—— —X —— — 2*
noch in den Händen jener Persönlichteiten ruht, die am 2. ep
eniber das persönliche Regiment der? Straßendemagogen an die
Ztelle des napolesnischen régime personnel setzen so lange moch
mmer ungestraft jedes ruhige Wort als „Verrath? ausgeschrieen
wird: ist kaum zu erwarten, daß die jetzigen Machthaber ihre
usurpirte Gewalt an eine Konstituante abtreten.“ — Wie sehr
das Blatt in gewissem Sinne Rect hatte, beweisen die neuesten
Vorgänge in Paris. Bereits sind die Männer der gegenwärtigen
Regierung dem Schicksal verfallen, von der äußersten Partei als
„Verräther“ angeklagt, gefangen, gesetzt und mißhandelt zu werden.
Doch vielleicht tragen gerade derartige Ausscheitungen ain meisten
dazu bei, die besitenden und gemäßigten Elemente in Paris und
Frankreich zür Besiunung zu bringen und am Ende könnte die Mei⸗
nung Recht behalten, die man dem Grafen Bismardk schon einmal
beilegte, daß die Pariser schließlich noch die Deutschen als Befreie
begrüßen werden. 0
Frankreich.
Tours, 4. Nov. Ein Regierungsdekret verfügt: Jedes De—
partement soll auf seine Kosten eine Batterie auf je hundertrausend
xinwohner ausrüsten. Jedes Corps Franctireurs, das vor dem
Feinde muthlos ist, wird entwaffnet und vor ein Kriegsgerich
gestellt.
Tourss, 5, Nov. Ein in Nantes eingetroffener Ballon aus
Paris enthält das offizielle Resultat der Abstimmung in Paris am
3. Nov. über die Beibehaltung der gegenwärtigen Regierung Das
Kesultat ist nur von drei Arrondissements noch undekanunt. Die
übrigen gaben 442,000 Ja und 49,000 Nein ab. In Parie
—XX
Tours, 5, Nov. Ein Regierungsdekret ordnet die Mobili—
sirung sämmtlicher, auch verheiratheter Männer von 20 bis 40
Jahren an.
p —VVVV
Nachrichten??*WAUeberall herrschtrevolutionäre Aufregung.
Brüssel, 5. Nov. Der Eioile belge“ bringt per Ballon
eingetroffene Nachrichten caus Paris.Dieselben⸗ melden den Vor
wand zu der am Montage stattgefurdenen Revolution habe der
Verrath Bazainer gegeben. Die wahre Ursache aber sei, daß da⸗
Bolt den Waffenstillstand und die Constituante verwerfe.
Das in Lüttisch erscheinende Journal ,Meuse“ meldet aus
Lille über die Vorgänge, welche Generäl Bourbakie zum Rücktrift
von dem Kommando der Nordarmee veranlaßten, daß die Soldaten
sich weigerten, unter Bourbali zu marschirer. In Douai versuchte
ein Soldat den General zu tödten.
2 England. 8*
Lon' doen wurde eine Broschüre veröffentlicht, deren Autor
schaft Napoleon zugeschrieben wird. Dieselbe ist betitelt: „Der
Feldzug von 1870.“ Sie spricht sich über die Gründe aus, welcht
die Kapitulation von Sedan herbeigeführt haben. Die Broschüre
sagt, daß man den Plan hatte, Bayern, Baden und Württemberg
vpom Norden zu trennen und durch einen großen Sieg die Alliam
ODesterreichs und Italiens zu erlangen. Der Plan ist an der man⸗
gelhaften Organisation der Armee, an der Ueberlegenheit, der Zahl
und der Disziplin der Deutschen und auch an den Ausschreitunger
der franzoösischen Presse und Tribüne gescheitert. —VWV
Schweizʒz.
Aus Besun,. 4. Nob, telegraphirt man der, Allg. Ztg.“: Laut
Meldung des Kommandanten der schweizerischen Grenztruppen wird
Belfort von den Deutschen eingeschlossen. Die Franzosen wurden
über Montbéliard zurückgeschlagen. Es kommen massenhafte Flücht⸗
XXI
mn i schre s. J
7 Stettün, 31. Olt. Unter unseren französischen Ge—
jangenen befindet sich auch ein vierjähriges Knäblein, das sich von
seinem Vater nicht zu trennen vermochte, und; dem man daher
gestattete, däs Loos desselben zir theilen. Die hiesigen französischen
Difiziere zeigten sich theilpehmend und ließen das Kindeauf ihre
sosten einkleiden. Auch bei der hiesigen Einwohnerschaft hat der
kleine freiwillige Gefangene bereits Aufmertsamkeit etregt; in ver⸗
schiedenen Hausern war derselbe schon Tischaast
Becoelgien.
Bräüsel, 83. Nob. Marjeille ist seit Sonntag in vollem
Aufstande. Der an Stelle Esquiros' zum Präfekten ernaunte Gent
ist bei seiner Ankunft durch einen Pistolenschuß im Unterleibe ver⸗
wundet worden. Die Verwundung ist nicht tödtlich und die Ku⸗
gel aus der Wunde entfernt worden. Desgleichen meldet man von
iner Bewegung und bedauerlichen Vorgänagen in Lyon, Toulouse.
Immobiliarversteigerung.
Montag, den 14. 1. Mis., des Nach-
mittags um 2 Uhr, zu St. Ingbert, in
der Behausung des Holzhändlers Adam
Bechk, lassen die Kinder und Erben der
allda wohnhaft gewesenen und verlebten
Eheleute Peter Rees, lebend Maurer, und
Maxia Hellenthal, abtheilungshalber öffent⸗
jich in Eigenthum versteigern:
13 Dez. Fläche, enthaltend ein Wohn
haus, Stall und Hofraum nebst Pflanz⸗
garten, gelegen zu ESt. Ingbert, neben
Johann Schweitzer und Nitkolaus Kiefer.
14 Dez. Acker — 2 Bauplätze — un—
term Blieskasteler Weg, neben Johann
Schmitt und Peter Beck.
Horu— Ul. Notar.
Versteigerung von Getreide.
Am nächsten Donnerstag, den 10. No⸗
vember l. J., Vormittags 11 Uhr, werden
durch das Bürgermeisteramt Zweibrücken in
der Fruchthalle dahier zu Guusten der Di⸗
strikts-Armenpflege öffentlich meistbietend
versteigert: —
1) 60 Säcke Saatkorn, ca. 10,100 Pf.
2) 1 Sack Buchweizen. 20086
8) 13 Sacke Roggen (Korn) 2479,
4) 6 Säcke Weijen. .. 1115
5) 23 Säcke Getreide nämlich:
a. 2120 Schäffel Weizen 1800,
b. 4 —mcchäffel Winter-Gerste 280,
e. 10 Schäffel Buchweien 700
Zo. 103 Sacke mit 16,674 Pf.
Die Versteigerung erfolgt gegen gleich
»aare Zuhrung, und miüsssen die Säcke, die
nicht mitversteigert werden, hier in der
Fruchlhalle zurückgelassen werden.
Zweibrücken, 4. November 1870.
Kgl. bayer. Bezirlsamt
Damm.
Einen sehr
—
guten Wein
über die Straße empfiehlt
Wi. Schnorr.
Der Unterzeichnete empfietztt andurd
sein Lager von —
Gebet-, Schul-⸗
Comptoirbüchern. Schreibmate
rialien, Cigarren-Etuis. exieg
Photographie⸗Rahmen & LAll
hums ⁊e. ꝛe. ge
Auf alle Zeitschriften kann bei demselber
abonnirt und sonstige Etzeugnisse der Li—
teratur können durch ihn franco bezoger
werden.
Georg Seibel,
*. 7 Buchbinder.
— — — — — —
Bauunternehmer Wilh. Opry
benachrichtigt Er de und Feldarbeite!
daß in Neunkirchen, Zweigbahn, Grube
Aoͤnig, sehr lohnende —
Aecord⸗Arbeiten
zu haben sind.
Bekanntmachung.
Das diesjährige Kirchweihfest wird auf⸗
gehoben.
Die Arbciten auf sämmtlichen hiesigen
Gewerlschaften nehinen Montags Morgens
ihren Anfang und ebenso der Schulunter—
richt in sämmtlichen Schulen.
St. Ingbert, 7. November 1870.
Das Bürgerme'steramt
Ebandon.
St. Ingbert.
Den Schluß der Sammlung; „Lie—
besgaben für unsere braven
Truppen im Felde“, machte eint
Baarsendung von 10 fl., die die Hen. Gebr.
Dörr übersendeten. Die Baargelder wur—
den dazu verwendet, zwedentsprechende Ge—
zenstände hier am Platze aufzukaufen und
diese wurden mit den übrigen Geschenler
an das Comite in Kaiserslautern abgesen
det. Danl nochmals allen edlen Gebern!
Das prov. Comite-
—
otroleuuimn
in Originalfaß bei
Joseph Beer,
GEisen. u. Dielenhandlung.
Das „Neue Blatt“ und der
heilige Krieg 1870 tönnen in der
Exped. d. Bl. eingesehen werden.
Acwion. Druck und Verlaa von
Ressp
Schreinergesellen.
gegen auten Lohn werden sofort gesucht bei
Schreinermeister Fontaine
in Sulibach.
scenileprypene rämpfe (allsucht)
brieflich der Specialarzt fur Epilepse Doctor O. Killisch
in WBerlin. je zt: Louisensiraße 45. — Bereits über Hundert aebeilt.
—
—VV