Full text: St. Ingberter Anzeiger

8 .4 7 A. 
ν * —— , —A L 9 —V — . 
is h ud J“ m J. ) ——— n 
3* — . 38 44 Ir 
— — 1— — — n 8 HMP26* 
———— * n T ι 9 onä 
, ι m ι α nit d A 
M ν αα ι 
— —— 
ινν “ο , Sireamne eWe 
de St.? —.ur (und das mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungüblatt, mit der Dienstags⸗, Dommerttags· und Sonntage⸗ 
Runmer) erscheint woentlich vis rm a 9 iensstag, Donnerttag, Samstag und Sonntaau; Abonnementspreis vierteljährig 42 strar. oder 
ιινν92 GRilberer Anieigen werden mit 3 Krir. die dreispaltige Zeile Blatischrist ader deren: Raumbrrechnet. Ir— 
MIS. e * V 7.D nners tag, den 27. Januar — —D——— 21870. 
T 
— — 
——— a. Deutschland.n i 
München, 25. Jan. Von Seite der Forfschrittspartei 
vird (durch die HH. Frankenburger, Herz. Marquardsen und v. 
Stauffenberg)· ein Anteag auf· Abschaffung der Todreestxafe in. der 
sbge ordnetenkammer eingebracht· werden..*5 
FMüngqen, 25. Jan. In der heutigen öffentlichen Sitzung 
eA Magistrais veentragtt Magistratsrath Stohl, an den Sitfts- 
robst und Reichsralh Dr v Döllinger das Ehrenbürgerrecht der 
tadt/ Münchenzu verlrihen unhe wwurder der Antratzemtit 22 gegen 
a Stimmen angenommen. ν G, 
Beri nan Diii gelchetägtriit egen den 20. 
Jebruar zusammen und soll, wenn Alles gut geht, schon bis zum 
xIsten Drittel dezs Aprihn Jeineg Krbeilen Beenden. Nach Ostern 
vuͤrde dann das Zollparlament mit zeiner kurzen Session an die 
Reihe kommen. 43 4 
J Nach Privatmittheilungen aus“ Kagrlstuhe' soll die badische 
kegiervng beabsichtigen, ihre neue Anleihe in Form riner Prämien ⸗ 
zulihe auszugeben, obschon vorausfichtlich die Mehrheit der Zwei⸗ 
en Kammer gegen eine solche Form? seunl würde. . 8 
Frankreich 21ιιν 
sein, die Bestrebungen der Fenerwehr durch ihren Beitritt als 
passsi ve Mitglieder in: dieselbe zu fördern, welche Einrichtung 
schon in anderen Städten unserer Pfalz besteht und in diesen Tagen 
auch hier durch Cireulation einer Liste eingeführt, werden foll. 
7 St:. Ingberi. Bei der am 19 Jan. ds.. Iz.zu 
Blieskastel abgehaltenen Versammlung der Lehrer des Bliesgaues 
wurden die Herren, Jacob Grentz bon; Ensheim zum Vorstaude, 
Petet Wolf von Niederwürzbach zun Schriftführer und Peter 
Drumun von hier zum Rechner des neugegründeten Bezirks Lehrer- 
pereins gewählt, Auf die Hetten Lehtete Henrich und Baron von 
nier, Jung proiest. Pfarrvikat —— n.GhterDrescher von 
Wolfersheim.: Ejsemann undRothvotie Vlieskasten stel die Wahl 
ils Augschußmitglieder.“Nachdem' die vg en und Dist ticis⸗ 
chulinspector Bischof van Ommersheim Vortrage über“ ZJeithemaße 
Themäta gehalteuserörterte Hr. Drumm die Frage: Wie die 
Sammlungen für das Lehrer Waisenstift vethätigt werden Pürften. 
In Hambutg, sprach er, ist eine Waisenanstalt,““, Waisengrüne 
jenannt. ·An einem bestimmten Tage des ü Monots Mounzieht die 
unge Waisenschaar, mit Kräuzen, wiz sie der Früdling beutz ge⸗ 
chmückt, durch die Stadt, geführt von den besten Bürgern. Dem 
Zuge voraus fchreiten spielende Musikanten. Die Kinder tragen 
olecherne Büchsen in den Händen zur Entgegeijna hmf von Geschen⸗ 
len au Geld für die Austalt. Auch wir desitzen eine folche Ansialt, 
das Lehrerwaisenstift.“ Wer ist der Führer unserer Waisenschaar? 
Es ist der Lehrerverein. Wer sind die Musikanten? Es dürften, 
Toncerte sein, die hie Undda zum Nutzen und Frommen des 
Waisenstiftes abgehalten werden könnten. — Die nächste Versamm⸗ 
lung findet im Mai ebenfalls in Blieskastel statt. 5 
In der Nacht zum Sonntag, den 16. ds. fand in der Nähe 
des Vorfes Endelhausen (Gericht Wolfratshausen) ein Haberfeld⸗ 
treiben statt, woran fich 40 —50 Personen unter dem herkömm⸗ 
ichen Ceremoniell und Lärm durch Schüsse und Klappern mit 
einer Putzmühle betheiligten; einem Bauern wurde scharf ins Haus 
hineingeschossen und das Hausdach abgedeckt. „Getrieben“ wurde 
einer gnoßen Anzahl Bauern, Wirthen und auch einigen geistlichen 
derren der Umgegend. 
— Darmstadt, 21. Jan. Heute Nacht wurde (wahr⸗ 
scheilich aus Preußenhaß) gegen das preuß. Wappen an der Post 
eine mit Tinte äefüllir Flasche geschleudert, so daß an dessen Stelle 
‚znur noch ein großer Aleks sichthat ist. 
7Bom Main, 22. Jan. In Seligenstadt am Main 
st kürzlich ein Mann am Genuß rohen Schweinefleisches erkrankt 
und mit Tod abgegangen. Gene angcstellte ärztliche Untersuchung 
sat zur Evidenz klar genellt, daß die Ursache bes Todes die 
Trichinose war. Die mikroscopische Untersuchung eines Stückes 
Fleisches des Berlebten durch einen Darmstädter Arzt wies Tri⸗ 
hinen darin nach.. — 
— Ju Trier hat in der Nacht des 19./20. eine Säbel⸗ 
uiffaire stattgefunden, bei welcher der Militarismus die Schneide des 
Schwertes gegen sein eigenes Fleisch kehrte. In das Wachtiokal 
»es dortigen Exerzierplazes war ein Unterofficier in Begleitung 
eines Füssiliers unter dem nichtigen Voawnnde eingedrungen, die 
Wache und das Lokal „revidiren“ zu wollen und hätten,als sie 
daran von der Wachmanuschaft verhindert wurden, mit dem blanken 
Säbel auf die letztere eingehauen, was jedoch von dieser dem 
Sinen Eindringling durch einen Schuß in das Bein, dem andern 
durch einen Stich in die Seite erwidert wurde. 
F Berlin. Auf einem der leßten Subscriptionsbälle im 
'gl. Opernhause fragte der Kronprinz seinen dort von ihm ange⸗ 
roffenen Hof⸗ und Leibschneider XR.: „Nun wie finden Sie es * 
„Konigliche Hoheit, etwas gemischt.“ Darauf der Krouprinz: 
„Aber Herr X., es konnen doch nicht lauter Schneider sein.* a 
fDie Guillotine iu Frankreich erfordert für jeden Assisenhon 
drei Männer: Monsieur und zwei Gehilfen, welche zusammen 5000 
Francs erhalten. Es gibt aber 90 Ajfsisenhöfe, für die also 270 
als Henker Bedienstete mit einem · Gesanmtgehaite von deilätafig 
25,000 Francs in Verwendung stehen. Nan fallen im Jahre 
Plar ind, 28. Jund Inri Bagns von Toulon hat eince Re⸗ 
Ftte unter den Galeerensträflingen statt gehabt. Dieselven rotteten 
Ich zufammen, insultirten die Wächter und zertrümmerten alles, 
datz hnen vorkam.“ Zügleich sangen“ sie die Marseillaise und den 
Mante du départi und riefen: Es lebe die Freiheit!“ Die 
gamze: Garnison des Bagno trat sofort unter die Waffen. Am 
nüchsten Morgen war man Herr der Revolte geworden, und die 
Urheber derselben erhielten im Beisein aller übrigen die Bastonnade, 
was bekanntlich eine furchtbare‘ Strafe ist. Der größte Theil 
zer Galeerensträfl'nge, welche sich betheiligten, nämlich 200 Männer 
und 6 Frauen, ist für Cahenne bestimmt und joll auf der Fregatte 
La Sybille eingeschifft werden. 
Ein radikales Blatt theilt mit, der neue Minister des Innern, 
Thevandier de Valdrome, habe endlich das seit 18 Jahren auf 
der Post zum Zwecke der Verletzung des Briefgeheimuifses bessehen⸗ 
de schwaͤrze Kabinet aufgehoben und dem löblichen Chef ses 
auberen Institutes, einem Hrn. Simonel, Urlaub auf unbestimmtt 
Zeit ertheilt. 
Nicht nur in den offielellen Salons erscheinen neuerdings die 
Orleanisten in großer Menge, wie denn in der letßten Soiree beim 
Gtafen Daru die H. . Guizot, Thiers, Odilou Barrot, Prinz 
don Broglie und der Generalev. Changarnier zu sehen waren 
sja, eine Anekdote will wissen, daß der meldende Huissier, 
zurch alle diese Namen“ in Bestürzung versetzt, den Depu⸗ 
tirten Prax;Paris als Grasen von Paris angekündigt habe) 
nach einem stets von neuem auftauchenden Gerüchte wären mehrere 
dieser Herren sogar zu wichtigen Posten bestimmtz So heißt es, 
der Prinz Albert de Broglie werde zum Gesandten in London nnd 
herr v. Barante zum Gesandien in Berlin ernannt werden, der 
beneral Changarnier aber den- Marschallsiab erhalten. Es ver⸗ 
teht sich, daß diese Gerüchte mit der“ größten Vorsicht aufzu⸗ 
tehmen sind. 
—r 
Berrmischtes. 
FSi. Ingbert, 27. Jan. Unser neuer Stadirath hat 
sich in seiner gestrigen Sitzung bewogen gefunden, das Streben der 
hiesigen Feuner wehier dadurch aufzumuntern/ daß man derselben 
den Bau eines Uebungshauses (verbunden mit dem ueuen Schulhause), 
die so lange schon ersehnte Legung einer Gasleitung ins Spritzen⸗ 
hzaus, Bervolltommnung der Hilfsmannschaft, Uebernahme der 
aöthigen Reparaturen an Requisiten,“ Anschaffung eines Wasser⸗ 
fasses nebst Vermehrung der Feuereimer im laufenden Jahre aus— 
juführen- beschloß. Dank gebührt den Männern, die sich für diest 
wechmaßige Einrichtung interessiren! Mögen auch die bemittelteren 
bürger Str Ingberts; denen es; seies aus weichen Gründen es 
wosse, nict gestattet ist, act ide Mitglieder der Feterwehr zu