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der St. Pnenerter Anzéeiger (und das mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienstags⸗- Donnerstags⸗ und Sonntags
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M201. cet e! Donnerstag- den 29. Dezember 1870.
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jelben an Offiziere und Mannschaften des k. baherischen ersten
Urmerecorps zu vertheilen,“ die sich unter ftattgehabten jchwierigen
Berhaltnissen besonders ausgezeichnet haben.
München, 27. Dez. Der Reichs aths⸗Ausschuß beantragt
mveränderte Annahme des Verfassungsbünduisses. 5
Munchen273Dez. Jörg/ derBerichterstatter über die
Lersailler Verträge, beantregt, die Verträge abzulehnen und er—
aeuerte Verhandlungen: mit der Nordbundsregierung anzuknüpfen
jum Zwecke der Bildung“ eines weiteren Bundeß mit dem engeren
des künftigeü deutschen Reiches.
.. Die „Linzer Tagespost“: brachte unlängst einen Artikel, über⸗
chrieben: , Der Bischof von Pafssau?, Nworin demselben warme
Anerkennung für seine deutsche Gesinnung gezollt ist. Der Artikel
heilt am Schlusse einige Stellen aus einer Prediat mit, die der
Bischof am 29. Nobember im Passauer Dome gehalten hat. Er
iußerte da: „Der König von Preußen ist Protestant, aber er ist
n frommer, gottesfürchtiger und christlicher Fürst, der hochbetagt
ein Leben für Deutschlands Ehre und Sicherheit einseht amd in
einem beispiellosen Glücke nicht sich, sondern Gott die Ehre gibt.
Er soll der Führer Deutschlands sein, Gott hat ihn dazu berufen.
Unser liebes Bayernland gehört zu Deutschland, es Joll und muß
Deutschland. nit Deutschland auf das engste verbunden sein, und wenn hier
Muünsch en, 27. Dej. VDer bayerische Landiag wird also unter meinen Zuhörern Väter, Muͤiten, Gatten und Kinder sind,
eine Thaͤtigkeit fin dicses Jahr ruhmlos deschließen denn in den, deren Söhne, Gatten und Väter auf den blutigen Schlachtfeloern
Sitzungen, welche die Kammer der Reichsräthe morgen und die Jefallen sind oder noch fallen werden, die sollen ihre Thränen
Abscordnetenkammer am Freitag halten wird, werden Beide, wie rocknen, denn der Pteis, um den ihre Lieben das Leben geopfert
zie Taoesordnungen ausweisen, sich mit ebenso bedeutungslosen, aben, ist ein hoher und würdiger, sie haben mit ihrem Blute
Gegenständen beschäftigen, wie es in den jüngsten Sitzungen ge⸗ Deutschlands Freiheit, Macht und Ehre erkauft.“
chehen ist. Bezüglich der in der Ktammer der Reichsräthe zuz Berlin, 20. Dez. Die Goͤttinger Unidersität wurde von
Berathung kommenden Besetzentwürfe, provisorische Steuererhebung der Dubliner aufgefordert, sich einem Monstreproteste der Gelehrten
»ann Erhoͤhung des garantirten Zinsfußes für neun zu emilirende der Welt gegen die Bedrohung' der wissenschaftlichen und Kunst⸗
ofälzische Eisenbahnpapiere betr. beantragen die betreffenden. Refes schätze durch die Belagerung von Paris und einer Monstredeputa⸗
renten unveränderte Zustimmung zu den Beschlüssen der Abge- ion an die englische Regierung um Einmischung anzuschließen.
duetentammer· Wabrend ·nach Zeitungsnachrichten Dr. Joörg die Goͤttinger Universität wies dieses Ansinnen in einem langen
nit feinem Referate über die Bundesvertyäge bereits fertig ist, Schreibeu energisch zurück. Es heißt in dem letzteren: Die
njerlautet von einer Vollendung des Referates des Hr. Reichsraths deutjsche Wissenschaft betrauert bereits unter den gefallenen Helden
wn RNeumayr über denselben Gegenstand noch nichts. — Ueber ꝛinige“ ausqezeichncte Gelehrte“ und hoffnungsreiche Jünglinge in
»en vielbesprochenen Pariser Luftballon wird dem Stadtamhofer zroßer Anzahl. England aber moͤge uns mit Einmischungen jeder
Volksblatt“ aus Zwiesel u. A. Folgendes geschrieben: Der Urt vom Leibe bleiben.“
wallon hat eine Höhe wie das Zwieseler Rathhaus. Auch ist er Berlin, 27. Dez. Der „Staatsanzeiger“ enthält eine
dicht umstrickt, daß an den Stricen 102 12 Mann zu wager Rote Bismarck's vom 14. Dez. an den nordd eutschen Gesandten
zatten. Den Ballon trugen 30—60 Männer. Er hat eine Weite in Wien. In derselben heißt es: Nicht allein die Rücksicht auf
wie ein Haus, der daran hängende Korb einen Durchmesser den Prager Frieden, sondern auch der Wunsch, mit dem mächtigen
jon 5 Fuß. Der Ballon heißt Monde, ist von Seide, mit Gute vefreundeien Rachbarreiche Beziehungen su pflegen, welche der ge⸗
mpercha angestrichen und riecht fehr übel. Das Ankerseil ist der meinsamen Vergangenhein, wie den Gesinnungen und den Bedürf⸗
issen und der Anker fehlt ganz. Auch war bei den. Niedersinken nissen der beiderseitigen Bevölkerung entsprechen, veranlaßt mich,
dei Zwiesel leine Person in demselbenn. der österr. Regierung. den Standpunkt darzukegen, weichen di⸗
Münqen, 27. Dez. Der V. Ausschuß' der Kammer der Regierung des Königs bezüglich der Reugesialtung der denlschen
Abgeordneien hat nach erstattetem Vortrag des Abgeotdneten Hauck Verhaltnisse einnimmt. Die Noie sPpricht die Ueberzeugung aus,
e Beschwerde mehcrerer pfalzischer katholifcher Dekane wegen Ver⸗ Desterreich erwarte und verlange nicht, daß die Bestimmungen des
assungsverletzung durch eine die Einführung von Kommunalschulen Brager Friedens die gedeihliche Entwicklung der deutschen Nachbar⸗
n der Pfalz normirende Ministerialentschließgung vom 27. MNärz änder erschweren sollen. Den nationalen Best debungen und Bedürf⸗
869 mit 6 gegen die Stimme des Abgesrdnelen Louis als zu- nissen des deutschen Volkes dird die weilere Entwicklung Deutsch⸗
Hsig erachtet und beschlossen, daß an den Koönig die Bitte um ldnds eine Stetigkeit und Sicherheit verleihen, welche don ganz
Lbhilfe gestellt werde. kuropa und besonders den Nachbarkänderu · Deutschland nicht allein
München, 273 Dez. Der König von Preußen hat un- ohne Besorgniß, sondern mit Genugthuung wird begrüßt werden
er'm 22. d. an den General v. d. Tann folgende Ordre erlassen: onnen.
Das Ihnen untergebene k. bayerische J. Armeecorps hat fasi drei Srankreich.
Nonate unmittelbar am Feinde gestanden, in dieser Zeit zahlreich⸗ Bordeaur, 26. Dez. Heutesand eine große Revue über
—X und Anstrengungen erduldet, wie selten einem die 184 20,000 Mann zählende Nationalgarde von Bordeaux flatt.
Lrubppentheile zugefallen. Sie haben sich in dieser Zeit vielfach Fremienr hielt eine Ansprache, in welcher er sagte: Die Regierung
Unfpruch auf Anerkennung erworben, in deren Bethätigung ich st enischlossen, jede Gewaltthat und jede Realtiion zurückzuweisen,
Ihnen hierdurch den Orden pour le möéritô verleihe. Mit dieser die Republik allein kann und wird Frankreich retten. Ulle Na—
decoration lasse ich Ihren jetzt, wo das Armee Corps in sein onalgarden und die der Revue anwohnenden Menge zeigten großen
cheres Verhältniß zur 3. Armee zurückkehrt, auch noch beifolgende ẽnthusiasmus und riefen: „Es lebe die Republik!“ Alle Offiziere
Hꝛð riserne Kreuze zweiter Claffe zugehen und ermächtige Sie, die⸗ hwuren, die Republik zu vertheidigen.
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—B—— Telegramme.
Versaitle se 26. Dez rAm 26. erreichte General Man⸗
zeuffel in der Verfolgung“ der feindlichen: Nordarmet die Stadt
Albert (Albert liegt an der Straße von Amiens nach Arras, un⸗
reführns Meilen nordöstlich von ersterer“ Stadt), wobei Gefangene
ingebracht wurden. Vor Paris unterhielt der Feind am 260ein
virtungsloses Feuer aus den Forts.ue . Podbielstyn
Dere 8sden, 28. Dez.n Dasss Dresdener Journal meldet:
Nach einer/ vom sächsischen? Corps- Commandeur. eingegangenen
Meldung hat heute Vormittag vor Paris die Beschießung des
Mont Avron begonnen. (Mont Abpron liegt auf der Ostseite von
Paris, zwischen Rossny undder Paris-Straßburger Eisenbahn. —
: Berlin, 28. Dez. Die Provinzial-Correspondenz sagt:
Die Beschiezung des Mont Avron sei eine wirtsame Einleitung
zur Beschießung der nächstliegenden Forts, sowie der nächstliegenden
Stadttheile. Der Erfolg sei um so mehr gesichert, als ein An⸗
zriff von Außen nicht zu besorgen sei.
Lille, 27. Dez.“ Hauptquartier der Nordarmee in Arras.
Torbie, Albert, Acheux geräumt. Faidherbe hat die Eisenbahnver⸗
bdindung unterbrochen. Die Nordarmee ist um Ärras concentrirt.