Full text: St. Ingberter Anzeiger

1 J gberler Anzeiger. 
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dn 6i Ing berter *212 in er (und deß mit dem HDauptblatte verbundene uUnterhaltunszblatt mit der Dienstage· Ponnerstaat⸗ und Sonnfags · 
— wdche⸗tlich vievan a U Diie aata, Vonnr ztag, Sams tag und So nataß. Aboñnement⸗vrei⸗ viexletzahrig 12 Kerir. oder 
12 Silbergr. Anzeigen werden it8 Kerzr. die drrispaluge Jene Blaufchrift oder xeien Rgum berechnet 
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P 60. 1870. 
ung der geschriebenen Aussagen begiunt. Groussel wurde ius Ge⸗ 
dungniß sirüdgesürtt. 
o rur s. 22. März. Der Zulauf zu der Sißung wie in der 
Umgebdung des Justizpalastes ist immer groß. Die Vevoölkerung ist ruhig. 
Wegen Rowesenheit eines Geschwornen Pegimit di e Sitzung erst um 
11 Uhr 20 Mnuten. Der Argeklagte trirt, von einem Gendar— 
neriecapitän begleitet, ein. Der Prasident stellt au ihn die Frage, 
vas die Phrase bedeute: „Ich hatte! den linken Arm zur 
dälite gehoben, in einer energischen Haltung.“ Der Prinz ant⸗ 
wortet, daß er nicht gedroht habe, er habe“ seinen Worten nur 
inen Nachdruck geben wollen. Das Zeuge nverhoör beginnt von 
Neuem. Millliert, der Gerxunt der Marseillaise“, gegenwärtig in 
Daft wegen Preßvergehens, erscheint als solcher zwischen zwei 
Vendarmen. 
(602 Mbrx. Xß Min.) Millier Fagt über das aus, was der 
Tddiung vorherging und folgte. — 
2 Der Prasident macht dem Zeugen den Vorwurf. die Menge 
aufgeforderi zu haben, die Thuͤr des Hauses Vonaparle zu 
jprengen. — Milliere erwidert,“ daß er damals nicht gewußt habe, 
daß der Commissür-zangekommensei iund eit Liner unwillkürlichen 
Entrüstung Lauf gelassen haße. 5. 
Der Präasident zelli der heutigen Maäßigung det Zeugen alle 
Berechtigkeit, behält aber seineuͤ Vorwürf auftecht. Er fragt den 
Feugen warum · er bewaff net war . Miilliere answortet, seine 
Frau habe ihm zu seinem Namenstage elne kleine Pistole geschenkl 
und die sei nur eine Vertheidigungs waffe. 
Frankreich F Dier fällt der Angeklagte mit der Bemerkupg ein, Verthei⸗ 
Tours, 27. Marz. Der“ Proceß⸗ Peter Bonaparte is digungswaffen seien Harnische und Helme Der Zeuge. sagt er, 
—B ferner. verdrens beine Vlauden. denn er habe den traprigen Muh 
srasibent sein Resumse um 2Utzr 80 Min. wurde der Wahr— gehabi, in der ¶ Marseillaise“zu fagen⸗ dert Prinz werdt verxxrtheil⸗ 
hruch der Geschwornen verlesen. Derselbe verneint alle Schuldfragen, oder freigesprochen, deunoch getödtet⸗n . .. 
—— Maare: freigesprochen. unb der Haft emlaffen Milliere gibt. diesen Worten ein —R bittet 
Ton ris, 7. Marg.“ Auf die von der Civilpartei erhobene den Hof. ihn gegen die Bzleidigung des Angellagten in Schutz zu 
dlage wurde der Prinz Peter Bongparte verurtheilt, die Kosten nehmen. den zu beleidigen er selbst eine Abstcht habe. 
a sahlen und der Famile Roir 28,000 Franken Schadenersaz Advocat Floquet derlangt, daß —A— 
isen ju leistemn 55 77 81. Der General Procurator Grandperret widersetzt sich die— 
Das „Parlament“ läßt — Wien telegraphieren, die Dula da der Zeuge wegen anderer Sachen sich in Haff 
serruchijche Regierung habe nach zehnjährigen Unterhandlungen enindet ßN uk ia . 
e ee srdischen Reife des Herzog von Reichstadt Floquet bNeht auf. seinem Antrage, Dda Milliere sich in der⸗ 
ich Poriz üherfümrt würden⸗Das Blatt vemerkt dazu: „Unter selhen Lage, wie alle anderen Zeugen vefinde und den Verbandiungen 
deee eden ue ese Iecpoleens Ieh Paan gebrachi; eiwohnen diufe . — Der Zoß cutschedet neg ingn I inuuen 
mer einem Ministerium,“ weiches das Portefeuille des Aeußeren langen Berathung. daß Williere zwischen zwei Gendarmen den 
wem Orleanisten anbertraule, wird die Asche des zweiten Napo⸗ Vexhandlungen Sriwohnen durfe. 
ein zuückgegeben merden. Sollte man vicht sagen, daß die d, 12.Uhr 30 Min.) Es werden vernommen: H. Chabrill, 
8 von der Vorsehung die Müsion, erhqglten hahen, die Redacteut des Figaro“ dem Vichor Noir mitgetheilt. daß 8r 
suholeniden lodt oder lebendig nach Ftaukreich zurliczubringen “ amn nägsten Tage zum Brinzen gehen werde. indem er ihn 
Ikalien. — gebeten, nichts von der Säche zu sagen, und die Frau Gillet. 
A —, WMagd des Prinzen. 
Florenz, 26. März. Die Ruhe in den Prodinzen ist Coffine, der Bediente des Prinzen, sast aus, daß der Au⸗ 
J e t worden. Einige Perhaftungen haben naqhe geklagte ihm gesagt, daß er von dem größeren der beiden Besuther 
ͤclich statigesunden··— 31753 zeschlagent worden sei. * 
Roͤm 24. Mätze Alle Bischhfe srhielten icber Oftern einen e9 e hat Victor Noir zum Apotheker getragen. 
vhehntägigen Urlduh . —. Myr., Pluhm übérbringt den rmieniern Alrich de Fonvielle haue ihn gesagt daße Noic und' er nicht 
— J an e eee DehiVentes zunmi bewaffnet gewesen seien,- de Fonviele bestreitet, daß er dies ge⸗ 
ehorünnäe nenαν vn NatriavchenCin sanma sagt, aber; Piquet bleibi dabei. 
— — 7J. 28. März.Die militärischen Sicherheitsmaßregeln find noch 
——3 55 verstärkt worden. Das Zeugewerhört wird fortgesetzt. Arthur 
Der Pro⸗ eñ Peter Vonaparte. Arnould, Mitredacteur der Marseillaije ... berethtet Einzelheiten 
To ur 23, 214 Maͤrz. Paschan Groujset wird eberhoͤrt und über die Arrestalion des Prinzen. Rochefort wird eingeführt, 
wlärt auf die Fragt: ob er mit dem Prinzen perwaudt, sei, dies Große Spannung im Publikunt.“ Rochesort sagt: Am Morgen 
oͤme er micht Wissein da seine, Desi Prinzen) Muiter pigle Lieb des 10. Januur“ brachte mit“ Milliere einen Brief von Peler 
über gehabt habe. Grandperret beantragt und der Präsident Bonapatte, der in groben und' ungebürlichen Ausdrücken abgefaßt 
ttigi den: Tadel. Grouffet Fagt mit Beredsamkeit und Bewege war. Ich beauftragte Milliere, sich mit Arnould zu besprechen, 
ug aus, er geht auf die einzelnen Vorfaller dienr dem ⸗Verbrechen um das Duell anzuordnen. Ich 'vermuthete keine Falle. Es 
vtgingen,eim und klagt das Kaiserreich und den Kaifer an. Auf war' Arago, der mich warnute und sagte, Bona parke sei sehr 
spuiton des EStaats procurators ordnet das Gericht die gewaltthatig.“ Rochefort bleibt bei der Verhand lung gegenwärtigc 
nterbrechungdes mundlicher Zeugenverhörs äu und, die Verlese Die Frali Louis Noir sagt aus, Victor Noir sei sehr gut müthigen