Abschied nahm. Es war jammervoll, es ist empörendin Die 
aunmittelbar bevorsteht, wenn — was wemnig wahrscheinlich ist — Zuschauer blieben dabei nicht stumm und gleichgültig; sie murrten 
Garibaldi nicht noch im letzten Augenblicke nachgiebt. Man sagt, und in jedem Gesicht las mun den Ausdruck des Mitleids und 
daß das italienische Ministerium augenblicklich darüber beräth, ob der Entrüstung. Bei der Rückkehr vom Hafen pfiff das Volk das 
es nicht Garibaldi verhaften lassen will; die Mehrzahl der Nu ilitär aus und schalt es „Henkersknechte, Brudermorder ¶ Gr⸗ 
tien würde auf der Seite Rattazzis stehen. — Mir wird aus uneral Pezuela sagte? Er wolle die Stadt von allen den Elemen⸗ 
sicherer Quelle Folgendes gemeldet: Garibaldi ist auf dem Ger len reinigen, welche den Krebs unserer Gesellschaft bilden, und 
biete des Kircheustaates in Borneto, einem kleinen Hafen am Mar 4m denselbeun vollends auszuschneiden, dürfe man das gesunde 
taflusse, drer Meilen südlich von der nördlichen Grenze des Ker⸗- Fleisch nicht schonen. Derselbe hat es auch nicht geschont, als er 
henstaates / nad eben so p.el westlich von Viterbo, geiandet. Sein dor einigen Jahren Gouverneur in Cuba war, und Menschen⸗ 
Sohn Menotli ist ist in Florenz verhaftet worden. Die franzöe hairdet trieb. D. Red.) Man hat aber doch Beispiele gehabt, 
iischen Truppen sollen heute oder morgen nach dem Kirchenstaat daß die geschickteften Lerzte beim Schneiden sich felbst geschnitten 
abgehen. Die italienischen Truppen werden ihnen zuvorkommen saben. Heute Morgen wurde abermals das Gerücht an der Borje 
und so wird fich der Conflict zwischen Italien und- Frunkreich m Umlauf gesetzt, daß der Marquis von Miraflores, Cottinas, 
entspinnen, wenigstens moralisch. Die ganze Legion von Ankibes und Cantero verxhaftat uund verbannt worden seiem. Diese drri 
ist in der Auflosung begriffen, da die Offiziere sämmtlich ihre Männer sind die uneigennützigsten, angesehensten, beliebtesten und 
Entlasfung eingereicht haben . xieelleicht die ehrlichsten polttischen Personlichkeiten Spaniens. Mis 
—Burris, 25. Sept. Garibaldi ist also verhaftet.“Die aflsres iste vielleicht der treueste Anhänger und aufrichtigste Rath⸗ 
französische wie die italienische Regierung werden freier aufathmen: Jeber unseter Königin, und maun begreift micht; wie sie solcher Ge⸗ 
die päpstliche nicht. minder. Der „Constitutivnel“ läsgzt merken, valtthätigkeiten zulasfen kann.“ Man sagt, daß die Ddrei obenge⸗ 
daß die italienische Regierung sehr weise mit dieser Verhaftung wnnten Herren einen Versöhnungsversuch mit der liberalen Partei 
gehandelt habe, da Italien sich sonst utangenchme Verwickelungen wi der Koͤnigin anstrebten. um der Revolntion Einhalt zu thun; 
hätte zuziehen können, und lobt Herrn Ratiazzi über alle Maßen. illein Gonzalez Bravo(Ex⸗Demokrat und jetzte der allereifrigste 
In der That hat derselbe der franzöfischen Regierung die Arme Keactisnär im Ministerium) hat sich vorgenommen, einen Louis 
frei gemucht, und man darf jetzt eine eutschiedeuere Politik det Rapolron nachzusöffen, vergißt aber in seinem Eifer, daß dus spa⸗ 
Tuileriencabinets erwarten, entweder gegen den Orient oder geges Uische Volk kein französisches Volk und daß Gonzalez Bravo kein 
Deutschland. * Louis Napoleon ist. n en 
7 In Elsaß und Lothringen getzen die Rüstungen mit gtöß Donaufürstenthümer.. 
ein Eifer vor sich. Die Besatzung von Pfalzburg ist um ein Aus Jaffy 16. Sept. wird der Wlener „Presse“ herichtet: 
ganzes Infanterieregiment vermehrt worden. Bombenfeste Pulver⸗ Im Abend des letzten Sonntag sollte eben im Tircus der zweite 
magazine werden daselbst angewendet. Ebenso legen in Straßburg itt des Progtammes beginnen als plößlich himer einemVor— 
300 Pioniere solche Magazine unter den Wallen. an.n Jange, wo ein den Künstlern als“ Garderybe“ dienender Raum 
—— OItalien. cch befindet, eine hastige Bewegung und heftigez Hin⸗ und Her⸗ 
Flowvenz, 26. Sept. Die offizielle Jeitung“ sagt: Die laufen wahrnehmbar ward und ein markdurchdringender Schrei 
Regierung hat, um ihr Versprechen, eine iede Verletzung des roe rtönte. „Die Löwen sind heraus! der Cirkus brennt!“ erscholl 
oerhindern, — erhalten du lonnen, Ga⸗ 
Zejtung“ Alessandrige bringen laffen. 
ir wahrscheinlich, —— —— 
urůchukehren, Denwec· sein⸗