Full text: St. Ingberter Anzeiger

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—A Funzer Er (und das mit dem Haupiblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienstags⸗ Donnerttagt⸗ und —X 
Runimer) erscheint woͤchentlich viner m a l: Daienvstan, Donner stag, Sams tag und Sonmmn ta g.u Abonnementaͤpreis vierteliährig 42 Krzr. oder 
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M S. *7, ESamstaq, den 18. Januar ναν 1870. 
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Deutschland· b ionirung des Hauptmanns Reiser vom 9. Infanterte⸗Retgiment 
Muü'ncheen, 11. Jan. Als Regierungskoinmissüre sind für den belannten · Vorfall mit· den einjährig Freiwilligen Schenk von 
den Landiag bestimmt: 1) für das Slaatsmiuifterium des loͤnigl. heyern ju Wurzbutg in Verbindnng. Wir sind in der Lage, die 
hauses und des Aeußern: Siaatsrath y. Weber und die Ministe⸗ Nittheilung machen zu können, daß die Pensionirung des genannten 
rathe Mayer und Frhr. v. Volderndorff3 2) für das Staaus⸗ dauptmannes lediglich wegen sanitätskommissionel nachgewiesener 
mnisterium der Justiz: die Miunisterialräthe Di. v, Weis, Veißner vͤrperlicher Felddienst ⸗ Untauglichkeit desselben auf Ansuchen undi 
nid Schebler, Oberapellationsgerichtssrath Dt. Fauftle, Miinisterial⸗ zarbehaltlich der Wiederverwendung erfolgte. — 
issessor Loe und die Apellationsgerichtsräthe Stenglein und Schmitt; Die „Frankf. Ztg.“ eithält aus Mäunchen. wohl von dem 
3) für das Staatsministerium des Innern diee Ministerialrathe AIbg. Kolb, folgende Mitfheilung:“ „Es hat sich hier eine freie 
Graf 5. Hundt, v. Osbverger, Schlereth und v. Dudois, Ober: gereinigung von solchen Abgeordneten gebildet, welche keinem der 
regieruugsratz Moser und Regierungstath Schenk; 5) für das eiden Clubs sich anschließen, sondern ihre Selbftstaͤndigleit: wahren 
Slaatsministerium des Inuern für Kirchen⸗ und Schulangelegen⸗ wollen.“ Wie wir vernehmen, hat die Vereinigung den Zwed 
heiten: die Peinisterialrathe v. Bezold, Poöllath und Sußmaler. jegenfeitiger Mittheilung und demeinsamen Ideenaustausch; jeder 
5) für das Sigaisministerium der Finanzein: die Ministerialraͤthe Tluhterrori smus is ferne gehalten 3. Beschlüsse,n welche die Mit- 
Morgenroih, Pummerer und v. Aichberger; 6) für das zlieder bei irgend einer Abstimmung verpflichten, werdenn miemals 
Staatsministerium der Justiz und der öffentlichen Arbeiten: Mini⸗ jefaßt, sondern jeder Theilnehmer stimmt unbedingt nach eigener 
sterialdirector v. Wolfanger, Oberauditor d. Pauli, Ministerialrath leberzeugung. Die Vereinigung uinfaßl etwa 10. Mitglieder. 
iner Ober ouroth Eggensberger, 7) fuͤr das Kriessmini· Wain B. Jan.“ Von Seiten der preußifchen Regierung 
sterium: Generalverwaltungsdirectorv. Feingigle, Oberauditor ind nun abermals bestimmie Vorschlaägen fur Uebernahme der 
urger, Obertriegetommissar v. Gtopper. Oberlilleulenaut Fries Taunusbahn gemacht worden, die nach der „Nat.-Ztg.*auf Fol ⸗ 
an Oberstlieutenant Frhr. y. Masseupach. 4 7 , gendes hinauslaufen? 5 pCt. Zinsgarantie auf die mit 200 Thlr. 
Muürsnch eu, 12. Jan. Da iun auch die Nammer der Ab- ju normirenden Aktien. jährliche Anortisation von' 2 pCt. und 
geordneten konstituirt und das Gesammtstaatsininisterium durch das Benuß der bisherigen Dividende. Auf diese Offerte muß in nächster 
Directorium⸗·heute in Zenntuiß gesetzt worden ist, wird die Zeit Entschließung erfolgen 9 
—XDD Laudtags nächster Tage stattfinden. Berlin, 11. Jan.“ Auch die Kreuzzeitung“ beftätigte die 
Ob leßterer durch Se. Maj. den König und mit cinet Thronrede schon anderwärts gebrachte Nachricht, das Zollp arlament: werde in 
eröffnei wird, ist deßhalb wieder zweifeshaft gewotden, weil Se. diesein Jahre nicht zusammentreten. 
Majestät seit einigen Tagen in Folge eines heftigen Katarrhs ag Aus Prag vom 7. Jan. wird der „N. fr. Pr.“ berichtet: 
Zinimer gebunden ist. — — „Un einem der Höfe, die wir im Prag besitzen, wurde das ge⸗ 
Deaacheen, 14. Jan. Der Regierungspräsident von Ober⸗ nuthliche Stillleben jüngst. unterbrochen. Bei Sr. kgl. Hoh. dem 
bahern, Frhr v. Zu⸗Rhein, ist gestern Abend an einem Gehirn- Fesfischen Kurfürsten gab es nämlich eine kleine Palastrevolution. 
schiag verschieden. Der vormalige Jastizministet v. Ringelmann Ihre Hoh. die kurfürstliche Gemahlin wünschte einen Ausgleich mit 
Negestern ebenfalls gestorben. — In parlamentarischen Kreisen preußen; Se. Hoh. aber widersetzte sich diesem Wunsche so energisch, 
hält man eine neue Ministerkrisis jür nahe bevorstehend. — Die aß er einmal im Zorne sogar eine Statue eines preußischen 
seierliche Eröffnung des Landtans wird wahrscheinlich am nächsten Zönigs zum Fenster hinauswars. Ihre Hoh. hätte nämlich als 
Montage statfinden. J erste Condition die Entlassung des Ministers Schimmelpfenig 
München. Die patriotische Partei hat nach der „D. Ztg.“ verlangt“ J »I7 
in ihr Programm u. A. aufgenommen: Wahrung des konfessionel⸗ Frankreich. 8 
len Faraliczs der Vollsschulen; ein neues Hypothekengejetz mi — — — 
Volkzbanken zur Hebung des landwirihschaftlichen Kredits ; Herab⸗ Paris, 12. Jan. Das Leichenbegängniß Victor Noirs hat 
schung der dietjahrigen Presen des Hiitrs auf ein Jahr bei heute zu Neuilly ohne Ruhestorung statigefunden, obwohl eine im⸗ 
de Insanterie, di ectes Wahlrecht. * mense Menschenmenge dabei anwesend war. Weder Truppen noch 
Vamineee Jaa derru Präsidenlen Dr. v. Weis bolizeideumte warea sichtbar. — 
nach der Wahl lautet: Meine Herren! Ich dantke Ihnen für das Paris, 12. Jan. Heute Nachmitiag um 2 Uhr fand die 
mir durch die soeben vollzogene Wahl kundgegebene Verirauen. Beerdigung Victor Noirs stalt. Wir entnehmen dem Temps“, 
Ich hobe die mir übertragene Slelle nicht gefucht, ich würde es der einen seht detaisllirten Bericht übet das Begrabniß bringt, 
n Gegentheile recht gerne gesehen haben, wenn die Piajorität des Folgendes: Die Menschenmenge, welche sich um 1 Uhr 50 Min. 
hohen Haufes einen Andern dazu ausersehen hätte. Da aber die in der Umgegend des Sterbehauses gesanmmelt hatte muß auf mehr 
Wahl auf mich gefallen ist, so exachte ich es für Ehrenpflicht, als 100,000 Menschen geschätzt weiden. Etwas nach 12 Uhr 80 
dieses Vertrauen mödlichst zu rechtfertigen. Ich werde als Prafi- Min. erscheint Herr Rochefort, obgleich ein an die Mauer befestig- 
dent in und außer der Sißung mit sirengster Unparteilichkeit nach des Papier meldet, daß das Begräbniß erst um 2 Uhr statthaben 
Moaßgabe der Vestimmungen der Verfassung und der Geschäfts- wird. Man ruft: „Es lebe Rochefort.“ Der Deputirte des 1. 
orduang verfahren und stets nur die Wuͤrde der Kaumer und das Wahlbezirkes gibt vom Balkon des Hauses Victor Noirs bald das 
Wohl des Landes im Auge haben, denn dies war es, wie ich Zeichen, daß man fich jeder Manifestation enthalte. Sofort ist 
weiß und hier offentlich auszusprechen für meine Pflicht halte. was ie Ktuhe wieder hergestellt. Man bemerkt nicht einen einzigen 
ie Majornat dieses hohen Häuses hei meiner Wahl von mir er— Polizei⸗ Agenten. vn 
wariei han. Mote es mir in jolcher Weise gelingen, die für eiin Der Leichenwagen bewegt sich sehr langsam durch die Men⸗ 
ersprießliches Wirlen so wünscheuswerthe allgemeine Unterstützung chenmenge. Hr. Rochefort geht an der Spize. 
e e ee Eiscng wein, soschwicigen Ante uu Paxiiz, 12. Jan. Um 124 Uhr iste das Gedraͤnge 
erlangen. Ich wunsche dies, nicht in meinem persönlichen Inte- ingeheuer. Vor dem Sterbehause fängt man an, die Marseillaise 
resse, denn ein fotches kenne ich in diesem Hause nicht, ich wunsche zu singen! man hoͤrte die Rufe: Nach Paris! nach Paris! nach 
es im Interesse der Kammer und im Interesse des Laudes, für dem Pere⸗Lachaise. Seid ruhig Bürger! ruft der Bruder des 
dessen ¶ Wohl und Bestes zu sorgen unser Aller jgemeinsame Auf⸗ Ermordeten, respectirt die Leiche meines armen Bruders. Ich be⸗ 
gabe ist. Daß es uns gelinge, diese Aufgabe zu erfüllen, dazu chwöre Evch in seinem Namen, vermeidet neues —R gebt der 
gebe Gott seinen Segen. Bewalt nicht den Vorwand, einzuschreiten. —— 
Die „Corr. Hoffm.“ schreibt: Mehrere Blaͤtter bringen mit Das Geschrei der Menge nimmt wiederum zu. Um 1 uhr 
der Raͤhrit über die bereiis vor einem Monat eingetretene Pen- 80 Min. eine neue Anrede des Louis Noir, welche mit Sympathie 
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