Full text: St. Ingberter Anzeiger

nacht horte. Nach Vorzeigung feiner Militärpapiere gab der 
zaiser dem Manne ein ansehnliches Geldgeschent in einem Coupert, 
uf welches der Monarch eigenhändig seinen Namen schrieb und 
jun dem Invaliden zu erkennen gab, daß er gehen könne. „Aber 
ule, Maje, um miine Papiere, sonst befordert mich die Sietliner 
hahn nicht.“ Deinc Popiere behalte ich,“ erwiderte der Kosser, 
wegen einer au kömmlichen Pensson, die ich Dir bestimmen werde 
zur das Fortkommen des Soldaten war Übrigens schon bestens 
uch ohne VLegitimatison gesorgt. Vor dem kaiserlichen Palais 
jand naml'ch schon eine Hofcquipage, die den Jnvaliden nach dem 
Sleitiner Bahnhofe brachte, von wo aus man ihn sehr artig auf 
Zammtjesseln erster Klafse in die Heimath beförderte. — 
In der Woche vom 7. bis 13. Marz vermehrte 
qh die Bevolkerunng Berlins durch Geburten um 
379 männl., 344 weibl., durch Zuzug um 1811 männl., 
579 weibl., zusammen um 2180 männl., 923 weibl. 
hersonen; sie verminderte sich durch Tod um 271 männl., 
03 weibl. durch Abzug um 1088 männl. 844 weibl., 
usammen um 1359 männl., 547 weibl., mithin fand ein 
zugang von 831 männt. und von 376 weibl. Personen 
att. 
zaboneilenden Zuges fhrmlich in Stüde gerissen. Es scheint, daß 
n der freien Schweiz jenes Geschlecht von Eisenbahnbediensteten 
roch nicht ausgestorben ist, an welches der Ponheiri“ vor Jahren 
e Mahnung richtete, sie möchten sich grdßerer Höflichkeit befleißen, 
Kamu man nicht auf die Vetmuthung komme, das ‚S. 0C. B.“ 
Schweizerische Central Bahn) an ihren Müten bedeute : Samm⸗ 
ung Culturbedurftiger Bengel⸗· 
fLondon. Ein gartlicher Gatte.) In den Times? ist 
algendes Inserat zu lesen: „Fünf Piund Sterling für Den 
enigen, welcher dem ehrenwerthen J. Wilson Nachricht geben kann, 
bas aus dessen Frau geworden und ob sie noch am Leben iß; 
ehn Pfund Sterling fuͤr Densenigen. wel ner auf Ehrenwort und 
—X daß er wisse, Frau J. Wilson habe din 
peist aufgegeben.“ 
fLondon. Ein neues Leuchtgas. Det CErystallpalast 
vurde dieser Tage zum ersten Mal theilweise durch Luftgas er⸗ 
euchtet. Luftgas wird fabricirt, indem man Luft mit einer Flüs⸗ 
igleit, die Gasogen genannt wird, in Berührung bringt, und die 
weite Qualitat des 8 Leuchtstoffes stellt sich der Lenchtkraft 
jon 22 Talglichtern gleich. Der Erfinder des Luftgases ist Hr. 
darrison, dessen ursprüngliche Idee durch die Airgas Light Com⸗—⸗ 
‚any Limited) ausgeführt wird. Vas neue Gas wurde jeder uur 
nögiichen Probe unterworfen und bestand dieselbe in jeder Be— 
iiehung glänzend. Die Exper mente im Crystallpalast waren über 
ile Maßen erfolgreich und bekunden die Ueberlegenheit des Luft⸗ 
jases über die Eigenschasten des Qohlengases. Ein besonderes 
zerdienst des Luftgafes: ist dessen sehr maͤßiger Preis. Tausend 
zubitfeß kosten nur 3 4h. oder einen Thaler. Luftgas gidt ein 
ner?wurdig reines weißes Licht, dessen Klarheit nichts zu wünschen 
lbrig laßt..“ Der mit Luftgas erleuchtete Theil des CErystallpalast 
sach, wie Augenzeugen betunden, lebhaft von dem mit gewöhn⸗ 
ichem Kohlengase erhellten ab. 7 
In Manchester stander zwei Knaben im Alter von 16 
jahren vegen Kirchenraubs vor den Zeschwornen. Der jltagert 
deury Powell ist der Sohn eines Geistlichen. Die Knaben hatten 
⸗vele Raubergeschichten gelejen, daß ihnen die gewdhnlichen 
Beschäftigungen und Ramen nicht zusagten und sie daher unter 
en Namen Dick Turpin,“ „Jach Shepparo“ und Claude Du⸗ 
zal“ (die englichen Kinaldinia) verwogene Raubthaten ausübten. 
hdowell der schon früher wegen. Diebstahls verurtheilt worden war, 
burde mit zwei Monalen bestraft. Ein dritter zwölfjähriger Knabe 
durde wegen Fälschung einer Postanweifung bestraft. Auch er ist 
zas Opfer sclcher Lectüre. 
(Pfälzisches Bier in Peru.) Ein Mannheimer Erxporlge⸗ 
häft erhielt von se nem Auftraggeber in Lima, der Hauptstadt 
rinr. Welß in Sp yer fie so ausgezeich et aus, daß sie gar 
ine Ide⸗ davon baden. Noch nie war ein solches Bier in Peru! 
das ifn Stoff! Wir verkaufen es schon — theilweise an Freunde 
ind Bekannte, es hat anscheinend wenig Bruch. Wenn Herr 
WBelß uns wieder Bier schikt, so sagen Sie ihm, daß die erhal- 
ene Sendung besondees deßhalb unsern vollen Beifall hat, weil 
as Bier aus der Kiste herausgenommen, keinen Bodensatz hat 
ind bis auf den letzten Tropfen hell und klar ist und aus diesem 
Zrunde auch nicht sehr statk schaumt. Wie gesagt, das Bier ist 
Awas Excclientes, rein wie Goid! Wer es getrunken hat, ift 
ntzüdt davon !“ 
NQonitz, 19. Marz. In der gestrigen Schwurgerichtssitung 
urde die unverehelichte A. Voͤring aus Schlochau wegen Kindes⸗ 
otdes zum Tode verurtheilt. Dieselbe hat ihr 10 Tage alles 
EI 
Die schweizerische Eisenbahnstation Sempach war dieser 
tage der Schauplatz einer haarsträubenden Brutolität. —A 
sier, ein seit Kurzem verheirathetet junger Kaufmann war einen 
ugenblick ausgestiegen und wollte den sich eben in Bewegzung 
etzenden Zug weder besteigen, als ein Konduklteur ihn durch einen 
dloß auf die Brust vom Trittbrett herunter rücklings auf den 
herron warf. Der Unglüchliche wurde von den Waggonstiegen des 
F. X. Demeß, verantwotlicher Redacteut. 
Bekauntmachungen.! 
36 Dez. Acker im Betzenthal, neben 
Peter Ssolz und Johann Klam. 
19 D z. Wieie in den Großwesen, neben 
Johann Hofmaun and Jakod Jung. 
6 Dez Garten in den Großgärten, neben 
Tonrad Pflug und Joseph Best. 
8 Dez. Garten in din Großgärten 
u Baupiätßen, neben Witiwe Legnet und 
Wittib Weitmann. J 9p 
Horn. kgl. Notar. 
57 — 
Eichen-Lohrinden- 
9 
Versteigerung 
Nohrbach Bezirlsamts Zweibruden. 
Donnerstag den 3. April nächsthin, 
tachmittags zwei Uhr, wird zu Rohrbach 
n dem Burgermeisteramtslocole das Ergebe 
niß der Eichenlohrinden, geschätzt zu 150 
Zentner U. Kl. ffentlich versteigert. 
Robrbach, den 28. März 18785. 
Das Bürgermeisserami 
— n 
Viehversicherungs-Verein 
—A 
Tie Mi.gkieder werden hiermit zu der 
am Sonntag den 80. Marz Nachmittaus 
WUhr stattfindenden 
Generalversammlung 
dei Herrn Peter Heussser eingeladen. 
Tageséordnung: 
Vorlage der Einnahmen und Ausgaben. 
Festsehung der monatliche Beiträge. 
Festsezung des Eintrit:tsgeldes. 
Reue Wahl der Verwaltungs-Mitglieder. 
Vorstaub. 
haus u. Güterversteigerung. 
Samstag den 5. April 1873, Nacmit ⸗ 
ags 3 Uhr, dahier in ihrem Gasthofe, 
affen Eheleute Georg Klein. Gostwirth 
ind Wilh. Luise Martin dahier, ihr 
leineres Wohnhaus und sammtlich s Acker ⸗ 
ind Wiesenland diesigen Bannes auf 6 
ahrige Zahltermine in Eigenthum ver— 
deigern und zwar: 
I. Ihr an der Kohlenstraße neben Mas 
etschmied Emrich gelegenes zwestöciges 
Wohnhaus mit Hinsergebäude, Stall, Hof⸗ 
aum, laufendem Brunnen und Zugehoör; 
janz oder in 2 Theilen. 
58 Dez. Acder rechts an der Kapelle 
ieben Franz Jalob Heinrich und Barbara 
daas frisch g düngt. 
62 Dez. Ad⸗r im Dilmesflur, neben 
Jehann Joseph Reiter's Wittwe und Erben, 
AMau Kteestücke. 
41 Dez. Acker linls in den Seyen, neben 
Johann Kennerknecht. 
— Ader allda neben Erben Stein⸗ —, — — 
eld, bedes blau Kleestüde. . 
7 26 Dez. Acker im Rodt an JFuch &x RBuxking 
ꝛt Kaiserstraße, aeben Jakob Schwarz und u— di 
Vitewe Vit. viau die sud gor J eeehe 7 die eenen 
46Dez. Aceet in der langen Ahnung uster arten un teicher uswahl ein⸗ 
muim Rothenflur, neben Pilipp Munzinget getroffen sind, empfehle ich zur Anficht. 
und Geota Schmeliter I.AI. ¶ VVGOBIC. 
Im Polizeigefängniß hier witd Holj 
zjum Kleinmachen angenommen. 
Einem geehrten Pub ikum zur ge⸗ 
älligen Nachricht, daß ich von meiner 
Finkaufsreise zurück bin und empfeble 
nein woh assortirtes Lager in JF 
fertigen Kleidern, 
m modernen Schnitt und gut gear⸗ 
heitet, zu billigen Preisen. 
— 2* 
3 bis 4 Zimmer,mit oder ohne 
Röben, einzen oder im Ganzen, hat 
uu vermiethen 
Gieora KLein Gastwirtß