Full text: St. Ingberter Anzeiger

jelm, Kaufmann in Bergzabern; 20) Klamai, Ludwig III., Land- jaben, wie man sagt, dreizehn Perfonen das Lebeneingebüßt. 
virth und Gemeindexath in Jggelhetm; 33 Wernz, Ludwig Eand- Inter den Berunglüchten befinden sich die Herren Berge Director 
virth ind Gonleim 322) Spies, Jalobl Ackerer in Oberhausen; Bamexr uund Obersteiger Er dimen g en Nahere Serichte sind 
28) Brech, Abraham, Adjunkt in Dannstadt; 24) Schmidt. Ja⸗ ins bis jetzt noch nicht zugekommen. 
ob Il., Ackerer in Olsbruͤcken; 26) Schütz Johaun, Kaufmaun Zell, 21. RNovd. Gestern Abend gegen 6 Uhr brach 
in Speyer; 26) Duürr,* Karkee Kaufmanm im-Germersheim hier in einem Privathause Feuer aus, welches sich bald über ein 
27) Eidt, Christian II., Oekonom in Gollheim; 28) Decker, zauzes Stadtviertel verbreitet und in wenigen Stunden zehn 
Friedrich Carl, Bürgermeister in Gauersheim; 28) Briegel, Ja.; däuser in Asche legte. J 
iob E., Gutsbesitzer in Zeselberg;“ 80) Webel, Philipp Hermann 7 Die Leiche des Oberstlieutenants z. D. v. Zander wurde 
Friedrich Müller und Bürgermeister in Großkarlbach.“ Sodann w Königsberg am 17. d. im Festungsgraben ohne Spuren äuße- 
ala Ersatzgeschworene:“ 1) August Feranzbühlereg Vuchdrucker; er WBetletzungen aufgefunden; das Geld, welches 3. vom Haufe 
Ludwig Heintz, Stadtrath; S)Gottfried Gullinann, Kaufmann, nitgenommemn hatte, fund sich in der Tasche wor. Man. kann an- 
1) Christian Ambos, Geschäftsmann; 5). Friedrich Lindemaun, jehmen, daß 8. jeinen Tod freiwillig gesucht und gefunden habe 
Ztadtrath; 6) Friedrich Herold, prakt. Arzi, Alle von Zweibrücken. Lin anderer Sohn des jetzt 77 jährigen Kanzlers,, der frühers 
Die Geschworenen waren heute 'alle erschicuen, min Ausnahme dürassierlieutenant v. Z., ffürzte sich im vorigen Jahre bei seinem 
des durch Krankheit verhinderten-⸗-Bürgerineisters WebeT,? der, Uufenthalt in Karlsbad aus dem hochbelegenein Feuster seineß 
wvie auch der anwejende Geschworenei Kie ß'e teh'dessen Fru jeden Logisn wobei er feinen Tod fand. yhte 
LTag ihrer Entbindung entgegen sieht, vom Geschworenendienst für 5P. Ditr Liquidation der Ausstellung schreibt ber Pariser Fi⸗ 
diese Session dispensirs wurde. Ein Dispensationsgesuch des Ge- saro,“ ist noch nicht geschlossen z'aber man kann fich durcuf ver⸗ 
chworener Leppha wurde dagegen vom Gerichtshof abweislich assen, daß sich ein Ueberschuß von 3 Mislkßonen werden zu gleichen 
beschieden. Theilen zwischen dem Staat, der Stadt Paris und der Ausstele 
Vormittagssitzung vom 25. Nopvembe— — ungscompagnie zu vertheilen sein; du die leztere 2 Millivnen 
Anklagesache gegen Wilhelinine EhristineGeren“317 Jahre ingeschossen hatte, so ergibt sich eiwas mehr als F Provcent' Nu⸗ 
alt, ledige Dienstmag. von Beerfelden, Großherzoathum Hessen, zen. Die Eisenbahngesellschaften, welche je 800,000 Fr. gezeicht 
wegen Kindsmords. jet hatten, werden 25, 000 Fr., und jedes Witglied der kuiserlichen 
Die Angeklagte war von Osterz 100800 361 inTommijsion, welches 25,000 Fr. garantirt hatie, wird ungeführ 
Frantfurt in Dienst gestanden, wo sie mit einem gewissen Georg 2000 Fr. erhalten. Minister Rouher hat übrigens bereitä in der 
Joe von Beerfelden zusammentraf, den sie von früher her kanute, Kammer erklärt, daß ein etwaiger Gewinn von keinem der Be— 
und zu dem sie in näheren Umgang trat. Von dort“begab sie,theiligten angenommen, söndern für einen patriotischen Zwede be— 
ich nach Mannheim, und als sie da-keinten⸗ Dienst-fande zu ihwr stimmt werden solle. * 
Pathin, Ehefrau Dumler in Ludwigshafen, welcher sie die Haus- Die goldenen Preismedaillen“ der Welkausstellung werden 
Jaltungsgeschäfte besorgen half. Vön“zrankfurt her befand su ungefähr acht Tagen ausgetheilte: Dieselben sind⸗ Mach: den 
der Angeklagte schon in andern Umständen, die sie jedoch weder hier vorhandenen Exemplaren zu urtheilen, so schlecht und mangel⸗ 
yren Verwaundten, noch den Eheleuten Dumler mitthrilte. Letztere) haft ausgeflihrt, daß, wären sie aas Zinn, statt aus Gold, der⸗ 
zutten auch nach ihrer Ecklärung keine Ahnung von dem Zunand Stoff immer noch mehr werth wäre, als die Form. Jedeufalls 
der Angeklagten.“ Naächdem dieselbe schou' Ende Augast cinmat vürde keine Jury in der ganzen Welt sich so sehr bloß gestellt 
unstahten getroffen hatte. von den EheleulynKDuümler wegzugehen. jaben, um dem Product der Ausstellungscommission, auch nur als 
verlaugte sje am 7. October ihr Dienstbuch, um das Haus zu einfach, gewerblichen Artikel den Zulaß zu dem Palaste des Mars- 
»erlassen, verschob! aber'augeblich des sihlechten Wetlers wegeus ihre eldes gestattet zu haben. Die Futterale sind in ihrer überaus 
Abreise auf den nächsten Taßg. Am,7. October selbst war die schäbigen Ausstattung selbst einer gemeinen irdnen Thonpfeife un— 
Augetlagte den ganzen Tug bei der Arbeit, bis gegen 8 Uhr würdig. 
Abends und hatte sich dann in ihre Kammerebegeben. Kurz daraus 
zörte Ehefrau Dumler auf dem Hausgange, der ihre Wohnung 
»on der Kammer der Angetlagteir schied, Fußtritte und die Schelle 
an der Hausthüre gehen; letzteres hörte, auch der in der dicht 
jeben dieser Kammer liegenden Gesellenstube sich aufhaltende Ge— 
elle Christian Galle. Des andern Morgens um 8. Uhr machte 
Babette Höder, die an dem im Hof, besindlichen Brunuen Wasser 
holte, die Wahrnehmung, daß das Wasser blutig war. Auch fand 
man bei den sofortigen Nachsorschungen, daß ein Theil des aus 
festgenagelten Brettern bestehenden Brunnendeckels losgerissen war 
und dann im Brunnen selbst ein blutiges Hemd und eine Kinds— 
eiche weiblichen Geschlechts, welche mehrere Berletzungen, besonders 
einer nach dem ärztlichen Gutachten lebensgefährliche Stichwunde 
nn der Brust und eine absolut tödtliche Schnittwunde im Halse 
zatte. Das Gutachten konftatirte ferner, daß das Kind lebens— 
hig war, gelebt hafte und dessen Tod dutch' erwähnte Verletzun⸗ 
Jjen verursacht worden sei. Während der Nächforschungen im 
hofe war die Angeklagte in ihrer Kammer, dus der ein Fenster 
In den Hof geht, und hörte Ehefrau Dirmnler, mie dieselbe ausrief: 
„Ach Gott, sei, mir gnädig, sie haben es l Bei, näheren Nach— 
orschungen wurde koönstatirt, daß die Angeklagte, gegen die sich 
der Verdacht richtete, kurz vorher niedergekommen war.““ Dieselbe 
jestand dies auch sofort zu, wie auch nach vorherigem Leugnen 
pater mit der Scheerer die sie beissich trug, das Kind verletzt zu 
jaben. Doch erklärt sie, darüber nichts Bestimmtes angeben zu 
önnen, da sie ohne Besinnung gewesen sei. (Schluß folgt.) 
— Bermischres. 
Landau, 21. Nod: Gestern Nachmittag wurde bei'm 
Quetschen einer Mine der Genietteutenant Oskar Frhr. v. Schacky 
nit soicher Gewalt wider einen harten Gegenstand geschleudert und 
o schwer am Kopfe verletzt, daß er- in der Nacht darauf starb. 
F Vom 1. December nächsthin ab gelangen zwischen den 
Stationen der pfälzischen Bahnen Hombutg. Zweibrücken, St. Ing— 
ert, Blieskastel, Schwarzenacker, Landstuhl und Kaiserslautern 
And der Station Friedrichsthal, kgl. Saarbrücer Bahn, directe 
Schnellzugs-Billete zur Einführung. *5 —VVV — 
Der in Wurzburg wegen Majestätsbeleidigung verhaf 
ete Schauspieler Wiesner wurde gegen Kaution aus der Haft entlassen. 
Saarbrücken, 25. Nov. Die Nachricht von einem 
hrecklichen Unglücke durchläuft unfere Stadt: In Folge eines 
1 der Grube „Kronprinz“ (Griesborn) ausgebrochenen Brandes 
Landwirthschaftliches. 
Die Heiligenstädter Kartoffel ist unter den neu— 
angebauten Sorten diejenige, welche sich einer befonderen Beachtung 
zu erfrruen gehabt hat. Es sind mit ihrem Anbaue Verfuche in 
zroßer Zahl gemacht worden, jedoch sind die Ergebnisse diefer Ver—⸗ 
uche jehr verschieden und dem enifspricht das Urtheil über den 
Werth und Unwerth der neuen Sorte. Zunächst scheint es, als 
hedürft es bei ihr gegenüber manchen anderen Kartoffelsorten des 
Zusammentreffens einer größeren Zahl von Bedingungen, um ihre 
Leistungsfähigkeit zu zeigen, als sei dann aber auch, wann diese 
Bedingungen vorhanden sind, diese Leistungsfähigkeit namentlich 
in Bezug auf die Quantität der Ernte eine sehr hervorragende. 
Von größeren vergleichenden Anbaueversuchen aus neuerer Zeit 
ind namentlich diejenigen zu erwähnen, welche im Königreiche Sachsen 
zu Chemnitz und Tarandt und von den Mitgliedern verschiedener 
dreisvereine, angestellt wurden. Nach diesen Versuchen hat unter 
onst gleichen Umständen die Heiligenstädter Kartoffel die höchsten 
Erträge der Quantität nach gegeben. Die Sproffenbildung war 
bei der Heiligenstaädter bedeutender, d. h. es entwickelten sich aus 
»iner Saatknolle mehr oberirdische Stengel, als bei den anderen 
Sorten; ebenso ist die Rhinzombildung und der Knollenansatz ein 
hedeutender. Der Stärkegehalt im Vergleiche mit sächsischen Zwie— 
beltartoffeln war ein mittlerer, der Gehalt an Präteinstoffen mei⸗ 
stens geringer als bei der Zwiebelkartoffel. Auch dem Central⸗ 
verein der Provinz Sachsen wird ein Versuch mitgetheilt, nach 
welchem sich 1866 die Heiligenstädter Kartoffel am besten bewährt 
jabe. Ueber die Widerstandsfähigkeit der Heiligenstädter Kartoffel 
jegen die Pilzkrankheit haben die genannten Versuche keinen Auf⸗ 
chluß gegeben, während in dieser Beziehung ein früherer in Tha— 
randt unternommener Versuch mit Einimpfung des Kartoffelpilzes 
ei verschiedenen Sorten entschieden günstig für die Heitigenstädter 
Zartoffel ausgefallen ist. Diesem Berichte des 1867er Jahrou⸗ 
hes der Landwirtyschaft von Dr. W. Schuhmacher füzen wir an, 
vaß der landwirthschastliche Verein der Provinz Lieinhessen an 
ca. 40 Versuchsansteller Heiligenstädter Kartoffeln als Setzgut hat 
hertheilen lassen; von beiläufig 25 sind bereis die. Resultäte be— 
annt geworden. Dieselben sprechen sich übereinstimmend dahin 
zus, daß der Ertrag der Zahl und' der Gesammtmasse der Kar— 
offel nach ein sehr hoher gewesen sei; allein die Kartoffeln seien 
immtlich sehr klein geblieben und zeigten einen geringen Stärke⸗ 
aehlgehalt.