Full text: St. Ingberter Anzeiger

νι, einItalien. Centient unιιι 
P e lovienz — Torino 
on hier; daß wenn die Kammer das Project Langrand⸗ Dumoneenau 
urückweist, die Regierung sofort ein neues Gejetz über die Frei— 
seit der Kitche und der religiosen Glaubensbekenntnisse vorlegen 
ied und daß ein Projeck fim den Verkauf der Kirchengüter nach 
her jpanischen Weife eingebracht werden wirdiun Die: Comites der 
irmeereform: und des öffentlichen Unterrichts arbeiten ohne Unter—⸗ 
aß. Man will ein großartiges internatinnales Collegium gründen 
* ——J s uoy 9*FD 
—XF 1224 19 Amerikg. ez 
NewP Irt, 26. Jan. Die Justizcommission wird vor 
Faͤde der Session keinen Bericht über die gegen den Präsidenten 
Johnfon ju erhebende Klage einreichen. —¶ Man sagt, daß Surrack über 
ie Hinschuld des Prasidenten Johnsonlan der Etrmordunglvon Abra⸗ 
au Lincoln verhört werden soll. — Die Gesetzgebung von Indiano 
de Amendement zur Confitution ratifici — Die Gesegae 
Zung von Tenessee hat den Negern das Stimmrecht bewilligt. 
der obersie Ger atshof Dieses Siaaiede soll untersuchen, ob vdiefe 
MNaßregel verfassungsmäßig ist. ‚S-Die canadische Regierung hat 
zeschlossen die Entschadigungsforderungen für den von -der fenischen⸗ 
xFrpedition angerichteten Schaden zu befriedigen und alsdann jin 
Washington Rückvergütung zu verlangen. ιιναα 
VBermischts3 
Zweibrücken, 6. Febr. Sei der nachsten Schwurge⸗ 
cichtssitzung werden folgende Personen zur Aburthellung kommen: 
Dam 18. Februar KarbEsselborn, Bäckerbursche von Kriegs⸗ 
feld, wegen Diebstahls; 2. am 19. Heinrich Nau, Schuster von 
Weyher, wegen Koͤrperverletzung; 3. am 20. Philipp Jakob Win⸗ 
Feroll von Göcklingen wegen Körperverletzuug; 4. am' 21. Karl 
Jerges, Schustergeselle vom Erfensteinerhofe. Gemeinde Esthal, 
wegen Korperverletzung mit nachgefolgtem Tode; 5. am 23 Fehr. 
Johann Joseph Schwarzwäldern Schiossergeselle von St. Martin 
und Simon Beck von Gleisweiler, Bürger zu Altona, wegen Fal⸗ 
schung von Geld; 6. am 25. Johann Wolfgang Marian Schunk, 
susp. Posterpeditor in Bergzabern, wegen Amtsuntreue; 7. Fried⸗ 
rich Kappel, Schmied von Rammelsbach wegen Körperverlezung; 
3. Karl Levi, Handelsmann von Vorderweidenthal, wegen Mein⸗ 
eids; 9. Jakob Reibold, Ackerer von Ilbesheim, wegen Korper⸗ 
verletzung; die drei letztern abwesend. Voraussichtlich wird noch 
tine weuere⸗-Verhandlung am 28. Fehr. stattfinden. 
In Zweibrücken sind die Bürger auf Sonntag Morgen) Rachmit · 
tag zu einer Besprechung eingeladen, behufs gemeinsamen Handelns 
nn dem bereits destehenden Comitee, das eine direkte Eisenbahnver⸗ 
hindung zwischen⸗Iweibrücken, Pirmasens und Landau anstrebt. 
peReust adi, 6. Febr. Unser Landsmann Hr. Dr. Hepp 
ist am 5. l. M. in Frankfurt gestorben. Derselbe war hier eine 
Reihe von Jahren ein vielbeschaͤftigter Arzt. Im Jahre 1848 
wurde er zum Landtagsabgeordneten gewählt, trat dann 1849 in 
die provisorische Regierung ein und mußte in Folge der belannten 
Erreignisse die Pfalz verlassen. Hr. Dr. Hepp wurde später in 
dontumacium zum Tode verrurtheilt. Derseibe lebte in Zürich 
und lag naturwissenschaftlichen, zumal botanischen Studien ob. 
Er kehrte nach der Ertheilung von Amnestie zum Besuche auf 
hurze Zeit in die Pfalz zurück und begab sich zum bleibenden Au⸗ 
ienihalt nach Frankfurt. Das Vaterland verliert in Hrn. Dr. 
hdepp einen wackeren Patrioten und die Wissenschaft einen tüchti⸗ 
Jen Vertreter. (Pf. Ktr).. 
Stuttgart, 6. Febr. Gestern haben wiederholt zu 
Bruchsal Conferenzen der süddeutschen Ausstellungscommissäre be⸗ 
gonnen. Bei denselben wird namentlich die Vertheilung des den 
Anzelnen Staaten zugewiesenen Raumes für die Aussteller die Aus⸗ 
ichmückung der Ausstellungsräume und die Aufstellung der Auf— 
gellungsgegenstände zur Sprache kommen. Die Arbeiten an dem 
Ausstellungsgebaude zu Paris sind noch so weit zurück, daß das 
Auftauchen des Gerüchtes, es werde in der Erdffnung der Aus⸗ 
tellung eine Verzögerung eintreten, wohl erklärlich ist. Von der 
französischen Regierung wird indeß alles aufgeboten, eine Verschie⸗ 
zung des Eroffnungszeitpunktes zu verhüten. Dieselbe soll noch vor 
urzer Zeit auf diplomatischem Weg! den Beginn der Ausstellung 
am 1. April aufs Bestimmteste zugesichert haben. J 
— Frankfurter Lott.rie. Es dürfte für Manchen von Inte⸗ 
tesse sein, ein Erkenntniß zu erfahren, welches unlängst das 
Frankfurter Stadgericht erlassen hat. Ein Karlsruher erhielt von 
einem Frankfurter Collecteur Otiginalloose zugesand, ohne solche 
zestellt zu haben. Er vernichtete sie, ohne ihren Werth zu kennen. 
die Sache kam vor das Stadtgericht, welches entschied, das der⸗ 
enige, welcher solche Loose ohne Bestellung exhalte, zur Zurüc-⸗ 
jendumg derselben nicht verpflichtet sei. 
FBelohnter Edelmuth. Aus Konigsberg wird folgende hüb⸗ 
ge Geschichte mitgetheilt: Ein hiesiger Commis, A. M., der im 
zergangenen Jahre durch den Banlkervtt seines Principals hrodlos 
een sich gezwungen ah, langere Zeit bei dem hiesigen Re⸗ 
aunruleur Si. auf Credit zu leben, verließ endlich, als die Hohe 
iner Schuld auf 28 Thlr. angelaufen und ihin jede. Aussicht, 
ier eine Stelle zu erlangen, benommen war, Konigsberg, einigte 
ich jedoch vorerst mit seinem Glaͤubiger hahin, daß Letzterer fuͤr 
den Schuldbetrag einige Dombau⸗Lotterieloose an Zablungsstatt 
mnahm und die Schuld dadurch für berichtigt anjah. Auf eines 
ieser Loose fiel ein Gewinn von 10,000. Thlru. Sojort · schickte 
er Restauraienr Ste dieses Loos an den frützeren Besitzer A. M 
urück und bat ihn nur, den Schuͤldbetrag von 28 Thlrn.ihm 
Jelegentlich schiclen zu wollen. obschon dieses Loos sein unbestritte⸗ 
es Sigemhum war.. Doch sollte sein Edelmuth belohnt werden, 
Jenn jn diesen Tagen erhielt er eine notarielle Verschreibimg, 
urch welche ihm der Commis M. die Hätlfte des Gewinnes, also 
3000. Thlr, abtritt. n ee d J 
—,85 iltt T. ι. IL 
Spratta u Die Unvorsichtigkeit in der Aufbewahrung 
on Rotlengift hat wieder einmal ihre Opfer gefordert, Dienstz 
nadchen in dem benachbaftesn Sprottischoarf wollten jin Abwesen· 
in hier Wirthe sich mit einem- guten Kaffee erquicken; ihnen 
ehlte es aber an Zucher und eines der Mädchen suchte deshalb 
und fand in einem un verschlossenen Schranke ein Cigarrenkästcheu 
nit weißen Nüssen, deren füßer Geschmack die Mädchen! verleitete, 
diese Nuͤsse zum Versüßen detz Caffees zu verwenden. Die bald 
darauf eintretenden Krankheits⸗Erscheinungen und die nfolgt des⸗ 
en veranlaßte Untersuchung der Nüsse hat exgeben. daß dieselben 
statiengift enthalten haben“ Eines der Mädchen ist gestorben, die 
zeiden anderen sßind gerettet worden. J 
Xriest, 2, Febr.Der erste Versuch. mit Nitro-Glycerin⸗ 
Sprengöl⸗) Projectilen hat in Pola bedauernswerthe Resultate 
ehabt, Er wurde im Lande mit einer Granate gemacht, welche im 
stohre det Kanone zersprang, vind die beiden mit dem Laden be— 
häftigten Stückmatrosen in Stüucke zerrißz demCordetten⸗Capitun 
Hhrafen v. Kielmannsegge, Instructor auf dem Artillerie⸗Schul⸗ 
chiff Fregatte „Bellona“, wurde die ganze eine Seite des Gesichts 
nit dem Auge verbrannt: einem Artillerie⸗Hauptmann zerquetschte 
zie zurückweichende Laffette das Bein: der Oberst vom Marine⸗ 
Zeugcorps, Ritter v. Leitgeb und ein Hauptmann haben das Ge⸗ 
jör verloren. Gegen den vractischen Nußen des Sprengöls für ar⸗ 
ailleristische Zwede werden von competenter Seite gewichtige Ein 
vendungen erhoben. J 
7Puͤris, 5. Febr. Im alten Industriepalast arbeitet man 
hereits mit großem Eifer an der Herstellung der Tribuüne und 
—A Zuschauer, die man bei der großen Preis⸗ 
veriheilung am 1. Juli erwartet. Für das diplomatische Corps 
vird dem Throne gegenüber eine besondere Tribüne errichtet. Die 
Decoration dieses gewaltigen Circus mit Sammtbehängen und 
Berzoldungen wird allein 300,000 FIr. kosten. — Die Zahl der 
Abonnenten für die Ausstellung ist dereits sehr beträchtlih. 
F Das „Salut Public“ erzählt den jchauerlichen Tod eines 
hekannten Lyoners, der als Stabstrompeter in ein mericanisches 
steilerregiment getreten war.“ Bei einem Ball in Veracruz aufspie⸗ 
end. juchte der von der argen Hitze im Saal Geplagte seinen 
Durst am Springbrunnen“ des Gartens zu löschen, nahm daher 
inen auf der Verandabrüstung stehenden Krug, füllte ihn und thaf 
inen mächtigen Zug. Plötzlich hörten die BSallgäste einen Mark 
ind Bein erschütiernden Schrei. Herbeieilend fanden sie den Trom⸗ 
heler auf dein Boden liegend mit zu Berg stehendem Haar, das 
Hesicht todtenbleich und verzerrt. Rugen und Mund weit aufge— 
perri. Aus dem Mund heraus hing der Hinterleib eines Scor⸗ 
ons, von der Species Scolopendre oder Tausendfuß, welches 
Thier in der Gegend von Veracruz öfters die Länge einer größe⸗ 
en Eidechse erreicht: der Kopf aber hatte sich am Schlund des 
Trompeters so fest angebissen, daß die anwesenden Aerzte den 
Zcorpion nur zerstückt herausnehmen konnten. Inzwischen hatte 
essen Gift seine Wirkung gethan, und der Unglückliche starb nach 
3Siunden unter gräßlichen Convulsionen. Das Thier war ver⸗ 
nuthlich in den leeren Wasserkrug gekrochen und durch den starken 
Strahl der Fontaine auf die oberste Wasserfläche gewirbelt wor⸗ 
den. 
London. Im Jahre 1833 reiste Roger Tischborne, 
iltester Sohn des gleichnamigen britischen Lords, aus Europa 
nach Südamerika. Das betressende Schiff gelaungte nie an den 
Dri seiner Bestimmung. und man hielt es daher für verloren 
ebst allen darauf Befindlichen. Lord James Tischborne starb 
1862, und hinterließ die Grafschaft seinem zweiten Sohne Alfred. 
velcher eine Tochter des Lords Arundel heirathete, und zu An⸗ 
ang von 1866 linderlos verstatb. Allein im Juni gebar die 
Dilwe ein mannliches Kind, welches sofort als Universalerbe 
mertannt wurde. Nun ist plötzlich Roger Tischborne vou den 
FZaltiandsinsein, auf die er sich beinn Schiffbruch durch Schwim⸗ 
men gerettet, zurückgelehrt, und reklamiri jein Eigenthum. Drei—