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—X (und das it dem Hauptblatte werbundene; Underhaltungsblatt, mit dex Dienstags Deunersetagt⸗ und Sonutagb⸗
Amer) erscheint wöchentlich vi er n a l: Deülem biha n Dronmer Stan, Sams tag und Sionn taa. Abonnementspreis vierteljährig 42 Krir. oder
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M 22 hi ι eta Dienstag, den 8. Februar — — 1870
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. Mn 6 — Febt, In . der 4. öffentlichen Sitzung der
ammer. dex Abgeordnelen Jagle Herr Kolb iin Vetlaufe seiner
vahe ob Preuhen uns Sqhutz gewwähreü DBune, sen zu dezweifeln,
hobei Redner an den Pexlust Luxemburgs eriunerten Zu der Zeit
iis die Luxemburg's‚he Flage ihrem Hoͤhepunkte“ hahe war und
ich immer mehr zuspitzte erzätlte man sich‘ in militärischen
dreisen nachstehendes Zwiegespräch, 4wischen Graf Bismarck und
inem bayerischen Staatscanne (Graf Tauftirchen F): Kann Bayern
m Folle eines Conflictes mit Frankreich 80,.000 Mann Feld
ruppen stellen.?. Antwort; Nein! Aber doch 60,000 7 Nein
Aber doch 50,0003 Neinl Aber doch 40,0007? Ja aber mit
roßer Unstreügung und erst nach einiger Zeit! hierauf soll
gismarck geantwortet haben : Gleiche Antworlen echalte ich auch
jon den Audern.“ Und beseinem Jolch trostlosen Zustande der durch
zie Schutze und Ttützbüiudnisse mit dem Nordbunde alliirten Ar⸗
neen sollle Preußen sich alein in einen Krieg stürzen, nachdem die
Bunden von 1866 voch nicht geheill waren.d dDNachdem energi⸗
chen Vorgehen der Militürverwaltungen steht es freilich jetzt besser
nmit der · Wehrkraft(besonders in Bayern und Baden) und
danten die nöthigen Aufstellungen sofort und vollständig effectuirt
perden. — —— αν ,
Muünchen, 58. Febr. Die Enischließung Sr. Majestät des
doͤnigs an die Kammer der Reichsräthe in Betreff der Nichtan⸗
ahme der Adresse derselben, soll gestera in einer geheimen Sitzung
der Kammer zur Verathung gelangt sein. Es dauerte diese Sitzung
iber eine Stunde, doch ist, bis jetzt wenigstens, nichts Zuͤver⸗
ässiges über dieselde bekannt geworden. I
Mäünchenz 5. Febr. Nach, der „A. Postztg.“ gedenkt die
zatriotische Fraction der Abgeordnetenlammer nach Beendiqung« der
ormellen Gefchäfte einen Antrag cuf Verbesserung der
aateriellen Lage der“ hayer. Volksschullehrer, bei der Kammer einzu⸗
sxugen und zur Bereifung dieser Angelegenheit eine eigene. Com⸗
nisssion aus ihrer Fraktion zu wählen, die sich mit Erperten aus
ein Lehrerstande beider Confessionen umgeben wird.
München, 5, Febr. Am verflossenen Sonnkag war eine
Anzahl derjenigen Reichsräthe, welche für die Mißtrauensadresse
zestimmt hatt⸗n, bejm österreichischen Gesaundten zur Tafel geladen.
Wenn der Herr damit, wie diesseitige Blätter annehmen, eine
Demonstratlon machen wollie, so wäre demselben zu rathen, seinen
Bitz für die Zustäude seiner Heimath aufzusparen und ini Hrun
hen sich nicht in Dinge zu mischen, die ihn nichts angehen.
Uebermorgen tritt hier eine von den drei süddeutschen Staaten
neschickte Postconferenz zusammen, uim über einen Postoertrag mit
dem römischen Kirchenstaate zu berathen.
München, 5. Febr.“ An die Protestanten Bayerns ist ein
Aufruf ergangen, an den Koͤnig eine Petition zu richten, er möge
xen Präsidenlsen des Oberconsistoriums, Reichsrath von Harleß,
— welcher in der von ihm entworfenen Reichsrathsadresse den
Wunsch ausgesprochen habe, der. Konig möge Minister finden,
velche das Vertrauen des Königs und Volkes besißzen, — von
einem Posten entfernen, da er jedenfalls nicht der Mann des
Bertrauens der prot. Bevblkerung jei.
Mümnchen, 6. Febr. Gerüchtweise verlautet, Fürst Hohen⸗
lohe habe sein Entlassungsgesuch -dringend v. Perglas, Gesandter
viederholt. Als sein muthmaßlicher Nachfolger wird zugleich Herr
Jaherns in Berlin, bezeichnet.
Mi ünnsch ern. Die Adreßdebatte der Abgeordnetenk ammer
rängt natürlich alles Andere in den Hintergrund. Vorgestern
siing die Generaldebalte zu Ende und in diesem Ausgenblicke wird
nie Specialdebatte wohl schon ziemlich vorgeschritten sein. Einen würdi⸗
jen Schlutz der Generaldebatte bildete eine Rede des Fürsten Hohenlohe,
nit welcher er in ausführlicher, oft von dem lebhaftesten Beifall
mterbrochenen Rede auf die Ausführungen des Referenten Joͤrg
mtwortete, der den Adreßentwurf in bissiger Weise zu begründen
uchte. Der Fürst bezeichnete den Kampf in der Kammer sehr
reffend als einen Theil des gegenwärtigen Weltkampfes, worin
die Gegner die Neugesteltung des Staates, geftützt auf den Ab⸗
olutismus der Kirche anstteben.' Zu der Schaffung einer nationalen
Zerbindung sei die gemeinfame Behandlung gewisser Staatsrechte,
icht deren? Abiretuͤng erforderlich“Die Aufgabe Bayerns fsei eine
ðhere, als zum Giaris für Oesterreich zu dienen; Bayern müsse
zielinehr die aufrichtige Veriöhnung? Oesterreichs und Preußens
mteben. Diese bildet die Garantie fürs die Erhaltung des euro⸗
äischen Friedens. Was der Fürst im' Zollparkament gesprochen,
jabe ex nicht, wie ihm vorgeworfen sei, nuf fremdem Boden und
n einet fremden Versamminung,“ sondern auf deutschem Voden in
eutscher Versammlung gefprochr ·.
Kreugnach S2. Febt. Eine dieser Tage hier circulirende,
an den hochwürdigsten HerrnBischof von Trier, Dr. Eberhardt,
n Rom gerichtete Adresse gegen die Dogmatisirung der Meinung
svon der Unfehlbarkeit - des · Papstes ward allgemein von den
trengläubigen Katholtlen, obenan »von den Kirchenräthen, un⸗
erzeichnet —*
Frankreich.
Paris-6.Febr. Der Ministerrath soll die Verhaftung
Kocheforts beschlossen haben, falls dieser sich nicht als Gefangener
telle. -· Aus Rom wird der Tod des Erzbischofs von Lyon und
es Bischofs von Nimes gemeldet.
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7 Speier, b. Febr. Von den 32 jungen Männern, die
ich der Prüfung der EinjährigFreiwilligen unterzogen haben, sind
39 als befähigt und 12 als nicht befähigt erklärt worden. Einer
jatte fich während der Prüfung entfernn.
—F Grünstadet, 2. Febr. Die Eröffung der Com nunal-
chule dahier fandeheute Nachmittag in Anwesenheit der städtischen
Behörden und der Ortsschulkommission statt.
.2 Ki⸗rchh eirmbolamnden,383. Febr. Die protestantische
zeistlichkeit des hiesigen Dekanats wählte heute Herrn Pfarrer und
Detan Wanzel als Vertreter in den Landrath.
7 Kassel, 3. Febr. Die Anmeldungen zur Industrieaus⸗
tellung für das Gesam utgebiet des Hauswesens sind in den letzten
Tagen so überaus zahlreich eingelaufen, daß auf Erweiterung der
Käumlichkeit Bedacht genommen werden muß. Erfreulicher Weise
teht jetzt auch eine würdige Vertretung des Auslandes in Aussicht.
Der Vorstand, welcher in Betreff genügender Bekanntgebung im
Luslande natürlich größere Schwierigkeiten zu üherwinden hatte,
als im Inlande, hat jetzt einen mächtigen Alliirten gefunden, durch
dessen Einfluß der internatio nale Charakter der Ausstellung sicher
zur Geltung kommen wird. Das Bundeskanzleramt hat nämlich,
nachdem von der hiesigen Regierung über den Stand des Unter⸗
jehmens, wie gicht anders zu erwarten war, in durchaus günstiger
Weise berichtet wurde, sämmtlichen Vertretern des norddeutschen
Bundes die Weisung ertheilt, die Industriellen des In⸗und
Auslandes auf die Kasseler Ausstellung aufmerksam zu machen und
Programme und sonstige Druchkschriften an hervorragende Indufstrielle
u vertheilen. Wie wenig diese Förderung des Urternehmens sich
im Schlendrian des alten Bundestags bewegt, geyt daraus hervor,
zaß das Bundeskanzleramt unterm gestrigen Tage telegraphisch
weitere Programme vom Vorstande verlangt hat. — Der Bau
des Ausstellungsgebäudes schreitet inzwischen in erfreulicher Weise
'ort. Auch die Musikfrage ist durch festes Engagement des Kapell⸗
neisters Mannsfeld in Frankfurt, welcher bekauntlich die Concerte
m dortigen Wintergarten leitet, befriedigend gelöst worden.
Worms, 2. Febr. Das 8. mittelrheinische Bundesschießen
vird zufolge Beschlusses des Centralcomite's in den Tagen vom
19. bis 23. Juni 1870 in unsecer Stadt abgehalt en werden.
Bolkswirthschaft Handel und Verkehr.
Frankfurt a. M. Die hiesige internationale Maschmen⸗
narkt findet hier bom 19. — 23. Mai in der neuerbauten Hall