Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Noximalwurfweite von 9175. Yards — 11,137 Schrilten (fasit 
48 Meile) erzielt worden ist. — 2) Bei Versuchen auf dem 
zchießplatze zu Shoeburyneß in England (im Novembex 1868) 
purden mitWithworthkanonen unter Anwendung einer Pulverla⸗ 
ung von: 560 Pfund und einer Elevation von 35— Grad Granaten 
on über 8300 Pfund Gewicht auf ea. 11000 Yards geworfen 
ind eine größte Tragweite von 11,127 Yards —— 13506 Schritte 
126 geographische Meilen) erreicht. — 3): Bei der Belagerung 
jon Charleston im amerikanischen Kriege wurde aus 200pfündigen 
harrotgeschützen unter Anwendung einer Elevation von 835—237 
grad eine Tragweite von 9240 Yards — 11207. Schritten (über 
ß Meile) erzielt. — Die schweren gezogenen preußischen Bela⸗ 
erungsgeschutze; die 48Pfünder, 7 2, Pfünder, und 965Pfünder 
nit ihren über I, resp. L'ja, und über 2 Centner, schweren Gra— 
aalen vermögen bei starker Pulverladung und einer Elevation von 
30 bis 40, Grad ebenfalls eine Tragweite von über eine geogra— 
hische Meile zu erreichen. Aus vorsteheuden Daten exgibt sich, 
ꝛen Plan von Paris zur Hand, daß dessen Außenforts, insbeson⸗ 
xere die, auf der Südseite gelegenen, welche nurx ca, 2000 bis 3000 
zchritte por· der Hauptumfassung sich befinden,“ ein Bombardement 
ꝛer Stadt, mit gezogenen Geschützen, selbst mit Feldgeschützen durch⸗ 
aus nicht zu hindern vermögen, und daß demnach Paxis schon vor 
innahme-einez der Forts bis fast gegen daßs Centrum, reichend 
rombardirt werden könnte. ααα 
Srankreiche g 
Das in Lyon erscheinende Blatt,Decent ralisation“-kennzeich net 
zie jetzige Lage Franfreichs mit folgenden Worten: „Wir besitzen 
ine Regierung, welche nicht die Zustimmung der Regierung' hat; 
nir bilden eine Republik, aber keinen Slaat; wir haben Freiheit 
iber die Gewaltthat und die Willkür in doppeltem Maße, Rekruten 
ohne Instrucloren, Krieger, ohne Waffen,: Soldaten ohne Armee, 
Männer, aber keinen Mann, „der im Stande wäre, dien widerstre⸗ 
enden Eleinente zu einigen; wir haben Stüdte, aber. Niemanden, 
Ner sie zu vertheidigen dermöchte. Möge Gott Frankreicheinen 
—XBL — 
Man will Dokumente entdecht haben, welche in „unwiderleg⸗ 
icher Weise“ darthun sollen, daß Napoleon falsche Bankbilletie, au⸗ 
ertigen ließ. An der Spitze der zu veröffentlichenden Dotumente 
vird ein Brief figuriren, welchen ejne wohlbekaunte Persönlichkeit 
in den Kaiser richtete, um ihn anfzufordern, die falschen Banknoten 
vieder aus dem Verkehr zu ziehen. Trotz der Sicherheit, mit 
velcher diese Nachricht auftritt, riecht sie doch etwas suart nach 
ochwindel. 2 s3 . 5 
Douai, 24, Okt. Ein wenig mörderisches Scharmützel 
and zwischen der gefangenen Garnison von Soissons und ihrer 
Estorte statt. Sieben Mobilgarden von Vervins wurden geilöd.et 
ind drei Liller Mobilgarden verwundet. Der Verlust der Linieu⸗ 
tuppen ist unbekannt. IEine große Anzahl Flüchtling? (600)irren in den 
Bäldern und auf dem Felde herum.. 
Tours, 26. Ott. Ein Dekret giebt den Militärcommisionen 
et Departements die Vollmacht, Pferde und andere Thiere, sowie 
borräthe von Nahrungsmitteln, Wagen ꝛc. fortschaffen, wenn 
zoͤthig, vernichten zu lassen. Den Einwohnern werden, für das 
wn ihnen hergegebene Eigenthum Empfangsbescheinigungen er⸗ 
beilt. 3 W 
Gegenüher den sanguinischen Mittheilungen englischer Corre⸗ 
zondenten über den Stand der Nahrungsfrage in Paris ent⸗ 
iehmen wir einer Mutheilung des „Nord“, welche diesemz datirt 
wmn 16. Oktober, mittels ballon monté zugegangen ist, die nach⸗ 
ehenden Details: „Die Vorräthe fehlen nicht, aber der Preis der⸗ 
lben ist beträchtlich erhöht. Gesalzene, Butter kostet, das, Pfund 
8 Francs, Schlackwurst 8 Francs, Pferdefleisch 2 Fr. Auch be⸗ 
innt das Elend in einzelner Vierteln groß zu werden, und un⸗ 
eachtet der Anstrengungen der Privatthätigkeit fängt das schreckliche 
Fespenst einer Hungersnoth an, Gestalt zu gewinnen, wenn nicht 
As unmittelbare Wirkiichkeit, so doch als Eventualität einer nich! 
u fernen Zukunfte— 
Das Parlser Journal „la. Verite“, neuerdings“ aus einer 
vPaltung in der Redaktion Piards —,Electeur libre“nentstanden, 
ichtete ain 15. Okt verschiedene unbequeme Fragen an die Pari⸗ 
t Regierung, darunter auch diese: „Ist es wahr, daß der Feind 
anehmbare Waffenstillstandsbedingungen gestellt und die Regiernng 
ie verworfen hat Ist es wahr, daß die Voirearmee geschlagen ist 
ind daß die Regierung die Nachricht verheimlicht ẽ ꝛtc.“ Als leich⸗ 
este Antwort had die Regierung den Redacteur des Blattes ein⸗ 
berren lassen. — 
— vBelgien. 
Bruffel, 26. Oct. Die „Independanct“ enthält ein 
lelegramm aus To urs, weiches meidet, die Regierung bleibe 
aben, keine Waffenstillstands-Bedingungen zu zulassen, welche ein⸗ 
andabtretung anschließen. Hr. Thiers ist nach Parisabgereist 
nd geht von da nach Versailles, wojelbst derselde hente ein⸗ 
eeffen dürfte. 
ν , . 
Brüfsel, 26. Olt. Die Regjerung in Tours beabsichtiet 
in Voraussetzung; des unzureichenden / Ertrages der Anleihe die 
Ausschreibung einer Kriegscon tribution, wozu jeden Gemeinde imo 
Verhältniß zun Größe gihret Bewöllerung beizutragen verpflichtet ist. 
Die Reicheren müssen; den Betrag für dig Armen warschießen/ big 
diesen die Rüczahiung;: möglich, jst. Die Auslahen kür die mobisg 
isirte · Nai ionalgarde, müssen von den Gemeinden getragen werdench 
Fin Dekret verfügt die Eintheilnnge Frankreichs, «mit Ausnahme 
von Paris, in vier Generalcommandos unter den Generalen Bourge 
zali, Firek, Pothes und Combriel.an Patrig] bestatigt, daße Garien 
baldi noch daßs Oberkommandorin dem Vogejen benspruche. ν 
England. αÊn—uu nnuuo 
— —— 
phirt: Vor: Paris werde ein großen, Ausfalleexwartet. 64 geht, 
das Gerücht, von Versailles seiein Abgesangdtet. nach England, ge⸗ 
chicht worden, um gewisse, die Rüjckkehr aderzKajserssus bezmeclende 
—R 
uuItalien ) 4u uιινιαιννσ 
Giacriib a IDi ist chon. Belfort nach D orbhse gegangen, woß erd 
sein Haupiquartier auigefchlagen hat. Vpu Kort hat ex die belannie 
kurze Proclgmation erlossen und eine Jnstruction, qdie aus folgene 
den Puuklen besteht :hrx ampfiehltet istrenge Disciplin, die auch 
in den gegeuseitigen Verbindungen. der Guexillas aufrecht-zu halten 
jei und wobei die Jüngeren Den Aelteren-und Grfahrenern ge⸗ 
horchen follten. Bero Wefahren solle Unterstützungbereitgehalten 
und die Bewegungadeß Felndes ansgelundjchaftet werben 2) un⸗ 
erschütterliche Auzdquet in. Erlragung yon Gefahren und Ermüd⸗ 
ungen; 3) Muth-⸗ und gutes Betragen, Achtung vor dem Eigenthum; 
M) 'absoluies Verachten: der feindlichen Kavallerie; S) -Als Schande 
und Verrath muß dit Panik gelten, die der Kühnheit des Feindes 
zu Hilfe kommt. —Garibaldi hal, außer, den Franckireurs eine 
Brigade Mobilgarde, aus zwei Bataillanen Infanterie und einer 
Batlerie Artillerie bestehend. Sein? Sohn Menotti ist von Lyon 
nach dem Hauptquartier abgeteist. 4 
z Rußland. 
Preters buxgie 26. Oct. Das Journal-de Sl. Petersb. 
enthäli ein als authentisch bezeichnetes Erxpose über dien Verhand⸗ 
lungen der neutralen Mächte betreffend das Zustandekonimen eines 
Waffenstillstandes. Das Expose lautet: Als die neutralen Mächte, 
intereinander sich derpflichtelen, aus der den Kriegführenden ge⸗ 
genüber eingenommenen Stellung nicht ucisenem gihe Wy 
herige gegenseitige Mitthrilung, war es die rinflimmige Absicht, eint 
jünftige Gelegenheit zur Beendiguug des Kampfes zu ergreifen, 
Zine jolche war nur vorhanden, weun ejne Vermittelung beider— 
seits gefordert wurde. Als sich Fabre inndas Hauptquartier be⸗ 
zab, ließen die neulralen Muͤchte, Veripen dung. eintreten, um ihm 
den Weg dorthin zu erleichtern, Die russische Regierung trug 
ihrerseits dazu bei, indem sie die Erklärung abgab, daß die factische 
Regiernng Frankreichs gegenwärtig die einzige mögliche sei. Das 
preußische Heemorandum, über“ die“ eventuchlee Anshungttüng! von 
Paris peranlaßte einen neuen Ideenanstausch mehreret neuͤtralen 
abinete.Mehrseitig krat der Wunsch hervör,“ den Kriegführen; 
ven annehmbare Friedensbedingüngen vorzuschlagen.“ Das russische 
Kabinet glaubte nicht am die Zwegmaßigkeit diefes Weges, da 
durch diese, Art der Vermittelung eine schiedrichterliche Stesfüng 
eutftand, welche ohne materiell,, Wiiterstittzung unfruͤchthar bleiben 
nußte.“ Die Kriegführenden mußten allein die Friedensbedingun⸗ 
zen debattiren. Indessen konnten die“ nentralen Mächte die adge? 
rochenen· Umterhandlungen' wieder ernmdglichen durch den Vorschlag, 
ines Waffenstillstandes behufs Zustandekommens einer National- 
ersammlung, welche allein Über die Fortdauer desz Krrtegesn oder 
den Friedensfchluß entscheiden dönne.e Nachn Annohme! diesetre Ber 
rachtung schlug das vbritifche Kaͤtinetnueinen Waffenstillstande vor5 
velchen Vorschlag alle heutralen Mächte unterstützten 15 4 
— A——————— Afrikanu m jaiανν ι να 
NRachrichten aus der Kapftadte mekven;, daß dort und in Port 
Flisgbeth die Nachricht von den preußischen,Siegen /unter den dor⸗ 
kigen Deutschen eijne große Begelflerung' erwect habe.“ Sammtun⸗ 
zen wurden beranstaltet umd hattennine der Capftadte mehrereHun⸗ 
Jert Pf.Sterling aufgebracht )won Port; Elisabeth gingenbereitz 
000 PPf. St. ab. Die Ankunjt, des franzüsischen Panzerschiffes 
oAlmaͤ in Simonsbai⸗ von MRionJaneiron lommend, hatte große 
Besorguiß vrregt wegen der vieleno dentschen.z2Schiffe/ dig in den 
dafem der Coboitcie lagen oder erwartet wurden, bis es belannt 
würde, daß die Alma nach Chora hestimmt war. . 
Werrm einch 1 oνι 3 
pP Dien München Aachener · Feuervecsicherungs -Gesellschaft hat 
zZen Regierungsbräsidium der' Pfalz 7006 ftt,!als! Beittag! zur 
Unterstützung der bedürftigen Tandbewohnẽr, wluthe durch Truppen⸗ 
zurchzüge und ⁊ Andere Leistungen fur den Nrteg Jelitten habe, zur 
Berfügimg · gestelltn nu 
F Die bis jetzt in unserer Provinz bezahlten Entschädigungs⸗