Full text: St. Ingberter Anzeiger

om Kaiser in Marschnllsuniform, derzk das Graßkreuz des nehgen. Die Aufforderung an die Freiwilligen, sich zurückzuziehen, 
eIrldseroxdens. trug bon Hen Spitzen der höchsten Militär— IAnd Isei von Garibaldz vicht befolgt worden. In Folge der Niederlage 
Fidilbehörden· sowie don dem? griechischen, russi schen Amd dänischens der Freiwilligen eeen keine Gefahr mehr fuͤr die papstlichen 
Besandten inbfangen Pach herzlicher Begruͤßnig, zwische nden —A 8 Regierung habe cihre Truppen zurückgezogen im 
eider Monarchen, nach *gegenseitiger Vorstellung der Suiten nd verttauck, di dir von Frankreich eingegangens Verpfuͤchtung, die 
Besichtignung der äufgestellten Ehroncompagnie fuhr. das Königspaar »äpstlichen Staaten soöͤfock zu räumen, wenn die Sicherheit herge⸗ 
vom Kaiser begleitet in die Hofburg. tellt sei, treulich ausgeführt werde. Die Note besagt weiter, daß 
Klagenfurt, 8Se Nov. Arthur Goörgey, der durch acht- das Fiel der Septembere Convention vollständig verfehlt sei, indem 
jehn Jahre als Internirter in der Nähe unserer Stadt, in Vik- die Stellung des heil, Stuhles zu Italien in keiner Weise dadurch 
ring. wo er sich Haus und Garten gekauft, lebte, hat geündert worden sei. Ein aufrichtiges Einverständniß zwischen 
uns vor einigen Tagen verlassen und ist nach Ungarn zutüdgekehrt, Italien ünd dem Papsithum sei jedoch wünschenswerth; es würde 
wo er mit Hülfe der gegenwaͤrtigen Regierung ein Unterkommen, uͤm Nutzen der Religion gereichen und die Halbinsel vor neuem 
eine Austellung, einen Erwerbd zu finden hofft, denn mit nächstem Blutvergießen bewahren, ohne daß das Papfithum Gefahr liefe 
Jahre hört die Subvention auf, die ihm seither der Staat aus FJialien sei tief religiös, es werde das Papstthum zu veriheldigen 
gezahlt hat. —— uind mit aller Verehrung zu umgeben wissen und seine Unabhangig⸗ 
leit und Freiheit achten. Abex es sei nothwendig, daß ein Aus- 
aleich eintrete, welcher die Interessen des Papstthums und Italiens 
vereinbare!Die Note schließt: Wenn in Italien die Elemente 
der Ordnusig und' des Fortschrittes bestehen sollen, so ist es noͤthig, 
die Ursachen zu beseitigen, welche es in dem Zustande einer per— 
nanenten Aufregimg erhalten. Sie werden gewiß, Hr. Minister, 
zie Ueberzeugung geben können von der Dringlichkeit die römischt 
Frags shne Verzug zuidsen. “ 
2 Man meldet derAgencke Havanas“ aus Rom:e Den Au— 
jaben gewifset Blätter zuwider zeigt die päpftliche Regierung sich 
ehr zur Versöhnung geneigt. Sie hat sich nicht der Auslieferung 
er Garibaldinischen Gefangenen widersetzt Der heil. Vater und 
lLardinal Antonelli scheinen entschlossen zu sein, nicht die Personen 
ur Verantwortung ziehen zu lassen. die sich bei dem Plebiscit in 
nehreren Städten des päpftlichen Staats compromittixi haben. 
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Juarez verweigerte die Auslieferung der Leiche Maximilians 
veil der aus Wien abgesandte Adiniral Tegeithoff kein Beglau— 
»igungeschreiben mitgebracht habe. Die „V.Z.“ begleitet diese 
achricht mit folgender Bemerkung: Das legitimistische Gefühl 
träubte sich dagegen, sich mit der angeblich revolutidnären Ge— 
valt officiell in Verbindung zu setzen. Man glaubte vielleicht in 
Wien, der Präͤsident der Republik werde so guthmüthig sein, sich 
arüber hinwegzusetzen jJuarez war aber fest und hai es erreicht. 
zaß der stolze Hof sich vor ihm demüthigi.“ Nach den neuesten 
Rachrichten hat Tegetthoff jetzt die von Juarez verlangten Beglau⸗ 
bigungsschreiben erhalten und wird nun die Leiche in Empfung 
ehmen. ni 
— ) Frankreich. S . 3 
Pé ri s, 13. Nor. Es herrscht hier eine ungemeine EAuf⸗ 
tegung. Es fieht im Innern sehr Uebel aus. 29 Verhaftungen find in 
der Nacht vom Montag auf Dienstag hier vorgenommen worden: Bei 
ahlreichen anderen Personlichkeiten haiman Haussuchungen vorgenom ⸗ 
men. Die Anklage geht auf Theilnahme an einer geheimen Ge⸗ 
sellschaft. Anreizung und Versuch zum Aufruhr. Unter den Ver— 
hafteten nennt man besonders die Herren Nacquet, Professor der 
medicinischen Facultät, und Acolas einen Anwalt.n Einer derje⸗ 
aigen, bei denen man eine Haussuchung unternommen hatte, hat 
gestern früh Frankreich eiligst verlassen. Man sieht, die Anzeichen 
von einer tiefgehenden Unzufriedenheit im französischen Volke meh⸗ 
ren sich.n Dabei wird das Brod immer theuerer, da die Bäcker 
s mehr Ersatz fordern. als die Stadt ihnen gewähren will, und 
jene daher auf die Vorschläge Herrn Haußmanns noch immer 
nicht eingehen. Heute wurden sänmtliche Backer aufdie Wolizei- 
prafectur berufen. — Nach Privatnachrichten aus Serbien verbreüen 
etzt die serbischen Emmissäre folgendes Programm unter der christ⸗ 
ichen Bevölkerung der nördlichen Türkei; 1) Annexion der Herze⸗ 
zowina, Bosniens und der Bulgarei an Serbien, welches so ein 
önigreich von 79 Millionen dilden würde; 2) Foöderation mit 
Montenegro. welches seine Unabhängigkeit bewahten will; 8) Fö⸗ 
heration mit Griechenland. Albanen will von Serbien nichts 
wissen, und die dortige revolutionäre Partei neigt mehr nach Grie— 
henland hin. Doch hat dieselbe kürzlich einen harten Schlag ev⸗ 
litien, indem der mächtige Gebirgsfürst Bib⸗Daia von Miridites 
der Pforte don neuem Gehorsam geschwocen und den serbischen 
and griechischen Emissaͤren den Tod angedroht hat, sobaid er sie 
in den Bergen betreffen würde. So lange die Pforte ihn bezahlt, 
wird er ihr sicherlich ergeben bleiben. — ——— 
Es wird über einen neuen Postvertrag zwischen 
Deutschland (dem norddeutschen Bunde ) und Frankreich 
unterhandelt, durch welchen bedeutende Portoermäßigungen erzielt 
werden sollen. — Nach Briefen aus Constantinopel werden immer 
noch neue Verftärkungen nach Kreta geschickt. Der Sultan soll 
in der That ein „iranker Mann“ sein; er soll an einem Brust⸗ 
übel leiden. — Die Nachricht von Erkrankung ESpartess 
soll falsch seiin. 
Paris, 14. Nob. Der Moniteur enthält die Decrete, wor⸗ 
nach Magne zum Finanzminister, Pinard zum Ministern des In⸗ 
nern und Herr von Lavalette zum Mitgliede des Geheimen Rathes 
ernannt werden. 
Paris, 14. Nowb. Der „Patrie“ zufolge erhalten die Ein⸗ 
adungsbriefe zur Conferenz keinen Lösungsvorfchlag, sondern len⸗ 
ten blos die Aufmerksamkeit der Maächte auf die Nothwendigkeit, 
der Wiederkehr von Ereignissen, welche periodisch die Ruhe Eurb⸗ 
pas sibren, vorzubeugen. Der „Moniteurx“ spricht sich beifallig 
über den Rückzug der italienischen Truppen aus dem Kirchenstaate 
und über die vom neuen Ministerium ergriffenen Maßregeln ge⸗ 
gen die Ruhestörer aus. — Die Ernennungsdecrete für die Her⸗ 
ren Pinatd und Magne werden morgen im, Moniteur 
erjcheinen.“ er rn p 
Italien. 
—Slorenz, 11. Nov. Aungeblich zu militärischen Unter⸗ 
ichtsaweden werden drei Lager, jedes zu 25.000 Mann, in Reapel, 
Poggio Mirtoto und Florenz errichtet; für die Cavalerie werden 
tarte Pferdeantäufe gemacht. — Die Riforma? erhaͤlt aus La 
Spezzia Nachricht pvon Jemanden, der Garibaldi besuchen wolhte 
aber von dem wachthabenden Officier abgewiesen worden war 
Besuchern ist Garibaldi nur von seinem Fenster aus sichtbar. 
Floxenz, 12. Nod. Die officielle ,Gazetta“ enthält 
eine Circularnote des Ministers Menabrea vom 7. Rov. datirt, 
worin derselbe den Zweck ertlärt, welchen die Regierung durch die 
militarische Besetzung der römischen Staaten zu erreichen suchte 
and der jetzt erreicht ist. Die Regierung, treu ihrem gegebenen 
Worie, habe sich geweigert, die Plebiscile der Bevolkerung auzu⸗ 
at Wermisschte s8ß. 
ESi. Ingbeet, 16. Nov. Heute Morgen 83 Uhr brach in 
dem Herrn BraAnionm gehsrigen hintern Wohngebäude, das an 
das vordere Wohnhans anlehnt, Feuer aus, und ist es dem raschen 
Erscheinen und der Thätigkeit unserer hiesigen Feuerwehr zu ver— 
danken, daß in einer Viertelstunde das Feuer schon gelöscht war und 
ucht weiter um sich greifen konnte, so daß nux der Dachstuhl abbrannte. 
Das Sturmgeläute war sehr zweifelhaft, und dürfte 
ezeichnender sein. 
‚FZ3weibrücken, 13. Nov. Heute früh 16 Uhr wurde im 
Bemeindewalde von Niederauerbach von Leuten, die allda Laub 
charrten, die Leiche eines neugebornen Kindes unter Laub ver⸗ 
tedt und mit einem alten Tuche zugedeckt, aufgefunden. Das Ge⸗ 
zicht begibt sich sofort an Ort und Stelle. Nähere Anhaltspuukte 
ehlen bis jetztz doch hofft man durch die eingeleitete Untersu⸗ 
hung die Rabenmutter exforschen, und dieselbe der Criminaljustiʒ 
urx Suͤhne des unatürlichen Verbrechens ůͤberliefern zu koͤnnen. 
MünchenAL. Rop. Die theoretische Prüfung der 
Rechtscandidaten an dex Universität endete heuer mit sehr günsti⸗ 
jem Resultat. Von 169, admittirten Candidaten unterzogen sich 
62 der Prüfung, pon welchen nur 27 für nicht befähigt erklart 
vurden, also 135 bestanden“.“ Zum zweitenmal machten die 
Prüfung 21, wovon wieders5 durchfiesen, Einer machte sie zum 
orittenmal und zwar mit günstigem Erfolg. * J 
. Frankfurt, K. Nod.Seit dem Todestage Robert 
Blum's wurden- alljährlich von/ Unbekanuten als Erinnerungszei⸗ 
hen Fahnen qausgefleckt und sonstige Demonstrationen vorgenom⸗ 
nen. Heuer unterblieb dies zum ersten Male. F 
SFrankfurt., 1IB. Nov.“ Die nymittelbar nach ihrer 
Sröffnung wieder posizeilich geschlossene Reuter 'sche Tebe⸗ 
zraphenoegemtux dahier hat nun die Polizeiliche Genehmig⸗ 
ing erlangt und pird die Firma ,Robert Salinger's telegraphi⸗ 
ches Bureau für Mittel⸗, West- und Süddeutschlaud“ führen., 
t. Dier Stürme der letzten Tage haben auch in der Ostjee 
zroße Verheerungen angerichtet. Allein in der Naͤhe Danzigs sind 
ehn Schiffe gestrandet. Die Mehrzahl derselben ist wrack. Es 
elang jedoch sämmtliche Mannschaften von den zehn Schiffen 
circe 830 Mann) zu retten. 5