i. Angberler 2nzeiger.
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amer) erscheint wöchentlich vi e r mia le Dienztag, Donner stag, Samstang und Sonntag. Abonnementspreis vierteljädrig 42 Krur. oder;
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B 185. w e e eneme— Novemberrr e αν, 1870
und zwei aus der deutschen Gefangenschaft desertirte Offiziere, welche
rach Königsberg eskortirt wurden; ferner einige der Aburt heilung
aig Spione emgegengehende Insassen aus zwei Luftballons. Die
dier angelangten Waffentransporte gaben eine vollständige Mufter?
arte des Ruͤstzeugs, mit welchem Firmen Englands, Amerikas un
Belgiens dem'verzweifelten Kampf Frankreichs gegen vieles Geld
zie Mittel zur Fortsehung liefern. Flinten aller möglichen Sy—
steme, von denen die wenigsten dem Zündnadelgewehr überlegen,
αι — die meisten, für ihre Teäger ungewohnte Werkzeuge sind, deren ge—⸗
Deutschland. ringe Widerstandsfaͤhigkein jene den harten Foigen des Kriegsrechts
Münmchen, 24. Nov. Deutschland Heile! Bayern ist dem entgegenführt, binden einen großen Theil der Beute von Mobil⸗
euen deutschen Bunde beigetteten !..So tönte heute Abends der zarden und Freischützen. Selbst die kleine Jagd⸗ WVogelyFlinte ist
Freudenruf durch alle. Straßen der Hauptstadt, und sofort wurde ttark vertieten.. 336 (Frkf. J. 4
a. später Abendstunde, noch vielfach illuminirt und geflaggt! Das Saarbrücen, 26 Nov. Aus Versailles vom 22. Nov.
dar fürwahr vine: reudige Botschaft nach so vielen beunruhigen⸗ wird berichtet: Gestern hatte Odo Russel eine zweistündige Unter⸗
¶m widersprechenden Gerüchten! Der nationale Gedanke hat, wie redung mit Bismarck, war Mittags zum Könige geladen, hatte
aerwarten war, über ulle Rentgegenftehenden Hindernisse gesiegt, aber; wegen Unwohlsein'dabsagen müssen. ! — Kartoffelsucher kommen
wir haben das einige: deutsche Vaterland, die schönste u. beste jetzt schon zu Tausenden aus Paris heraus, so daß auf sie geschos⸗
Frucht der deutschen Stege !Es. gibt fortan keine Mainlinie mehr, sen werden muß, um sie in die Stadt zurückzutreiben. — Fürst
jer Süden ist mit dem Norden fest verbunden, alle Deutschen sitzen Linar ist dem Vernehmen nach heute früh mit einem eigenhändi-
a Zuknuft in ein und demselben Parlamente, das deutsche Volkgen Briefe des Königs nach Muͤnchen abgereist. — Sehr schlech⸗
zat endlich eine nationale Regierurg, nationale — Weiter.
st, um es mit einem, Worte zu sagen, eudlich einmal zut „Nation“. Berlin, 26. Nov. (Oifiziell.) Hayange (2St. südwest⸗
eworden. Das Streben unferer edelsten, unserer besten Männer ist lich v yn Thionville) 25. Now. Heute Morgens um 11 Uhr wurde
rwirklicht, die Wünsche Pes deutschen Volkes sind erfüllte! Dieses Thionville von unseren Truppen besetzt, 200 Geschütze: genommen
großartige Ereigniß ist für uns in Bayern von doppellem Werth', and 4000 Gefangene gemacht. Diesseilige Verluste während des
hir sind, — und es darf diefses gesagt werden, ohne sich allzu. Bombardements waren gering. 55
ehr sauguinischen Hoffnungen hinzugeben, —durch den Beitritt Eine Zusammenstellung der bis jetzt herausgegebenen Verlust⸗
u dem norddeutfrhen Bunde auch; der leidigen Känpfe mit den isten (Nr. 1 bis 109) ergibt, daß die norddeutsche Armee in den
aterlandslosen Römlingen los, wenigstens was die speziell deutsche eLampfen vom Ausbruch des Krieges an bisher vor dem Feinde
Politik dieser — Nus vollständig verlässiger Quelle eingebüßt hat:
dird mir mitgeiheilt daß die beabsichligte Reise des Königs in Todi:Verwundet: Vermißt: überhaupt:
zas deutsche Hauptquartier nicht stattfinden wird. Offiziere·· 8020 24426 24143,252
München, 25. Norp. In diesen Tagen gehen je 100 Soldaten;u FO, 499 50, 240 7,872. -68, 620
Nann Ersatztruppen für jedes Infanterie-und Jägerbataillon TAos 567 7588 7787
ach Frankreich ab. — Die beim Rückzug des Armeecorps v. d.. — 7 — —
Tn in Orlcans zurückgelassenen: Krauken und, Verwundeten Aus Menz, 22. Nob. schreibt man der K. 3. über die Er⸗
urden sowen dieseloen transportabel waren, in Begleitung der Rosion bei Plappeville folgendes; In dem großen Außenfort
hultar arzte Dr. Fischer und Dr. Buchner aus München, welche Plappeville war eine Abtheilung des 7. westphälischen Festuugs-
sd freiwillig hiezu erboten hatten, von den Franzosen nach Pau Artisi.KReg. mit dem Sortiren der in großer Masse dort aufbe⸗
n den Pyrenäeu verbracht. 1 vahrten franzʒ. Patronen und Pulvervorräthe beschaftigt. Ploͤtzlich
Munchen, 26. Nov. Bezüglich der Anterstützungen der jerieth ein Theil dieses Pulvers in Brand, die Soldaten wollten
Wittwen und Weisen der im Kriege gebliebenen oder im Dienste ur Thür · der Casematte heraussteigen, kounten diese aber nicht so
stbliebenen Unteroffiziere und Soldaten ist bestinunt, daß selbe mit chnell öffnen. die Erplosion erfolgte, ein Theil der Kasematte flog
n deslage der lehleren beginnen und mit dem letzten Tage n die Luft und an 70 Artilleristen wurden theils getödtet oder
es Monats enden, in welchem die Bezugsberechtigung exlischt. zrößtentheils sehr schwer verwundet. Ob es Bosheit eines Fran⸗
die Festsetzung und Anweisung aller aus Siaatsmitteln fließenden osen, wie das voreilige Gerucht behauptet, oder was wahr⸗
heihilfen und Unterstützungen der Wittwen und Waisen von Uns cheinlicher ist, irgend ein unglücklicher Zufall diese Erblosion ver⸗
eroffizieren und Soldaten ist dem Kriegsministerium ausschließlich anlaßt hat, muß die Untersuchung zeigen. —
orbehallen; dieses wird bei allen Reliklen der ⸗Landwehrangehör⸗ VBersailles, 25. Rov. Am 24. Nob. vertrieb Oberst
gen umd Reservislen der Fall sein. Die desfallsigen Gesuche auf düderitz halbwegs zwischen Roye (nordöstlich von Montdidier) und
obhnliches nicht auf Stempelpapier geschrieben) sind neit Beilage nmiena die Mobilgarden,. welche mit Zurüchlassung des Gepäcks
zes Todlenjcheines und unter Bezeichnung der Stelle, wo die Pen⸗ egen Bray⸗ MMordostlich won Amiens) entflohen. Eine spätere
ien oder“ Unterstützung bezogen' werden will, an die Militär⸗ Kecognoscirung desselben mit2. Compagnicen, * Estadrons und
donds Commission? beim Kriegsministerium in München zu richten 3Geschützeu stieß bei Mezieres auf sechs feindliche Bataillone mit
ind geschieht die Uebermittelung dieser Gesuche an genannte Com⸗ Iriillerie und brachte denselben nicht unbedeutende Verluste bei.
— I — diesseitiger Verlust gering.
Sfatthart, 26, Nov. Nach telegraphischer Anzeige der
Zevollmächtigten an den König sind gestern Abend 8 Uhr die Do—
menie üher den Eintrͤtt Württembergs in den
deutschen Bund in Berlin unterzeichnet worden.
Marinz. 24. Nov. Verjschiedene Zuzüge, zuletzt ein Traus⸗
zort von 2000. Mann, meistens Mobilgarden und vielen Franc⸗
ireurs haben die Zahl der hier befindlichen Gefangenen jetzt auf
iahezu 27000. Mann gebracht. Der ganze Zustand der neuen
Anto mmlinuge, namentlich det Franctireurs, ist ein wahrhäft trau·
iger. Unter den zulet angekommenen befinde: sich auch ein Maire
Telegramm.
Großer Hieg der Deulschen!
Die französische Nordarmee gänzlich
jeschlagen. Große Bestürzunqg.
J Vermischtes.
7 Eine Prophezeähunng des großen amerikanischen
Nationaldconomen Carey. Es sind nunmehr 15 Jahre, seit Carey
Folgendes schrieb: „Deutschland ist jetzt das erste Land Europa's,
das die Entwicklung der Intelligenz betrifft, und Deutschland ver⸗
)essert den physischen und moralischen Zustand seines Volles mit
iner Schnelligteit, wie kein anderer Theil det östlichen Hemisphäre
Halbkugel der Erdoberfläche) — England, hat seinen Zenith (Schei-
elpuntt) überschritten und wie Tyrus, Venedig, Holland und an“
J
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