Full text: St. Ingberter Anzeiger

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ver. St. Jugberter Anzeig er“mit seinem Unterhaltumgsblatte erscheint wöchentlich dreimal: Dienskag, Donnerstag 
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—.. Vlautschrift oder deren Raum' herechnet. —* 
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RNro. 437. Sausstag, den 16. Noveniber * —WBe 1867. 
ne eseee Deuntschland. F * ——— 
München, 12. Nov. Das: neueste Regierungsblatt vom 
Heutigen veröffentlicht · den Vertrag, welcher zwischen den durch 
zie Munzconvention vom 830. Juͤli-1838 verbundenen Siaaten 
einerseitzs, dann dem Kaiserihum Oestexreich und; dem Fürstenthum 
Lichtenstein andrerseits über, die Aufhebung des, Münzvertrages 
bom 24. Januar 1857 bezüglich des Kaiserthumes Oesterreich und 
des Fürstenthumes Lichtenkein am 13. Juni 1867 3u Berlin ab⸗ 
geschlossen, vom Könige von Bayern genehmigt und ratificirt wor⸗ 
den' ifn. Inhaltlich desselben werden die xedtrqgenden Regierungen 
Zen Vereinsthalern und Doppelthalern die ihnen heigelegte Eigen⸗ 
schaft einesa gesetzlichen Zahlungsmittelsdor Ablauf des Jahres 
870 nucht enlgichen, so ferne sie nicht. in den.Zwischenzeit zu 
einem andern als Aem jetzt bestehenden Munzsysteme übergehen.n 
Mnchen, 13 Rod. Der behufs Berathung des Schulge⸗ 
setzes verstärkte vierte Ausschuß der Abgeordnetenkammer hat heute 
zen Abg. Gelbert zum Referenten uͤber das Schulgesetz gewählt. 
Dienstesnachrichten. J 7. ee 
3um Bezirksthierarzt in Speyer. wurde der Bezirksthierarz 
Goͤhring in Reustadt ernannt. αιU⸗, 
An der Gewerbschule Zweibrücken wurde die Lehrstelle für 
Mathematik und Phisik dem bisherigen Verweser derselben, Fried⸗ 
rich Polster; die Lehrstelle für neuere Sprachen dem bis herigen 
Verweser derselben, Joseph Gruber; die Fuͤuction eines Rectors 
dem Realienlehrer Johann Marzall übertragen . 5 
uͤnerm 10. Nob. wurde die erledigte Stelle eines Registra— 
hors der k. Regierungsfinanzkammer der Pfalz dem Canzlisten der 
!. Bergwerks⸗ und Salinenadministration Georg Alexander Schau⸗ 
pert, seinem Ansuchen emusprechend, berliehen und bestimmt, daß 
dessen bisherige Stelle nicht wieder besetzt werde. 
Fraukfswrt, 11. Nov· Es sollte mich! sehrwuündern 
wenn nicht auch bereits in Ihre Stadt die Gerüchte“ gedrungen 
sein sollten, daß wir hier wegen unablässiger Raubanfölleunferes 
Lebens nicht mehr sicher sind und alle Welt mit Revolvernund 
Todtschlägern“ bewaffnet einhergeht. In Wahrheit sind einige 
solche Fulle außerhalb der Siadi in Gegenden, die verführen konn⸗ 
len, vorgekommen; aber die geschäftige Fama hat sofort aus die⸗ 
sen Vorlommnifsen, die in ardeitslosen Zeiten nichts Ungewöhnli 
hes sind, sofort eine förmliche Unsicherheit gemacht⸗von? der die 
Kinder nuf der Straße sprechen. Die Polizei streift fleißig Nachtẽ 
————— werden wohl die wirklichen! und 
die selbstgemachten Schredgestalten bald⸗ verschwinden.“ Unsern 
Waffen⸗ und. Siockhändlern mag die Furcht zustatten gekommen 
sein; es wurde mancher Selfprotector und⸗ Lifeproservet gekauft, 
da selbfst in offentlichenAnzeigen derselben von haufigen, Rauban⸗ 
fällen“ die Rede war. Boͤse Zungen meinen sogar⸗ die Gerüchte 
duͤrden nur· von Specuilanten erfunden, um die Wohnungen und 
Häuset innerhalb der Stadt auf Koslen der Außenstadi in höhern 
Werih zu seten. Das Mittel ginge denn voch etwas zu⸗ weit 
Im Allgemeinen haben wir es aber mit großen Uebertreibuͤngen 
zu thun und wird sich der ganze Spuk hoffentlich bald wiedes 
derziehen. 
VSerlin, 12. Nov. In Betreff des Conferenzpro— 
jectes möchte ich hervorheden, daß die eingeladenen Mächte sich 
iber den Vorschlag nicht eher schlüssig machen werden als dis 
ihnen ein bestimmtes Programm vorliegen wird. — Die Regie⸗ 
rumg hat nunmehr definitive Beschlüsse über die Verwaltungsor— 
zanisation Hannovers gefaßt: die Aemter und Vandrosteien sind 
deibehalten, von den Regierungscollegien ist Abstand genommen. 
Die Regierung wird dem Landtage die mit Waldeck und Ol⸗ 
denburg abgeschlossenen Verträge vorlegen. — In der gestrigen 
Slaatgsministerialsitzung ist der Entwurf der Thronrede berathen 
worden; doch wird zur Feftstellung die auf morgen angesetzte Rück⸗ 
sehr des Königs abgewartet werden. Graf Bismardk kehrt erfi 
Donnerstag oder Freitag hierher zurüd. — Die Conservativen 
dimmen diesmal alle für Herrn v. Forckenbeck als ersten Präsi⸗ 
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henten des Abgeordnetenhatsses. Daz Gesetz wegen der Ver 
Fflichtung gum Kriegsdienste ist am 9, Nov. vom Konige voll zogen 
vorden. — Nach ⸗den, Bestimmungen über die Reorgauisation der 
dandwehr wird für jedes Linieninfanterieregiment Lein Landwehr⸗ 
nfanterieregiment à 2 Bataillone mit gleicher Nummer. und glei⸗ 
hem Provinzialnamen. und für jedes Fusilierregiment ein Reser⸗ 
Felandwehrbataillon mit gleicher Nummetr exrichtet. Die Landwehr · 
nfanterie des. Norddeutschen Vundes wird also da Regimennier 
. Baiaillvne, 188 Bataillone und 12 Reservelandwehrbataillone, 
usammen also 200 Bataillone Landwehrkerntruppen umfassen, zu 
enen noch 12 Bataillone der Gardelandwehr,und die Landwehr 
dessens kommen. Das ist eine Reservearmee von 220,900 Mann, 
Die fie Lein Staat in Europaaufzuweisen hat⸗ 3 der neuen In⸗ 
anterieregimenter werden in Fusilerregimenter Amgewandeit.n F 
nDer Hannoper!sche Courier nmeldetzie Die im vorigen 
Jahre nach London yeschafften 22 Millionen hannover scher Staats; 
gelder sind hier wieder eingetroffen und deponirtι. — 
Die Prov. Correspondenz“ meldet: Der neue Zollver⸗ 
rag tritt am A. Januar In Wirlsjamkeit. Vermuthlich wird der 
weiterte Bundesrath im Januar, das Zoslparlament Anfangs 
Febrauar einberufen. , 
Berlin, 13. Nov. Die Arbeiten der Commission des 
norddeutschen Bundes für eine allgemeine deutsche Proceßordnung 
verden, soweit sie in ein weiteres Stadium gerückt sind, den suid⸗ 
Feutschen Staaten zur Betheiligung porgelegt werden. Dex gleiche 
nodus procedendi sosl bei den ubrigen Arbezten; für eine gleiche 
Besetzgebung im Bunde in Betreff / dex Beiheiligung der Staaten 
senses des Mains eingehalten werden 5 
verin. 14. Nob. Die „Nordd. A. Z.“ dementirt die 
Nachricht eines Wiener Blattes, daß Frankreich in der e 
wig'schen Frage ein Compromiß worgeschlagen, wonach Dänemark 
gegen Einwilligung in die preußischen Garantieforderungen und 
gegen die Uebernuhmeder betreffenden Stagfsschuldquote die In— 
sel Alsen und den Sundewitt, ausschließlich der Festungen Duͤppel 
ind :Sonderburg, erhalten sollte. 
Waren, 10. Rov: Kaiser Franz Joseph hat folgenden Pa⸗ 
riser Journalisten Orden verliehen: dem Chefe Redacteur des Con⸗ 
titutionel, Limayrac, den Orden der Eisernen Krone zweiter Classe; 
Fem Director des Monitenr, NorberdBillard, dem Redacteur der 
Presse, Cucheval⸗Clarigng, und den Herxen; Lepey und Droͤolle 
non der: Patrie das Comthurkreuz des Franz⸗ Joseph⸗Ordens; den 
Herren Vitu (Etendard), Eduard Simon (onstitutionsl), de la 
donterie Preffe.) Edcudier (France), Villebort.(Siecle) den Or⸗ 
en der Eisernen Krone dritter Classe endlich das Rittexkreuz des 
Irtnz⸗ Joseph⸗ Ordens den Herren Walfrey, Momoxial ¶ Diploma⸗ 
que; Dr. Landsberg⸗ — 
France; Malespine, OHpinion Natienale, und Theophile Gautier, 
Moniteur.* S. 3 
r Arthur Görgey erschien am . Nov. in der Sitzung des Ab⸗ 
geordnetenhauses als Zuhörer. Als man ihn erblickte, trat zuerst 
Saale eine tiefe Stille ein. Ein dumpfes Gennixmel durchzog 
sodann die Reihen der Linken; plötzlich wurden Rufe laut; Gör⸗ 
gey ist hier! Was sucht er zwischen uns? Welche Frechheit! Hi— 
us mit dem Verräther! Will er uns auch der Reaction über⸗ 
jefern, wie seine Kameraden?“ u. s. w, Endlich brach der Sturm 
os. Es war unr Ein Schrei der Wuth und der Entrüftung. 
Börgey ging. — 
Wiren, 13. Nov. Die heütige „Presse“ theilt mit, daß 
Braf Bismarck das österreichische Rüundschreibeni vom 8. d. beant⸗ 
vortet habe, welches vor Allem die Befriedigung des Berliner Cas 
bineis uͤber die Erklärung constatirt, daß in Paris nichts verhan⸗ 
delt worden sei, was den Weltfrieden sibren koͤnnte. Preußen werde 
uch fernerhin bemüht sein, die gute Meinung der Cabinetie von 
Wien und Paris durch Fortjchreilen auf dem belretenen nationalen 
Wege zu rechtfertigen. — Die Debatie“ von heute erfäͤhrt, die 
Finladung zur Conferenz sei gestern- hier eingetroffen. — Das 
sriechische Konigspaar kraf geltern hier ein und wurde am Bahnhofe