in Versailles vor Paris An sämmtliche deutsche“ Souberaine drin⸗ viele Neubauten arg beschädigt, die Kupferbedachung des Hofthea⸗
gende Einladungen ergangen sind, in den ersten? Tagen des No⸗ters zum großen Theilesaujgerollt. In Ludwigsburg wüurde
bember in Versailles einzutreffen, um dem beaksichte gten, kurzen, ein Büraer von einem enwwurzelten⸗Baume erschlagen. In Wien
indeß gewaltigen Bombardement von Paris beizumahnen, dem uin· wurden viele Dächet abgedeckt; von einem Hause wurde das 8.
mittelbar darauf mit, allen disponiblen Truppen zu eröffnenden! Stodwerk ganz. abgetragen uͤnd durch ins Innere stürzende Mauer⸗
Sturme zu folgen und in der gefalleren Hauptstadt Frankreichs dücke die Decke eingedrüct. In Main z wurde die Rüstung am
durch Unterzeichnung des Vertrages, der vorbereitet und festgestellt Ostthurme des Domes abgehoben, auf der füdlichen Kreuzarm
durch diplomatische Unterhandlungen, auf denen die deutsche Ein- zeworfen und dessen Dach zerschmettert. Im Rheinga u sanken
heit (fast rückhaltsloser Eintritt in den Nordbund vermuthlich) in zuf, dem Rheine10 oder 11 Fahrzeuge mit theils werthvollen Lad⸗
Zukunft beruhen wird, dem gewissen Siege die patriotische That ungen; bei Rüdesheim sanken 4 Kohlenschiffe und vor Bingen eine
jolgen zu lassen. Einer etwaigen abschlägigen Antwort seitens ir: Baggermaschine der Ludwigsbahnverwaltung.“ Auch bei Mann⸗
zjend eines deutschen Souverains dürfte man wahrjcheinlich um soheim sanken, theils im Rheine, theils im Neckar, 4 Schiffe; auf
weniger begegnen, als von allen Seiten gleich, energisch auf rasches dem dortigen Bahnhofe brach das hölzerne Maschinenhaus zusammen
Vorgehen gedrungen wird · und begrub. 5 6 Lokomotiven. Ju Biin genn wurden sämmt⸗
Fran. liche Zelte des Militäclazareths auf dem Rochusberge umgeworfen.
Die vier. Armeen, welche sich in Frankreich bilden und J In Weisenheim a. S. wurde eine Ziegelhütte zusam⸗
die zusammen eine Stärke von einer Million () Soldaten habhen nengerissen und vom neuen Thurme der protestantchen Kirche in
ollen, werden sich an folgenden Orten formiren: die erste (Nord-) dürkheim die Spitze — Aine steinerne Rosette von etwa 12 Ctr.
Armce zwischen Amiens und Lille, die zweite in Le Mans, die — auf das inchendach heschleudert, welches fie durchschlug, das
dritte in der Bretagne und die vierte in Burgund. — Nach dem Bewölbe der Kirche zertrümmerte und die Orgel fast gänzlich zer⸗
Tonstitutionnel soll General Bourbati, Koinmandant der Nordar; störte. Auch der riesenhafte, 160 Fuß hohe Lutherbaum bei
mee, sein Haupiquartier nach Rouen verlegt hahen. Pfiffligheim ist ein Opfer des Sturmes geworden; es steht von
Poitiers, 27. Ott. „Siecle? (der hier erscheint), signäe hmenur noch ein 18520 Fuß hoher, theilweise der Rinde be⸗
lisirt die Bildung einer orleanistischen Friedenspartei mit Thiers, raubter Stumpf.
Grevy, Guyot-Montpayrour an der Spitze; zur Vertretung ihrree Dem Nonige von Preußen ist die nachfolgende Bittschrift
Interessen gründet die Partei ein neues Journal; „La Constituante“. veutscher Fuhrleute übersandt worden, die wir in ihrer; naiven
Weiter theilt Siecle mit, in Cherbourg seien 15000 Marinetrup⸗ Form und unter Beibehaltung der Orthographie wiedergeben:
pen inact:v, weil sie antirepublilanisch gesiunt seien. . Seiner Majeftäd des Königs. Sie Werden entschuldigen in ihren
SLille, 29. Okt. (Frankf. Journ.) Ein Briefballon der Gnaden, daß samtliche Fuhrleute so frei find und Sie mit einer
—X
folgende Meldung: He. Thiers traf Nachts dort ein, begleitet von Fuhrwerkle im Kriege Dienste geleistet haben, nahe an 200 Stun⸗
seinem Privatsecretüt und dem Rothschild'schen Kurier Lippnaunn den nach Hause haben, Unsere Verhältnisse es dringend fordern
und konferirte sofort mit den HH. Fabre, Trochu, Arago und Uns nach Hause zu begeben, indem sowohl unser Körper als auch
Ferrr. die Kräfte der Pferde erschöpft sind. Auch die dringenden Feld⸗
geschäfte durch unsere lange Abwesenheit fehr Noth gelitten haben.
Wir schon mehrere Male bei unserm Herrn Hauptmann um Eni⸗
lassung baten aber nicht erfolgte. Deshalb ersuchen wir Sie Ihre
önigliche Majestät höflich und inständig mit der Unterthänigsien
Bitte Sie möchten doch die Güte haben und uns zu unserer Ent⸗
chließung verheifen. Und Uns nach Möglichkeit mit der Eisenbahn
chleunichst über Frankreich befördern. Hochachtungsvoll ihre threuen
Authanen. (Folgen die Unterschriften.)) Die Südd. Presse“,
der wir das Vorstehende entnehmen, fügt hinzu:x „Die braven
Fuhrleute, welche sich hier die threuen Unthanen“ ˖ des Königs
don Prenßen mennen, sind übrigens lauter Süddeutsche, zunächft
hiedere Kernschwaben, dann Badener und Rheinpfälzer. Hoffent⸗
lich gestatten die Verhältnifse die Erfüllung ihrer Bitte.“ 46
Schwerin, 25. Ott. Eine Probe von heiterem Patrio
ismus gibt der Paftor primarus in Münden, indem er um ein
Paar Kanonen oder Mörser zu einer neuen Kirchenglocke bittet, da
die alte aus dem 16. Jahrhundert bei dem mächtigen Läuten zur
Sedanfeiet gesprungen ist. Aus demselben Städtchen ist ein Gefuch
an den Grafsen Bismard ergangen, einige Kanonen zu schenken,
damit beim Einzug in Paris geseuert werden kanu.
3Volkswirthschaft Handel und Verkehr.
. Die pfälzischen Bahnen haben wegen audauernder Verkehrd⸗
störung auf den französischen Bahnen den gesammten Güterverkehr
nach Weißenburg loco eingestellt und übernehmen vorläufig eine
Güter zum Transport dorthin und darüber hinaus.
. Belgien.
Brüssel, 830. Okt Nach Berichten aus Marseille verur—
heilte der Alhambraclub daselbst Gambetta und Cambriel als Va⸗
terlandsverräther zum Tode und beschloß Trennung Marseilles von
Frankreich und Konstituirung als selbstständige Republik unter deu
Namen: Vallee du Rhoneeee.
ESchweiz. — J
Genf. 28. Olt. Heute trafen hier 29 der frauzösischen
Südbahngesellschaft gehörende Locomotiven ein, welche aus Dijon
zierher transportirt wurden, um sie in Sicherheit zu bringen. Am
Bahuhofe faud ein Zusammeustoß statt. in Folge dessen eine Loco⸗
motive sowie die Dammbrücke stark beschädigt wurden.
Sermischr
7 St. Ingbert, 1. November. Wie wir aus dem
Zweibr. Wochenbl. vom gestrigen erjehen. hat sich St. Ingbert
mit 79 Unterschristen der Müuchener Adresse an Se. Majestät den
zonig aneschlesen — —
7 In Betreff der durch die Kriegsläufte unterbrochenen Un⸗
ternehmung einer pfälzischen Industrieausstellung hat das Ceutral-
lom.te in Kaiserslautern beschlossen, daß die Ausstellung im Herbst
1871 abgehalten werden sol. e
7 Der St urm in der Nacht des 26. 27. Oll. hat in
Karls ru he ein im Bau begriffenes Haus zu Boden gelegt,
einen Theil des Kupferdaches der katholischen Kirche heruntergerissen.
In Maxau soll quf dem Rhein ein mit 190 CEtn. Steinkohlen
beladenes Schiff untergegangen sein, In Stutsaart wurden
e
Bekanntmachung.
Diesenigen,“ welche“ noch in Folge der
Rinderpest Forderungen zu machen und ihre
Rechnungen noch nicht eingereicht haben,
werden hiermit ersucht, die Letzteren mög⸗
lichst bald hier einzuteichhen.
St. Ingbert, den 30. October 1870.
Das Bürgermeisteramt
EChaudon.
Wohnungsveränderung.
* Austräger, Bursche oder
Maͤdchen) für den St. Ingber⸗
ter Anzeiger werden gesucht.
——— Die Expedition.
Dem hiesigen und auswärtigen Publikum
die ergebene Anzeige, daß ich meine bis
herige Wohnung bei Herrn Peter Wil⸗
helm verlassen, und meine eigene in der
Grubenstraße der prot. Kirche gegenübet
—
Auch wird ein bravetr Junge in die
Lehdre aufgenommencẽc.
St. Ingbert den 29. Oktober 1870.
3Z. Dereum, Schrein⸗rmeister.
Nach der Conmposition des Kgl Geh.
eoe und Professors der Medicin
r. Harleß gefertigt, haben sich die
Ftoltiherceschen Brust-Bonbons seit
30 Jahren heilend und erleichternd bei
Husten, Heiferkeit, Luftroöhren⸗ Kehl⸗
opfe und chronischen Lungeucatarrhen
bewährt. Dieselben sind in ällen Städten
aud Orten käuflich.
Bauunternehmer Wilh. Opry *
benachrichtigt Er de und Felsarbeiter
daß in Neunkirchen, Zweigbahn, Grube
Koͤnig, sehr lohnende **
Aeccord⸗Arbeiten
J
ESnilevcische rämpfe (sallsucht)
brieflich der 7ge für Epilepsie Doctor O. Kuilliseh
in Borli 2t: Louisent abe 45. — VWereits über Hundert veheilt.
zu haben sind.
heilt
Redaktion, Druck und Verlag von F. X. Demetz in St. Ingbert.