Italien⸗
SFlorenz 12. Feur. In Boloqna und Cesena, sowie
dorli hat man den? religiösen Unterricht in den Schulen abgt
schafft. In Cefana wurde nach Alebhafter Digkusfion- die folgem
Ertlärung des Gemeinderathes beschlofsen: „Ver Gemendere
hält es für nicht ihm fjustehend, eine Relegion der anderen vor
juziehen, und beschließt zu Ehren der psenet ir
Muünchen, 153. Febr. m neuesten Einlauf der Kammer allen Schulen, die seiner Gemeiude angehören, der dogmati e un
e sich In e otechistische religisse ¶ Anterricht abneschafft uicd. dat. Unterxicht ai
Borsteher von. Privatlehranstalten⸗der“ Pfalzen, um Zulaffung ·der de Aoe und pPflichten Des Bürgers an ihren Steleeingese
Zöglinge zu den jährlichen Ablntkientenprüfungen an den k. Ge⸗ werde.“ αα BV
—— beziehungsweise Handelskursen der Pf alz“. (Angeeignet Rom, 17. Febr. Die „katholische Ausstellung wurde her
dam, Aba. Alwens). Iν vom ⸗Papste Pius eröffnet. *
eMuũ mech eu 15 Febr. — Dievorerst auf · dem Verordnungs ·
vege zu erlassende „Gerichtsvollzieher Ordnung? ist nunmehr im
Staatsministerium der, Justiz defipitid festgeftellt, Und damit eine
der bedeutendsten Votarbeiten für die Einführung unseves neuent
Civilproceßgesetzes vollendet. Der Mimifsteriulsecretäre Weis, ein
Sohn des Hrn. Ministexialraths d. Weis, ist der Verfasser der
amfaugreichen Verordnung, deren Veröffentlichung nun alsbald zu
erwarten ist. nu he ιαν
WMünchen, 15. Febr. Der König soll, wie wir Don Per⸗
sonen, die dem Hofe nahe stehen, erfahren, dem Fürsten Hohenlo he
eigenhändig einen Brief geschrieben haben, in welchem er deriselden
ia der schmeichelhafteslen Weise zu seiner Rede. welche er am 5.
Febr. in der Abgeordnetenkammer gehalten hat. gratulirt, sich, mil
den dort dargelegten Ausführungen der Motive und Ziclpuntte
der auswärtigen. Palitik Bayerns einverstanden erklärt und ihn
wiederholt seines unverbrüchlichen Vertraueus versichet..
Maunchen- 16. Febr. Die Bayer. Laudesztg.“ schreibte
„In Pariser Blättern begegnen wir wieder einmal dem offenbar
absichtlich verbreitetem Gerüchte, König Ludwig beabsichtige aAbzu ·
danken. Es ist nicht der Mühe werth, solche Ausstreuungen zu
wiederlegen; sie verurtheilen sich durch ihre Lücherlichkeit selbit
Doch verlohnt sich's wohl, Notiz davon zu nehmen um des Zweckes
willen, welchen die Verbreiter derselben verfolgen; es ist das nur
eines der vielen Mittelimd Mittelchen, mit welchen ungblässig
gearbeit wird, das Vertrauen in den festen Willen des Koͤnigs
wie in seine Regierung zu untergraben; ist das einmal gründlich
erschüttert, dann, so rechnet man,“ ist das Laud die sichere Beute
derer, die ihm Dunkeln wühlen.“
Munchen, 16. Febt. Wie wir hoͤren, haben die Mirister
ein Memorandum ansgearbeitet, in welchem sie sich: übet die Lage
des Landes und die Mittel; die Parteien zu versöhnen, aussprachen
Bestern soll dieses Aktenstück dem König überreicht worden sein. ⸗
Staatsrath v. Darenberger hat Set Maj. den König gebeten, ihn
jeiner⸗ ferneren Verwendung im Staatsministerium des Aeußern
zu enthebenιννν
München, 18. Febr. Die Urwahl für hier ist auf den
21., die Abgeordnetenwahl auf den 24. Febr. festgesetzt.
VBerlhin, 14. Febr. Die Thourede, mit welcher der
Abnig heute den Reichstag des norddeutschen Bundes eröffnete
leichnete sich von“allen früheren aus durch die ftärkere Betonung
des im vierten Artikel des Prages Friedens vorgesehenen nationalen
Bandes zwischen edem norddeutschen Bunde und den Stagaten des
deutjchen Südens. Zweimal entriß dieser, mit kräftiger Stimme
gesprochene Theil der königlichen Rede der Versammlung laute
Bezeiguagen der Zustimmung und des Beifalles. Ganz Deutjchland
ist bereits jetzt ducch die Schutz und Trutzbündrifse von 866
dem Auslande gegenüber geeint, und zudem ist bei allen zivilisirten
Nationen des gegenwärtigen Zeitalters die Ueberzeugung im Fort
chreiten, daß einem jeden politischen Gemeinwesen die unabhängige
Pflege der Wohlfahrt, der Freiheitund Gerechtigkeit im eigenen
Hause zustehe, und daß die Wehrkraft eines jeden Landes nur
dum Schutze eigener, nicht zur Beeinträchtigung fremder Unabhängig
keit berufen seeaac.
Innsbrud, 16. Febr. Die Generalversammlung der
datholischen Vereine Tyrols hat heute begonnen. Geistliche strömen
daatenweise beran. Die Theilnahme des Laudvolkes ist sehr
gering. Die Stedte sind gar nicht vertreten. 5
v Frankreich. ——
Paris, 15. Febr. Die .Liberte“ spricht einige Beun—⸗
ruhignngen aus, über die Rede des Königs von Preußen, bei
Eroffnung des norddeutschen Perlamentes. „Die Rede vom 14,
Februar, sagt sie, scheint uns nicht, sehr beruhigend, uud wir
würden gar nicht sehr verwundert sein, wenn die bayerische
Wolke sich vergrößerte und zufälliger Weise die deutsche Wolke
würde.“ N
. Paris, 16. Febr. Die Untersuchung in der Angelegen⸗
heit des Prinzen Peter Bonaparte wurde gestern geschlossey Die
Aullagekammer wird wahrscheinlich Samstag das Urthezl fällen.
aber wird bedeutend überwogen durch den Umstnund, daß das Ober⸗
haupt des Staates sich nach wie vor zu der' deutschen Politit jei⸗
A—
Scho, das die Reden der Poafrioten im baherischen Ständehause,
drobett in Beruin bei“ Erbfftiung der Notvdeutschend Reichslages
hervorgerufen hat 4 —2* —
Deutschland.
aSchwurgerichtssitzung.
ιι. Quartal 1820.
3Zwenbruüsck ein, I4. Febr. Auklage gegen Ferdinan
dleeberger. 81xJahre altz Buchdrucker, früher Redactenn de
„Rheinpfalz“ in Speher, wegen Preßbergehen, Der Brychuldig
vwar mit dem Dompikar und Professor in Speyer, Dr. Zimmecn
vegen Preßvergehen, beziehungsweise Theilnahme hierazi,n beren
in die Schwur gericht ssitzung vom 27. Roveniber v.
rerwiesen. Beide legten gegen dieses Verweisungserkenntniß Casse
onsrecurs ein: uund erschienen in der anberaumten Sitzung nich!
In Gemäßheit des Art. 10 dea Gesetzes pom 18. Novembe
1849. das Verfahren; bei— Preßvergehen in der Pfalz bett
wurde trotz dem gegen diefelben und zwar in contumacian
»hme Zuziehung von Geschworenen verfahren. Dr. Zimmern wurd
vegen nicht genügend geführten Beweises freigesprochen; Kleeberge
dagegen in eine Gefängnißftrafe von 44 Tagen verurtheilt. Gegen
ieses Erbenntniß legte derselbe das Rechtsmidtel de Opposilion ein
veßhalb die Sache in heutiger Sitzung nochmals verhandelt wer
en mußte. 2
Die kgl. Staatsbehörde stellt sich nun voll kündig auf ob
Standpunlt des beregten⸗Contumacialurtheils. Den; Gegenstau
der Anklage bilden zwei Artikel der Rheinpfalz“?. Der, kine
in Nr. 92 dieses Blattes vom 17. Juli 1869 enthalten und führ
die Ueberschrift: Rar eine Unze Logik“; der audere befinde
ich in ·Neo. 94 vom 20. Juli 1869 und «ist. Die Zetten do
Fotchheim hetitell. In dem ersten Aufsatze findet die Anklage
eine Ehrenkränkung des kgl. Staatsministers Fürsten d. Hohenloße
in Bezug auf dessen Berufshaudlungen.Das fragliche Preßen
eugniß bespricht naämlich die Thätigkeite desselben hinsichthzch⸗ de
Schulgesehentwucrfes, sowien seine Rede hierüber in der Weichsraths
kammer, „„wodurch er dan Gipfel srines staatzmännischen Wirkens
erreicht habe.“? Auch; windedie Behandlung der Concalsfragevon
seiner Seite, insbesondere die von ihm am die Gesandien bei der
auswärtigen Höfen ergangene Eirculardepesche riner Kritik unter⸗
stellt. Von den über das Concil an die Munchener und Wurz⸗
bürger theologische Falultäten gestellten Fragen wird behau piet,
daß dieselben „von eine u dreimal im bayerischen Uaiversitüts⸗
examen durchgefallenen Ulpian“?? beantwortet werden Könnten.
Der beregte Artikel schließt „„da nit, daß Bayerns Regier
ung dem Auslande — man brauche nur französische Zeitungen pu
lesen — zum thatsächlichen Gespotte diene
Betreffs des zweiten ink iminteten Preßerzeuznissfeß lautet die
Anschuldigung auf Beleidigung; der kal, Stagtsregieruug, insbesom
dere mit Bezug auf die Justizverwaltung und Amtsehreubeleidig
ung des kgl. Untersuchuagsrichters in Bamberg. Dieser Artikel
vehaudelt die Vorgäünge in-Günzburg, woselbst die „Liberalen“
die Fenster der Krone, des Berathungslokals der , Patrioten?. ein⸗
jeworfen hätten, ohne daß gegen die ersteren eingeschrittenworden.
Dagegen sei in Bamberg der patriotisch gesinnte Rageljchmied
Schubert in Ketten nach Bamberg gebracht worden, weer jeiner
Sntrüstung über die Ausstellung eines das Concil verhohnenden
Bildes, welches Jauch ein israelitischer Lehrer Lehmann imWirtheo
hause gezeigt, in Worten Luft gemacht habe. Hieran schließt sich
die Bewerkung, zur Verhaftung eigne üch jeder, der dem folgende
drei Momente zusammenträfen: 1) Müsse man seiner gerechten
Entrüstung in Worten Luft machen; 2) deruncirt werden, 9
patriotisch oder ultramontan sein. — In dieser Beziehung führt
die kgl. Staatsbehörde aus, daß wegen der Günzburger Porkomm—⸗
nisse Unlersuchung eingeleitet worden, jedoch resultafios geblieben
sei. Hiemm könne man indessen die Vorfälle zin Vamderg nicht
in Parallele stellen. Hier habe es sich um Erstürmung eine?
Bilderladens, sowie des Hinjes eines liberalen“Gerbers zu
Nachtzeit gehandelt. Schubert war einer der Hauptradelsführer
mich war⸗ ein Versuch zu seiner gewalt samen, Befreiung zu besorgen.
Begen Lehrer Lehmaun seieine Untersuchung eingeleitet, derjelb
edoch vom Schwurgerichte sreigesprochen worden, Hinsichtlich de⸗
uhjeltiden Thatbestandes nacht die anllagende Pehörde geltend