— mne. England. d iurtr. i3
ALondom'lFebrae Dern, Daily Telegraph“ bespricht die
xrtentalische Frage und bemerkt, daß Englands Politike sich von
Fem Standpunkte von 1853 nicht so weit entfernt habe, wie die
Friedensfreunde und die Prediger unbedingter: Nichteinmischung
ich einbilden. Ruhig könnte England den baldivunvermeidlichen
Zzusammensturz des ottomanischen Reiches ansehen, wenn ein An⸗
erer. als NRußland der Erbe des Großfürsten würde. Abet
indisch wäre es, zu glauben, daß Rußland den Schlüssel zum
chwarzen unde mitländischen Meere nicht für sich selbst zu erobern
aitschlossen sei; Findisch zu wähnen, daß England die Russen in
Zonsianlinopel als Herren dulden. Jonnte. in bnttze—
Der Morning Advertiser“ gefällt sich in originellen Anschau—
mgen. Wahrend die vom Fürsten Hohenlohe / porgezeichnete: Poli⸗
in Bayerns von unserer · Presse mit kaum nennenswerthen Aus⸗
nahmen als die einzig richtige und ersprießliche anerkannt wird⸗
setzt der Advertiser auseinander, daß Preußen eine Annaherung
hayerns, Badens und Würtembexgs an den norddeutschen Bund
zar rigt wünsche, und zwar, weil es das liberale Element des
Zůdens fuͤrchten andererseits suͤchten die süddeuttschen Dynastien
ind Arisiokratieen sich vor der Demokratie unter den Fittig des
eutschen Adlers zu flüchten. Den Süddeutschen sei dringend
—ADDD—
zel, würden sie weder die eigenen Höfe und Kavaliere, noch den
zreußischen Adler zu fürchten haben. Solche Rathschläge bilden
ollstandig die Consequenz der früheren Mahnung des Advertiser
n Süddeutschland, sich das schweizerische Wehrjystem anzueignen.
In diesem Falle aber hat das Blatt die Originalität seines Ur⸗
heils einer uͤltra⸗demokratischen Clique hiesiger süddeutscher Flücht-
inge zu verdanken, zu deren Organ es sich seit Jahren hergege⸗
zen hat. Eine geeignetere Ablagerungstätte koͤnnte freilich solche
süddeutsche Bierbank-Politik in der englischen Presse nicht finden,
As dieses von den Laudoner. Schenkwirten gegründete und, einzig
gon ihnenen unterhaltene Organ. —
181 rün tz.lrebl.e Die bffigtete Zeltung vlräffentlicht die
iste dere Seudtorem welche dez Schlußsitzung ain der Perfano'⸗
Hen Angelegenheit vbeigẽwohiu —* Es sind deren 131. Aus
n Funidotdiat warene Nj ndi vhne Angahe des Grundes
ehlten 830, 4 2 ..31
Fi aren qJ I Febt. Mau meldet der „Provincia“, daß
angeachtet deß lebhaften. Wiederstandes, auf den der Vorschlag
Langrand⸗Dumoncequ jn den“ Büreaus der Kammer stößt, das
Ninisteriuni iosh wiht die Hoffupng. gufgiebt, diesen Plan durchs,
hen zu sehen e e
Spanien.
Madrid. »Die innige Verbindung der Cabinette von Paris
ind Madrid ist bekannze Nauerdiugs ist von der Eventualität eines
Schutz- und Trutzbündnisses zwischen Spanien und Frankreich die
Rede, durch welches Napoleon III. für den Kriegsfall ein Hilfsheer
bon 100,000 Spaniern zur Verfügung gestellt werden solle, —
Der in Aussicht gestellte Preis sei die Aufnahme Spaniens unter
die europäischen Großmächte. — Abenteuerlich genug ist man in
Madrid gesinnt und es sollte uns nicht wundern, wenn die dor⸗
tige Regierung derlei Pläne hegte. d
J Türkei.
Aus Albanien, 22. Jan. wird der Allgem. Ztg. geschrie—
ben, daß in Epirus alles zu einer Schilderhebung vorbereitet sei.
Die griechischen und italienischen Consuln handelten im genauesten
Einverständniß, ihre Emissäre durchstreifen die türkischen Provinzen
in allen Richtungen und wiegeln die. christliche Bevölkerung auf.
Die Türken treffen jedoch ihre Vorkehrungen. Italien scheine es
dabei auf Dalmatien abgesehen zu haben. Es wolle den Griechen
sur Erwerbung des füdlichen Theils der illyrischen Halbinsel ver⸗
helfen und sich dadurch ihre Unterstützung zur Eroberung Dalma⸗
siens fichern. Italienische Kriegsschiffe untersuchen schon jetzt die
dalmatinischen Küsten und Kanäle. — —
— Rußlaud. *
Petersburg, 2. Febr., General von Manteuffel aus
Berlin wird nächstens hier anlangen, um kurze Zeit hier zu ver—
weilen. —
Amerika.
New-⸗York, 19. Jan. Man liest in der ,Epoca? vom
28. Jan.: Ein ziemlich ernster Vorfall hat, fich zwischen der
stegierung von Columbia und der der Ver. Staaten in Betreff
des Isthmuus von Panama, nach dessen Besitz letztere strebt, zuge—
ragen. General Pinedez; Gouberneur eines der Columbiastaaten,
hafte in einem Meeting eine sehr heftige Rede gegen das Washingto
ier Cabinet gehalten, und als deßhalb der Vertreter der Verei⸗
* —
uigten Staaten, Hr.Burton, von dem Prasidenten. Mosquera
ẽrklarungen verlangte antworiete dieser in so hochfahrendem. Toe
je, daß es sofort zu, einem diplomatischen Bruche zwischen den
eiden Freistaalen sam. Es kann. dieser Bruch wichtige Folgen
jach sich ziehen. Die Landenge von Panama ist die für. den
jesammien Welthandel nothwendige. Straße zwischen dem atlanti⸗
hen und stillen Ocean. Wenn. sie aus. irgend einem⸗ Grunde
mter die Herrschaft der Ver. Staaten geräth, so kann, man leicht
‚oraussehen, von welcher Wichtigkeit dies für alle eurxopaischen
Mächte sein dürfte.“ qiz ge
zer mibsech t es.
7 p.München! 2.“ Febr.! Der Volksbote“ berichtern von
inem Kirchendiebstahl in Grafrath- wie folgt: „Die ftechen Räu⸗
her drangen mit eisernene Brechwerlzeugen in das uGotteshaus,
erbrachen den Tabernakel, bemächtigten sich der Monfstvanznn und
des silbernen Speisekelchs, ließen aber die heiligen Hostien liegen.
Dann erbrachen sie den prachtvollen Schrein, in welchem die Ge—
reine des heil. Grafen ruhen und nahmen, da dieselben werth
voll gefaßt sind, dig Gebeine mit 5 das Haupt beraübten sie des
Z„chmudes und fließen es dann aus demm Altar liegen. Den Op⸗
erstock fand man vor der Kirche. Als die hochw. Patres in fruͤ
jer. Morgenstunde in die Kirche eintraten, entdeckten fie den un
erhörten Frevel.“
Wie der „Augsb. Postztg.“ geschrieben wird, hat Frhunn
d. Pfordten, und zwar mit seiner ganzen Familie, am 31. Ja
nuar die Reise nach Rom (über Throh) angetreten und gedenk
dort bis in den Mai zu verweilen.
Sypeyer. Die Aushebung der Conscribirten der Altersklass
1843 wird sicherem Vernehmen nach an den nachstehend verzeich⸗
reten Tagen vollzogen werden:
BVifitationteeAushebunq(
1 Märzn — — März,
irc cil.
Hhomburg
Speyer.
Zweibrücke pen g
—— e
3. Gexmersheim 3538
Ran α
Pirmasens . cα
—AI in rne —5
—A —
10. Kaiserslautern Lhe Ig
11. Bergzabernt. 326 3*3
I2. Framenthal . 27. —
p.Laudait, I, Febr. Zum Geniedirector der Festung
Landau wurde der isherige Lehrer am kgl, Gadetten-Corps,
Hher Oberstlieutenant Heinr. Fogt ernannt. — Nun haben auch
bie zur Abschäzung des Bundes-Materials commiandirten Offiziere
hre Arbeiten beendet und der preuß. Artillerier Hauptmann Roer⸗
anzs, welcher / während seines Hierseins zuin Major a la suite im
Senerasstabe anvancirt ist, ist bereits heute an feinen neuen Bestim⸗
dungsort nach Erfurt abgtreis; die zwei,, andern. freznden Offi⸗
nere werden dieser Tage ebensalls Landau verkassen A Wy*
Falsches Geld. In einem Kaiserslauterer Blatt wird
arauf · aufmerksam gemacht, daß gegenwärtig eine große; Zahl
ayerische, württembergische und ——
alsche bayerische Guldenstücle in Umlauf seien. Einige Vorsicht
dürfie daher geroten sein. 465. — J
Karferuhe. Seit drei Jahren wird im badischen
Telegraphendienst weibliches Personal verwendet, und es hat sich
diese Anordnung im Allgemeinen bewährt. Es liegt nun in der
Absicht der Verwaltung, auch beim— Erxpeditionsdienst der Post⸗
ind Eisenbahnverwaltung, wie dies z. B. in Württemberg bereits
geschieht und theilweise auch bei uns, den Posthaltern, Post⸗und
risenbahn⸗-Erxpeditoren, wie den. Billetsausgebern zu gestatten,
Sehilfinnen anzustellen. 3
4Ber lin, 2. Febr. Die „Gerichts-Zeitung“ meldet folgende
Sabel⸗Affaire: „In der Nacht zum Dienstag, gegen 1 Uhr,
zerieth ein Kürrassier mit einem Arbeiter, Namens Bredow, in
zer Reuburgerstraße in Streit, bei dem der Soldat seinen Degen
jog und diesen seinem Gegner so in die Brust stieß. daß die
Spitze am Rücken herauskam. Der Mann war auf der Stelle
odt. Der Kürrassier wurde verfolgt und vom Nachtwaͤchter und
wei Civillisten ergriffen, riß fich jedoch von den drei Männern
os und entkam. Bisher soll der Soldat nicht ermittelt sein. ob⸗
vohl gleich nach dem Bekanntwerden der That die Kürrassirca⸗
serne rebidirt wurde und' alle mäglichen Anstrengungen zur Ent—⸗
deckung des Thäters gemacht worden sind. e si n⸗
üus Coblen z, 2. Febr., schreibt die Köln. Zig. es seien
eit Mitte Dezember v. Is. d. h. seit dem ersten Auftreten der
dinderpest, in Rheinpreußen nur sechs vereinzelte Fälle in pier
Hemeinden vorgelkommen. Durch Tödtung des kranken und des