Ol. Ingberler Anzeiger.
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Forts mit oder ohne Wissen des Commandanten die Pulverkammer
in Laon angesteckt haben.
Miüttelbha usbergen, 21, Sept. Gestern wurdenhier⸗
»urch nach dem Hauptquarnere in Mundolsheim 13 gefangene
Bauern und 3 Soldaten der franzoͤsischen Finanzwache transportirt.
Die Bauern sollen einen preußischen Dragoner ermordet haben.
Heute Nacht wieder furchtbare Kanonade. Starke Brände westlich
vom Münster. GBad. L.)
.. Zwei Luftballons sind vor Straßburg angekommen, aber bis
jetzt noch nicht gestiegen. Einen derselben dirigirt Prof. Maler aus
Berlin, den“ andern ein amerikanischer Ingenieur. Es sind sog.
dallons captifs, welche, am Tau von einigen Hundert Soldaten
gehalten, aufsteigen. — Ein preußischer Marineoffidier ist vor Straß⸗
burg angekommen, um die Arbeiten zu leiten, welche bestimmt sind,
das Wasser aus den Gräben zu bringen. Bis jetzt sollen sehr schöne
— Ergebnisse in dieser Veziehung erzielt worden fein.
Deutschland. In der Stadt Straßburg wird jetzt Pferdefleisch für J1fl. 80 ke.
München, 24. Sept. Es besteht die begründetste Hoff- per Pfund verkauftft. WV
ung, daß uusere heimkehrenden, siegreichen Krieger nicht mehr ein, Pontà Mousson, 20. Sept. Der Marscholl Vazaine
crissenes, in Nord und Süd gespaltenes Deutjchland, sondern ein hat vorgestern einen Parlamentär gefandt ünd, um verschiedene
miges, eng und fest verbundenes Vaterland finden werden, einZeitungen gebeten, da er seit 14 Tagen von jeglichem Verkehre
eutsches Reich, in welchem man den Unterschied zwischenSud u. abgeschnetten. sei und gar nicht mehr wisse, wie es in dec; Welt
lord nur mehr geographisch, nicht aber staatlich und politisch ken⸗ zugehe. Es sind ihm darauf alle englischen, belgischen und deuischen
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bschnitte der Berathungen sollen auch Vertreter der übrigen Süd: jandt worden. Gesternm hat nun Bozainenein Schreiben: gesandt. in
»alen gehört werden. Man glaabt, daß die ganze Angelegenheit velchtm er erklärte, daß er unter gewissen Bedingungen zu einer
3 nächsten Montag erlediget sein wird, und es dürfte sodann die dapitulation bereit sein werde, und ist ein Offizier, mit diesem
sdgiltige Ratificirung der Verträge im Hauptquartier des Königs Schreiben in das königliche Hauptquartier gesundt worden. Es sollen
on Preußen noch im, Laufe der nächsten Woche vor sich gehen. unter der eingeschlossenen Besatzung von, Metz die Ruhrt und der
dan verbreitet mit Bestrmmtheit die Nachricht, die: abgeschlossenen Typhus sehr arg hausen und. auch die Indisciplin so einzureißen
aträge würden nicht der jehigen Kammer, sondern einer neu zu beginnen, daß besonders Letzteres den Marschall Bazainue zu dem
zählenden zur Beralhung und Beschlußfassung vorgelegt werden. Sntschlusse bringen mag, auf, eine Kapitulation einzugehen, worin
München, 24. Sept. Die Frage der Kammerauflösung hm freier Abzug mit allen Ehren“ und Waffen gegen das Vaer⸗
vird immer häufiger besprochen und man glaubt, daß der Zeit prechen, innerhalb 8 Monaten die Waffen vicht zu gebrauchen,
unkt der Auflösung nicht mehr lange auf sich warten lasse. festattet wird. (K. J. *
Die Würzburger Blätter erhalten von Herrn Stud. med. Tours, 25. Sept. Die neue Regierung erließ eine Pre—
tumpf von Neustadt a. H. folgende Mittheilung: Am 15. Sept. lamation, aus welcher hervorgeht, daß sie die deutschen Forderun-
üh 8. Uhr wurde eine Äbtheilung der 1. freiwisligen Sanitäts- zen für unerfüllbar hält und dahes den Krieg fortsetzen will.
lonne, welche unter dem Commando des Hr. Major v. Groll⸗ Frankreich.
ann und des Hr. Hofraths Dr. v. Held aus Würzburg bis dato In Paris' wird, wie ein —A—
tt III. Armee gefolgt und auf den Schlachtfeldern von Weißen- Ztg.“ berichtet, die Stimmung unter den besißenden Klassen in
urg, Wörth, Beaumont und Sedan thätig gewesen war, unweit Folge der Ümtriebe der äußersten Partei eine ängstlichere.Roche⸗
onguhon, welchen Ort sie mit 6 Wagen, Pferden und verschie-⸗ oort, welcher mit der Organisation des Straßenkampfes betraut ist
nen Requisiten passirt hatten, von cinigen Bewohnern; von Lon⸗ jatte angeordnet, alle Wohnungen und Läden, die fich im 1. Stoch
ihon und Bauern der Umgegend überfallen, gänzlich ausgeplün⸗ Zu'ebener Erde) befinden, auszuräumen, die Mauern die von
eit und ·auf· die * Stunden von Longuyon gelegeut Festung inem Hause zum andern fühten, zu durchbrechen, so daß alle
ongwoy im Trabe geführk. Der Führer Rabus, sowie die Herten däuser in Verbindung stehen und Schießsscharten nach der Straße
aufmann Oppenheimer, Wambach, med. Stumpf aus Würzburg, in anzulegen. Beim Beginn des Straßenkampfes soll nämlich von
iherhardt aus Nürnberg und Feil aus Speyer wurden: grausam dort aus gauf die Preußen geschossen werden. In der Umgegend
ißhandelt7 imit · Stricken · gebunden und zu Gefangenen gemacht, dou Patis wird im Augenblicke furchtbar geplündert, natütlich dicht
tlamen jedoch theils durch vie änßere Nothwehr, theils durch die von den Preußen, sondern von dem Parifer Gesindel, das sich die
gestrengteste Hilfeleistung einiger ehrenwerthen Bürger von Lon⸗ Zelegenheit zu nutzen macht, um unzeltdrt rauben und stehlen zu
ihon, und flüchteten über die belgische Grenze; nur der Führey önnen. Die Raubzüge erstrecken sich bis in die Normandie hinein,
abus konnte micht befreit werden, sondern mußte der Baude ge⸗ vo mehrere Bauernhöfe niedergebra unt wurden. — Die Gegend
inden auf die Fessung Longwy folgen, wo man ihn trotz seines don Paris gewährt einen sehr trostlosen Anblic.. Es ist dort fast
ternationalen Passes gefangen hielt. Der Commandant der Fet Ullles niedergebrannt worden, und man sieht hier und da kaum
ng Longwhh hat fich förmtich wüthend geherdet, und sogar mit noch einen Baum. Die Häuser-die stehen geblieben, sind öde u. verlassen.
üsilieren gedroht. Man fieht, die Thatsachen: für den Bebeis, Paris, 24. Sept. Die Wahlen sind vertagt, da Preußen
aß die Turcos von den eingebornen Franzosen nicht selten noch entschlossen ist, den Krieg fortzusetzen. Die Regierung erließ eine
bertr⸗Tan merden, hönken sich immer meb⸗ Proklamation aus Toucs von 23, September, in, der gesagt ist:
Berlin, 24. Sept. Die „Norddeutsche Allg. 3.“ schreibt: Jules Favre wollte Bismarck sehen, um, dessen Friedensabsichlen
Nogen die Franzosen den Wahn aufgeben, durch forkgefetzten Wi⸗ kennen zu lernen. Wir wissen nun, was Preußen beabsichtigt; es
erstand einen dessern Frieden zu erkaufen. Mit jedem neuen Opfer vill den Krieg fortsetzen mud Frankreich zu einer Macht zweiten
xs Krieges mehtt sich der Unwillen Deutschlands, mehren sich die Ranges herabdrücken und Elsaß und Vothringen bis Metz Kraft
Insprüche, die wir zu machen derechtigt sind — Die „Kreuzzeitungk es Eroberungsrechts; .für Waffenstiüllstandsgewährung —derlange.
etöffentlicht einen Brief des Herzogs von Mecklenburg, welcher ßreußen die Uebergabe von Straßburg, Toul und Mont Valerten
se Thatsache feststellt, daß die Unteroffiziere von der Artillerie des Paris wiird sich eher unter seine Mauern begraben lassen. Solchen
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