am Kch der besonderen: Sorgfalt' der Hohen, Polizei zu er⸗
reuen. — Die Berxichte über das Befinden Gazibaldi's auf Caprera
auten vortrefftich. — Die Borse bietet Tag fuͤr Tag dieselhen
Somptome Dieselben Escomptirungen, dieselbe Reprise bei Er⸗
ffnung nselbe Geschaftslosigkeit, dieselbe Reackion.“ Namenklich
ei itai. Anleihe ist. dieselbe Syfiphusarbeit jeden Tag von vorn
rnzufangen. Rachdem man im Laufe des halben Wonats für
3 Rillionen escomptirie, liefert man die Titel. Wer kiefert?
Man sagt die italienische Regierung. ie nimmt mit der Einen,
im mit der Anderen den Januar-Coupon zu zahlen. Starke Baisse
der Transatlantiques. Man fürchtet, der Januar-Coupon werde
ins Wasser fallen.
Paris, 17. Dec. Die heutige Sitzung des Gesetzgebenden
Nörbers bot nichts von Interesse. Nach dem neuen Armeege⸗
setze soll das jährliche Contingent auf 100,000 Mann gebracht
verden, so daß die ganze Armee 800, 000 Mann betragen würde,
»on denen wie bisher 400,000 Mann unter Waffen stehen sollen.
Dazu würden freilich noch 420,000 Mann activer Nationalgarden
kommen.“ Die mobile Nationalgarde, die zum Argressivdienst gar
nicht verwendbat ist, wird kaum je ernstlich in Betracht kommen
sonnen. MarschallNiel wird selbst das Gesetz vor den Kam-
nern vertheidigen; er ist ein geschickter und vor Allem ein klarer
stedner. Die gleiche Eigenschaft hat auch Hr. Pi nard in den
Tommissionen bereits bewährt, der nebstdem auch eine bedeutende
Zraft der Mepression entwidelt und darum beim Kaiser sehr in
Bunst steht — Das viesjahrige Budgeét von Parzshalan ⸗
cirt in Ein nahme i und Ausg'aben mit 245,212,059 Ircs.
.3
. Paxis, 18. Dec., Die franzosischen Gerichte werden.in
Zurzem einen interessanten Proceß zu entscheiden haben, General
Déix hat nämlich im Namen der Vereinigten Staaten gerichtlich
ine Forderung von sechs Mill. D. gegen die Herren Erlanger,
Schiffsrheder Armand und Abgeordneter Voruz, Präsidenten der
handelstammer in Nantes. eingeklagt. Obige Summe sollen diese
Herren von den ehemaligen Südstaaten, zur Construction von
riegsschiffen erhalien haben, welche später nicht an jene abgelie⸗
ert, sondern seloͤst theilweise an Preußen ec. verkauft worden sind
Nußerdem verlangen die Vereinigten Staaten noch an zwei Mill.
Doil. Schadenersatz für Ausrüstung von Kriegsschiffen, die sie an
die franzoͤsische Kuüͤste abgesandt, um das Auslaufen jener zu ver⸗
zindern. Die Südstaaten, als Rebellen, hätten kein Recht gehabt
Zelder zu obigen Zwecken zu verausgaben. — Troz einer Petition
in den Kaiser ist gestern die directe Eisenbahn, die nach dem
Marsfelde führte, geschlossen worden. Der Bahnhof und die Erd⸗
nuufschüttungen werden von morgen ab abgetragen. Letztere follen
ur Erhöhung des Quai d'Orsai verwandt werden. *
Aus Parxis, 18. Dec, wird geschrieben: Die innere Sach—
age resümirt sich in den Worten: „armements à outrance —
vcation à outrance“ (übermäßige Rüstungen, übermäßige Reac⸗
ijon.) Die Ereignisse, die Rüstungen, die Strenge gegen die
ßresse, das Militärgesetz u. s. w. constatiren die Wahrheit. dieser
Behauptung. — In seiner Wochenschau constatirt der Abend-Mo⸗
niteur,“ daß die anarchischen Agitationen im italienischen
Volke keine tiefe Wurzeln haben, und knüpft daran die Hoff
ung, daß Italien, „gleichzeitig seine Interessen und seine Pflich⸗
en erkennend, die eingegangenen Engagements respectiren und seine
träfte der normalen und friedlichen Entwickelung seines moralischen
und materiellen Gedeihens widmen werde.“ Außerdem hebt das
officielle Abendblatt im Laufe seiner Rundschau mit sichtlicher Be⸗
friedigung hervor, daß zu Stuttgart Herr v. Varnbülher „un⸗
er Beifall der Versammlung“ mit Auflösung der Kammer drohte,
venn sie sich für diplomatische Vertretung Württembergs durch die
Rorddeutsche Conföderation aussprechen würde.“ 333
Paris, 18. Dec. „France“ sagt: Die Allianzanerbietungen
Italiens in Berlin und Petersburg sind nicht geglücht. Italien
ürfe jetzt seine Hoffnungen darauf gründen, daß Ignatieff even⸗
uell Minister wird, der, wie man sagt, eine entschiedenere Politil
in den Beziehungen Rußlands zu den auswärtigen Mächten ver⸗
ritt. — Baron Budberg wird Samstag abreisen.
Paris, 18. Dec. Man liest im kleinen, Moniteur“ fol⸗
zende Uebersicht über die gegenwärtigen Debatten im italienischen
Harlament: „Das italienische Parlament, das seit dem 8. Decem⸗
zet seine seit bier Monaten unterbrochene Session wieder aufgenom⸗
nen hat, überläßt sich in Bezug auf die letzten Ereignisse einer
angen Debatte. General Menabrea hat die ernste Situation klar
hervortreten lassen, in der sich die öffentlichen Angelegenheiten be⸗
fanden, als er, in Folge der Demission des Herrn Ratazzi und
der mißlungenen Bemühungen des Generals Cialdini, ein Mini—
sterium zu bilden, es aus Anhänglichkeit an den König und die
Nation übernahm, sich an die Spitze einer neuen Verwaltung zu
tellen. Hr. Crispi, einer der Führer der Linken, kritisirte zwar
v⸗GSeptember⸗CTonnention, fadelt aher auch die von Garibaldi ver—
luchtę Erpedition z die grohe Mehrzahl der Gemüther bleibt rudig,
Angesichts. der Wit deraufnahme des parlaͤmentarischen Lebens.
die Inchhishen Agulationen sinden keinen festen Hait in dem
ffenslichen Bewußtsein. Man darf also hoffen, daß Jtalien gleich
eitig seine Interessen Amnd Pflichten *begreifen, vie eingegangenen
Verpflichtungen achten und seine Kräfte der normalen und fried⸗
iichen Entwickelung seines moralischen und materiellen Wohlerge⸗
hens weihen wird.“
Pparis, 18. Dec. „Patrie“ sagt: Die Depeschen
Menabrea's au die französische Regierung enthaltien kein Ver⸗
angen um Aufklärung über die Erklarungen Rouhers, sondern
ein Urtheil über das Conferenzproject, das Menabrea für umso⸗
veniger ausführbar hält, als die Erklärungen Rouhers nun deuts
licher geworden seien. —
Belgien.
—A Oeert Die Zeitungsnachricht, das Gesammt ⸗
rabinet habe seine Entlassung gefordet, ist unbegründet. Die Ver⸗
handlungen, um den Rücktritt einzelner Minister zu verhindern,
auern fort jedoch mil' eringer Aussicht auf Erfolg. 29
trui England. 2it
n Lomndon;n 16.Dec.“ Die Fenierbewegung hat die alte
Ruchsuchtedes irischen Pobels wieder geweckt und in allen Theilen
Jirslann d st finden schauderhaftet Thaten statte Einem Pächter
vurden. Nachts seine Kühe getödtet, einem andern seine. Schafe.
In heiden Fällen wurden die. Thiere grausamer Weise nur so
weit verletzt, daß sie während der Nacht verbluten mußten.
Als ein Beweis der Aufregung, die das neue Fenier⸗At-
kentat erzeugt hat, theilen wir folgende Stelle einer Correspon-
denz der K. . mit: „Schlagt die irischen Hunde todt, wenn
tije uns die Häuser über dem Kopfe zusammenschmeißen, daß un⸗
ere Kinder als Krüppel aus den Kellerldchern herausgezogen wer⸗
»en müssen !“ — so, höxte ich heute Arbeiter, nicht etwa weiner⸗
hitzt, sondern höchst gelassen, aber entschlossen fagen:.“ Nach Strenge,
ernster, unerbittlicher: Sitenge gegen jeden muthwilligen Kuhestörer
ruft das Publikum, ruft die Presse im Chorus. Schon ist der
Augenblick gekommen, wo die Gebildeten mahnend auftreten müssen,
damit die Masse nicht nach Blutgerichten brülle. — Von den Er—⸗
griffenen nennt sich der Eine Timothy Desmond, 45 Jahre alt
und Schneider Pon Handwerk, der andere Jeremiah Allen, etwa
830 Jahtre alt, jst Schuhmacher, und die Frau, ebenfalls etwa 30
Jahre alt, heißt Aun Justie.
London 1I8. Dec. In Folge einer übrigens rein, zufäl⸗
igen Explosion von Nitroglycerin in New-Castle wurden 4 Per-⸗
onen getödtet und mehrere verwundet. — In Wolverhampton
Jder Plan eines gleichzeitigen Angriffs auf bestimmte Waffen⸗
anmern in Eugland aufgefunden wordeunn. —
SEchweiz. ann
Bexnn, 16. Dee. Troz abscheulichem Wetter waren geflern
n ghi doe 4000, in Winterthur 5000, in Uster 6000, in
Bülach 3000 Bürger versammelt und nahmen das oppositionelle
Programm auf Verfassungsrevision durch einen Verfassungs⸗
ath an. Mehr als 10,000 Unterschriften machen eine Volksab⸗
timmung darüber nothig.
Bei bder Vereidigung des Bundesraths Ruffy, die am 13. d.
tatifand, außerte der Präsident der Bundesversammlung, Oberst
Stählin von Basel in seiner Ansprache, ähnlich wie Hohenlohe,
zaß die politische Situation äußerst ernst und drohend sei.
——— Italien. Fuener ne
Aus: Rom, 12. Dec., wird der: Correspondenz, Havas ge⸗
chrieben:“ Die Lage der papstlichen Finanz en flößt große
gesorgnifse ein. Im Büdget für 1867 betrug bei 786 Mill.
Franken Ausgaben und nur 86968 Mill. Einnahmen das vorge⸗
sehene Deficit 3778 Mill.z die Verzinsung der öffentlichen Schuld
erfordert 3940. Vill.e» Zur Deckung dieses Ausfalles hat der
xeilige Stuhl vorlaufig nichts als den eventuellen Ertrag des
Peferspfennigs, der sich bisher im Jahresdurchschnitt auf—
3ibis 9 Mill. belief. Dagegen erhöhen aber die Kosten des letz
den Feldzuges das Deficit mindestens auf 46 Mill. — Der Genr⸗
ral d. Fai EIy befindet fich noch immer in Civita⸗Vecchia. Tratz
der strengen Kälte lagern mehrere Abtheilungen der franzöfisch en
Divisionen im Freien unter Zelten. — IV
Rom, 12. Dec. Die gefangenen Garibaldianer sind bis
auf wenige, die am 22. Oct. an der Porta del Popolo gefangen
wurden, ulle freigegeben.
—KMRom, 12. Dec. Täglich treffen Rekruten aus allen Welt⸗
heilen in Rom ein. Das slärkste Contingent liefert in der letzten
Zeit Irland. Die Irländer kreten meistens in die Zuaven ein
deren Effectivbestand sich bereits auf 6000 Mann belaufen soll.
In Rom wollen sich die Zustände gar nicht mit der alten
Dednunag um Nube anthum: bei Taa viel militärischer Ayparat