Full text: St. Ingberter Anzeiger

storff, gerichtet, in welchem der Bundeskanzler d eberzeugung 
detont, — I — — ndthig sc, bem franzosischen 
Volke die ahl einer Ralivnaiderire ng zu dhe —E — 
willigkeit, deren Zu ghudekommen zu 33 utscherseits voll 
ändig dokumetirzEs fehle aber die Ider Pariser 
Machthaber. Da Bestreben Engtands konne nur vanlbar aner 
lannt werden, obgleich zu befürchten sei, daß die Pariser Regier⸗ 
ung dasselbe mißverstehe und darin eine Ermuthigung zu fernerem 
Widerstande finde. Deutjcherseits könne nach den gemachten! Er 
fahrungen selbstverständlich keine Initiative zu neuen Verhandlun⸗ 
gzen ergriffen werden. Der Erlaß jchliegt mit der Versicherung 
daß wir jeden von französischer Seite uns zugehenden, auf An⸗ 
bahniung von Friedensverhandtungen gerichteten⸗Vorschlag? bereit⸗ 
willigst eutgegennehmen und wt dem aufrichtigen Wunsche auf 
Wiederherstellung des Friedens prüfen werden. 
BSerlin— —5 General Löwenfeld, bisher Inspeltor 
Rserberochs inl gn Goupvern ur von iehernant aind har 
ich Zeste auf seinen Posten begeben. , 
5 ———— Harl nimmt in einem Armeebefehl von der 
Armee und der Division Kummer, die nächsters verschiedenen 
Beflimmungen entgegengehen werden“, Abschied. Es ist also fest- 
gestellt, daß diesz Truphentheile AI, 7. u. 8 Corps und Division 
ummers iheils dort verbleiben. heils nach dem, Norden, geschidt 
werden. Von Friedrich Karl, heißt es in der Karlsr. Zig.“. ex 
werde fortan die Operationen im Süden persönlich leiten. Seine 
Armet bestünde dann wie früher azus dem 2. 3.9. und 10. Korps. 
Bex in. In der Rheinproninz, und Westjahlen, sowie im 
Elsaß unb DeuütscheLoshringen ist die Kartoffelernte in diesenn Jahr 
angünstig gusgefallen. Da der * Theuerung dieses noih⸗ 
vendigen Vebensmittels nurr durch Ermdglichung reider Zufuhren 
mus denjenigen Landestheilen, in welchen eine dessere Ernte erzielt 
vorden ist, begegnet werden lann, so hat der Haudelsministet Ver⸗ 
anlaffung genommen, auf den preußischen Stabisbahnen die Fracht 
sur Katloffein in Wagenladungen, weiche nach Westfalen, der Rhein 
hrovinz, dem; Elsaß und Deutschlothriugen bestiinmt sind, einstwei 
en bis zum r Ma l. J. auf, den geringen Betrag pon 1 Pf. 
yrbe Citr. irnd Meile nchstenent festen Zujschlage don Thblr. pro 
00 Ett zu erinäßigen.“ Deselbe Saßz soll' auf den occupitten 
Bahnen det henaunfen franzbsischen LTandestheilen zut Anwendung 
ommen:. Außerdem ist den Verwaligugen der preußischen Privat- 
bahnen anempfohlen wotden, auch füt ihre Bahnen eine gleiche 
Frachtermaßigung fütt Kattoffeln rintreten zu lassee. 
Was Wurtembera“ an Gefangenen von der Armee von 
Meh aufzunehmen hat, betrügt 8000 Mann und 259 Offizieren; 
dieselben kommen nach Asperg, nach Ludwigsburg unde nach 
Weingarten · 33 
KWasfel,“ 81 DiteDie in Metz gefangenen franzoͤsi⸗ 
schen Marschäsle Bazaine Leboeuf und Canrobert nehmen“ hier 
hren Aufenthalt. Canrobert ist mit großem Gejolge hereits hier 
—XX — — 
Kaffel,3. Nob. Die Kalserin Eugenie ist gestern Abend 
iach Hannover gereist zgleichzeitig reisten die Herzogin v. Hamu- 
son und die Prinzessin d. Monaco nach Frankfurt zurück. Gestern 
Racht sind die Marschälle Kanrodert und Leboeuf angekomnen u. 
jaber den Kaiset im Laufe des Tages besucht. . 
Seipzuͤg, 28. Otte Heute Nachmittag trafen ohne alle 
Bedeckung 66franzofische Offiꝛiere welche der Besatzung von 
Schlettftadt angebört hatieit, hier ein sie reisten weiler nach Glogau 
wohin sie sich zufotge gegebenen Ehrenwortes in die Gefangenschaft 
begeben. 
Die Cotrespondanceede Berline brachte dor einigen Tagen 
bekanntlich die Nachricht vaß der Kaiser Napoleon mögucher Weise 
aus Gefundheits⸗Rüͤcksichten Wilhelmshöhe mit Elba vertauschen 
onnie.“ Zudieser Beinerküntz ist, wie die, Koöͤln Zig.“ hört, kein 
Brund vorhanden, sie ist eben nur aus einem Gerücht entstanden. 
(Auch Florentiner Telegranme deschäftigen sich mit dieser Nachricht. 
Wahrend ste von den einen ebenfalls nur als ein Gerücht be- 
zeichnet wird, melbet man!der Presse“:An Heren Visconti⸗ 
Benosta ist von Seite des Grafen' Vrasster F St. Simou, Ge⸗ 
jandten des n.orddeutschen Bundes, eine vorläufige vertrauliche 
Anfrage Uber die Thunlichkeit der Uebersiedelung Napoleons III. 
und seiner Familie nach der Jnsel Eldägerichtet worden. Während 
der Kriegsdauer würde es sich hiebei um einé Internirung der 
Persondes Kaisers handeln, der inbessen den Wunsch zu erleuunen 
zegeben hat, die Insel zucr vleibenden Aufenthaltsort zu wählen.“ 
— Bel dlefer Gelegenheil wollen wit gleich constatiren, daß die 
Nachricht von einem Besuche des Prinzen von Wales hei det Ex ⸗ 
taiserin ebenfalls undegründer ist/. — 
Als die Uebergabe der Festung Schlettstadt in Versailles be· 
sannt wurde, glaubten die Enwohner aufänglich, daß dietz eine 
)eutsche Festung und von den Franzosen genommen'sei; sie waren 
o naipfur sich diesen Sieg zu beanspruchen, recht haralteristisch 
ur die geogtaphijchen Kenntnisse dieser Leute, die factisch über ihr 
pezielles Departement hinaus und in ihrem eignen Lande- absolut 
tinen Bescheid wissen. *3 —— 
dDer Hamburger Correspondent versichert, daße zwischen 
ꝝußland und. Preußen Abmachungen beltehen, daß. dieselben, aber 
ucht deni Südosten, e dem Nordeu Europas gelten. Graf 
hYismarck habe nämlich dem Fürsten Gortschakoff die endliche Re— 
ulirung der nordschleswig'schen Frage zugesichert. Daraus erkläre 
ich auch der überraschend freundliche Ton, den die letzte dänische 
Thronrede gegen: Deutschland auschlug. Die Nieler Zeitung bemerlt. 
dazu2 „Wir haben Jeider keine Ursache, die Richtigleit dicser Nach⸗ 
icht zu bezweifelne Schon vor: ceirca zwei Monaten ist uns eine 
ihnliche Mittheilung zugegangen, dies ist der Grund, daß, wir in 
etzier Zeit Lebhaft für die Erhaltung Nordschleswigs —R J. 
Lem.bex q. 22. Olt. Dentichenhaß.)Die Lage der Deui⸗ 
chen in Galizien ist nahezu eine unleidliche geworden, denn man 
jann öffentlich nicht mehr Fit, seinem. Deutschthume hervortreten, 
onst läuft man Befahr. verhöhnt und insultixrt zu werden. Man 
ann deine Straße von Lemberg passiren, ohne ein Spottlied u. 
ehässige Aeuße rungen über die, Deuütschen zu vernehmen. — 
zie Perfide der politischen Ibuͤrnale nicht vermag, das suchen die 
Poleu durch ihre Witzblälter zu erwirken. So war neulich in 
illen Buchhandlungen und Verkaufsläden zin Wißzblatt zu sehen, 
das ein im Kothe fich wülzendes Schwein abgebildet hatte, und 
arüber die Aufschrift: „Sieg des deutschen Theaters.“ Wahrlich 
in ergötzliches Bild, das in seinem Unsinn nur den einzigen ung 
röstenden Siun hat und zu einem lächelnden Bedauern zwingt, 
zaß der palnische Wig nur Koth und Schweine zur Bajis hat. 
Fraukreich.. 
hierg haät neuereings die Uebernahme eines Portefeuilles sür 
d langẽ abgelehnt, bis die Constituante einberufen sein würde. 
Das Siecle“ enthält einen geharnischten Arlikel gegen dje 
Septembermanner, welche den Stellenjägern Thür und Thor ge⸗ 
zffnet hätten, der ganze Bau —— Jej durch eine Fluth 
von Eorgeizigen üͤherschwemmt, so daß man jeht mit Besorgniß 
räge Wie werden wir uns der unreinen Elemente entledigen 
velche jetzt die Berrpaltungen und Zugünge zux Gewalt überfülleg 
lichts in een in den impexial stischen Institnnionen,“. als 
duee te in den gieren Rehioden aledingg nut Ganleuccz 
ind seiner Collegen Hauptaugennierk der —— 
ollie doch auch an die Zukunft denken, und die Nepublikaner dür⸗ 
en, nachdem fie sich in Anstrengungen zur Rettung des Vaitxlan- 
deg erschöpft haben, die Enthaltsamkein nicht so weit treiben. daß 
ie schließlich zinzig und allein für die monarchische Reaction ar⸗ 
zeiten,.Der Geist der ländlichen Distrikte ist läglich; warum 
geschat noch nmichts, um sie über die wirkliche Lage aufzutlären 
rs iss gar nicht selten, daß man selbst auf den Straßen der Stadte 
deute aus dem Volke unter dem Beifalle der Zuhörer wiederholen 
zört, die Preußen seien bezahlt ivorden, um. nach, Fraukreich zun 
ommen. Noch gesiern konnte man einen Redner, der halb Bürger 
Jalb Betiler war, diesen Satz mit Ueberzeugung unter Zustimmung 
der Gallerie entwickeln hören. Was beweist solche Verwirxrüng d 
Daß unwissende Menschen, die von den furchtbaren Ereignissen der 
jetzten Monate überrascht worden, weder den Sturz des Kaisex⸗ 
hums, noch dessen Folgen, noch die Zukunft begreifen. Sie sind 
noch von dem widerlichen Geschrei der schamlosen Präfekten, der 
chmutzigen Beamten befangen, welche, als Sedan schon vorbereiteh 
var, die Republibiner zu Mitschuldigen des Feindes machten, der 
o uͤngeschickt durch. den Dezemdermann herausgefordert, worden 
var. Die provisorische Regierung frage sich noch einmal, wohin, 
olche Ansichten führen !“““ . 7. D 
Ein französisches Blait, der Progres de Lyon“ theillmit, 
aß der Kzriset von Kußland dem. General v, Moltte den St. 
Bedigeorden verliehen habe, und fügt' dann hinzu: Moltke würde 
Uso Roch leben, wenn diese Depesche nicht eine hreußzische Kriegse 
ist isl, um denVerlust. des ersten ihretr Stralegen zu 
verheimlichen.5 ——7 . 5 
Der Marschall Vailiant ist aus Frankreich ausgewiesen worden. 
Her Adjuult des Maites von Mirecourt, Benoit und Phelisse, 
Naire von Vittel, find von der Centralregierung von Tours ab⸗ 
lesetzt worden,- weil „fie Anschlagzettel und Proklamationen der 
Feinde Frankrtichs unterzeichnet und, so gegen ihre Beamtenpflicht 
and ihre Würde französischer Bürger gehandelz haben“ — „Die 
segierung von Tours läßt gegenwärtig folgende Fabel verbreilen: 
„Eine gewisse Anzahl Polen sind in unserer Staot angekommen. 
un ein Contre: Ulanenkorps zu bilden, dazu hessimmi, den Parti⸗ 
anenkrieg, wie et in Amerika Mode ist, zu sichern. Diese Frei 
wisligen versichern, daß sie alle Polen der preußischen Armee, 
velche die beste dentsche Kabnllerie sind und die fast allein das 
Lffeiuw der Ulanen bdilden, zur. Desertion verleilen, werden.“ — 
Baribaldi hat 49, Mann Soldaten mit einem seiner Offinere nach 
zem Jesuitentloster von Dole gesaudt, um den Bewohnexn desselben 
)en Vefehl zu ertheilen, bijnen 24 Stunden die Stadt zu der 
lassen, und zum wenigften 20 Stunden von derselben entfertt ihren 
—