Full text: St. Ingberter Anzeiger

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P 134. ι ιν Doun erstag, den J. September. 
1870. 
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7 griegsereignisse. 
Telegramm an die Königin Augusta in Berlin. 
Varennes, 30. August, 3 Uhr 30 M. 
dachmittags. Wir hatten gestern ein sieg— 
reiches Gefecht durch das 4. 12. (sächsische) 
ind, J. bayerische Corps. Mac-Mahon ge— 
hlagen und von Baumont bis über die 
Raas bei Monzon zurückgedrängt. Zwölf 
—J—— 
iel Material in unsern Händen. Verluste 
näßig. Ich kehre soeben auf das Schlacht— 
eld zurück, um die Früchte des Sieges zu 
erfolgen. Möge Gott uns fermner gnädig 
jelfen wie bisher. 
W ilhelm. 
Tigr. d. St. Joh. Zig.) 
Berlim, 29. August. (Offiziell.) Neuerdings eingelangten 
dachrichten zufolge sollen die franzöͤsischen Generale Frossard und 
bourbacki verwundet sein. 
Großes Hauptquartiüer, 28. August. Gestern fand 
in siegreiches Gefecht des dritten sächsischen Reiterregiments, einer 
zhwadron des Ulanemegiments Nr. 18 und der Batterie Zwincker 
her sechs Escadrons Chasseurs in der Gegend von Busanch statt. 
der französische Commandant wurde verwundet und gefangen ge⸗ 
nommen. ——— 
Mündolsheim, 80. August. Eine Parallele bei Schil⸗ 
ingheim, 600 bis 800 Schritte vou den Festungswerken, ist heute 
Jacht von einer combinirten Infanterie Brigade ohne Verlust und 
Biderstand eroffnet worden. Zweiundvierzig Geschütze wurden nun 
n Batterie geführt und feuern. 
Vor Straßburg, 27. Aug. („Schwäb. Merk.“) Be— 
hießung gestern Mittag mit großer Energie wieder aufgenommen. 
hanzen Mittag Brand in Strafburg. Um Mitternacht ganze Ge— 
jend vom Brande erhellt. NMorgens —AD — 
rben an mehreren Stellen den Fortschritt. des Brandes. Beschie. 
jung Ununterbrochen fortgesetzt. Morgens 5 Uhr sieht man trotz 
ingetretener Tageshelle auf zweistündige Entfernung die Flamme 
Nehrere Verwundete, worunter 2badische Hauptleute, eingebracht. 
zus Offenburg, 26. Aug., bringt der „Ortenauer Bote“ nach- 
hende Motiz:. „Neuerdings aus Straßburg gekommene deutsche 
weibliche Dienstboten erzählen Fürchterliches von dem Brande der 
Ztadt an verschiedenen Plätzen. Der Gouverneur hat eine neue 
bite der Bürger um Uebergabe abgeschlagen, und mußten deshalb 
ie letzten Deuischen die Stadt verlassen. Am Mezzgerthor sehe 
w schrecklich aus durch Wasser und Feuer.“ J 9— 
VBor Straßburge 28. August. Gestern Abend Bahn⸗ 
ej Kehl vollends abgebrannf. Nachis Brand in Straßburg. Ka— 
onade fortgesetzt; von Straßburg schwach erwiedert. 
Vor Straßburg, 29. August. Gestern Abend 8 Uhr 
iarkes Kleingewehrfeuer; ein Ausfall der Franzosen zurückgeschla— 
in. Nachts i 1. Uhr 2 Brände in Straßbsirg im Entftehen. 
Vor Straßburg, 29. August. (Schwäb. Merk.) Ver— 
ngene Nacht aund hente früh lebhafte Beschießung, zum ersten 
lale mit Bomben. Anhaltende Brände in der Stadt. 
Deutschland. 
Müunchen, 29. Aug. Gutem Vernehmen nach' ist Graf 
caufftirchent bisher Gesandter in Rom, zum Prafecten des vormals 
natzösischen Maasdepartements und Regierungspräsidem Graf Lurx 
utg zum Präfedten des Odberrheinedepattements ernnant. 
München, 27. August. Das Breeiporto von Bayern nuch 
Elsaß und Lothringen wird auf 3 kr. franco festgesetzt, unfran 
ürte Briefe: von dorther werden mit 7 kr. (— 23 Cts.) in An⸗ 
'atz gepracht. Die Bestimmungen der bayer. Posttransportordnung 
'ollen von jetzt ab auh auf jene beiden Provinzen Anwendung 
inden. Mit der Feststelung der Taxpunkte behufs Festsetzung des 
Porios für Paquetsendungen ist die kgl. Generaldirection bereits 
heschäftigt. 
Karlsrutze, 29 Aug. Die „Karlsruher Zeitung meldet: 
Der Bischof von Straßburg conferirte mit dem Generalstabstchef 
Leczinsky behufs Vermittelung. Der erbetene Abzug der Bevölkerung 
wurde abgelehnt. Ein vierundzwanzigstündiger Waffenstillstand wird 
angenommen, falls nach einer Stunde gemeldet würde, daß der 
Gouverneur von Straßburg überhaupt unterhandeln wolle; auch 
wurde derselbe zugleich eingeladen, von den Angriffsanstalten Kennt⸗ 
niß zu nehmen. Bei Rückkehr von dieser Unterredung wurde auf 
deczinsky, obwohl er die Parlamentärflagge trug, gefeuert und da— 
bei die Fahne durchlöchert. Da somit der Vermittelungsversuch 
erfolglos blieb, dauert das Bombardement aus den schwersten Ge— 
chützen fort. J 
Berbin, 28. August. Der „Kreuzztg.“ zufolge ist die 
Bildung von drei neuen ReserverArmeen angeordnet 
vorden, und zwer 1) am Rhein unter dem Großherzog von Meck— 
enburg⸗Schwerin, 2) bei Berlin unter Generallieutenant v. Can⸗ 
tein, bisher Gouverneur von Magdeburg, und 3) bei Glogau unter 
Generallieutenant von Loewenfeld, bisher Conimandant der 2. Garde 
Infanterie· Division. 
Frankreich. 
Paris, 28. Aug. Eleber Brüssel.) Die Situation der 
Fremden wird stündlich beängstigender, unter 3000 aus Spionir⸗ 
vuth seit Donnerstag Verhafteten sind selbst 150 Oesterreicher. 
Metternich remonstrirt. 
Barle Duc, 25. August. Schießen auf die Parlamen- 
äre scheint Kriegsgebrauch bei den Franzosen zu sein. An die 
schon constatirten Vorfälle reihen sich neue Beispiele. Vor Toul 
wurde ein Parlamentärtrompeter erschossen; vor Verdun auf einen 
Parlamentär des Generals Alvensleben, Rittmeister Stechow, Feuer 
zegeben. In Mezz liegen, abgesehen von den benachbarten VDörfern, 
aach französischen Angaben 15,000, nach unserer Berechnung 20,000 
ranzösische Verwundete, unter denen das Lazarethfieber herrscht und 
der Typhus ausgebrochen ist. —A 
Aus dem Elsaß, 21. Aug. Es sind vom 18. bis 20. d. 
aufs neue 50,000 Mann preußische Truppen, die bisher an den 
Ost- und Nordseeküsteu standen, ins Elsaß eingerückt, und haben 
heils ihren Weg über Landau, theils über Rastatt genommen. 
Dieselben sollen zu dem Belagerungscorps von Straßburg und 
Metz mit verwandt werden. Auch die preußischen ungeheuern Be— 
lagerungsparks aus Coblenz, Mainz, Erfurt und Magdesurg sind 
jetzt bereits eingetroffen, und die Wirkung der gezogenen 24 Pfünder 
gzegen die Städte Straßburg und Metz dürfte eine furchtbare sein. 
Bei Schlettstadt wurde ein französisches Detachement von uns ange⸗ 
griffen und vollständig zersprengt. 
Belgien. 
Bräüssel, 25. Aug. (N.Fr. Presse.) Algierische Truppen 
ind in Marseille angekommen; nur Depots bleiben zurick. — 
Zwischen Palikas und Trochu sind über die Verwendung der Mo— 
bilgarde Zwistigkeiten ausgebrochen. 
.Brässel, 27. August. Metz ist von Verwundeten über⸗ 
üllt, deren Hilflosigkeit außerordentlich is. Die Pariser Journale 
ordern die Minister auf, die preußischen Generale anzugehen, den 
Trausport Verwundeter in das innere Frankreich zu gestatten. 
Brüsfsel, 29. August. Hier eingetroffene Pariser Blätter, 
namentlich die „France“, bestätigen, daß bei- dem Abbruch der 
Verbindungen zwischen Paris und den nicht occupirten Departe— 
nents eine theilweise Verlegung der Regierung, nach Bourges oder 
Tonurs beabsichtigt werde, wohin zwei oder brei Mitglieder des 
Fabinets zur Otzanisirung der weiteren Vertheidigung gehen sollen. 
Auch die Bauk und vier Eifenbahngesellschaften haben um die Er—